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Archiv für 30. August 2010

“Erschütternde Lektüre”: Walter Cerull, Herbert Brekle und Eginhard König haben das Welterbeverträglichkeitsgutachten nebst städtischen Begleitschreiben auseinandergenommen.
Vor knapp zwei Monaten wurde das Gutachten zur Welterbeverträglichkeit (WEV) einer Ersatzbrücke der Öffentlichkeit vorgestellt. In Regensburger Politik und Medien wurden Sinn und Unsinn einer solchen Brücke im Allgemeinen und die Glaubwürdigkeit des Gutachtens im Speziellen heftig diskutiert – die Fronten bleiben, wie schon seit Jahren, verhärtet. Immerhin eines scheint zwischenzeitlich geworden zu sein: Die Osttrasse über den Grieser Spitz hält nach der SPD nun auch die CSU für nicht durchsetzbar. Das hat zumindest Fraktionschef Christian Schlegl eingeräumt. Bleibt also die Westtrasse und die stößt bislang auf erbitterten Widerstand der Denkmalschützer, allen voran Generalkonservator Egon Greipl. Bleibt als Fazit: Mehr als Ärger scheint das Gutachten den städtischen Planern also nicht gebracht zu haben. Trotz Zustimmung zur Ersatztrasse von Landrat Herbert Mirbeth und dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) haben sich die Gegner weit vernehmlicher zu Wort gemeldet. Nachdem das Welterbekomitee der Unesco sich bei seiner diesjährigen Sitzung nicht einmal mit dem Gutachten befasst hat, liegen weitergehende Planungen für eine Ersatzbrücke erst einmal auf Eis. Das soll auch auf Dauer so bleiben, befindet das Regensburger Bürgerbündnis. Der Zusammenschluss aus zehn Regensburger Vereinen steht den Brückenplänen seit Jahren ablehnend gegenüber. Am Montag haben sich mehrere Vertreter des Bündnisses im Rahmen einer Pressekonferenz zu Wort gemeldet und der Stadt einen verantwortungslosen Umgang mit Steuergeldern und unredliches Verhalten vorgeworfen. Das von der Stadt in Auftrag gegebene WEV-Gutachten (Kosten: 42.000 Euro) sei angesichts zahlreicher logischer Brüche, fehlender Sorgfalt und falscher Tatsachenbehauptungen „objektiv wertlos “ und eigne sich nicht als Grundlage für weitere Entscheidungen, so Herbert Brekle (Regensburger Altstadtfreunde). Klaus Caspers (Arbeitskreis Kultur) spricht gar von einem „getürkten Gutachten“, bei dem die Politik die Hand geführt habe. Den geplanten Architektenwettbewerb, der mit Kosten von 600.000 Euro zu Buche schlagen würde, gelte es unter allen Umständen zu verhindern. Zum wiederholten Male kritisiert das Bürgerbündnis die Verkehrszahlen, mit denen die Notwendigkeit einer neuen Brücke begründet wird. Während im WEV-Gutachten von insgesamt 22.000 Fahrgästen die Rede ist, die von der Sperrung der Steinernen Brücke betroffen sein sollen, habe eine Fahrgasterhebung des RVV aus dem Jahr 2007 ergeben, dass die vier Linien über die Steinerne Brücke lediglich 2.700 Fahrgäste täglich befördert haben. Auch die erheblichen Fahrzeitverlängerungen, von denen im Begleitschreiben zum WEV-Gutachten die Rede ist, das Planungsreferentin Christine Schimpfermann verfasst hat, ließen sich nicht belegen. Ein Fahrplanvergleich vor und nach der Sperrung ergibt laut Walter Cerull (Donauanlieger) bei der Linie 4 eine Fahrzeitverkürzung um zwei Minuten, bei den Linien 12, 13 und 17 verlängert sich die Fahrzeit um zwei bzw. jeweils neun Minuten. Auch die behaupteten Fahrgastverluste ließen sich nicht belegen. „Der RVV legt dazu keine Zahlen vor“, so Cerull. Ihre Kritikpunkte haben die Vertreter des Bürgerbündnisses bereits vor einigen Wochen an Icomos und Unesco geschickt. Von berufener Stelle haben sie bereits Lob für ihre Analyse erhalten. Icomos-Vizepräsident Wilfried Lipp hat sich schriftlich bei den Vertretern des Bürgerbündnisses bedankt und erklärt, dass sich eine Reihe von Kritikpunkten am WEV-Gutachten mit denen der Denkmalpfleger im städtischen Steuerungskomitee decke. Bei der weiteren Diskussion werde die Stellungnahme des Bürgerbündnisses „von großer Bedeutung“ sein. Davor, dass tatsächlich eine Brücke gebaut werden wird, ist den Vertretern des Bürgerbündnisses übrigens nicht bange. „Eine Osttrasse wird am Protest, die Westtrasse am Denkmalschutz scheitern“, betonen sie unisono. Aber: „Jetzt weiter zu planen, ist reine Verschwendung. Das müssen sich die Steuerzahler nicht bieten lassen.“

Pakistan-Hilfe aus Regensburg

„Die ganze Kleinstadt steht unter Wasser. Es sind viele Kinder an Cholera gestorben. Sehr viele Kinder haben am Leibe nahezu nichts an, eine große Hungersnot herrscht und die Ärzte sind maßlos überfordert. Es herrscht zunehmender Medikamentenbedarf aufgrund sich ausbreitender Krankheiten.“ Für Huma Malik-Kirsch ist die Flutkatastrophe in Pakistan weit weniger abstrakt als für einen Großteil […]

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