Entdecke Veranstaltungen in Regensburg Alle Kultur Oekologie Soziales Kino

Archiv für 4. November 2013

Kurzfilm zum Missbrauchsskandal

Filmtipp: Der Weltverdruss

Missbrauchsskandal? War da was? Die Diözese Regensburg lässt die Stelle der im Mai verstorbenen Missbrauchsbeauftragten seit Monaten unbesetzt. Von anfänglichen Versprechungen des neuen Bischofs spüren Betroffene nichts. Doch wenn sich schon die Diözese nicht mehr mit den Missbrauchsfällen und deren Vertuschung beschäftigen will, so tut dies zumindest ein Kurzfilm aus Regensburg. WeltverdrussDer Ton im Bistum Regensburg mag sich mit dem Weggang von Gerhard Ludwig Müller geändert haben. Er wäre auch schwerlich zu verschlechtern gewesen. Der Umgang mit Missbrauchsopfern hingegen scheint auch unter Bischof Rudolf Voderholzer derselbe geblieben zu sein. Den vor über drei Jahren versprochenen Abschlussbericht gibt es nicht. Die Empfänger des demütigenden Serienbriefs („Wir konnten (…) Ihre Aussagen zur Frage eines sexuellen Missbrauchs nicht nachvollziehen. Eine Leistung in Anerkennung von erlittenem Leid erscheint vor diesem Hintergrund nicht gerechtfertigt.“), deren Fälle Voderholzer im Juni erneut zu prüfen versprach, haben weder vom Bischof noch vom Unterzeichner der Briefe – Generalvikar Michael Fuchs, noch von der Missbrauchsbeauftragten etwas gehört.
„Anstatt Gerechtigkeit und Hilfe für die Opfer, verspottete man diese als Lügner und Märchenerzähler, oder tat sie einfach als kranke Geister ab. Lieber zahlte man einem auswärtigen Rechtsanwalt noch mehr Geld, als wahrscheinlich die Summe der Opferentschädigungszahlungen ausgemacht hätte. Die Verantwortlichen des Bistums Regensburg bedienen sich der weltlichen und kirchlichen Rechtsprechung im Wechselspiel, um ihre Interessen durchsetzen zu können. (…) ‘Pfui Teifi!’ kann ich hierzu nur ausrufen.“ Ein Empfänger des Regensburger Serienbriefs am 4. November gegenüber unserer Redaktion
Apropos Missbrauchsbeauftragte – deren Stelle scheint – seit dem Tod von Dr. Birgit Böhm Ende Mai nicht neu besetzt worden zu sein. Auf der Internetseite der Diözese finden Betroffene seitdem keine Kontaktdaten mehr. Das Thema wurde offenbar zu den Akten gelegt. In diesem Zusammenhang empfehlen wir einen Kurzfilm des Regensburger Filmemachers und Theaterregisseurs Hans Schröck aus dem Jahr 2012. „Der Weltverdruss“ greift zu ganz eigenen Mitteln gegen das Aussitzen vom Missbrauch und Vertuschung – mit Erfolg. Bei der Kurzfilmwoche wurde er bereits im Regionalfenster gezeigt. Seit geraumer Zeit gibt es ihn auch bei Youtube.
drin