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Kommentar Organspende-Skandal

Mehr halbgöttliche Selbstkontrolle!

Der Präsident der Bundesärztekammer hat einen verblüffenden Vorschlag, wie man Organspende-Skandale künftig verhindert: Mehr Macht den Ärzten! Und alles wird gut.

“Zutiefst betrübt.” Frank Ulrich Montgomery. Foto: Bundesärztekammer

Nur selten richten Überirdische ihr Wort an die Sterblichen. Vor ein paar Tagen war es soweit: Ein Halbgott in Weiß, ein Doktor der Medizin, erhob seine Stimme. Er sei „zutiefst betrübt“, klagte er. Der Halbgott hat einen Namen. Er heißt Frank Ulrich Montgomery, lebt in Hamburg und ist Präsident der Bundesärztekammer. Als solcher pflegt er regelmäßigen Umgang mit anderen höheren Wesen: Halbgott Montgomery kungelt mit dem Bundesgesundheitsminister, debattiert mit gesundheitspolitischen Parteisprechern, verhandelt mit Landesfinanzministern und talkt mit Tagesschau-Moderatorinnen. Bei alledem hat Halbgott Montgomery immer nur eine Sache im Blick: die Sache von seinesgleichen. Ganz besonders wichtig ist ihm dabei der Machterhalt. Halbgötter müssen Halbgötter bleiben, mit allen finanziellen und sonstigen Privilegien. Unbedingt. Dies ist Montgomerys Mission. Der aktuelle Organspende-Sumpf, in dem ja auch ganz besonders die Uniklinik Regensburg und dort tätige Halbgötter stecken, ist für deren Präsident Montgomery ein hervorragender Anlass, sich für seinesgleichen einzusetzen. Seit Tagen wird an allen Fronten heiß debattiert, wie man kriminelle Manipulationen künftig verhindert – und ferner vorbeugt, dass das längst geschwundene Vertrauen ins Organspendewesen noch weiter ins Bodenlose sinkt. Doch keine Angst! Der Präsident der Halbgötter spendet weisen Rat. In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung forderte Frank Ulrich Montgomery vor fünf Tagen kategorisch „eine Stärkung der unabhängigen Selbstkontrolle der Ärzteschaft“. Ist ja auch logisch: Wenn die Halbgötter bisher zu schwach waren, sich selbst verantwortlich und effektiv zu kontrollieren, dann muss man sie stärker machen. Ihnen noch mehr Macht verleihen als sie ohnehin schon besitzen. Und alles wird gut. Bloß keine unabhängige, unbelastete und externe Kontrolle dessen, was die Ärzte mit den Spenderorganen treiben! Bloß keine standesfremden, gar staatlichen Kontrolleure, die ans Tageslicht bringen könnten, wie es im deutschen Organverpflanzungsgeschäft zugeht! Das ist die ärztliche Logik des Halbgott-Präsidenten Frank Ulrich Montgomery. Sie verstehen diese Logik nicht? Naja, Sie sind wohl kein Mediziner.
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Kommentare (32)

  • Student

    |

    Außer Polemik bietet Ihr Artikel null Inhalt.

    Montgomery fordert eine verstärkte und strengere Kontrolle (wie Ihnen bekannt sein sollte, wenn sie sich in der aktuellen Diskussion informieren).

    Und jeder Arzt – wie ich auch – wünscht sich mit Sicherheit, dass Leute wie der Göttinger Chirurg, die den Berufsstand durch ihr Vorgehen, das in scharfem Widerspruch zum ärztlichen Standesrecht steht, so in Misskredit bringen – und damit nicht zuletzt Verschwörungstheoretikern Steilvorlagen liefern, aus dem Verkehr gezogen werden sollten.

    Ich wäre froh, wenn es in der Polizei eine ähnlich große Bereitschaft und ein ähnlich großes Bedürfnis gäbe, schwarze Schafe in den eigenen Reihen aus dem Verkehr zu ziehen, wie unter den Ärzten.

    Es wäre schön, wenn Artikel zu derart wichtigen Themen mit etwas mehr Fakten und etwas weniger pauschaler Iatrophobie ausgestattet werden könnten.

  • wollwirker

    |

    Wie gehts denn zu im deutschen Organverpflanzungsgeschäft, Herr Köppelle? Sie deuten nur an. Bitte klären Sie uns doch auf.
    Zuerst Fakten – dann Polemik!

  • schorsch

    |

    fakten, fakten
    fakt ist, das das was knapp ist auch teuer ist
    wenn in deutschland die regel gelten würde, das man organspender ist, ausser man wiederspricht ausdrücklich, dann gäbe es diese probleme gar nicht
    (zugegeben, es gäbe dann wohl das problem, das aus geldgründen auch aussichtslose OPs durchgeführt würden,
    aber das wäre dann ja auch kein so grosser unterschied zu jetzt)
    wer wert drauf legt mit allen teilen vescharrt/verschürt zu werden, nimmt sich meiner meinung nach viel zu wichtig

  • Franz

    |

    Naja Ärzten mehr Macht geben pffff seit wann haben die Ärzte macht also im Krankenhaus hat meist die Pflege das Sagen wir erziehen uns die ärztlichen Kollegen schon so das die Patienten ihren Aufenthalt auch gut überstehen und das dieser Skandal passieren konnte liegt nur daran das die Pflege in diesen Bereich leider keinen Einfluss hat das ist leider wirklich nur Arztsache aber keine Angst die meisten Ärzte sind gar nicht so schlecht es gibt echt gute mit Soft skills ausgestattete Mediziner ……

  • Gondrino

    |

    Jetzt wird wieder so getan, als seien die jetzt ermittelten Fälle Einzelfälle. Da wir es hier, wie in anderen medizinischen Bereichen auch, mit einem Systemversagen zu tun haben (Es wird einfach zu wenig oder gar nicht kontrolliert und wo Gelegenheit und sehr viel Geld im Spiel ist…) könnte man sich als einfacher Organspender fragen, wie es in den anderen Transplantationskliniken in Deutschland aussieht. Das jetzt geforderte Vier-Augen-Prinzip ist sicher hilfreich, wirkt jedoch nicht in allen Fällen und nimmt damit auch nicht die Verdachtszweifel von den vielen Medizinern, die ihre Arbeit korrekt machen.

    @Student: Und ja, auch der Polizei täte eine unabhängige Kontrollinstanz gut.

  • Martin

    |

    Der Autor hat vom Transplantationsgesetz und wie es zu den Fällen kommen konnte offensichtlich nicht die geringste Ahnung, sonst würde er zum Beispiel keine externe Kontrolle fordern die es ja schon gibt. Einer der schlechtesten undifferenziertesten, polemischen Artikel auf regensburg-digital.de, die ich bisher las. Mit der Anzahl der selbsternannten Schmierfinken sinkt auch leider hier das Niveau gen Stammtisch. Schlecht recherchiert (wenn überhaupt) wird hier einfach mal der ganze Berufstand der Ärzte beleidigt mit Sätzen wie “die Sache von seinesgleichen” oder “Halbgötter müssen Halbgötter bleiben, mit allen finanziellen und sonstigen Privilegien”. Die meisten arbeiten sehr hart für ihr Geld und müssen sich dann noch Ihnen, Herr Köppele, unterstellen lassen sich für Halbgötter zu halten die nur auf Privilegien und Kohle aus sind. Ich wünsche Ihnen genau den Arzt den sie verdienen sollten sie mal krank werden. ;-)

  • Student

    |

    @Gondrino:

    Im Falle der Polizei ist es m.E. tatsächlich verwegen, noch von Einzelfällen zu sprechen und in Anbetracht der Häufung von Einzelfällen nicht einen Systemfehler, den man beheben sollte, in Betracht zu ziehen.

    Im Fall des Göttinger (vormals Regensburger) Chirurgen ist das für mich aber anders – bis das Gegenteil erwiesen ist. Dass man in den letzten Tagen von keinem weiteren vergleichbaren Fall gehört hat (und wir können davon ausgehen, dass in vielen Kliniken hier aufgrund der aktuellen Situation nochmal alte Akten überprüft wurden), verstärkt für mich auch diesen Eindruck. Also bitte nicht das System kritisieren, ohne gute Argumente für einen Systemfehler. Was allerdings – hier stimme ich zu – sicherlich ein Unding ist, das ist die wohl an manchen Kliniken übliche Praxis, Prämien für Transplantationen zu zahlen – das scheint mir durchaus als Anreiz für Manipulationen gedeutet werden zu können.

    Die Verantwortlichen im aktuellen Falle sollten zwar hart zur Rechenschaft gezogen werden. Aber die Politik wäre m.E. sehr gut beraten, vor dem allzu verbreiteten Reflex, jetzt alles noch viel restriktiver, bürokratischer und was weiß ich noch zu handhaben, nur weil jemand ein Gesetz übertreten hat. Sie befürworten es ja sicher auch nicht, dass der Staat die Bürger die Gunst der Stunde nach einem Terroranschlag nutzt, um seine Bürder verstärkt zu überwachen und unter Generalverdacht zu stellen.

    Und Herr Aigner wäre in der Tat gut beraten, die Kompetenz seiner Mitarbeiter mal ein wenig kritischer unter die Lupe zu nehmen. Ich stimme Martin zu, dass bei manchem in den letzten Monaten das Niveau ziemlich im Keller war und kein nennenswerter Informationsgehalt zu erkennen war – lediglich persönliches Dampf-ablassen.

  • Student

    |

    Ach und noch was: viel interessanter finde ich, dass die Ärztekammer die Vorgänge in Regensburg, die jetzt auch in den Medien diskutiert wurden, bereits gründlich aufgearbeitet und die zuständigen Behörden informiert hatten. Bevor also hier die “fehlende Selbstkontrolle” der Ärzte zu unrecht kritisiert wird, stellt doch bitte die Frage, wieso Staatsanwaltschaften und Justizministerium trotz Kenntnis der Vorgänge nicht aktiv geworden sind! Versagt hat hier nicht die ärztliche Kontrolle, sondern die staatlichen Instanzen!! Thematisiert DAS doch bitte mehr in den Medien!

  • norbert e. wirner

    |

    wenn es ein überangebot an spenderorganen gäbe, dann käme es zu solchen pannen nicht, weil es nur noch sehr kurze oder gar keine wartelisten mehr gäbe.

    ich finde die lösungsvariante, bei der ich ausdrücklich einer entnahme widersprechen muss, weil quasi von geburt an spender, nicht gut.

    das erinnert an unseriöse methoden im internet, wo ich auch erst nach der unterseite suchen darf, wo ich allen möglichen sachen, an die kein mensch denkt, ausdrücklich widersprechen muss…

    es sollte potentiellen spendern so einfach wie möglich gemacht werden, zuzustimmen. und warum denn nicht über die krankenkassen? auch jedem bescheid des finanzamtes kann man eine einwilligungserklärung anheften. ja, sogar in der wahlkabine kann regelmäßig so ein formular liegen.

    einwohnermeldeamt
    zulassungsstelle
    vüd – am strafzettel…
    wahlbenachrichtigung
    arbeitsamt

    machbar!

  • punkt

    |

    Ich bin kein Arzt, habe aber einige Menschen in meinem Bekanntenkreis, denen durch ein Arzt durch eine Transplantation das Leben gerettet wurde. Ärzte und insb. Transplantationsärzte retten wöchentlich Leben. Wer kann das schon von sich behaupten?
    Das ist ein anderer Job als wir alle ihn hier machen und das sollte m. E. schon berücksichtigt werden.

    Was nicht heissen soll, daß man Mißstände aufdecken muß.

    Dennoch: das “Halbgott in weiß”-Gerede ist Stammtisch-Niveau und langweilt.

    Zu T+T-Transplantation. Lieber Wolfgang: Der wurde aber in München transplantiert! ;-P

  • punkt

    |

    Sorry: es muß natürlich heißen “nicht aufdecken”!

  • Dubh

    |

    punkt: “Ärzte und insb. Transplantationsärzte retten wöchentlich Leben. Wer kann das schon von sich behaupten?”

    Zunächst mal: Wieviele Leben auf dem Planeten wohl völlig unspektakulär gerettet werden könnten, wenn die Weltwirtschaft nicht rein an Profitinteresse sondern am Wohl der Menschen orientiert wäre – nur mal mit genug zu essen, sauberes Wasser……………….

    Ansonsten:
    Ich hoffe Ihre Bekannten sind noch ziemlich jung, und waren ansonsten vorher bester Gesundheit, was gerade bei Dialysepatienten – die Niere das am häufigsten transpslantierte Organ – ja eher nicht der Fall ist.

    Bei Transplantierten nämlich steigt das Krebsrisiko, auch abhängig vom Alter, durch die andauernd notwendige Einnahme von Immunsuppresiva drastisch an – vor allem für virusinduzierte Tumoren wie Non-Hodgkin-Lymphome. Aber auch alle anderen Krebsarten, die man selber bereits unerkannt in sich tragen kann, oder auch das gespendete Organ und die durch die Immunsuppresiva zum Ausbruch kommen können oder auch direkt durch diese selbst ausgelöst werden können.
    http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/nadc.19990470425/abstract

    Manch ein Transplantierter ist wesentlich schneller tot als mit Dialyse beispielsweise, und von besserer Lebensqualität keine Rede, im Gegenteil.

    Das wissen Ihre permanent Leben rettenden Ärzte durchaus – sie hängen das aber nicht an die große Glocke, nicht wahr, jedenfalls vorher nicht, nachher allerdings kommt das dann schon zur Sprache , dass es sich hier keineswegs um einen Einzelfall handelt.

    Gerade bei Nieren übrigens erhöhen Lebendspenden die Überlebensdauer erheblich gegenüber post mortem Spenden – und die Spenden von alten Toten, um die es ja zunehmend geht – ach du meine Güte – wenn schon, dann doch bitte junge Motorradfahrer als Spender, würde ich denen empfehlen, die meinen sie müssten unbedingt mit Transplantation ihr Leben verlängern – freilich ohne viel Geld kann man es sich wohl nicht aussuchen…………..

    Es gibt somit einige gute Gründe weder transplantiert werden zu wollen, noch Organe zu spenden, zumal wenn man schon ein bestimmtes Alter hat.

    Dass es einem zudem frei steht, sich generell nicht als Ersatzteillager für andere zu begreifen, die auch dann übrigens nicht ewig weiterleben werden, wenn Transplantationen langfristig gut laufen, steht für mich außer Frage.

    Der Mensch muss heute also nicht nur im Leben, sondern auch noch post mortem nützlich sein – wem denn so wirklich? – ja wo samma denn?!

    Dann wünsche ich vorm nächsten Leben aber vorher gefragt zu werden, ob ich so ein Leben will.

    Immer geht es nur um fehlende Spenderorgane, als ob Überleben an sich und um jeden Preis, egal wie und wie lange, ein Wert an sich wäre, dem absolut jede/r kritiklos huldigen müsste.

    Ich darf schon noch schlicht abkratzen, wenn mein Körper Organe versagen lässt?

  • Barbara Junghans

    |

    @ Martin

    Ich teile Ihre Meinung hinsichtlich der Qualität der Kommentare – auch zu anderen Themen. Man hat oft den Eindruck, dass für manche Schreiber ihre bösartigen Kommentare der Stuhlgang der Seele ist, der ihnen den Gang zum Psychiater erspart.

  • W. Köppelle

    |

    Liebe Co-Kommentatoren,
    herzlichen Dank für Ihren Ratschlag, mich zum Psychiater, zum Teufel oder sonstwohin zu schicken. Vor einer solchen, bestimmt nützlichen Konsultation gebe ich Folgendes zu Bedenken:

    1. Wenn manche von Ihnen hier so engagiert die deutschen Ärzte ad unum omnes verteidigen: Sind Sie eigentlich sicher, dass diese (speziell die Transplanteure) mehrheitlich überhaupt der gleichen Meinung wie Herr Montgomery sind?

    2. Am Uniklinikum Regensburg dauerte es schlappe fünf Jahre, ehe man sich unfreiwillig daran machte, mal einen Blick auf die mutmaßlichen Missstände im eigenen Haus zu werfen. Der Anlass war wohlgemerkt keine ärztliche Routineselbstkontrolle, sondern das mediale Bekanntwerden einer zufälligen Wechselbeziehung zum Uniklinikum Göttingen. Wäre dort nicht (ebenfalls viel zu spät!) die bewusste, multiple Spenderleber-Missbrauchsaffäre ans Tageslicht gekommen – man hätte im ahnungslosen Friede-Freude-Eierkuchen-Regensburg noch jahrelang rein gar nichts bemerkt. Oder womöglich nie. Wie denn auch?

    Es lässt sich somit nicht leugnen, dass die hochgelobte „ärztliche Selbstkontrolle“ zumindest im Fall des deutschen Organspendesystems am Standort Regensburg hochgradig versagt hat. Dies ist wohlgemerkt kein Verschulden der Regensburger Ärzte allein, sondern des fehlerhaften Kontrollsystems an sich.

    Liebe Co-Kommentatoren, Ihre anderslautende Meinung sei Ihnen unbenommen, auch Polemik als journalistisches Stilmittel muss man nicht mögen – aber zumindest die Fakten sprechen nicht unbedingt dafür, dass das von Herr Montgomery favorisierte System der „Selbstkontrolle“ (von dem er zwischenzeitlich ja sogar selbst etwas abgerückt ist) der allseligmachende Goldstandard ist.

    Freundliche Grüße
    W. Köppelle

  • Student

    |

    zu 1. Ich bin Arzt und ich spreche für mich.

    zu 2. Siehe mein letzter Kommentar. Die “Jordanien-Leber” wurde ÄRZTLICHERSETITS schon vor JAHREN aufgearbeitet und die Vorfälle an die staatlichen Behörden weitergeleitet. DIE haben dann aber nichts unternommen.

    Und Sie haben Recht: Polemik muss man nicht mögen. Aber was Sie unter “Fakten” verstehen, ist mir schleierhaft. In Ihrem Artikel waren da jedenfalls keine nennenswerten zu finden. Und eine Polemik, die Fakten entbehrt, finde ich dann doch dürftig. Lesen Sie einfach zur Abwechslung auch mal die Süddeutsche Zeitung, dann wären sie besser informiert.

  • W. Köppelle

    |

    Lieber “Student” (wohl nicht mehr, wenn Sie Arzt sind?),

    die Fakten: Die von Ihnen als “aufgearbeitet” benannte “Jordanienleber” ist lediglich ein einziger(!) von bisher mindestens 25 inkriminierten Fällen in Göttingen (inzwischen sind’s wohl wieder ein paar mehr; Stichwort “auffällige Häufung italienischer Patienten in den 90er Jahren”) sowie bisher 23 inkriminierten Fällen in Regensburg. Inwiefern Sie da keinen Handlungsbedarf sehen, ist mir zwar schleierhaft, aber Ihr gutes Recht.

    Die von Ihnen andauernd gesuchten Fakten finden Sie nicht nur in der SZ, sondern beispielsweise auch in dem ausführlichen Interview, das bei RD nur wenige Tage zuvor vom gleichen Autor (WK) veröffentlicht wurde.

    MfG
    WK

  • Britt

    |

    Weiß ja nicht, warum sich jemand selbst zum “Schmierfinken” ernennen sollte, @Martin.

    Ansonsten: Danke für diese Polemik, Herr Köppele. Montgomery ist ein unsäglicher Lobbyist.

  • Student

    |

    @W. Köppele:

    Es tut zwar wenig zur Sache (aber sie beschäftigen sich ja offenbar gerne mit Dingen, die wenig zur Sache tun): ich bin sowohl offiziell immatrikulierter Student, zum anderen bin ich dennoch auch bereits approbierter Arzt. Ja, sowas gibts. Davon abgesehen werde ich meinen Nickname hier auch in Zukunft nicht ändern – ich nenne mich hier seit Jahren Student, ebenso wie sich andere Punkt oder Dubh nennen ohne deshalb ein Punkt oder ein Dubh (was auch immer das sein mag) sein zu müssen. Vielleicht also mal wieder zur Sache:

    Das von Ihnen genannte Interview hatte ich bereits vor einigen Tagen gelesen. Ich fand es nicht schlecht – informativ, recht neutral. Aber auf die dort genannten Fakten bezieht sich ihr pauschaler Rundumschlag gegen die ach so korrupte Ärzteschaft, die sie mal gleich in Sippenhaft nehmen und der jeder Grundlage entbehrt, in dieser Polemik hier in keinster Weise.

    Und wo hätte ich gesagt, dass ich keinen Handlungsbedarf sehe?! Im Gegenteil: in Bezug auf sämtliche von Ihnen genannten Fälle WIRD gehandelt und das befürworte ich ausdrücklich. Ich hoffe, es wird sehr deutlich gemacht werden, dass im Interesse der Wahrung des Vertrauens zwischen Patient und Arzt gewisse Regeln einzuhalten sind und ein Bruch dieser Regeln nicht akzeptiert wird.

    Ich warne lediglich vor Überreaktionen (wie nicht zuletzt der ihren). Überspitzt ausgedrückt: wenn irgendwo eine Bombe hochgeht, dann sind schnell ganz viele Leute da, die es befürworten, dass künftig eine viel viel stärkere Überwachung durch den Staat stattfinden muss, damit sowas ja nicht mehr passiert. Am besten Vorratsdatenspeicherung, “Bundestrojaner” etc. – alle verfallen in heftigen Aktionismus, um zu zeigen, wie toll man sich engagiert gegen “das Böse”. Wie sinnvoll diese Dinge im einzelnen wirklich sind, wie viel sie bringen – das interessiert nicht wirklich. Hauptsache Aktionismus. Vor allem von Leuten, die von der Materie nicht viel Ahnung haben – und dabei am besten noch irgendwelche Feindbilder schüren und einen ganzen Berufsstand pauschal unter Generalverdacht stellen und diskreditieren. Sowas macht sich immer gut. Egal wie planlos und peinlich das eigentlich ist.

  • Martin

    |

    @Britt: Danke für den Hinweis. Es sollte natürlich logisch richtig lauten “selbsternannte Journalisten”. Ich hoffe das es nicht allzusehr zu Ihrer Verwirrung beigetragen hat.

    @W. Köppele: Ihre nachträglich gelieferten Erklärungen und Information fehlten im Artikel, weshalb der Artikel in meinem Augen einfach schlecht ist. So wird ein nicht mit allen Hintergrundinformationen ausgestatter Leser nicht informiert sondern manipuliert. Eine Art von journalistischem Ansatz, den man, wenn man ihn haben, möchte in der BILD findet, aber doch nicht hier!

    Ich habe mich mit den Aussagen von, dem sicherlich kritikwürdigen, Herrn Montgomery bisher nicht beschäftigt(werde ich nachholen), genausowenig wie mit der Chronologie des Transplantationsskandals(ihr Artikel sollte mein Einstig sein) und kann daher keinen inhaltlichen Beitrag zur Diskussion der Fakten liefern, wohl aber dazu wie ich mich als Leser gefühlt habe. Das einzige was bei mir ankam war zusammengefasst, dass Ärzte sich für Halbgötter in weiß halten, die alle unter einer Decke stecken um ihr korrupten Machenschaften gegenseitig zu decken und damit ihrer Profitgier Genüge tun. Wenn das ihre Absicht war, Glückwunsch.

    Ich habe einen Organspendeausweis, so wie hoffentlich alle anderen Kommentatoren hier. Der Besitz kann Leben retten, seien sie froh nicht darüber entscheiden zu müssen welches!

  • Dubh

    |

    @ Martin

    1. Es steht “Kommentar” über dem Artikel!
    Das ist ein MEINUNGSBEITRAG eines Autors, kein Informationsartikel – Sie selbsternannter Journalistenkritiker!

    2. Sie lesen also weder hier noch in allen möglichen Zeitungen zum Thema, stand überall genug dazu, erwarten aber in EINEM Artikel, den sie dann doch mal lesen ALLE Infos, die es dazu gibt – zumal in einem Kommentar!

    Zahlen Sie wenigstens den Förderbeitrag hier?
    Oder haben Sie nur gigantische Ansprüche ohne Ihrerseits auch nur einen Cent abzudrücken?

    Den anderen Dauermeckerern sei diese Frage auch gestellt!

    “Der Besitz kann Leben retten, seien sie froh nicht darüber entscheiden zu müssen welches!”

    Offenbar haben Sie auch jetzt noch nichts weiter zum Thema gelesen, nicht mal das Interview hier.

    Das muss nämlich normalerweise niemand entscheiden:

    “Banas: Man nimmt auf standardisierte Weise Blut ab, meldet die erhaltenen Werte an Eurotransplant [die Vermittlungsstelle für Organspenden in sieben Ländern inklusive Deutschland; der Verf.] weiter, der Computer errechnet, wer der Kränkeste ist und wer das Anrecht auf das nächste angebotene Organhat und so weiter. Diese Regeln sind für alle deutschen Transplantationszentren gleich.”
    s. Interview

    Erwarten Sie vielleicht auch noch nen persönlichen Vorleser von regensburg Digital?

    Ich mache demnächst ne Studie, ob der Besitz eines Organspendeausweises mit der Vorstellung korreliert, die Welt habe einem deswegen prä mortem zu Füßen zu liegen……………….

  • Martin

    |

    @Dubh: Ach wissen sie, ich zahl zwar keinen Förderbeitrag, aber ich gehe regelmäßig in die “Wunderbar” damit die sich die Werbung hier leisten kann. Das ist mein Förderbeitrag.

    Ja, selbstverständlich bin ich selbsternannter Journalistenkritiker – ist schließlich meine Pflicht als Bürger. Meine Ansprüche sind hoch aber nicht “gigantisch”, das wäre übertrieben. “Journalism is publishing what someone doesn’t want us to know. The rest is propaganda. Horacio Verbitsky ” (siehe oben rechts im Browserfenster) <– Daran muss sich ein Autor, meiner Meinung nach messen lassen, der hier veröffentlicht. Ob da jetzt "Meinungsartikel", "Kommentar" oder sonstwas drübersteht ist mir völlig egal. Wer Menschen erreicht und erreichen will, hat auch Verantwortung.
    Wollen sie ernsthaft einem Artikel der mit einem Satz wie "Sie verstehen diese Logik nicht? Naja, Sie sind wohl kein Mediziner." verteidigen? Bitte, ich BIN Mediziner und finde nach wie vor, das der Artikel bodenlos ist. Übrigens die Entscheidung wann, welche Parameter erhoben werden (die im übrigen nicht alle rein laborchemisch, sondern auch klinisch und damit behandlerabhängig sind) haben direkten Einfluss auf die Listung eines zu Transplantierenden. Diese Entscheidungen können sehr schwer sein und sind in der Praxis selten so eindeutig wie man sich das in der Theorie oder ihrem Zitat von Banas" wünscht. Und so ne Aussage darf man nicht zu genau nehmen schließlich gehört der auch du "denen". ..so nu ist gut ich will garnicht streiten oder mich wichtig machen, ich fand den Artikel – tschuldigung – Kommentar einfach nur daneben. Mehr kann und will ich nicht sagen. Keine weiteren Kommentare meinerseits.

  • Student

    |

    @Martin

    Meine persönliche Empfehlung: Dubh einfach ignorieren. Ist der sinnvollste Umgang mit Trollen, praktiziere ich schon seit etlichen Monaten und hab’s noch kein einziges Mal bereut.

  • Misthaufen

    |

    @ student

    ja stimme ich zu, Dubh zu ignorieren ist das beste, was man mit so einem Resistenten machen kann!!!
    Er weiß alles besser, ist der klügste und unverfehlbar…

    Mit solchen Selbstgerechten will ich auch nichts zu tun haben, ignorieren ist wirklich das beste!

  • MHH

    |

    @Student u. @Martin: auch wenn Sie hier noch länger “herumtrollen”: Kommentare geben in der Regel keine Fakten wieder sondern Meinung. Wie schon mehrfach klargestellt, sind Fakten in einem Artikel vom Kommentator auf R-Digital genannt.
    Manchmal bin ich schon sehr erstaunt, wo “Student” überall vom “Fach” ist ;-). Seine Kommentare wirken allerdings meist anders.

  • Bert

    |

    Ich finde auch, wir sollten viel mehr darüber schreiben, welche Trolle wir wann und weswegen ignorieren. Darüber werden die sich nämlich ganz schön ärgern…

    @student, @misthaufen

    Voll-Fail!

  • Montagder13

    |

    Stimmt, den Bert auch ignorieren, is nämlich auch so ein Wunderkind…

  • steffi

    |

    Pauschalverurteilung von Ärzten. Ich vertraue mein Leben lieber Ärzten an, als irgendwelchen Juristen oder Bürohengsten, die etwas überwachen sollen, von dem sie keine Ahnung haben. “Halbgötter in weiss”, so ein Quatsch. Die Ärzte, die ich kenne sind weit weg von Überheblichkeit, sind engagiert und integer.
    Und ja, manche Kommentatoren sind unerträglich süffisant, unverschämt und verdecken ihren Sozialneid hinter ausuferndem Fremdwörtergebrauch. Ja, sie sind alle wahnsinnig gebildet.Find ich irgendwie….rabulistisch

  • Dubh

    |

    @ Martin

    O.K. , es ist IHNEN also vollkommen egal, um welche journalistische Darstellungsform es sich handelt – SIE bestimmen, was dazustehen hätte – in einem Medium für das Ihre Leistung in Saufen besteht…………….
    Da hat Herr Köppelle ne bestimmte Art Mediziner doch recht trefflich beschrieben, will mir scheinen.

    „Wollen sie ernsthaft einem Artikel der mit einem Satz wie “Sie verstehen diese Logik nicht? Naja, Sie sind wohl kein Mediziner.” verteidigen? „

    Nun ja, ich hab schon mal was von Ironie gehört, und zutreffend ist der Satz zudem auch noch – SIE verstehen die Logik des Herrn Montgomery ja offensichtlich!

    Ansonsten, wenn Medizin eben nur noch Geschäft ist, was ja ganz offiziell auch von Politikseite der Fall ist , warum sollte es bei Transplantationen anders sein, so gesehen hat er recht der Herr Ärztekammervorsänger, was sollte da ne staatliche Aufsichtsbehörde nutzen, zumal sich der Staat die Gesetze zu diversen „Gesundheitsreformen“ ja ohnehin durch die Lobbyisten selbst hat schreiben lassen…………………

    Den Kliniken kann es wurscht sein, wer welches Teil kriegt, Hauptsache es wird transplantiert was das Zeug hält, und ob die nach 1 Jahr noch leben muss auch niemand interessieren.

    Wer sich da Illusionen macht, es ginge in dem System wirklich zuerst um „Leben retten“, dem sei das freilich unbenommen.

    http://www.faz.net/sonntagszeitung/die-tricks-der-transplanteure-11844276.html

    http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/igel-leistungen-staat-streicht-subventionen-fuer-aerzte-trainings-a-849771.html

  • Martin

    |

    *argh

  • Ignorant

    |

    Woast scho: I ignorier di, du mi und i mi sowieso.

Kommentare sind deaktiviert

drin