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Jubelfeiern und Versammlungen

Platzverweis für Schland-Bremsen

Wenn eine Fußball-Europameisterschaft steigt, dann ist alles anders. Da werden bei BMW am Donnerstag die Bänder abgeschaltet und Großbildleinwände aufgestellt, damit die 2.500 Spätschichtler das Halbfinale gegen Italien anschauen können. Da wird das Regensburger Kulturreferat flexibel, verkündet „Auf König Fußball wird geachtet“ und legt alle Veranstaltungen beim „Kulturfest“ im Stadtpark so, dass sie rechtzeitig vor dem Anpfiff beendet sind. Und auch die Ordnungskräfte nehmen Rücksicht auf die Schland-Feierlichkeiten.

Der Regensburger Domplatz: Im Vordergrund eine erlaubte Jubelfeier, hinten: eine nicht angemeldete Versammlung, nicht erlaubt. Foto: privat

Auto-Korsos und Jubelfeiern werden wohlwollend und ohne übermäßige Strenge betreut, so lange „gewisse Grenzen nicht überschritten werden“. Jubelfeiern, wohlgemerkt. Und eine Jubelfeier ist es, wenn 1.000 oder 2.000 Menschen sich mit Deutschland-Fahnen, -Hüten und Vuvuzelas bewaffnet auf dem Domplatz versammeln, Party machen, „Olé, olé“, „Deutschland, Deutschland“ oder schlicht „Schland“ in die Nacht schreien.

„Deutschen Nationalismus wegbolzen“

Keine Jubelfeier ist es, wenn man dabei – ohne die oben erwähnten Rufe und überhaupt recht still – ein Transparent mit der Aufschrift „Deutschen Nationalismus wegbolzen“ entrollt und dazu Flugblätter verteilt, die diesem „Sommermärchen“, dem „entspannten Patriotismus“ und der ausgelassenen Fahnen-Schwenkerei nicht so recht glauben wollen. Nein. So etwas ist kein Jubel. So etwas ist was Politisches. Und das verdirbt die gute Stimmung. Deshalb ist so eine Aktion, wie man dem Polizeibericht entnehmen kann, eine „nicht angemeldete Versammlung“, die aufgelöst werden muss. Und so wurde – zuletzt nach dem Sieg gegen die Niederlande – eine solche Versammlung (bestehend aus sechs Jugendlichen aus den Reihen der „Falken“) kurzerhand durch die Polizei beendet. Abgeschreckt hat das die Jugendlichen scheinbar nicht: Nach dem Griechenland-Spiel waren sie wieder da, um sich mit Flugblättern und Transparent erneut unter die jubelnden Massen zu mischen. Dieses Mal unbehelligt von den Ordnungskräften. Am Donnerstag geht’s ins Halbfinale…
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Kommentare (97)

  • Alfred

    |

    Eine recht Hirnlose Aktion, wenn man bedenkt wie viele Nichtdeutsche in der Nationalmannschaft spielen.
    Geht nach Hause ihr Milchbubis und weint euch bei Mama aus.
    Im Herzen ein Falke, im Hirn ein Spatz! :-)

  • Bert

    |

    @Alfred

    So viel ich weiß, bedarf es der deutschen Staatsbürgerschaft, wenn man in der deutschen Nationalmannschaft spielt.

  • Alfred

    |

    @Bert.

    Sorry. Ich meinte natürlich Spieler “Nichtdeutscher Herkunft”. Das sie den Deutschen Pass brauchen, um in der Nationalmannschaft spielen zu dürfen ist schon klar.

  • Adler

    |

    m(

  • Tommy

    |

    @Alfred
    Von Spatzenhirnen sprechen und selbst die einfachsten Zusammenhänge nicht begreifen… “nichtdeutscher Herkunft”?
    Welcher Spieler in der DFB-Elf ist denn nicht in Deutschland geboren? (Sie reproduzieren Nationalismus. Fällt Ihnen nicht auf, oder?)

    Darum scheint es im Übrigen den Falken gar nicht zu gehen. Sie kritisieren vielmehr die als Partypatriotismus verharmloste nationalen Massenhysterie. Sehr klug, wie ich finde und leider sehr selten in Schland…

  • Gondrino

    |

    Gute Aktion. Schadet nicht über die Themen Nationalismus und Patriotismus im 21. Jahrhundert zu reflektieren.

  • frage

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    @Tommy @Gondrino

    ich finde auch wir sollten uns den ganzen tag verstecken und ja nicht mal über etwas freuen. noch dazu, wenn sich tatsächlich mal alle zusammen (redet man nicht ständig von integration?), egal ob m oder w, ob zuwanderer oder einheimischer, ob jung oder alt oder sonstwas. man muss es einfach madig machen. bin absolut eurer meinung!

    mir fehlt im bericht (sommerloch???) allerdings der hinweis, dass 2010 die rechten (die ein plakat mit “es ist keine schande auf deutschland stolz zu sein”) ebenso aufgefordert wurden, dass zu unterlassen (und im gejohle der ach so bösen feiernden menge von der polizei abgeführt wurden). die hatten allerdings vorher keine spiegelkondome, autoflaggen oder sonstiges fremdes eigentum geklaut, punkte kassiert und sich dann stolz damit präsentiert.

    haltet die politik aus dem sport und dem jubel raus. da feiern endlich mal alle zusammen.

  • frage

    |

    @Tommy

    nicht in deutschland geboren wurden miroslav klose (opole, polen) und lukas podolski (gliwice, polen)

  • rosa

    |

    Die Falken können doch einem nur leid tun…
    Sie sind doch nur das Ergebnis von Eltern, die mit diesem Kapitel der deutschen Geschichte immer noch nicht normal umgehen können…

  • Altstadtfreund

    |

    Mir doch egal, was die Falken machen. Aber ne Meinung muss erlaubt sein. wem das den Spaß verdirbt, der hatte vorher auch keinen.

    @frage weiß ja gleich, dass dieselben Leute irgendwas geklaut haben sollen. Woher nimmt er nur diese Weisheit?

  • frage

    |

    @Altstadtfreund

    zeigen sie mir die zeile wo ich den falken unterstelle fahnen zu klauen!

    ich sage nur, dass es eine solche aktion bundesweit gibt. zitat:

    “Lieber Autofahrer, liebe Autofahrerin. Ich habe Ihre Deutschland-Fahne entfernt. Egal aus welcher Motivation Sie diese Fahne angebracht haben, sie produziert in jedem Fall Nationalismus. Diese Fahne steht nicht für Fußball oder irgendein Team, sondern für Deutsche Identität.”

    jetzt können sie sich das bild oben nochmal ansehen und sich selbst eine meinung darüber bilden ob man es unterstellen könnte.

  • Altstadtfreund

    |

    @frage

    Natürlich haben Sie das unterstellt. Oder warum bringen Sie das im selben Kommentar und jetzt wieder in Zusammenhang?

  • frage

    |

    @Altstadtfreund

    so hab ich das? sie unterstellen MIR jetz was. zeigen sie mir die zeile wo ich behauptet habe, die falken hätten fahnenklau betrieben.

    es steht das selbe auf dem plakat wie in der aktion. da könnte man einen zusammenhang herstellen. könnte. nicht muss. ihre phantasie kann ich nicht beeinflussen.

    ich lerne aus den berichten und den kommentatoren von rd wie man provoziert ohne direkt zu sagen was man denkt. schickes muster. macht spass.

  • Patrick K.

    |

    @ frage:
    Hätten Sie das Flugblatt der Falken gelesen, wäre Ihnen aufgefallen, dass sie nicht den Sport kritisieren, sondern die Politik, die eben genau damit gemacht wird. Der sportliche Wettstreit zwischen Staaten ist nie unpolitisch. Sieht man ja alleine daran, dass im Vorfeld der EM diskutiert wurde, ob man der Ukraine aus politischen Gründen nicht das Recht entzieht die EM auszurichten.

    “da feiern endlich mal alle miteinander” Ja, schön! Alle dürfen mitfeiern; natürlich nur solange sie auch grölen, dass sie für den “Sieg Deutschlands” sind. Aber wehe, du bist nicht dafür! Im schlimmsten Fall noch für “die Griechen”.
    Es ist immer einfach in einem großen Einheitsbrei mitzuschwimmen und alle, die sich nicht beteiligen, als Nestbeschmutzer zu degradieren.

  • Fakt

    |

    Die dritte Strophe des Deutschlandlieds ist die deutsche Nationalhymne.
    Von der deutschen Nationalhymne ist keine Strophe verboten.

  • erik

    |

    bin ich froh wenn der Fußball-Dreck wieder vorbei ist. Mir ist es immer noch ein Rätsel was daran so toll sein soll, wenn 22 Spieler einem Ball nachlaufen. Ich finde es interessanter beim Wäsche waschen die Waschtrommel und ihre Drehungen bei einem Glas Wein zu beobachten, da kann ich mich so richtig schön entspannen!

  • der barbier aus Sevilla

    |

    Wäre ich in Rgb, würde ich die Falken auf jeden Fall unterstützen! Find ich saustark.
    So wie ich die Falken kenne, wollen sie das kritisieren, was einige besonders ‘deutsche Fans’ derzeit in Polen und der Ukraine abliefern. Die Leitmedien in Schland berichten drüber ja praktisch nichts – einfach totschweigen, dann wirds nicht so schlimm sein. Aber wenn ich Einträge z.B. auf

    http://www.publikative.org/

    lese, dann muss ich sagen: ICH SCHÄME MICH, hier in Spanien zu sagen, ich sei ein ‘Deutscher’.

    Mein Tipp an die Falken: Meldet doch beim nächsten Mal eine Spontandemo an, weil wieder irgendwelche Faschos beim Länderspiel der Nationalmannschaft ihr Unwesen getrieben haben. Das wird nämlich mit Sicherheit – und vor allem leider – der Fall sein.
    (Dazu: http://kreaktivisten.org/anmeldung-einer-versammlung)

    An viele Kommentator_innen vor mir: Informiert euch einfach mal. Wenns euch dann immer noch Wurscht is, was bei der EM in ‘unserem Namen’ so läuft, dann schämt euch noch mehr wie ich und kehrt um! Danke.

  • peter sturm

    |

    eine gute aktion der jugendorganisation die falken. ich halt diesen “unverkrampften” patriotismuskrampf auch nicht mehr aus.
    bitte gebt mir bescheid wenn ihr wieder so etwas macht: peter.sturm@email.de
    ich will mitmachen.

  • Jetzt reichts

    |

    Ein sehr einseitiger Bericht, der nur darauf anspielt, dass man nicht gegen den Nationalsozialismus “demonstrieren” darf! Völliger Blödsinn, denn, im Vergleich zu dieser von einer Gruppe geplanten Aktion, ist die Jubelfeier nach den Spielen der Nationalmannschaft ein spontaner Auflauf von sich fremden Menschen. Aber jedem seine Meinung….

  • Lothgaßler

    |

    @Jetzt reichts:
    So spontan können die Jubelfeiern nicht sein, wie Sie behaupten, denn zur Vorbereitung wird viel Zeit und Geld investiert. Die Böller, die immer wieder mal “spontan” gezündet werden, müssen auch über den Jahreswechsel hinweg gerettet worden sein.
    Nein, spontan ist wenig an den Jubelfeiern. Auch die Anzahl der Feiernden ist kein Kriterium für das Wohlwollende Laufenlassen der großen und kleinen Sünden: Lärm machen zu nächtlichen Stunden, den Müll überall liegen lassen, zu schnell fahren, Hupen ohne Grund, Böller zünden, …
    Zumindest durch die Jakobsstraße fahren Autokorsos von, sagen wir mal 2 bis max. 10 Autos. Die umkurven die Gegend dafür zigmal, schon auch mal schneller als erlaubt. Nach dem Sieg der Italiener ist ein Einzelner, oder waren es doch zwei?, fast schon dauerhupend durch die Gassen gerast. Der Autojubelzug war also sehr klein, dafür aber extrem laut, und von Jubel wenig zu vernehmen. Auch die Jubellaute stoßen nur vergleichsweise wenige Kehlen aus. Von spontan sich zusammen findender großer Menschenmassen kann zumindest in Regensburg keine Rede sein.
    Die Fanmeilen und das Public-Viewing sind organisierte Kommerzveranstaltungen. Hauptzweck ist das Geldverdienen!

    Sagen wir wie es ist: Die Gelegenheit zum Radau machen, fürs straffreie Hupen und fürs zu schnelle Fahren wird ausgenutzt.

    Fußball ist nicht Politik und Politik ist nicht Fußball! Das Runde muss ins Eckige, um mehr geht es nicht beim Fußball. Politik ist etwas anspruchsvoller. Insofern ist es konsequent, dass die Falken die Macht der Ordnungskräfte zu spüren bekommen. Bei der Gelegenheit lernen die Falken auch gleich wie Politik und Verwaltung ticken.

  • frage

    |

    @Lothgassler

    “Fußball ist nicht Politik und Politik ist nicht Fußball!” – das ist der besste kommentar auf der ganzen seite hier!

  • exildeutscher in spanier

    |

    @barbier:

    also das, was du von dir gibst, kann ich nicht nachvollziehen! Die Spanier sind doch viel extremer beim Feiern, und als Deutscher musst du dich nicht für andere (Deutsche) schämen, schließlich kannst du dich nur schämen, was du (un)mittelbar verschuldet hast…

    oder bist du auch stolz, Deutscher zu sein???

  • Markus

    |

    @ frage: Ich weiß ich hol wieder die Nazikeule raus, von der ihr alle nichts hören wollt, aber war es während den Olympischen Spielen 1936 nur Sport, der die Menschen nach Berlin getrieben hat und die deutschen Sportler den Hitlergruß hat machen lassen, oder auch was anderes?

    Wenn Fußball nichts mit Politik zu tun hat, warum schwenkt man dann deutsche Fahnen. Das ist nämlich ein sehr politisches Zeichen. Das bedeutet, dass man hinter seinen Land steht und es verteidigt. Auch wenn es hier nur eine Fußball-EM ist. Ich steh hinter einem Land, dh. dass ich in gewisser weise auch hinter der Politik und dem Auftreten eines Landes im Ausland stehe.

    Warum wird man blöd angemacht, wenn man nicht im schwarz rot goldenen Jubeltaumel ist und vielleicht für eine andere Mannschaft ist? Wieso kommt da häufig der Satz: “Du bist kein echter Deutscher, wenn du nicht zu unserer Elf hälst! Wieso bist du nicht stolz auf Deutschland?” Dass soll keine politische Aussage sein? Also ich Bitte dich.

    Im übrigen: Wieso soll ich stolz auf ein Land sein? Ich bin hier zufällig geboren worden. Ich hätt genauso gut Spanier oder Iraker sein können. Bin ich deshalb stolz drauf, dass mich der Zufall hier her gesetzt hat? Sowas ist doch absurd.

  • frage

    |

    @Markus

    ich finde der ganze artikel ist nichts anders wie eine nazi-keule (zumindest der versuch). von daher sehe ich ihren kommentar nicht als nazikeule. sie brauchen aber gar nicht ins jahr 1936 zurückgehen. denken sie mal 25 jahre zurück. die sozialistischen staaten der ddr oder auch der damaligen udssr (oder auch heute noch china oder nord-korea) benutzen bzw. benutzten den sport als propaganda plattform. ich hab aber noch kein plakat gesehen wo draufstand “chinesischen sozialismus wegbolzen”. dort werden reihenweise menschen ermordert von den diktatoren die ihnen nicht passen. daher stehe ich den falken schon skeptisch gegenüber wenn sie friedlich feiernde attacktieren, auf der anderen seite sozialistische “partner” aber durchgehen lassen.

    Lothgassler hat es am besten von allen hier auf den punkt gebracht: der sport sollte kein politikum sein bzw. dazu gemacht werden, weil es eine der einzigen möglichkeiten ist, menschen positiv miteinander zu vereinen.

  • Patrick K.

    |

    @ frage: Jetzt haben die Falken “friedliche feiernde” schon “attackiert”? Wo haben Sie denn das her?

    und zu Ihrem Vorschlag den “chinesichen Sozialismus wegzubolzen”: Natürlich läuft in anderen Ländern vieles falsch. In China, in Nordkorea, in den USA, in Frankreich… Aber um die Probleme in China sollten sich nunmal zuerst die dort lebenden Menschen kümmern. So wie sich die hier lebenden Menschen gegen einen nochmehr erstarkenden Nationalismus in diesem Land wenden sollten bevor sie mit dem Finger auf andere Länder deuten und sagen: “Aber die sind noch viel böser!”

  • frage

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    @Patrick K

    ok nicht attackiert, sondern mit dem plakat evtl. provoziert. wobei ich nicht glaube, dass es jemanden tatsächlich interessiert hat (im gegensatz wie weiter unten geschrieben gegen das was die rechten damals gemacht haben, da haben einige ihr handy gezückt, fotografiert, polizei geholt).

    dieses argument “nochmehr erstarkenden Nationalismus” zieht einfach hier nicht. wann sehen sie denn ausserhalb einer fussball wm oder em die leute mit fahnen durch die strasse laufen? wann und wo? ich finde es keine schande wenn man sich für das land in dem man lebt, in dem man sich engagiert, in dem man seine steuern zahlt, auch mal freut und stolz ist. warum ist das verkehrt? warum wird dann jedesmal alles niedergemacht und gesagt: “das sind die anfänge”. diese “anfänge” sehen nur die, die selber das vergangene noch nicht aufgearbeitet haben. fragen sie mal die fähnchenschwingenden fussball fans das nächste mal ob sie es gut fanden was im dritten reich passiert ist. die werden sie ansehen und fragen ob sie noch ganz dicht sind. der grossteil in deutschland hat schon kapiert, dass das was da passiert ist, sich nicht wiederholen darf. ich glaub sogar, die jugend ist da wesentlich weiter als wir älteren. für die ist es normal, dass der beste freund mehmet oder orhan heisst. die denken da nicht darüber nach, sondern sehen den menschen. da happert es bei einigen hier im forum noch meilenweit. gerade die, die da transparente entrollen sind die, die am wenigsten toleranz von allen haben. ausnahmen bestätigen zwar die regel. aber ein viertes reich wird es nicht geben. dazu hat die masse der menschen zu viel im hirn.

  • Lena F.

    |

    Niemand spricht davon, das patriotische Feiervolk mit einem Haufen Nazis gleichzusetzen. Damit würde man es sich sehr einfach machen. Ebenso kurz gegriffen ist es aber auch zu behaupten, man freue sich doch nur gemeinsam oder eine EM oder WM hätte nichts mit Politik zu tun.
    Eine Vielzahl an Artikeln wie Fahnen, Vuvuzelas, T-Shirts, Schuhe, Ketten, Perücken usw. werden in schwarz-rot-gold unter die Leute gebracht (warum eigentlich nicht in verschiedenen Farben und Mustern?). Eine schwarz-rot-goldene Fahne symbolisiert dieses Deutschland und seine Politik oder will der deutsche Bundestag durch das Hissen der Deutschlandfahne am und im Gebäude Fußballbegeisterung und Partylaune nach außen tragen? Die gleiche Frage kann man sich bei Staatsbesuchen, militärischen Schauspielen etc. stellen und zu dem Schluss kommen: Die Deutschlandfahne, ebenso wie die Hymne, taucht dort auf, wo Deutschland repräsentiert werden soll. Und dazu gehört eben auch die Geschichte dieses Landes und seine aktuelle Politik. Aktuell gibt es keine Bestrebungen, rassistischen oder Naziparolen entgegen zu treten. Statt dessen werden Kampagnen wie „Du bist Deutschland“ ausgegraben in dem Wissen, dass es 1935 diese Kampagne schon einmal gab. “So sind aktuell 83 Prozent der Befragten ‘stolz darauf, Deutsche zu sein.’ 1994 bejahten das nur 69 Prozent. (…) Besonders auffällig dabei ist der Sprung um zehn Prozentpunkte von 2001 zu 2006. Ihn führen die Demoskopen auf den Effekt der Fußball-WM im eigenen Land und das schwarz-rot-goldene Sommermärchen zurück.“ (07.05.09, Welt online). Je größer der patriotische Freudentaumel desto weniger Kritik an diesem Deutschland. Statt sorgfältig mit seiner Geschichte umzugehen, stört sich niemand an „Sieg!“-Rufen, chauvinistische Hetze gegen andere Nationen sowohl am Stammtisch als auch in den Medien ist legitim und es ist selbstverständlich, dass der deutsche Staat sich das Recht heraus nimmt, die Souveränität anderer Staaten außer Kraft zu setzen oder in Frage zu stellen. Denn WIR können ja endlich entspannt mit unserer Fahne und unserer Geschichte umgehen und ganz bequem die Augen vor den aktuellen Schweinereien des deutschen Staates verschließen – schließlich wollen wir in Brot-und-Spiele-Manier ja alle nur feiern.

  • frage

    |

    @Lena F.

    tolle worte. sie machen allerdings genau das, was sie den anderen vorwerfen: sie vermischen sport mit politik. dass die wem 2006 für viele zu einer tollen veranstaltung wurde, weil man friedlich miteinander gefeiert und sich kennengelernt hat ist also in ihren augen etwas ganz böses? da waren nicht nur deutsche unterwegs, sondern ganz viele besucher aus aller herren länder. auch als deutschland ausgeschieden ist und auf dem domplatz die italiener den wm sieg gefeiert haben, dachten sie wahrscheinlich als ersten an mussolini als an menschen die sich einfach über etwas freuen. natürlich hat man sich gegenseitig aufgezogen, gefrotzelt und gesagt, wir wollen revanche. aber es war ein sportlicher und fairer umgang miteinander. das sollte sich die politik abschauen und nicht umgekehrt versuchen (so wie sie das tun) friedliche und feiernde menschen in irgendeine schublade zu schieben. deutschland so wie es heute ist, wurde von generationen der nachkriegsdeutschen aufgebaut. wir sind eines der friedlichsten und freundlichsten länder die es gibt auf der ganzen welt. wir empfangen viele leute mit offenen armen. und seit der wm hat das auch die welt gesehen. was ist daran falsch? was wollen sie daran ändern?

  • Erdmännchen

    |

    Hier nur ein kurzer Einwurf am Rande, zum Thema “guter Patriotismus versus böser Nationalismus”

    Ich zitiere die Webseite der SZ http://www.sueddeutsche.de/wissen/liebe-zum-land-die-maer-vom-guten-patrioten-1.912131

    “Zweiteilung politisch motiviert

    Doch eine solche Zweiteilung der Menschen in Patrioten und Nationalisten ist politisch motiviert – sie dient dazu, Patriotismus als wünschenswerte Eigenschaft propagieren zu können. Eine empirische Basis für den Unterschied zwischen Vorzeige- und Schmuddelbürgern gibt es jedoch nicht, wie neueste Untersuchungen zeigen (Wilhelm Heitmeyer: Deutsche Zustände, Folge 5. Suhrkamp, Frankfurt am Main, 2007).

    Nach Erkenntnissen des Psychologen Christopher Cohrs von der Universität Jena lassen sich Menschen nicht in gute Patrioten und böse Nationalisten einteilen. Bürger, die sich stark mit ihrem Land identifizieren, so Cohrs, seien anfällig für intolerantes und ausländerfeindliches Gedankengut: “Menschen mit patriotischen Einstellungen lehnen Nationalismus nicht ab. Vielmehr geht beides oft Hand in Hand.”

    So zeige sich in Umfragen, dass Patrioten zum Nationalismus neigen. Statistisch betrachtet hängen Patriotismus und Nationalismus eng zusammen. Viele Patrioten sind schlicht und einfach auch Nationalisten.

    Zwar behaupten Politiker gerne, dass ein aufgeklärter, selbstbewusster Patriotismus unverzichtbar für die Zukunft des Landes sei, doch Empiriker zeichnen ein anderes Bild vom Patrioten: Je stärker sich jemand mit seinem Land verbunden fühlt, desto eher wertet er andere Nationen oder Minderheitengruppen ab.”

  • itsonlyrocknroll

    |

    an alle Deutschlandnörgler:

    Was wollt Ihr eigentlich mitteilen? ich kapiers nicht

    Wenn ich zuhause mit meiner Familie “mensch ärgere dich nicht” spiele, dann halten meine Kinder meistens zu meiner Frau, sie freuen sich, wenn ich geschmissen werde und letzter werde, kurz gesagt, sie ergreifen Partei. Wenn wir dann nachmittags mit Freunden Fußballspielen, und der eine Papa gegen den anderen Papa spielt, dann werden die Papas von den jeweiligen Kids angefeuert. Und wenn dann Abends ein EM-Spiel läuft, Deutschland gegen Dänemark, ja dann freuen wir uns, wenn Deutschland gewinnt, weil wir damit etwas verbinden, nämlich wir leben hier, das ist menschlich, hier nationale Gesinnung zu unterstellen, ist mir nicht zu vermitteln, ich kann nur sagen, dass diejenigen, die damit wirklich ein Problem haben, sollten sich psychologische Hilfe suchen.

  • Veronika

    |

    Ich sage, äh schreibe dazu nur: panem et circenses!

    Eigentlich sollte ja der politische Mensch überall präsent sein und sich melden, aber Fußball scheint zu heilig, was wir ja in der Ukraine mit der dort immer noch sitzenden Frau Timoschenko erleben, oder auch in Aserbaidschan beim ESC erleben durften. Politik ist dann Politik wenns gesagt wird. Sport ist immer nur Sport auch wenns mal nicht gesagt wird, und das Leben der Anderen ist das Leben der Anderen und nicht das eigene Leben, bis es einem selbst so geht wie den Anderen, und diese sich dann Dasselbe denken!

  • Konsequenz

    |

    An alle denen es ja mit dem “Patriotismus” und den Landesfarben so zu wider zu sein scheint.
    Wenn es Euch do so sehr gegen den Strich geht wenn sich Leute mit ihrem Land identifizieren oder es gar lieben, dieses Deutschland. Wenn Ihr das alle so gar nicht nachvollziehen könnt oder Euer Land gar hasst und ablehnt, dann macht doch auch bitte das was man als normaldenkender Mensch macht, wenn man feststellt dass man auf der falschen Party ist, einem partout Veranstaltung, Leute und Musik nicht passen, oder man im Kino merkt der Film ist absolut nicht nach Eurem Geschmack…….GEHT!
    Aber versaut bitte nicht allen anderen die Freude an der Veranstaltung oder dem Film, versucht bitte nicht Eure Scheißeinstellung zu Eurem Geburtsland das Euch die Freiheit gibt so zu urteilen und Euch so zu äußern anderen quasi mit dem gleichen Totalitarismus aufzuzwängen vor dem Ihr paranoid meint warnen zu müssen.
    Schaut lieber welche anderen Ideologien hier fahnenschwenkenderweise ihren Nationalismus in unserem Land ausleben, aber dagegen vorzugehen seid Ihr offenbar zu feige. Die Nazikeule lässt sich ja auch leichter schwingen wurde es einem doch propagandistisch so eingeimpft. Ihr seid also in Eurem Fanatismus brauner als es Euch anderen zu unterstellen geziemt, aber so ist das wenn man versucht die eigenen Fehler auf andere zu übertragen um sie dort zu bekämpfen.

  • frage

    |

    @Veronika

    sie als politischer mensch haben sich dahingehend bestimmt schon mit einem plakat bewaffnet (wie es im übrigen einige fussballfans in den ukrainischen stadien bzw. vor den stadien tatsächlich gemacht haben) und haben gegen die timotschenko inhaftierung protestiert. war wahrscheinlich am gleichen tag, als sie in der anderen hand das schild hatten “keine toten mehr in syrien”… dummerweise hab ich sie übersehen.

    komisch wie viele plötzich in den flinken fingern eine meinung haben, diese aber nur anonym ins internet hacken. achso verstehe: das sollen natürlich die anderen machen. selbst hat man dazu ja keine zeit. man muss römische zitate von juvenal lernen, damit man den anderen um die ohren hauen kann wie bescheuert die doch alle sind…

    auf dem plakat der falken war das im übrigen auch nicht zu lesen. also nehme ich an, dass sie die aktion ebenfalls verurteilen.

  • Kopfball

    |

    Selbstverständlich vermischt sich Politik und Fußball. Je nach Gusto instrumentalisiert man das Eine oder das Andere.
    Stadt übernimmt Schulden, Stadttochter baut Fußballstadion, Polizeieinsätze kostenlos, Stadtteile werden lahmgelegt und ungenehmigte Demonstrationen (Jubelfeiern) werden akzeptiert, Politiker sitzen im Jahn Aussichtsrat und genehmigen Millionen im Stadtrat, BKin Merkel verknüpft EM und Politik usw.
    Das Politik und Sport noch nie getrennt gesehen wurde ist mind. seid den Griechen und Römern so.

  • der barbier aus Sevilla

    |

    @exildeutscher in spanier

    Natürlich feiern die hier erst mal ganz anders. Ich hab auch nicht gesagt, dass ich mich für feiernde Deutschlandfans schäme.
    Ich bin eben nicht stolz, ein ‘Deutscher’ zu sein. Warum auch, dafür hab ich ja nichts beigetragen. Nein, im Gegenteil! Ich schäme mich, wenn ich hier in Spanien als ‘Deutscher’ bezeichnet werde, wenn sich einerseits zeitgleich in Polen und der Ukraine andere, die sich selbst als ‘Deutsche’ bezeichnen dermaßen verhalten.
    Zudem habe ich auch gehörige Probleme mit dem Party-Nationalismus, der derzeit wiedermal unser Land heimsucht. Wehre den Anfängen! Dass Gemeinschaftsgefühl stets auch eine ausgrenzende Wirkung hat, ist in der Soziologie hinlänglich bekannt. Und wozu das im schlimmsten Fall führt, wissen meine Großeltern.

  • Lena F.

    |

    @frage:
    Sich als deutscher Staat ‘Zu Gast bei Freunden` auf die schwarz-rot-goldenen Fahnen zu schreiben und gleichzeitig eine dermaßen krude Asylpolitik zu verfolgen ist mehr als scheinheilig. In Anbetracht dessen wie in der BRD mit Menschen aus anderen Ländern umgegangen wird, kann von Weltoffenheit ja nicht die Rede sein. Bestimmt gibt es bei der EM oder WM Leute verschiedener Nationalität, die gemeinsam feiern, aber es gibt auch rassistische gewaltsame Übergriffe, Hitlergrüße, genügend rassistische Kommentare in den Medien. Friedlich kann man das ja wohl kaum nennen. Was soll daran friedlich sein, wenn die Bundeswehr in 12 Ländern auf der Welt steht, im Inland eingesetzt wird, die Bundespolizei deutschen Einfluss in anderen Ländern geltend macht, die griechische Bevölkerung ausgepresst wird. Was soll daran friedlich sein, wenn Angela Merkel sagt:“ “Um die Politik anderer Nationen zu beeinflussen, um den Interessen und Werten der eigenen Nation zu dienen, müssen alle Mittel in Betracht gezogen werden, von freundlichen Worten bis zu Marschflugkörpern.“ Was soll friedlich sein an einem Land, das von alten Nazis und Wehrmachtsgenerälen aufgebaut wurde? Falsch ist hier also eine ganze Menge.

  • der barbier aus Sevilla

    |

    @Konsequenz:
    Die Aufforderung an die ‘anderen’ doch bitte zu gehen, ist ihnen wunderschön gelungen :)
    Man sieht also erstens, dass die Identifikation einer Gruppe (hier feiernde Deutschlandfans) auch über die Abgrenzung zu ‘den anderen’ funktioniert. Nichts Neues. Zweitens, was machen sie, wenn diese ‘anderen’ aber nicht gehen wollen und die feiernden Deutschlandfans weiterhin kritisieren? Werden die dann so lange ausgegrenzt, bis sie endlich gehn? Oder setzen sie sich gar dafür ein, dass diese ‘anderen’ rausgeworfen werden sollten? Wo endet das? In unserer Geschichte hat das schon mal wo geendet. Also auch das nichts Neues.

    UND: Deutschland ist keine Party!!! Deutschland ist hoffentlich eher eine Gesellschaft, in der auch kritisiert werden darf, wenn einem die ‘Musik, die gespielt wird’ nicht gefällt. Und mit gefällt der Hype um deutsche Nationalsymbole nicht und die ‘Identitätsbildung’ und die (wie von ihnen bewiesen) damit einhergehende Ausgrenzung schon gar nicht.

    @ Frage:
    Sie bezeichnen die ‘anderen’ als “die, die selber das vergangene noch nicht aufgearbeitet haben”. Ja natürlich habe ich das noch nicht aufgearbeitet! Wie auch? Die Aufarbeitung unserer Vergangenheit endete nicht im Jahr X. Und sie endet auch nicht, wenn alle beteiligten tot sind. Die Aufarbeitung dieser Geschehnisse darf niemals enden. Und was derzeit so alles getan, gesagt und geschrieben wird, misst dieser Aufarbeitung deutlich zu wenig Gewicht bei.

    So. Und jetzt geh ich Fußball schaun mit den ‘Spanier_innen’!

  • exildeutscher in spanien

    |

    @barbier:

    jaaaa, gaaanz anders, ohne Fahnen, ohne corso, ohne jubelgesänge…

    … und noch soviel: spanien mit der eta-gruppierung ist ja soooo toll, ja ich würde mich auch schämen, nur ein schäbiger Deutscher zu sein, der sich für dumme Deutsche schämen muss…, ob sich jeder Spanier für andere hirnlose Spanier schämt???

    Wo ist die Grenze? Schämst du dich Mensch zu sein, weil es viele dumme Menschen gibt???

    Und noch was: Ebenso, wie du nicht stolz bist Deutscher zu sein, kannst du dich auch nicht schämen Deutscher zu sein, das meinte ich mit meiner Frage.
    Du bist in erster Sache Mensch, sei ein guter Mensch und du wirst nirgendwo Probleme haben, selbst wenn deine Nationalität deutsch ist…

  • frage

    |

    @der barbier aus Sevilla
    @Lena F.

    sach mal, habt ihr paranoia? was interpretiert ihr alles in eine feiernde menge rein? für jedes argument das ihr beide hier bringt kann man 10 gegenargumenten bringen. das ist doch keine diskussion mehr. ihr spinnt euch da schön was zusammen. in jeder grossen menschenmasse wird es immer spinner geben die sich profilieren wollen. es wird immer und überall ausnahmen geben. sagt doch einfach konkret was ihr wollt! fussballfeiern verbieten? von mir aus. und was als nächstes? bürgerfeste verbieten? konzerte verbieten? urlaub verbieten? sport abschaffen? ist ja schön dass ihr gegen alles seid. aber was soll man den konkret statt dem ganzen machen? jede gruppe die sich über irgendetwas freut verbieten (könnte ja in nationalismus ausarten wenn sich die mutter über die geburt ihres sohnes freut, der dummerweise hier geboren wird)?

    oder wollen wir nicht gleich deutschland verbieten???

    wir können es wie tim thaler machen: wir verkaufen unser lachen! mensch fangt doch mal an zu leben! das ist nicht so böse und so schlecht da draussen wie ihr glaubt dass es ist! und wenn euch andere leid tun, dann erhebt euren hintern und helft selbst, ohne es von anderen zu fordern. geht mit gutem beispiel voran!

  • norbert e. wirner

    |

    eine solche diskussion ist ja auch nur und ausschliesslich wieder einmal in deutschland unter migrationshintergrundlosen deutschen möglich…

    lest euch das mal alles von anfang bis ende nochmal durch und lasst die vorgebrachten argumente einen moment sacken.

    dann versetzt euch mal in die seele eines…hm, von mir aus eines neuseeländers oders iren, dem jemand das zu erklären versuch, was wir deutschen da diskutieren.

    der lacht sich schief. oder zumindest nimmt er deutschland danach weniger ernst.

  • Johannes

    |

    Ein schönes Argument, dass du da bringst, liebe(r) Konsequenz. Versteh nur nicht, warum du dir dann überhaupt die Mühe machst, die Diskussion hier mitzuverfolgen und zu kommentieren. Denn:

    Wenn es dir so sehr gegen den Strich geht, wenn sich Leute nicht unreflektiert – also quasi per natalem Automatismus – mit ihrem Land identifizieren oder es gar lieben, dieses Deutschland; wenn du das alles so gar nicht nachvollziehen kannst oder diese Diskussion gar hasst und ablehnst, dann mach doch auch bitte das, was man als normaldenkender Mensch macht, wenn man feststellt, dass man auf der falschen Party ist, einem partout Veranstaltung, Leute und Musik nicht passen, oder man im Kino merkt, der Film ist absolut nicht nach deinem Geschmack…….GEH!
    (Alle Ähnlichkeiten mit anderen Kommentaren sind pure Absicht. Die Rechtschreibung wurde behutsam angepasst.)

    Aber “Maul halten und verpissen!” ist natürlich immer die leichtere Lösung. Sonst müsste man ja vielleicht noch nachdenken.

    So, und um jetzt doch noch etwas zum Erkenntnisgewinn in dieser Diskussion beizutragen, hier noch eine kleine Linksammlung:

    http://www.sueddeutsche.de/kultur/studie-zur-fussballweltmeisterschaft-fussballtaumel-und-fremdenfeindlichkeit-1.893255

    http://www.zeit.de/sport/2012-06/fans-deutschland-nationalismus-stolz

    http://www.3sat.de/mediathek/?display=1&mode=playset&obj=31531

    http://www.labournet.de/diskussion/rechten/gewantifa_wm2010.pdf

  • Sportskanone

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    @ Frage: Deutschland verbieten?! – Das ist die erste gute Frage, die Sie hier auf reg.-dig. gestellt haben! Die gruselig-naive Schlandeuphorie – schön wärs, wenn man so einen kollektiven Hirndefekt einfach verbieten könnte!
    Fast auf den Tag genau vor vier Jahren hab ich mir im Foyer des Sorat-Hotels das EM-Halbfinale Deutschland gegen die Türkei angeschaut. In Begleitung einer Dame. Die Dame war zufällig eine Regensburger Türkin. Wir saßen ganz im Hintergrund, auf Barhockern an einem Stehtisch. Trotzdem drehten sich die übrigen Zuschauer bald entsetzt zu uns um – nämlich als meine Begleiterin den ersten unterdrückten Freudenschrei ausstieß, wozu sie anschließend gleich nochmal Gelegenheit hatte: die Türken schossen zwei Tore! Ich werde nie die Fassungslosigkeit der selbstverständlich schlandtreuen Fußballfans vor uns vergessen: I s t das die Möglichkeit, daß hier wer für “die andern” mitfiebert, für den Feind? Mitten in Schlandland? Nach Sportsgeist sahen mir die Gesichter nicht aus. Auch ich war, rein aus spielerischen Gründen!, eher auf Seiten der Türken. Trotzdem war ich am Ende froh, daß die Schlandmannschaft dann doch drei Tore geschossen und die Türken besiegt hatte. Die Atmosphäre war s o entschieden angenehmer! Ob die verbissenen Schlandpatrioten eine Niederlage gegen die Türken, noch dazu in Anwesenheit einer wenn auch verhalten jubelnden (und, was soll ich sagen, natürlich auch noch provozierend schönen Türkin) so einfach verkraftet hätten, dafür möchte ich meine Hand nicht ins Feuer legen!
    Kurzum: Kein Mensch hätte was dagegen, daß die Leute mit der deutschen Mannschaft mitfiebern, um Gotteswillen. Es ist nur leider schon fast der Normalfall, daß diese achso harmlose Leidenschaft sehr schnell bierernst wird. Und effentwell aufflackernde Leidenschaften für “die andern” besser nicht laut geäußert werden. Viele Deutsche, natürlich nicht alle, feiern nur ihren dumpfen Nationalismus. Weil sie selber nichts sind. Und deshalb das Schlandvolk alles sein muß. Sport ist was anderes.

  • Keyser Söze

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    Wahrscheinlich die ambivalenteste Diskussion überhaupt hier. Kaum ein Kommentar, in dem es keine Zeilen gibt, denen ich nicht zustimmen kann, aber auch keine, denen ich entgegentreten muss.
    Grundsätzlich ist es keine gute Idee von den Falken, Leuten die Freude an dem Sieg ihrer Mannschaft zu verderben. Auf diese Art und Weise können sie nicht für ihre (sicherlich auch gut intentionierten) Ziele werben. Größtenteils versammeln sich hier Leute, die sich einfach nur freuen, dass ihre Nationalmannschaft gewonnen hat. Sie feiern das in deren Farben wie überall auf der Welt. Andererseits finde ich es auch etwas befremdlich, dass es sich hier oft um Partyvolk handelt, denen es mehr um das Ereignis geht, als um den Sport. Ein großer Teil der Feiernden weiß wahrscheinlich nicht mal, wer im Pokalfinale gestanden hat. Aber auch das ist kein grundsätzliches Problem, sondern nur meine eigene Befindlichkeit.
    Schwieriger wiegt jedoch, was es für andere Auswüchse gibt. Reichskriegsflaggen von einer bescheuerten Minderheit im EM-Stadion haben wir ja schon gesehen. Am Freitag habe ich auch erlebt, wie eine Gruppe von jungen Knallköpfen nach dem Spiel vor einem griechischen Imbiss nationalistische Choräle gegrölt hat – nicht unbedingt relevant für die Staatsanwaltschaft, aber doch auch bedenklich – peinlich auf jeden Fall. Und das sind dann wieder die Punkte, an denen ich beginne, mich dafür zu schämen, auch ein “Deutscher” zu sein. Auch wenn es für mich sont keinen Grund dazu gäbe – genauso, wie es keinen Grund für mich gibt, darauf stolz zu sein.
    Was ist nun OK? Keine Freude über einen Sieg der Nationalmannschaft? Freude, aber nicht in schwarzrotgold? Nur politisch korrekte Freude? Keine Ahnung! Ich meine höchstens zu wissen, was nicht OK ist.
    In anderen Ländern tut man sich hier sicher leichter. Hier nicht, aber auch nicht ganz unbegründet. Vielleicht bin ich stolz darauf, dass viele Deutsche bei aufkommendem Patriotismus immer noch das dunkle Kapitel im Hinterkopf haben und zur Mäßigung mahnen, obwohl sie selbst kein schlechtes Gewissen mehr haben müssen – sehr im Gegensatz zu vielen anderen Völkern auf der Erde, die auch keine ganz reine Weste haben.

  • Tommy

    |

    @Konsequenz

    “Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen!”. Sie kennen diesen Sprechchor der Nazis, weil Sie offensichtlich mitlaufen bei diesem Dreckspack.

    Seh`n Sie: So entspannt ist der deutsche Patriotismus, dass er Leute wie Sie sogar hier auf Regensburg-Digital posten lässt.
    Schade eigentlich. Vor zehn Jahren hätten Sie, zu Recht, noch die Fresse vollbekommen… ;-)

  • donnerstagmorgen

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    @sportskanone:

    Das Gleiche ist mir in der Nähe von Stuttgart beim gleichen Spiel passiert, nur anders rum!

    Ich war spät dran und habe eine Sportsbar gesucht, habe endlich eine Boazn gefunden, aber es war eine türkische Kneipe, ich war der einzige Nichttürke, und der Wirt hat mir gleich gesagt, ich soll nicht für die Deutschen jubeln, sonst könnte es Ärger geben, ich habe daraufhin mein Getränk wieder abbestellt und die Kneipe verlassen… Ich hatte anschließend keine Lust mehr auf Fußball…

  • frage

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    @Sportskanone

    einer meiner besten freunde ist türke. mit ihm und seinen freunden hab ich damals das spiel auch gesehen. danach sind wir dann alle gemeinsam noch in die stadt und haben miteinander gefeiert. er war untröstlich, so wie ich es nach einer niederlage auch gewesen wäre. aber glauben sie im ernst, wir haben damals nur eine minute darüber nachgedacht, ob das ganze was wir da erleben politisch wäre? da waren damals übrigends viele türken in der stadt mit denen man gemeinsam gefeiert hat. die hatten auch türkische fahnen dabei. da hat sich keiner darüber aufgeregt. warum auch?

  • norbert e. wirner

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    lol – terminologie bei n24:

    bericht über fans – ” (…) tief im feindesland flagge zeigen und dem gegner härte demonstrieren (…)”

    na, donnerwetter….

  • Claus Schenk

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    @Tommy
    ahja, Leuten andere Meinung mit Gewalt drohen bzw. deren Meinung am liebsten unterdrücken, und Sie erdreisten sich von “braunem Pack” zu schwadronieren.
    Würden Sie mir gegenüberstehen würden Sie ganz schnell einen Rückzieher machen, das garantiere ich Ihnen!
    Wer natürlich von den sozialen Annehmlichkeiten der “bösen Nazis” partiziepiert fühlt sich schnell angegriffen und beißt um sich, wenn man ihm anbietet doch bitte konsequent zu sein, denn das kommt in der jämmerlichen, linken Lebenslüge nicht vor. Und andere aufgrund mangelnder Eigenargumente zu stigmatisieren und zu verunglimpfen passt nunmal in das Weltbild Jedweder die unter dem Prädikat “Sozialismus” Morden und Gewalt verbreiten, rot und grün ergibt unweigerlich braun, da spricht Ihr Kommentar für sich.
    Es gibt drei emotionale Standpunkte die man in jedweder Beziehung seinem Beziehungspartner gegenüber einnehmen kann.
    Liebe, Gleichgültigkeit und Hass.
    In den letzten beiden Zuständen, insbesondere aber bei Eintreten des letzten Falles sollte man so konsequent sein die Beziehung zu beenden und sich zu trennen, alles andere zeugt von Bequemlichkeit, Inkonsequenz und jämmerlicher Feigheit sowie einem egozentrischen Narzissmus.
    Aber wie das in diesem wundervollen Land hier ist, hat man alle Freiheiten, insbesondere die Freiheit zu gehen sofern man seine Bleibe so völlig ablehnt. Aber wie gesagt, dazu gehören gewisse Eigenschaften, in erster Linie Charakter.
    Ich zumindest liebe mein Land und habe gem. Artikel 20GG nicht nur das Recht sondern sogar die Pflicht gegen jene vorzugehen, die versuchen mit ihrem unreflektiertem Hass an meiner Existenzgrundlage Hand anzulegen. Denn in letzter Konsequenz ist das ja das Ziel der sog. Antipatrioten, Land und Ordnung zu stören da ja alles abzulehnen ist was für dieses Land steht, also auch seine Bürger.
    Sapere aude!

  • Ben Mirwald

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    Um mal einen neuen Gesichtspunkt rein zu bringen: Wer profitiert denn außer nationalistischen/patriotischen Politikern von der EM? Na, ganz einfach, u.a. eine deutsche Firma:

    http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/agenturen-ticker/2012-Adidas-setzt-mit-EM-im-Ruecken-zu-neuem-Rekordumsatz-im-Fussball-an-/story/18002669

    Und zum Auftreten von Fans der deutschen Elf hier noch Beobachtungen aus Polen, die mich schaudern lassen:
    http://www.publikative.org/2012/06/22/eine-u-bahn-von-lemberg-bis-nach-auschwitz/

  • Bert

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    @Claus Schenk

    Wenn Sie Deutschland lieben – Ihre Sache. Aber drängen Sie andere nicht dazu, dieselbe verwirrte Emotions- und -beziehungswelt zu betreten. Sie leben ja noch in den 50ern.

    Da waren wir echt schon mal weiter:

    “Ich liebe nicht den Staat, ich liebe meine Frau. Der Staat ist eine Notwendigkeit. (…) Ein Gegenstand von Liebe ist der Staat nie und nimmer.”

    Gustav Heinemann

    Einen Staat muss man kritisieren (dürfen), damit er nicht nurmehr solchen “Verliebten” wie Ihnen anheim fällt, die nur Ihre drei “Standpunkte” zum Staat kennen und am liebsten jeden, der Ihre Verliebtheit nicht teilt, des Landes verweisen würden.

    Schon der Hammer, dass man eine Minderheit, die nicht jubelt, derart angreift, wie das in diesem Forum passiert. Da muss ich deren Meinung nicht einmal teilen, um sie gegen Leute wie Sie (“Geh doch rüber!” “Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen!”) zu verteidigen. Dass Sie hier geboren sind, ist Zufall. Und wenn Sie mich, der ich auch hier lebe, fragen: es ist ein bedauerlicher…

  • Bert

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    Und @Claus Schenk noch ein Nachtrag:

    Nein, Sie sind für mich kein Nazi, allenfalls ein Schwachkopf…

  • frage

    |

    … und der autor des artikels hat genau das erreicht was er wollte: man hetzt gegeneinander bis es nicht mehr feierlich ist! nur weil sich ein paar leute über irgendetwas freuen. das was hier abgeht ist ekelhaft.

  • Oje...

    |

    Ich würde mal sagen, mein lieber “frage”, die betreffenden Leutchen haben sich schon selbst gegeneinander aufgehetzt – was hat der Autor des Artikels damit zu tun? Etwa weil er der Überbringer der Botschaft ist? O mei o mei…

  • Claus Schenk

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    @Bert
    zunächst mal scheinen Sie unter Wahrnehmungsstörungen zu leiden, hier kritisiert ja wohl eindeutig die landesfeindlich eingestellt Gruppierung die jenigen die “jubelt” und nicht nur das, sie finden sich gezielt dort ein wo Leute es wagen ihr Land zu feiern und demonstrieren dagegen.
    Ich wette wenn Sie uns Ihresgleichen eine entsprechende Gegenveranstaltung an einem eigenen Ort initiieren würden, würde keiner von der “Jubelgruppierung” dort auftauchen um dagegen zu protestieren, die Frage ist also schon mal, wer hier wem Zwang antut. Es ist Ihnen doch überlassen Ihren abstrusen Selbsthass mit Gleichgesinnten zu zelebrieren, und dies von mir aus auch zum gewissensbefreienden Suizid, aber es sind doch eben Leute Ihrer Gesinnung die meinen anderen das Feiern ihrer Identität unter paranoid anmutenden Gründen zu verbieten. Sie schwadronieren dabei über geschichtliche Gegebenheiten von denen Sie als Spätgeborener NICHTS wissen außer dem was man Ihnen aus dritter Hand berichtet und meinen zum Schutz vor vermeintlichem Totalitarismus mit faschistoiden Mitteln vorzugehen, in Konsequenz bis hin zur Gewalt. Zumal sich niemand der sog. Patrioten auf die Fahnen schreibt Anderdenkende zu verfolgen und zu töten wo immer man sie findet, oder etwa das Mätyrertum glorifiziert mit Aussicht auf das ewige Paradies. Das tun wiederum andere, die komischerweise von Leuten Ihres Schalges mit Wohlwollen gesegnet werden, ist aber ein anderes Thema.
    Und zu dem kläglichen Beleidigungsversuch…..es entspricht Ihrem Niveau und beleidigt weniger mich als Sie selber, also sparen Sie sich das, geht mir am Gesäß vorbei.
    Im Übrigen hat Patriotismus Nichts damit zu tun keine Kritik am Staat zu üben, es ist vielmehr ein Zeichen von Identität, und die fehlt eben Vielen. Fakt ist, Leuten wie Ihnen geht es u.a. dank der hier herrschenden Freiheiten und sozialen Errungenschaften zu gut, das führt zu einem geistigen Horizont in den Ausmaßen eines Hosenknopfes.

  • Sir Sonderling

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    Was für ein bizarres Affentheater hier! :-)

  • norbert e. wirner

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    @ frage:

    ja, ekelhaft, aber signifikant.

    man sieht sehr deutlich, wie wund und zwiegespalten die deutsche seele geworden ist.

    die paar poster hier auf rd sind m.e. repräsentativ; queerbeet im www wie auch im rl erlebe ich es nicht anders. irgendwie kann man aus jedem thema eine nazi-diskussion machen.

    wir sollten aber doch eigentlich der welt nicht kommunizieren, dass wir uns selber zerfleischen, sondern doch eher, dass wir etwas gelernt haben, dass wir mit der jüngsten geschichte “umgehen” und sie nicht in geschichtsbüchern versanden lassen, sondern erkenntnisse in geändertes verhalten übersetzen können. das ist die botschaft, mit der wir ernstgenommen werden können.

    aber doch nicht “seht her, wir jagen uns gegenseitig und spüren überall die bösen auf – und dann beschimpfen wir uns!”

    wenn etwas so auffallend nicht stimmt mit uns, dann muss darüber gesprochen werden.

    so gesehen haben die falken eigentlich etwas gutes ausgelöst: es wird gesprochen. und wie!

    ich glaube jetzt garnicht dass ausgerechnet ich das schreibe: die hanseln, die da wegen dem ballspiel jetzt ausflippen und herumtoben wie die 5-jährigen im sandkasten, die sind ja eigentlich nicht das (hier diskutierte) problem. die wollen spass und einfach fröhlich sein, was sie zwar übertreiben, naja, es ginge auch mit etwas weniger stress. aber sollen sie doch spass haben.

    nun haben aber mit sicherheit 99,9 dieser hier feiernden leutz alles andere als braune suppe im kopf, wenn sie fahnen schwenken und “deutschland” schreien.

    sie tun das, was alle beteiligten völker tun. was sollen sie denn sonst tun? sollen sie “welt” schreien, weisse fahnen verwenden und sich schämen, wenn ihre fussballgötter gewinnen? und dass diese fans wirklich nicht nur verständnislos, sondern auch sauer reagieren, wenn man sie mitten im jubel von der seite braun anpinselt, das ist doch irgendwie verständlich…

    dass ein teil der bevölkerung es schafft, daraus eine handfeste “nazi-nichtnazi-schäm-stolz” – streiterei zu machen, das ist ein symptom für unser aller problem.

  • frage

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    @Oje

    klar hat man sich auch gegenseitig aufgehetzt. aber aus welchem grund? weil die polizei den falken das plakat verboten hat (der hinweis dass man das bei den rechten auch schon gemacht hat fehlt)? was dann aber alles an interpretationen gegenüber einer fahnenschwänkenden menge entstanden sind (auf die ja spöttisch im artikel eingegangen wurde) ist paranoid.

  • frage

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    @norbert e. wirner

    chapeau!

  • Oje...

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    Der Verfasser des Artikels räsonierte über die Ungleichbehandlung nicht angemeldeter Demonstrationen. Interessant, wie wenige Kommentatoren das kapiert haben und stattdessen sofort ihre persönlichen Weltanschauungen herausposaunen müssen.

  • frage

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    @Oje

    sehen sie, das meinte ich. es gibt eben keine ungleichbehandlung. die falken wurden genauso weggeschickt wie damals die rechten. das wäre der vergleich gewesen.

    die feiernden mit einer demonstration gleichzusetzen ist das, was unterschwellig vermittelt werden soll. dann müsste man aber grundsätzlich auch die menschenansammlungen bei bürgerfesten wegschicken. sie können das nicht steuern.

    das wurde geschickt verpackt. und leider sind auch sie drauf reingefallen. solchen journalismus mag ich nicht. das ist bewusstes aufhetzen. weil das eine mit dem anderen nichts, aber auch überhaupt nichts zu tun hat.

  • Oje...

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    “menschenansammlungen bei bürgerfesten” muss man eben nicht wegschicken, lieber frage.

    Bürgerfeste durchlaufen einen langwierigen Genehmigungsprozess – wie übrigens auch Public-Viewing-Veranstaltungen im Vorfeld der EM. “Spontane” Jubelfeiern hingegen nicht.

    Ihr Vergleich hinkt.

  • frage

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    @Oje

    dann hab ich es in der vergangenheit immer falsch gemacht wenn ich mich spontan dazu entschlossen habe, etwas zu besuchen oder in die stadt zu gehen.

    danke für den hinweis!

  • Claus Schenk

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    @norbert e. wirner

    “was sollen sie denn sonst tun? sollen sie “welt” schreien, weisse fahnen verwenden und sich schämen, wenn ihre fussballgötter gewinnen? und dass diese fans wirklich nicht nur verständnislos, sondern auch sauer reagieren, wenn man sie mitten im jubel von der seite braun anpinselt, das ist doch irgendwie verständlich…”

    Danke, auf den Punkt!
    Mittlerweile ist man ja bereits “braun” wenn man auch nur an die Objektivität appeliert. Und offenbar gehören für die “bunt statt braun”-Jünger auch die eigenen Landesfarben nicht zum bunten Farbspektrum.

  • Sportskanone

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    Hats da nicht mal einen Paragrafen gegeben, im guten, alten Reichsstrafgesetzbuch?: Mutwilliges Aufeinanderhetzen von Volksgenossen? Ja, andere Nationen jubeln wie e i n Mann ihrer Mannschaft zu, nur die Deutschen zerfleischen sich auf regensburg-digital gegenseitig! Was für ein heimtückischer Plan! Ein nachgerade jüdisch zu nennender Dolchstoß in den Rücken der deutschen Nation, Herr Graf von und zu Stauffenberg! Es muß eine Millionensumme gewesen sein, die vom italienischen Fußballbund an regensburg-digital geflossen ist! Ein Abgrund an Landesverrat!

  • norbert e. wirner

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    ach^^

    die diskussion läuft ja nicht nur auf rd.

  • frage

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    kriegen wir eigentlich eine neue deutschlandfahne wenn die linken oder die piraten die nächsten wahlen gewinnen?

    bei den linken wäre ich ja noch dabei (rot ist ja die farbe des fc bayern und des ssv jahn) aber bei den piraten mit ihrer orangenen flagge kann ich mich nicht anfreunden (ausser ich werde holland fan, dann gäbs auch nix mehr zu feiern aber dementsprechend auch keine sinnlosen posts auf regensburg digital).

  • Claus Schenk

    |

    @Sportskanone
    Auch Ihr Sarkassmus perlt hier nicht, bestenfalls ab. Aber nur zur Information, in Ihrer geliebten Türkei beispielsweise gibt es sogar einen Straftatbestand “Beleidigung des Türkentums”, wird dort sogar sehr inflationär angewandt und mit Gefängnis geahndet. Hier hingegen haben Sie die Freiheit Kritik zu üben und sogar nach Belieben das nationale Empfinden Ihrer Mitbürger mit Füßen zu treten….außer natürlich das der türkischen, würden Sie sich auch sicher nicht wagen. Denn entweder ist Ihnen generell “Nationalismus” ein Dorn im Auge, dann sollten Sie aber auch ebenso bei Aufmärschen der grauen Wölfe o.ä. protstieren, oder aber Ihnen ist nur das deutsche Selbstwertgefühl zu wider, dann zeigen Sie damit lediglich eines, dass Sie selber voller Vorurteile sind und versuchen diese Negativeigenschaft zwecks Bekämpfung auf andere zu übertragen.

  • Oje...

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    Dürfen wir eigentlich noch Pizza essen, wenn die Poldi-Schweini-Truppe heute abend mal wieder vergeigt? Fragen über Fragen…

  • Dubh

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    @ Claus Schenk

    Sie sollten einfach dringend zum Psychiater!

    Wen oder was ich liebe geht Sie jedenfalls einen Dreck an.
    Sie werden es nicht glauben, diese Freiheit habe ich!

    Ich kann zudem die Ecke, die Region in der ich lebe durchaus mögen und mich mit dieser identifizieren, ob ich dort geboren bin oder nicht übrigens, ohne mich mit allen ebenfalls drauf lebenden Idioten zu identifizieren – geschweige denn mit allen Bekloppten deutscher Staatsbürgerschaft.

    “Es gibt drei emotionale Standpunkte die man in jedweder Beziehung seinem Beziehungspartner gegenüber einnehmen kann.
    Liebe, Gleichgültigkeit und Hass.”

    Aha das Territorium des Staates Deutschland ist also Ihr Beziehungspartner?!
    Tja, dann müssen sie wohl das sein, was man einen Objektfetischisten nennt………………..

    Und weggehen, ach Sie Dummerchen, da wäre man die deutsche Staatsbürgerschaft doch noch lange nicht einfach los – da müsste schon erst das Pack wieder die Macht ergreifen, dass alles was das Pack als “undeutsch” deklariert ausgebürgert werden kann.

  • Claus Schenk

    |

    @Dubh
    sparen Sie sich Ihre Verbalinjurien, Ihr Duktus spiegelt Ihr geistiges Unvermögen und fehlende sittliche Reife wider.
    Es interessiert mich auch einen Dreck wem oder was Sie Ihre Zuneigung anheim kommen lassen. Denn ich lasse Ihnen Ihre Freiheiten, während eben Soziopathen wie Sie versuchen anderen Ihre Selbstzerfleischung und Freude an der Scham aufzuzwingen. Wer von uns beiden da bei einem Seelenklempner vorstellig werden sollte möchte ich nicht entscheiden, ich jedenfalls habe eine gesunde Einstellung zu meiner Herkunft was hier wohl nicht jeder von sich sagen kann. Ich habe lediglich hinterfragt, wieso jemand weiterhin eine Nation bewohnt die er so sehr ablehnt, darauf habe ich bslang keine Antwort erhalten, außer der üblichen Tiraden.
    Und um es deutlich zu machen, ich will hier niemandem sein mangelndes Selbswertgefühl nehmen oder den darin kompensierenden Hass auf alles was deutscher Herkunft ist, kann jeder mit sich selber ausleben, letztlich ist es der eigene Ast an dem man sägt. Nur ebensowenig lasse ich mir aufdiktieren wie ich es mit Dingen wie Patriotismus zu halten habe, melden Sie doch ruhig eine Veranstaltung “wir hassen Deutschland” an und huldigen Sie allen Gleichgesinnten, tragen Sie dabei T-Shirts mit dem Konterfei von Ilja Ehrenburg, ich verspreche ich werde nicht dagegen protestieren, es gibt so schon genug Dummes auf der Welt, ich muß es mir nicht live ansehen.
    Mit Sicherheit werden Sie feststellen wie viele Gleichgesinnte Ihnen einen erschreckenden Blick in den Spiegel gestatten werden und auf welcher Seite Sie da auf einmal stehen.

  • Immanuel K. Anti

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    Der erste Autocorso, den ich je in Regensburg sah, bestand aus zwei Cabrios, besetzt mit irrsinnig aufgebrezelten Frauen (meist im Trikot). Sie fuhren um Dom- und Neupfarrplatz im Kreis (das konnte man damals noch), hatten sichtlich Spaß und jubelten für die Türkei.

    Vor zwei Jahren (?) ging ich aus Neugier auf den Domplatz und sah mir eine der Jubelfeiern an (Nachmittags, gleich nach dem Abpfiff). Die Menschen hatten Spaß am Hopsen, Singen, Gröhlen etc. Ich habe nichts böses gesehen, was sicher auch daran lag, dass ich nach einer Stunde Zuschauen wieder ging. In der Zeitung war dann am nächsten Tag zu lesen, wieviele Verletzungen es gab und wie groß der Scherbenhaufen war.

    Die Schwarz-Rot-Goldene Schland Montur befremdet mich, ganz ehrlich. Aber es wäre auch bescheuert, abends ins Bierzelt zu gehen und zu behaupten, die Leute, die da betrunken in Dirndl und Lederhosen auf den Bänken rumhopsen, wollten die Monarchie wieder einführen. Das wäre gar zu einfach.

    Aber ausdrücklich besteht ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Patriotismus, Nationalismus und den noch übleren Auswüchsen, die sich daraus ergeben können. Das haben die Falken auf einen griffigen Slogan verkürzt. So schlimm ist das nun wirklich nicht!

  • frage

    |

    @Oje

    “Fragen über Fragen…”

    – für die antworten haben sie ja mich…

    ja sie dürfen pizza essen! die spielt heute abend nicht mit.
    sie sollten aber danach nicht sagen, dass diese ihnen nicht geschmeckt hat. das könnte man als rassistische äusserung werten!

  • rosa

    |

    ach gott, dubh und oje melden sich auch zu Wort, jetzt ist es Zeit, hier die Diskussion zu beenden, denn die haben wirklich nur Luft zwischen den Ohren…

    Hoffentlich gewinnt Deutschland heut 3:0, dann können ja alle Deutschlandhasser mit den tollen korrupten Italienern trauern…

  • frage

    |

    @Immanuel K. Anti

    den ersten auflauf den ich mitbekommen habe war 1990 auf dem haidplatz als deutschland die wm gewonnen hatte. das gibts also schon länger.

    2006 machten sich allerdings ein paar politische randgruppen (nennen wir sie mal rechte blödel) daran, sich mit bannern zu bewaffnen und den feiernden intelligente (mehr oder weniger) texte vor die nase zu halten. damals hat man die entfernt (auch nach aufforderung von ein paar feiernden) und die haben natürlich geklagt und teilweise recht bekommen, weil es da noch keine verordnung gab. 2010 wurde es nochmal probiert, dann schon mit weniger erfolg, weil die anordnung da war, dass man politisch motivierte banner entfernt.

    tja und das gilt auch heute noch. dummerweise müssen es die ordnungskräfte halt für alle gleich auslegen. ist nicht logisch, ist aber so. von daher ist der artikel einseitig falsch geschrieben.

  • norbert e. wirner

    |

    bitte kommt doch mal alle wieder runter!

    wir sind schon lange nicht mehr beim fussball, den falken und dem domplatz – macht ja nix, diskutieren kann man überall und über alles.

    jetzt sind wir jedenfalls bei so essentiellen dingen, dass es einfach unerträglich ist, zusehen zu müsssen, wie leute, die im grunde eigentlich für die selbe sache sind und diese thematik nur aus verschiedenen perspektiven heraus mehr oder weniger angehen, sich derart den mund polieren, dass am ende in der sache rein garnichts passieren wird.

    soviel energie ohne ergebnis.

    muss das denn sein?

    ich erlaube mir, mich aus einem anderen forum heraus zu zitieren:

    (…)

    ich möchte lieber solche verfeindeten diskutanten an einen tisch bekommen und feststellen, dass alle sich auf einer grundlage einig sind, nämlich auf der, dass sich bestimmte dinge insgesamt nicht wieder ereignen dürfen und universelle lehren – vor allem anwendbare!- daraus zu ziehen sind.

    diese lehren kann man formulieren, manifestieren und dann anwenden.

    und dann werden wir gemeinsam feststellen, dass leider ähnlich schlimmes tagtäglich geschieht und wir vor lauter streiterei bisher nicht dazu gekommen sind, an lösungsansätzen zu arbeiten.

    wir, die wir eigentlich fast alle dasselbe wollen.

    der punkt, an dem die öffentliche dikussion steht, ist so wahnsinnig plump:

    “ich bin doch nicht schuld, an dem was da war, das geht mich alles nichts an!” vs. “NAZI! du darfst nie vergessen, wir werden dafür sorgen! warte nur!”

    schlagmichtot-niveau. beidseitig.

    so wird das nichts. so wurde es auch bisher nichts.
    anstatt uns zu streiten sollten wir heute bereits damit beginnen, schuld durch erkenntnis, lehre und konsequenz zu ersetzen. tun wir das nicht, werden die bemühungen derer, die jetzt jahrzenhtelang berechtigt und mit aller kraft gegen das vergegessen gekämpft haben, umsonst gewesen sein. umsonst für unsere zukunft.

    warum so völlig umsonst?

    weil wir in richtung zweier lager driften, bzw. bereits dort festkleben: im einen sitzen die erschütterten, schuldbeladenen, fassungslosen, negativ fasziniert von einem einzigen drama, die zum tier werden, wenn jemand am fundament des schuldturms rüttelt – im andern lager sitzen die, die sich von den anderen angewidert und genervt fühlen, da sie die angelegenheit nicht mit sich persönlich in verbindung bringen können und sich dagegen wehren, in eine topf mit damaligen mördern geworfen zu werden.

    (…)

    was also soll ein neutraler betrachter von uns halten? wollen wir wirklich mit dieser verheerenden botschaft auf der weltbühne irgendetwas darstellen? gar ausrichten?

    (…)

    …und das können wir nur ändern, wenn wir allen meinungsverschiedenheiten zum trotz mit einer gemeinsamen aussage, hinter der wir alle irgendwo stehen, eine geschlossene linie bilden können, die ungefähr folgendes besagen könnte:

    “wir wissen aus eigener erfahrung etwas, was ihr anderen völker im herzen auch wisst, was ihr aber nur nicht bewusst so leidvoll durchlebt wie wir es tun mussten – und die opfer des dritten reiches.
    aber viele von euch durchleben heute ähnliches, nicht minder schlimmes. wir wissen, das es grenzen gibt, die wir hier nie wieder überschreiten wollen. glaubt uns bitte und helft euch und uns, dieses wissen zu übernehmem, die lehren daraus zu praktizieren und zu bewahren. aber glaubt uns bitte auch, dass wir, soweit es in unserer macht steht, gewisse dinge nicht weiter zulassen wollen. wir sind nicht mehr voller schuld, wir sind voller erkenntnis und wir wollen daraus konsequent handeln.”

    auf das könnten sich alle einigen. oder nicht?

    (…)
    (…)

    tschuldigung , langer beitrag…

  • Claus Schenk

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    @norbert e. wirner
    Schönes Schlusswort, man könnte auch sagen, wer immer nur nach hinten schaut wird in Bälde wieder frontal in die selbe Misere rennen.

  • Immanuel K. Anti

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    @frage: An 1990 auf dem Haidplatz kann ich mich lebhaft erinnern, da ich dort auf dem Weg in die Kneipe beinahe ein paar aufs Maul bekommen hätte. Meine Begleiterin wurde unaufgefordert mit einer Fahne umarmt, und weil es sehr ungehörig ist, fremde Frauen ungefragt zu umarmen (noch dazu gröhlenderweise), bekam der Mann kurz und knapp von ihr mitgeteilt, dass er sich fortscheren sollte. Er war dann sichtlich verdattert und weil es vollends tabu ist, öffentlich Frauen zu schlagen, ging er zu mir über und ich wurde gefragt, ob ich denn “ein paar will”. Natürlich lehnte ich ab. Glücklicherweise erfolgreich.
    Die Stimmung an diesem Abend war auf den Straßen der Stadt ziemlich aggressiv, nicht wie das, was ich heutzutage erlebe: kindische Ausgelassenheit.

  • frage

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    @Immanuel K. Anti

    das ist natürlich nicht so toll. ist mir aber auch schon passiert. einige vollpfosten haben sich leider immer nicht im griff. aber der grossteil ist friedlich. damals wars aber schon echt krass: es wusste keiner so richtig was da überhaupt passiert :D aber ich erinnere mich (bis auf paar negative ausfälle, da geb ich ihnen schon recht) immer wieder gerne daran. es lagen sich wildfremde menschen in den armen und haben miteinander gefeiert ohne dass man sich gedanken gemacht hat ob der arm oder reich, ausländer, einheimischer oder tourist ist. hat mich schon beeindruckt. ich weiss auch noch wie ein paar leute den italienischen wirt getröstet haben, der sich so sehr einen sieg seiner mannschaft bei der wm gewünscht hätte.

  • norbert e. wirner

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    @Immanuel K. Anti:

    mir ist damals vor dem rockcafe einer auf die haube vom relativ neuen auto gehüpft, ein anderer ist durchs offene beifahrerfenster “eingeschwommen” und hat auf den sitz gereihert^^

    die ganze stadt war ein einziger korso und ich habe mitgehupt – nicht wegen fussball (habs natürlich nicht angeschaut, sondern bin rumgefahren), sondern weis so ein nettes chaos war…

    das erste und einzige mal, dass ich eine hupe aufgearbeitet habe – die war hernach “heiser” und fast unhörbar.

  • Patrick K.

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    Ist das nicht genau das, was mit diesem Gemeinschaftsgefühl erreicht werden soll?
    Alle liegen sich in den Armen und feiern gemeinsam, ob arm oder reich. Plötzlich vergisst man, dass der, den man da gerade umarmt, derjenige ist, der für die letzte Lohnkürzung verantwortlich ist. Denn plötzlich geht es nicht mehr darum, ob du der bist, der arbeiten geht um zu leben oder ob du der bist, der den Profit einsteckt. Auf einen Schlag sind alle nur noch Deutsche.

    Und der zweite Punkt: Während alle gespannt darauf warten, dass ein Tor fällt, trifft sich die deutsche Regierung zum x-tausendsten Krisen-Gipfel um mit den anderen führenden EU-Staaten auszudiskutieren wie man Länder wie Griechenland oder Spanien noch ein bisschen mehr auspressen kann. Schön, wenn die pöpelnde Meute gerade beschäftigt ist Schland zu brüllen.

  • frage

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    @Patrick K.

    wahnsinns argument. die politiker haben sich auch getroffen zu irgendwelchen eu gipfeln als keine leute auf den strassen waren und schland gebrüllt haben. die lohnkürzung hätte auch gegolten, wenn keine em ist. was hat das also damit zu tun?

  • Thomas R.

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    @frage, @rosa
    Danke für eure Beiträge.

  • Erdmännchen

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    Zitat frage:

    “2010 wurde es nochmal probiert, dann schon mit weniger erfolg, weil die anordnung da war, dass man politisch motivierte banner entfernt.”

    Das grenzt schon wirklich an’s Absurde. Merkt eigentlich noch jemand was? “politisch motivierte Banner” nein, eine NATIONALFLAGGE ja? Jetzt sage mir mal einer, was politischer ist, als das Abzeichen eines Nationalstaates?

  • Fan

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    2:0 für Italien. Daran seid nur ihr vaterlandslosen Gesellen schuld. Verflucht sollt ihr sein!

  • Kernel

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    @ Fan: feiner Zyniker. Aber ein Tor haben wir doch noch gemacht!

  • grace

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    Ausgezeichnet, wie knallhart ein “Neger” und “Asylant” es Deutschland besorgt hat!

  • frage

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    @grace

    sind sie italien fan? so haben ihn nämlich die tifosi (bezeichnung für den italienischen fussball fan) vor seinen zwei toren bezeichnet…

    schade dass es vorbei ist. leider waren die italiener gestern besser (zumindest haben sie mehr tore geschossen). zum anderen aber auch, weil sich die ganzen verbalen pyrotechniker jetzt ein neues feindbild (statt dem fahnenschwenkenden fussball-fan) suchen müssen. was machen die jetzt bloss bis zur nächsten fussball-wm 2014 wenn keiner sein fähnchen schwingt? mit transparenten vor bundesgebäuden stehen wo eine fahne hängt?

    übrigens: im empfehle den ping-back von gondrino (Ich bin ein Patriot! | Meine Sicht der Dinge) zu lesen. er bringt es ziemlich gut auf den punkt.

  • franz

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    Ich fänds blöd, wenn genau dieser Artikel bei 88 Kommentaren stehenbliebe.

  • Claus Schenk

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    @Grace
    Bezeichnend wie paranoid Ihr Weltbild offenbar durch die Waldorfschule geprägt wurde. Tanzen Sie doch noch ein wenig Ihren Namen, denn billiger kann es nicht mehr werden was Sie verbal absondern.
    Im übrigen ist “Neger” nicht der politisch korrekte Terminus, ein faux pas der insbesondere Ihnen Blasen im Hirn…sorry Kopf bereiten sollte.

  • Patrick K.

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    Da hat man ja gestern ganz konkret am Beispiel Domplatz in Regensburg gesehen, wie schnell der “Partypatriotismus” umschwingt in puren Nationalismus und Rassismus. Neben den Italien-Fans eine Menge Deutschland-Fans, die Scheiß-Itaker gebrüllt haben. Nach einiger Zeit folgten dann Rufe wie “SS – SS – Es eskaliert” und “Italiener – Mörder und Zigeuner”. Klar, waren das nicht alle Fans, aber es ist doch schon sehr bezeichnend, was da vor sich geht, obwohl doch alles “nur Sport” ist und zur Völkerverständigung dient…

  • Immanuel K. Anti

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    Gähn…

    Also darf ich kurz zusammenfassen:
    – Italienische Fußballfans definieren durch ihren Sprachebrauch, welche Begriffe statthaft sind und welche nicht. Dass Italien das Land der großen Lager ist, blenden wir kurzerhand aus. Ich bin leider nicht über die Bananenpreise in den Austragungsorten informiert, also ist es pure Spekulation, wenn ich annehme, dass Bananen dort zu teuer sind, um sie auf das Spielfeld zu werfen.

    -Dass Nation, Nationalstaat, Nationalflagge, Nationalismus und Nationalsozialismus irgendwie ähnliche Begriffe sind, liegt so klar auf der Hand, dass man sie munter durcheinanderwürfeln darf. Das Ergebnis schmeisst man, mit beliebigen Beleidigungen vermengt, jedem ins Gesicht, der nicht in die Schlandschaft passt. Nachdenken verursacht schließlich Kopfweh!

    Schließen möchte ich, damit alle mit guter Laune ins Wochenende starten können, mit einem Gedicht des großen Nationaldichters Friedrich Karl Wächter enden (ich getraue mich, ihn so zu nennen, da er ja auch schon mit einer Werkschau in der Ostdeutschen Galerie gerühmt wurde):

    “Am Abend lutscht der Schiller
    An Goethe seinem Piller”

    Denn das repräsentiert ein Deutschland, mit dem ich mich gerne identifiziere.

    Ich nehme also jetzt meine Vuvu, gehe nach draußen und übe schon mal, die nette Zeichnung dazu zu tanzen. Das entkrampft und verhindert im Notfall sicher, dass “national” in “völkisch” umschlägt.

  • frage

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    oO – naja, jetzt sind die italiener böse dafür bestraft worden, dass sie uns rausgeschmissen haben: bischoff müller wechselt so wie es aussieht nach rom. das haben die echt ned verdient… war aber klar, dass neben politik irgendwann auch die kirche mitmischt… ;)

    wäre eigentlich eine gute gelegenheit, um das mit deutschlandfähnchen auf dem domplatz zu bejubeln :D

  • baba

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    hoch schwillt der stolz auf deutsche scheisse, zwischen oder rein und neise. lasst diese grenzen flüsse sein von unserer scheisse müssen wir uns selbst befreien.

  • StuhloderSessel

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    @Baba

    Schade, warum verhunzen Sie dieses schöne Gleichnis so?

    Vor dem Brüllen bitte ein klein bißchen Nachdenken. Das Original lautet:

    Hoch schwillt der Stolz auf deutsche Scheiße /
    zwischen Oder, Rhein und Neiße /
    Lasst diese Flüsse Grenzen sein /
    Von uns`rer Scheiße müssen wir uns selbst befrei`n

  • baba

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    @StuhloderSessel

    so lange der inhalt gleich bleibt, ist ja alles ok.

    ich liebe, erbsen zähler

  • baba

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    @StuhloderSessel

    ahh ok jetzt verstehe ich was du meinst.
    ok diese Kritik ist berechtigt.
    ichn entschuldige mich fürs pampig sein.

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drin