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Nazi-Propaganda in der Tageszeitung

PNP goes Deutsche Stimme

In Passau ticken die Uhren noch ein wenig anders und manche Verantwortliche der dortigen Monopolzeitung nicht ganz richtig.

„Die bayerische NPD beging ihren Politischen Aschermittwoch in Deggendorf. Nach Teilnehmerangaben amüsierten sich die etwa 80 Gäste über ‘Bruder Braunabas’ (Sascha Roßmüller). Weitere Redner waren Bayerns Landesvorsitzender Karl Richter sowie Landesvize Sigrid Schüßler. (…) Für das musikalische Rahmenprogramm sorgte der zweimalige NPD-Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten, Frank Rennicke.“

morgen1Nein, dieser Text über die amüsante Zusammenkunft von ein paar Neonazis bei guter Musik (es werden noch ein paar Passagen und politische Botschaften aus den Reden zitiert), ist nicht im NPD-Blatt „Deutsche Stimme“ erschienen, auch nicht bei den Neonazis vom „Freien Netz Süd“, sondern in der Passauer Neuen Presse.

Schön gelayoutet steht er in der Tageszeitung auf der Aschermittwochsseite für „die Kleinen“ – in einer Reihe mit den Veranstaltungen der Bayernpartei, der Republikaner und des Bund Naturschutz, die alle gleich viel Platz bekommen.

Der Eindruck, den das Blatt damit erweckt, ist klar: Alles irgendwie dasselbe. Und die NPD, ein Sammelsurium von Verfassungsfeinden, Rassisten und Straftätern ist eine ganz normale Partei, vielleicht ein wenig seltsam.

Das Autorenkürzel „oh“: Ohne Hirn? Olaf Hitler?

Freilich hätte man dazuschreiben können, dass der musikalische Unterhalter und, hui, Bundespräsidentschaftskandidat Rennicke vor allem mit indizierten und gewaltverherrlichenden Liedern in Erscheinung tritt. Man hätte erwähnen können, dass „Bruder Braunabas“ bei ähnlich amüsanten Anlässen Andersdenkende schon mal mit dem Tode bedroht und vielleicht auch, dass der vorbestrafte Karl Richter gelegentlich schon mal ganz besonders deutsch grüßt.

Die NPD? Dasselbe wie de4r Bund Naturschutz oder die Bayernpartei, meint zumindest die Passauer Neue Presse.

Die NPD? Dasselbe wie der Bund Naturschutz oder die Bayernpartei, meint zumindest die Passauer Neue Presse.

Aber vermutlich wollte man der NPD dann doch nicht zu viel Raum einräumen. Vielleicht war es aber auch zu viel Arbeit, den Text noch ein wenig umzuschreiben. Das darunter zu lesende Kürzel „oh“ steht nämlich nicht, wie man vielleicht denken könnte, für „Olaf Hitler“ oder „Ohne Hirn“, sondern, mutmaßlich, für „Ohne Honorar“, also eine Pressemitteilung.

Schon blöd von der PNP, dass sie für diesen schönen Werbetext von der NPD kein Geld verlangt hat.

Geistheiler in Lederhosen

Nikolaus und das weinende Mädchen

Normalerweise bringt Nikolaus die Kinder zum Strahlen. Für den üblen Teil hat er den Krampus. Doch bei dem Geistheiler Nikolaus fängt eine 12jährige an, vor 60 Leuten zu weinen. Trotzdem finden das alle irgendwie gut oder zumindest tolerabel, denn niemand unterbricht die “Heildemonstration”. Stattdessen halten fünf Erwachsene Menschen mit chronischen Schmerzen Alu-Bällchen in der Hand und an die 60 Leute lauschen gespannt, wie man rausfindet, dass ein Arm auf den anderen eifersüchtig ist, oder sehen fasziniert zu, wie sich Beine in Sekundenschnelle um mehrere Zentimeter verlängern. Geistheiler Nikolaus im Kolpinghaus – ein Erlebnisbericht.

Stadtbau-Chef in der Kritik

Joachim Becker: Nur ein Sündenbock für politisches Versagen?

„Moralisch äußerst zweifelhaft“: Die SPD-Fraktion übt heftige Kritik an Joachim Becker. Der Stadtbau-Geschäftsführer könnte für die Sozialdemokraten zur kalkulierten Sollbruchstelle der großen Koalition werden. Die politischen Vorgaben, mit denen Becker zu kämpfen hat, hat aber auch die SPD zu verantworten.

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