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Die Bahn schrumpft

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Zu jedem Jahreswechsel gehört neben den Silvesterraketen auch eine Preiserhöhung der Bahn AG. Dieses mal wurden im Dezember die Preise für Fahrkarten um 3,1 Prozent hochgeschraubt. Die originelle Begründung der Bahnvorderen: „gestiegene Energiepreise“. Im neuen Jahr hält die Bahn aber noch eine weitere Überraschung für ihre Kunden bereit: Die Züge werden immer kürzer. Egal ob Regionalbahn (RB), Intercity (IC) oder Eurocity (EC) – überall hängen weniger Wagons an den Lokomotiven dran. So wurde am 14. Januar der IC 22291 um den Wagen 266 verkürzt. Am Tag zuvor fehlten zwei Wagons an diesem Zug. Die RB nach Landshut hatte plötzlich auch weniger Wagons. Der Zugschaffner meinte dazu „Aus unerfindlichen Gründen fehlt uns heute ein Wagen.“ Doch nicht nur die Regionalbahnen fahren kürzer. Auch der aus Österreich kommende EC 316 erhielt von der DB AG eine Frühjahrskur. Um zwei Wagons wurde dieser Zug letzte Woche abgespeckt. Verärgerte Fahrgäste Die Folgen der verkürzten Züge sind verheerend für die Fahrgäste. Durch die fehlenden Wagons sind weniger Sitzplätze vorhanden. Viele Passagiere müssen in den Zügen oft mehrere Stunden stehen, nachdem sie vergeblich nach einem freien Platz gesucht haben. Wenig hilfreich ist dabei die Hotline der Bahn AG. Es kostet satte 14 Cent pro Minute, wenn man den elektronischen Kummerkasten der Bahn aus dem Festnetz anruft. Wer von seinem Mobiltelefon diesen Service nutzt zahlt bedeutend mehr. Die Allgemeinplätze der Hotlinemitarbeiterinnen sind typisch für die Außenkommunikation der Bahn. Es fallen dabei Phrasen wie „Da haben wir Verständnis, wenn die Fahrgäste verärgert sind“. Konkrete Aussagen, warum die Züge verkürzt werden, möchte niemand treffen – typisch für den Börsenanwärter. Hier herrscht nach wie vor das Pontius-Pilatus-Prinzip, das man aus der Beamtenzeit übernommen hat: Alle waschen ihre Hände in Unschuld. Die Zugbegleiter bekommen den Frust der Fahrgäste ab. Ein in der Regionalbahn stehender Passagier meinte zu dem Zugbegleiter: „Lasst doch zukünftig komplett die Wagons an den Zügen weg und fahrt nur mit den Lokomotiven durch die Lande.“ Der angesprochene Bahnmitarbeiter konnte nur gequält lächeln. Den Fahrgästen ist bei dieser Art von zweifelhaften Service und der Preispolitik der Bahn AG das Lachen längst vergangen. (Foto: Rike/ www.pixelio.de)
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