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Adam Kruzel (li. mit dem Berliner Tenor Markus Ahme), der lange Jahre in Regensburg gesungen hat, gab in der Rolle des Anwalts ein tadelloses Gastspiel – trotz Gesangsverbot vom Arzt.	Foto: ZitzlspergerIntendant Ernö Weil inszeniert „Der Hutmacher” – Premierenbesuch. Nicht ganz unskeptisch war man kurz vor der Uraufführung des „Hutmachers” in der Inszenierung des Regensburger Intendanten Ernö Weil im Velodrom. Da fragte man sich im Vorfeld, wie die Idee, eine Erzählung von Thomas Bernhard zu vertonen zu Stande kam. Gerade heute, wo neue Kompositionen doch eher unbeliebt sind aufgrund nicht immer harmonischer Klänge. Und das ist tatsächlich wahr. Man vermisst die Harmonie. Da rasselt, scheppert, trötet und quietscht es schon mal aus dem Orchestergraben. Für diejenigen, die sich nicht vorher in modernen Tonarten eingehört hatten, waren durchaus sehr ungewohnte Klänge zu vernehmen. Jedoch kann der Zuhörer bei dieser Vorstellung zum ersten Mal die Worte der Sänger gut verstehen. Und da sind wir schon beim wichtigsten Punkt angelangt. Durch die durchgängig deutliche Aussprache, bleibt der Zuhörer derart konzentriert, dass er sich weder eine Genickstarre vom Lesen der Übertitelung holt, noch droht er, in Gedanken abzuschweifen. Den zwar unspektakulären – aber dennoch interessanten Dialog zwischen dem pensionierten Hutmacher und seinem Nachbarn, dem Anwalt – wollten einige Zuschauer, die den Saal frühzeitig verließen, unterbrechen. Dies gelang ihnen aber genausowenig wie dem jugendlichen Gegröle, dessen Lautstärke bis von draußen hereindrang. Man könnte fast sagen, diese „langweilige” Geschichte hat es doch tatsächlich geschafft zu fesseln. Aufgelockert wird der Dialog von drei adretten Damen, die in köstlich absurder Weise immer wieder Schwung auf die Bühne bringen und mit pfiffigen Kostümen Amerika und die Vorteile eines Hutes besingen. Gut ausgetüftelt auch die Bühne, die das Erzählte und das Gespräch im Vordergrund hervorragend trennt. Es ist eine große Leistung aller Beteiligten derart anspruchsvolle Musik zu Stande zu bringen und das in Regensburg, wo man Operettenkarten vier Wochen im Voraus besorgen muss. So war das Velodrom für eine Uraufführung erfreulich gut gefüllt und das Publikum konnte sich am Ende nicht so recht entscheiden: Die einen verließen den Saal recht bald, andere wollten – bereits stehend – das gesamte Ensemble inklusive des Librettisten Franz Csiky, des Komponisten József Sári und des Regisseurs Ernö Weil gleich noch ein paar Mal zu Gesicht bekommen. Ein Wiedersehen gab es auch mit einem Regensburger Liebling – Adam Kruzel –, der die kleinere Rolle des Anwalts trotz eines Gesangsverbotes seines Arztes tadellos meisterte. Die Unterstützung aus Berlin, der Tenor Markus Ahme, leitete gekonnt durch den Dialog. Seine tragend weiche Stimme erklang fast über 60 Minuten ohne größere Pause und ließ den Zuhörer alle Dissonanzen vergessen. In gelöster Stimmung folgte man dann zur Premierenfeier ins obere Foyer, wo bald Ernö Weil – erleichtert – die Stimme zu einer kleinen Ansprache erhob, die Arbeit aller Beteiligten würdigte, sowie die fast dreijährige Vorarbeit der Dramaturgie. Das Ende der Geschichte der Oper soll ja eigentlich nicht verraten werden, deshalb sei ein Vorschlag für die Regensburger Geschichtsschreiber unterbreitet: Ende März 2008 kam es während einer gewagten Premiere zum „Regensburger Fenstersprung”.

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