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Archiv für 18. August 2010

Seit Mittwoch ist es amtlich. „Keine Bedienung für Nazis“ heißt das Bündnis, das nun an die Öffentlichkeit gegangen ist und dessen Aufruf (hier als PDF) sich bislang 89 Regensburger Wirte angeschlossen haben. „Nazis und andere Rassisten haben in unseren Räumen nichts zu suchen. Wir dulden keine rassistischen, diskriminierenden Äußerungen in unserem Lokal. Wir werden diese Leute nicht bedienen“, heißt es darin.

Wie am Montag berichtet reagieren die Gastronomen mit dieser Aktion auf den Angriff einer Gruppe von Neonazis Ende Juni auf das Café Picasso, bei dem ein Barkeeper krankenhausreif geprügelt wurde. Picasso-Inhaber Sion Israel spricht von einer breiten Solidarität unter den Wirten. Keine drei Wochen habe es gedauert, bis die Unterschriften beieinander waren. Freilich habe es auch Absagen gegeben, so Mitinitiatorin Helga Hanusa-Friedl von der Landeskoordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus. Mal aus Angst, mal mit Begründungen a la „Ich kümmere mich nicht um Politik“. Ungeachtet dessen hoffen die Initiatoren, dass sich weitere Gaststätten dem Aufruf anschließen.Auch Geschäftsleute wolle man ansprechen. Klar erkennbar sind die Gaststätten, die sich dem Aufruf angeschlossen haben bislang nicht. Ein Aufkleber oder Plakat nach dem Vorbild anderer Städte soll in Planung sein. Beim Unterschriften-Sammeln sei mehrfach zum Ausdruck gekommen, dass viele Wirte ein vermehrtes Auftreten der Neonazis registrieren, so Hanusa-Friedl. Sie berichtet auch von Betroffenen, die in der Innenstadt „regelrecht gejagt“ worden seien. „Sie trauen sich aber nicht, Anzeige zu erstatten.“ Tatsächlich kann man bei der Regensburger Polizei keine signifikante Zunahme rechtsextremer Straftaten verzeichnen. Von 34 (davon drei Gewalttaten) im Jahr 2008 im Stadtgebiet stieg die Zahl im vergangenen Jahr auf 41 und im ersten Halbjahr 2010 wurden 18 Straftaten angezeigt; der Überfall aufs Picasso war bislang die einzige registrierte Gewalttat. Die Attacke auf den Picasso-Barkeeper war ein Racheakt. Einige Tage zuvor war der 22jährige eingeschritten, als einer der Neonazis vor dem Lokal eine dunkelhäutige Frau angepöbelt hatte. Die Flucht in einen nahegelegenen Imbiss verhinderte vermutlich Schlimmeres. Voraussichtlich innerhalb der nächsten zwei Monate werden sich die Männer vor Gericht verantworten müssen.

Hauptsache Law & Order

„Kriminalität verbieten“, plakatierte bei der letzten Kommunalwahl Europawahl die Bayernpartei. Ähnlich sinnhaft hört sich die Forderung nach einem Betretungsverbot für die Grünfläche zwischen Regensburger Hauptbahnhof und Albertstraße an. Anlass ist eine Messerstecherei zwischen zwei Männern vergangenen Donnerstag, bei der ein 39jähriger schwer verletzt wurde. Beide waren betrunken. Polizeidirektor Wolfgang Mache (Foto), der in diesem Zusammenhang […]

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