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Grünes Licht für Sprengung des Luther-Turms

„Aus fachgutachterlicher Sicht schadstofffrei“

Einer Sprengung des Luther-Turms am Ernst-Reuter-Platz steht nun nichts mehr im Wege.

Soll am 23 Februar gesprengt werden: der Luther-Turm am Ernst-Reuter-Platz. Foto: as

Am späten Donnerstagnachmittag war es dann doch klar: „Dem Gewerbeaufsichtsamt bei der Regierung der Oberpfalz wurde heute vom beauftragten Schadstoffbüro die schriftliche Bestätigung übermittelt, dass das Lutherhaus/Wirsing-Turm aus gutachterlicher Sicht schadstofffrei ist“, schreibt Pressesprecher Markus Roth unserer Redaktion in einer Stellungnahme. Damit kann die für den 23. Februar terminierte Sprengung des Hochhauses am Ernst-Reuter-Platz nun wie geplant über die Bühne gehen – aller Kritik zum Trotz.

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Bereits seit letztem Sommer laufen die Abbrucharbeiten. Fragen dazu, wie man mit dem im Gebäude verbauten Asbest umgeht, wollte das Evangelische Siedlungswerk als zuständige Bauherrin lange nicht im Detail beantworten. Erst Anfang dieser Woche gab es dann etwas ausführlichere Auskünfte. Das Gebäude sei nun schadstofffrei, hieß es.

Der Gewerbeaufsicht lag bis heute allerdings noch keine schriftliche Bestätigung dafür vor, notwendige Voraussetzung, um grünes Licht für die Sprengung zu geben. Die ist nach einer abschließenden Begehung nun da. Wörtlich schreibt das beauftragte Schadstoffbüro:

„Das Lutherhaus ist nun auf seinen Rohbauzustand (Betonskelett) zurückgesetzt, alle Schadstoffe wurden entfernt einschl. der Asbestzementbestandteile innerhalb des Betonskelettes. Aus fachgutachterlicher Sicht ist das Lutherhaus als schadstofffrei anzusehen.“

Der Turm fällt am 23. Februar um 11 Uhr. Vorerst soll dort eine Übergangslösung für den Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) entstehen.

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Kommentare (13)

  • Markus Frowein

    |

    Na, nachdem man nun ein Gebäude, welches durchaus noch locker 50 Jahre lang
    genutzt hätte werden können, zu Müll verarbeitet, kann man ja getrost mit dieser
    Mentalität weitermachen und dort einen 08/15-Müllklotz der üblichen Art bauen,
    der dann in spätestens 25 Jahren ernste Ausfallerscheinungen zeigt. Vielen Dank!

  • Lothgaßler

    |

    Ich habe mir den Termin notiert. Vielleicht wehrt sich das Skelett ja. Anschließend evtl. Trauerarbeit im Knei?!

  • R.G.

    |

    Das Tiny House hat eh nur wervollen Platz verstellt.
    Gehört schon lange weg.
    Ist viel zu wenig Beton verbaut worden da drin.

    Größer denken, größer bauen!
    ( Psst, die Wahl kommt bald, ich möcht noch ein paar Immo-Größen gfalln!)

  • Mr. T.

    |

    So schnell wie möglich Fakten schaffen bevor noch mehr mit guten Ideen für diesen Rohbau kommen …

  • Renate

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    Ich bin mal neugierig wie der OB heißt, der den „Interims-Busbahnhof“ (Temporär) einweihen darf. Viel Glück.

  • J. B.

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    Immer die gleiche Masche. Wenn etwas im Weg steht, alles tun um den Erhalt abzuwürgen. Asbest als großes Thema warum der Turm nicht stehen bleiben kann. Dann sprengen!
    Ehemalige Nibelungekaserne: Schlangenbau DDT in den Wänden. Abreissen!
    Ehemalige Prinz Leopold Kaserne : Die Gebäude stehen im Grundwasser . Abreissen !
    Oh je!

  • R.G.

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    Weiß man, welche Schadstoffe gemessen wurden?

  • Markus Frowein

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    @ Renate (14. Februar 2020 um 04:11)
    “… wie der OB heißt, der den „Interims-Busbahnhof“ (Temporär) einweihen darf.”

    Es sieht lt. Umfragen so aus, als würde das ein Interims-OB (Temporär) erledigen …

  • C.K.

    |

    Ich gebe J.B. vollkommen recht. Wir sind hier in Regensburg auf einem Irrweg.
    Ganz grob geschätzt werden hier 2000 m³ Beton gesprengt. 1 m³ wiegt ca. 2,3 to und setzt bei der Herstellung somit ca. 300 kg CO2 frei. Das sind insgesamt 600 to CO2, wobei der Stahl noch gar nicht mitgerechnet ist.
    Hierbei sei darauf hingewiesen, dass, weltweit gesehen, die Zementherstellung für mehr CO2-Ausstoß verantwortlich ist als der gesamte Luftverkehr.
    Der Verlust von Baukultur ist ein nicht zu unterschätzender Aspekt. Das Hochhaus war ja leider zuletzt in schlimmer Verfassung, aber die Sanierung hätte Anbetracht der Schadstoffe auch keinen höheren Aufwand bedeutet und im jetzigen Zustand wäre ein Ausbau relativ problemlos.
    Das sich die Abrissmentalität bei anderen Projekten fortsetzt ergibt ein trauriges Gesamtbild.

  • Rudi Goeritz

    |

    Mir, als architektonischer Komplett-Laie gefällt das Stahl-Beton-Gerippe, so wie es da jetzt steht, eigentlich ganz gut.

    Es war nie schöner, wie jetzt gerade und ich würde mich den Gedanken von J.B. und C.K. voll anschließen.
    Man sollte da was daraus machen!

    Wo bleiben die Demos in Regensburg für den Erhalt bzw. für einen Umbau?
    Sollte eine Menschenkette gegen die Sprengung am 23. Februar stattfinden, liebes regensburg-digital, sagt bitte rechtzeitig Bescheid.

    Äußerst spannend für die anstehende Wahl fände ich die Darstellung, wer denn nun im aktuellen Stadtrat für den Abriß oder gegen den Abriß war.

    Falls es am 23. Februar zu einer Demo kommt:
    Wasserwerfer oder Großeinsatz von Bereitschaftspolizei kämen super gut rüber, vor der Wahl!
    Wo bleiben die FFF-Jugendlichen?

    Vielleicht würde ich sogar am Sonntag, den 23.Februar nochmal mitdemonstrieren…
    Ja, ich wäre wohl dabei!!

  • R.G.

    |

    @Rudi Goeritz

    Unter “Neues Tüwi” sieht man in der Bildersuche der Suchmaschinen ein leichtes, transparentes Gebäude, wie es aus dem Gerippe entstehen hätte können.

  • R.G.

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    …oder das Gerippe weiterenrwickeln durch Begrünung.

    Weitere Suchwörter, Parkroyal Hotel Singapore, Grüne Architektur, Living Wall Warwick, Green City, Hängende Gärten…

  • Reinhold Breuer

    |

    An Endstationen stehen Regiobusse bislang minutenlang „dumm herum“. An neuen ZOB-Haltestellen mit Weiterfahrt in (meist) gleiche Richtung stünden stattdessen Regiobusse nur die zum Aus- und Einstieg nötigen Sekunden: Viel mehr Regiobusse könnten dann nacheinander dieselben Halteplätze nutzen. 4 Regio-Halteplätze könnten genügen statt bisher 13. Mit Bereitstellungsplätzen entfielen etwa 20 ZOB-Halteplätze. Umsteigewege würden viel kürzer. Umsteigebedarf sänke, weil nicht wenige Fahrgäste ihr Ziel einfach durch die neue Weiterfahrt (statt Endstation) erreichten. Der Attraktivitätsgewinn überträfe den bislang geplanten vielfach.

    Ein Teil des Gewinns kann mit abgespeckter Standardisierter Bewertung berechnet werden als Verlagerung vom MIV zum ÖV. Zum Klimaleitbild Regensburg gehört ja die Verlagerung von 20% des MIV zum ÖV. Dies ist laut Luftreinhalteplan S.32 mit langfristiger Verkehrsplanung bis 2030 zu erreichen https://www.regensburg.de/fm/121/luftreinhalteplan-regensburg-2-fortschreibung.pdf Dauerhaft (fast?) nichts trägt die Stadtbahn dazu bei, ein wenig einige Masterplanideen und noch unberechnet diese hier (vgl. https://www.regensburg-digital.de/stadtbahn-festtag-mit-vorbehalten/22062018/#comment-421028
    https://www.regensburg-digital.de/luther-turm-sprengung-ist-noch-nicht-genehmigt/11022020/#comment-437314 )

    Eine kräftige Schrumpfung der ZOB-Fläche ginge wohl ohne riesige provisorische Zusatzflächen. Ohnehin wurde direkt vor dem HBF die Grundfläche des bisherigen Hauses Bhfstr.20 (bei der Planung der ÖV-Brücke) zusätzlich eingeplant. Nachhaltiges Bauen plant erst den Verkehr fertig, dann den wertvollen Park und Gebäude, ermittelt zuletzt das unvermeidlich Provisorische und bezieht mögliche Nachnutzung ein. Oder ist trotz Bürgerentscheid gegen RKK-Planungen und trotz Gerichtsverfahren wegen gesundheitsschädlicher Luft die frühere RKK-Tiefgarage immer noch eilig?

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drin