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Archiv für 24. August 2009

annußObwohl Direktkandidat Karl Söllner beim Fest der SPD in der Hundsumkehr viele Gespräche führte und eifrig seine Runden drehte: Es war weniger der Blick in die Zukunft, denn der in die Vergangenheit, der die Regensburger Sozialdemokraten am Samstag mit Stolz erfüllte: Zwei Tage nach seinem 70. Geburtstag, einen Tag, nachdem ihm Bürgermeister Gerhard Weber die Silberne Bürgermedaille verliehen hatte, wurde Jubilar Altbürgermeister Walter Annuß hier im Kreis von Familie, Genossen und Freunden – auch aus anderen Parteien – gebührend gefeiert: Als „gescheiteste Puppe in dem ganzen Deppen-Ensemble” wurde Annuß ins Kasperltheater Larifari aufgenommen und mit einem Stück aus der Feder von Christoph Maltz entsprechend gewürdigt.

Pfeife und Cordjacke – die ständigen Begleiter von Annuß seit er 1967 nach Regensburg kam – berichteten vom Werdegang des „bebarteten” Kommunalpolitikers, der von der Presse seinerzeit als „Gallionsfigur der extrem linken Freibeuter” verschrien war.

Der Blick zurück auf die kommunalpolitische Karriere des gebürtigen Münsteraners – 29 Jahre saß Annuß im Stadtrat, sechs davon als Bürgermeister – geriet auch zur Lobeshymne auf die streitbaren Geister innerhalb der SPD. In den 70ern stemmte sich Annuß im Verbund mit seinen StadtratskollegInnen Christa Meier und Herbert Brekle erfolgreich gegen die „Abrissphantasien” der damals regierenden, eigenen Partei, die sich seinerzeit – „Geodreicke im Hirn und Profit in Aussicht” – einer verkehrsgerechten Altstadt verschrieben hatte. Einer vierspurigen Trasse entlang der Donau (heute: Thundorfer-/Keplerstraße) bescherte die SPD-Dissidenten ebenso das Aus wie der gleichfalls vierspurigen Bayerwaldbrücke über den Gries.

Sehr zum Verdruss des damaligen SPD-Oberbürgermeisters Rudolf Schlichtinger, der Annuß mit Kommunismusvorwurf kurzfristig aus der Fraktion ausschließen ließ. Übrigens: Auch heute lehnt Annuß – als zweiter Vorsitzender der Regensburger Altstadtfreunde – die von seinen Genossen wenigstens geduldeten Ersatzbrückenpläne ab.

Die Rettung der Altstadt ist vielen Regensburgern weit mehr im Gedächtnis geblieben als Annuß’ Erfolge als Sozialbürgermeister unter SPD-Oberbürgermeisterin Christa Meier. 105 Kindergartenplätze jährlich entstanden während dieser Zeit, mehr als unter OB-Vorgänger Friedrich Viehbacher (11) und Nachfolger Hans Schaidinger (34).

Heute ist Annuß eine „Symbolfigur für die Regensburger SPD” (Wegbegleiter Klaus Caspers) und als das holzgeschnitzte Pendant des Altbürgermeisters nach mehrmaligen „Walter, wir lieben Dich”-Rufen auf der Kasperlbühne auftauchte, dürften sich manche derzeit aktiven SPD-(Kommunal)politiker innigst gewünscht haben, etwas von diesem alten Glanz vergangener Tage abzubekommen, auch wenn Annuß selbst dieses Lob als „maßlose Übertreibung” abtat.

CSU: Hilferuf an die Parteispitze

Der Streit innerhalb der Regensburger CSU wächst den Exponenten beider Lager über den Kopf. „Wir brauchen Hilfe von außen, bevor die Regensburger CSU dauerhaft unwählbar wird”, erklärte Fraktionschef Christian Schlegl am Wochenende gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Kreisverbandschef Armin Gugau griff diesen Ball auf und ließ via Pressemitteilung erklären, dass er diesen Vorstoß „mit Zustimmung” zur […]

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