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Dank kostenloser Operation: Jetzt hat Regina eine Chance

Das Krankenhaus Barmherzige Brüder machte seinem Namen alle Ehre. Alle drei Minuten stirbt in Angola ein Kind. Nach 26 Jahren Bürgerkrieg haben Antipersonenminen ganze Landstriche unbetretbar gemacht. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 40 Jahren. In dem afrikanischen Land gibt es praktisch keine Gesundheitsversorgung. Für die fünfjährige Regina wäre der schwerwiegende Geburtsfehler, unter dem sie leidet deshalb vermutlich tödlich gewesen. Dem kleinen Mädchen fehlte ein natürlicher Darmausgang. Kinderchirurgie-Chefarzt Dr. Bertram Reingruber (l.) und Assistenzarzt Dr. Markus Dürsch freuen sich, dass sie der kleinen Regina aus Angola mit einer komplizierten Operation helfen konnten.	Foto: pm Regina konnte ihren Darm bisher nur über eine schmale Darm-Scheiden-Fistel entleeren, eine unnatürliche Verbindung zwischen diesen beiden Organen. Sie litt immer wieder unter massiven Verstopfungen, ihr Bauch überblähte, häufig kam es zu Harnwegsinfektionen. Bis vor kurzem. Vergangene Woche hat der kinderchirurgische Chefarzt der Klinik St. Hedwig, Dr. Bertram Reingruber, Regina operiert. Kostenlos. Das Krankenhaus Barmherzige Brüder hat schnell und unbürokratisch Hilfe geleistet und sämtliche Behandlungskosten übernommen. Kinderchirurg Reingruber half dem Mädchen, indem er in einer mehrstündigen Operation ihr After rekonstruierte. Aktuell bekommt die kleine Patientin in der Klinik St. Hedwig ein spezielles Muskeltraining, um die richtige Funktion des Schließmuskels zu erlernen. Damit sich Regina während dieser Zeit ohne ihre Familie nicht so einsam fühlt, bekommt sie regelmäßig Besuch von Rosemarie Hocher. Die Mitarbeiterin am Krankenhaus spricht fließend Portugiesisch, die Muttersprache des Mädchens. Mittlerweile läuft Regina an der Seite ihrer Ersatz-Mutter klatschend über die Klinikgänge und singt dabei Kinderlieder aus ihrer Heimat. Regina ist nicht das erste Kind aus einem Krisengebiet, das in der Hedwigsklinik kostenlos behandelt wird. In den vergangenen zwölf Jahren wurde schon mehrere Kinder aus Afghanistan und Angola – oft über Monate hinweg – in der Klinik medizinisch versorgt. Die Hilfsorganisation „Friedensdorf International” ist es, auf deren Vermittlung hin die kleinen Patienten nach Regensburg kamen. Auch Regina wird die Hilfsorganisation wieder von hier abholen, sobald ihre Behandlung beendet ist. In einem Kinderheim in Oberhausen, wo weitere Kinder aus Kriegs- und krisengebieten leben, wird Regina dann noch einige Rehabiltationsmaßnahmen durchlaufen, ehe sie wieder zurückkehrt nach Angola.
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