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Jubiläum: Ein Jahr Brückenbrand!

Brückenjubiläum! Am Freitag ist es auf den Tag genau ein Jahr her, seit die Protzenweiherbrücke in Stadtamhof bei einem Brand zerstört wurde.Die Protzenweiherbrücke kurz nach dem Brand. Foto: Staudinger

Ein Schiff hatte die Gasleitung unterhalb der Brücke aufgerissen; das Gas entzündete sich. Die Stahlträger wurden weich. Die Brücke knickt in der Mitte ein (Mehr dazu). Seitdem ist nicht viel passiert, abgesehen davon, dass das zerstörte Brückenstück abgerissen und ein Fußgängerprovisorium errichtet wurde. Vom Busverkehr ist Stadtamhof seitdem weitgehend abgeschnitten, zumal seit August auch noch die Steinerne Brücke gesperrt wurde. Ein zunächst von der Stadt in Aussicht gestelltes Provisorium scheiterte an den Kosten.

Die Hoffnung auf eine baldige Verbesserung der Situation müssen die Stadtamhofer begraben. Zuständig für den Neubau der Brücke ist der Bund, genauer gesagt: das Wasserstraßenneubauamt in Aschaffenburg. „Wir befinden uns im Zeitplan“, lautet die Nachricht der dortigen Amtsleiterin Mareike Bodsch. Das hört sich besser an, als es in der Realität ist.

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Der Zeitplan, von dem sie spricht, sieht einen Fertigstellung der Brücke 2011 vor. Wenn alles glatt geht. Derzeit wird gerade die Vergabe der Neubauplanung an ein entsprechendes Ingenieurbüro abgeschlossen. Eine europaweite Ausschreibung war Bodsch zufolge dafür notwendig. Anfang April soll nun der Auftrag erteilt werden. „Sofern niemand gegen das Vergabeverfahren klagt.“ Dann würde es zu Verzögerungen kommen.

Solche Klagen sind im Zeitplan des Bundes ebenso wenig erfasst wie eventuelle Schwierigkeiten beim schlussendlichen Bau. Der wird frühestens im Januar 2010 in Angriff genommen. Die Bauzeit veranschlagt man beim Wasserstraßenneubauamt mit eineinhalb Jahren. Die Stadt Regensburg spricht in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung davon, dass eine neue Protzenweiherbrücke erst 2012 wieder für den Bus- und Pkw-Verkehr befahrbar sein wird.

Zu Unrecht in der Kritik sieht sich Oberbürgermeister Hans Schaidinger. Die Stadt habe „keinen Einfluss auf die Baumaßnahmen und den Zeitplan, da die Brücke dem Bund, nicht der Stadt Regensburg gehört“, so der Oberbürgermeister. Er selbst habe sich immer für eine „rasche Lösung“ beim Bund stark gemacht. Protestnoten gegen die Stadtspitze gibt es freilich trotzdem (siehe unten).

Den Zeitplan des Wasserstraßenneubaumats finden Sie hier.

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Kommentare (7)

  • Heinz Müller

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    Mei,

    so ist er halt, unser “Macher”.
    Wenn er ned mag, dann mag er ned.

    So wird sich die Verkehrssituation in Stadtamhof leider leider weiter zuspitzen (v.a. wenn die Steinerene saniert wird, und Fußgänger und Fahrradfahrer und Bürgermeisterfuhrwerke auf die anderen Brücken ausweichen müssen).
    Und, er wird sagen: Ja mei, ich hätt euch schon eine Brücke gebaut, aber halt da wo ICH will, aber die wollen’s ja ned, die Deppen.

    Ich meine: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.

    Aber er will halt nicht, auch wenn der letzte Stadtamhofer Laden dicht macht.

  • Regensburger

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    Genau. Er ist immer schuld, auch wenn der Bund zuständig ist. Schließlich regiert er überall, also auch beim Bund. Und die gestzlichen Vorschriften, vor allem das mit der europaweiten Ausschreibung, hat auch nur er erfunden, um die Stadtamhofer zu ärgern.
    So ein einfaches Feindbild ist doch unglaublich bequem. Dann weiß man immer, wer schuld ist, und muss nicht mehr unnötig denken.

  • Heinz Müller

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    Ich glaube, mit etwas mehr Druck und Leidenschaft hätte ein OB und Vorsitzender des bayerischen Städtetages die Sache durchaus beschleunigen können.

    Auch ein Provisorium war durchaus möglich, und wurde als zu teuer abgelehnt. (http://www.regensburg-digital.de/?p=1711)

    Wieviel wurde fast zeitgleich in ein Baseball-Stadion investiert?
    (http://www.legionaere.de/presse/?id=125)

    Wieviel hat gleich wieder der Architekten-Wettbewerb am Donaumarkt gekostet?

    Hm, denk denk…

  • Riepl Günther

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    Jeder der Brücken plant und baut und auch ab und zu repariert und den Schaden sieht und bewerten kann fragt sich warum hier eine hochkomplizierte Reparaturdebatte des Bundes über einen europaweiten Architektenwettbewerb angestoßen wird. Alles was hier vollzogen und inszeniert wird hat scheinbar mit vielem zu tun am wenigsten jedoch mit der Ingenieuraufgabe die Brücke wieder so instand zu setzen, dass sie den bisherigen technischen Anforderungen und der ursprünglichen Ausformung entspricht.
    Reparaturen mit zwingender Notwendigkeit unterliegen keiner europäischen Wettbewerbs-und Vergabeverpflichtung, zum anderen deshalb auch derzeit nicht,weil der Bund( aufgerufen über Europa) aufgrund der derzeitigen Wirtschaftslage die Kostengrenzen für alle Baumaßnahmen für die öffentliche Hand(Bund , Land, Kommune)der bisherigen Vergaberahmenbedingungen aufgehoben hat.
    Diese Information bzw.derdazu entsprechende Hinweis müßte beim Bund(WSA)und bei der Stadt zwischenzeitlich auch eingetroffen sein. Der Beschlusstag des Bundes dazu war der 22.01.2009. Also ist der dargestellte Zeitplan des Wasser- und Schiffahrtsamtes obsulet.
    Das bedeutet für den OB, der Bundesverwaltung einen sofortigen Reperaturbeginn ohne “europäische” Ausreden abzuverlangen, wenn er das denn will. Er kann sich aber nicht mehr hinter dem Bund verstecken und behaupten: “Ich würde ja gerne , wenn ich nur könnte.” Schau mer mal was er jetzt macht unser OB, der ja bekanntlich alles kann und schon vorher alles weiß was passiert.

  • Veits M.

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    Finanz- und Wirtschaftkrise – Konjunkturpaket II – Erleichterungen im Vergaberecht

    Zur beschleunigten Umsetzung von Investitionen wurde nach dem Beschluss des Koalitionsausschusses für Vergaben des Bundes eine erleichterte Vergabe beschlossen. Für Bauleistungen wurde der Schwellenwert auf 1 Million Euro – befristet auf zwei Jahre – gesenkt. Unterhalb dieses Schwellenwertes kann die Vergabestelle ohne Nachweis eines Ausnahmetatbestandes Beschränkte Ausschreibungen durchführen.
    http://www.dstgb.de/vis/home/aktuelles_news/aktuell/konjunkturpaket_ii_erleichterungen_im_vergaberecht/index.html

    Wer ein tiefer gehendes Interesse hat, findet mehr Infos unter

    http://aktionboss.de/neues-vergaberecht-und-das-gebot-der-nachhaltigkeit

  • Veits M.

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    Kleine Ergänzung:
    Unterschreitung Schwellenwert=unterschwellige Vergabe

    Zu diesem Thema hat sich kritisch gemeldet
    http://www.transparency.de/2009-03-02-Vergabe-Konjunkturp.1366.0.html?&contUid=2746

    Einer der Gründer von TI ist der Ehegatte der Bundespräsidentin cand., Frau Prof. Dr. Gesine Schwan. Ob das nicht für die FREIEN WÄHLER ein Anlass wäre, nach- und umzudenken, soweit die Wahl des Staatsoberhaupts im Mai in Rede steht. Sie dazu die SZ von heute, auch den Kommentar auf der BayernSeite.

  • Stadtrat-Adventskalender, Folge 23 | Regensburg Digital

    |

    […] Als „Leiter des Kulturreverrats“ scheint Lankes zudem für diverse Aktionen verantwortlich zu zeichnen, die nicht nur im Kulturreferat, sondern auch schon beim Gestaltungsbeirat und in manchem Bürgermeisterbüro zu Schreikrämpfen geführt haben dürften.  […]

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