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Lieber gottlos als christsozial

Gar unchristlich geht es zur Zeit in Regensburg zu. Da haben ein paar gottlose Berliner angekündigt, mit einem ebenso gottlosen Bus der Bischofsstadt einen Besuch abstatten zu wollen. Die Initiatoren dieser Buskampagne hatten ursprünglich geplant, deutschlandweit Werbeflächen auf Linienbussen zu mieten, um sie mit der Botschaft „Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott“ zu bekleben (Wir berichteten im März). Aber Amen ich sage Euch: Deutschland ist weitaus christlicher als Spanien, England oder Italien. Im Gegensatz zu unseren europäischen Nachbarn, weiß man hier noch, was sich gehört: Keine gottlose Werbung auf öffentlichen Verkehrsmitteln heißt es nahezu flächendeckend (Ausnahme: Essen). Nicht „Gott ist tot“, „Geiz ist geil“ soll Busse zieren. Auf dass es dem Herrn wohl gefalle. Flugs haben sich die Gottlosen nun nicht nur Werbeflächen, sondern einen ganzen Bus gemietet, um damit auf Deutschlandtour zu gehen. Am 15. Juni wollen sie in Regensburg eintreffen. Ob#s dass wirklich braucht, um den Regensburgern das Chrstliche madig zu machen? Wo doch die staatlich eingesetzten Hüter des christlichen Glaubens (CSU) bereits genug Bekehrungsarbeit leisten. Gerade wird wieder zum Kreuzzug gegeneinander gerüstet. Der CSU-Pantheon ist in Aufruhr, nachdem Franz Rieger angekündigt hat, sein Amt als Kreisvorsitzender niederzulegen. Seinen Wunschnachfolger Armin Gugau hat die Gegenseite bereits als „Scharfmacher“ (Christian Schlegl) identifiziert. Wen das Schaidinger-Lager als Gegenkandidat(in) ins – mangels Mehrheit – vermutlich aussichtslose Rennen schickt – wer weiß. Viele gibt es unter den schwarzen Heerscharen, die bei der Neubesetzung des CSU-Throns mitschnabeln möchten. Wenige gibt es, die als Opferlamm (= Gegenkandidat) in Frage kämen. Stattdessen behaupten alle, sich dem Versöhnen verschrieben zu haben. Versöhnen. Eine Fähigkeit, die den Regensburger Schwarzen so angeboren ist wie einem Laubfrosch das Fliegen. Seit Oberbürgermeister Hans Schaidinger im Verbund mit einigen Scheinheiligen vor gut zwei Jahren kurzfristig zum Antifaschisten mutiert ist, um einen all zu aufmüpfigen parteiinternen Konkurrenten aus dem machtpolitischen Himmel verstoßen zu können, ist die Regensburger CSU so versöhnlich wie die Christenheit zur Zeit der Reformation. Dass beide Seiten sich auch noch unwidersprochen das Prädikat „christlich“ verleihen dürfen, ist eigentlich Grund genug, um vom rechten Glauben abzufallen. Lieber gottlos als christsozial. Da kann der Bus sich den Besuch in Regensburg glatt sparen. (Ent)spannende Lektüre! anzeige1
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Kommentare (19)

  • Joachim Datko

    |

    Zu “ist die Regensburger CSU so versöhnlich wie die Christenheit zur Zeit der Reformation. Dass beide Seiten sich auch noch unwidersprochen das Prädikat „christlich“ verleihen dürfen, ist eigentlich Grund genug, um vom rechten Glauben abzufallen. Lieber gottlos als christsozial.”
    ===
    Dem “Parteinachwuchs” kann ich nur raten, sich dem neuen “Leitwolf” Herrn Dr. Rieger unterzuordnen. Herr Schaidinger ist meiner Ansicht nach nicht mehr in der Lage seine politischen Mitläufer mit Posten zu belohnen. Wer nicht rechtzeitig die Zeichen der Zeit erkennt, hat das Nachsehen.

  • Mündige Bürgerin

    |

    Was mich am meisten ärgert: Die Leute vom BfG
    fordern (zu Recht) Toleranz. Umgekehrt freilich
    sind sie nicht bereit, diese Toleranz zu üben
    und stellen diejenigen, die sich zu ihrem Glau-
    ben bekennen (und gegenüber Atheisten Toleranz
    üben) in die Ecke von rückständigen und dummen
    Zeitgenossen. Damit machen sie sich selbst un-
    glaubwürdig.

  • Roland Hornung

    |

    Ich kann und will ” Mündige Bürgerin ” nur zustimmen !

  • moralisch LEBEN!

    |

    Dumm erscheint mir die Unfähigkeit geistig Mündiger, die Botschaft „Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott“ zu verstehen, bzw. untolerant, sie nicht verstehen zu wollen.
    Die Botschaft selber spricht in der Klammer ausdrücklich die Möglichkeit eigenen Irrtums an. Dies anzusprechen, ist bei päpstlichen Verkündigungen und anderen Botschaften aus christlichen oder islamischen Amtskirchen äußerst selten.
    Jeder Mensch hat moralische Ziele, bewusste und unbewusste. Wenn der Name „BfG“ nicht täuscht, sollte dort Toleranz zentrales gemeinsames moralisches Ziel sein. Vielleicht gibt es dennoch beim BfG kritikwürdige Intoleranz. Dafür nennt die mündige Bürgerin jedoch weder Beleg noch konkretes Beispiel.
    Ebenso wenig wäre akzeptabel, ohne Beleg zu behaupten, CSU-Fürsten verhielten sich unchristlich. Doch Aigner belegte seine Meinung.

  • Monika Hendlmeier

    |

    Auch in Essen wird der “gottlose” Bus nicht fahren. Die EVAG hat einen Rückzieher gemacht mit der Begründung:

    „Die Ankündigung auf http://www.buskampagne.de, dass die EVAG diese Werbung schalten würde, hat zu massiven Beschwerden einzelner Kunden geführt, die sich in ihrer Weltanschauung gekränkt fühlen und deshalb die Dienstleistung der EVAG zukünftig nicht mehr in Anspruch nehmen wollten.
    Diese Beschwerden legen die Vermutung nahe, dass die EVAG mit Umsatzeinbußen und Kündigungen von Abonnements rechnen müsste. Als kommunales Unternehmen mit den bekannt schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen können wir diese Umsatzeinbußen nicht in Kauf nehmen.

    Wir müssen deswegen die Zusage vom 28.04.09 korrigieren. Diese Entscheidung wird vom Vorstand der EVAG getragen.

    Olaf Frei, Stellv. Pressesprecher“

  • Joachim Datko

    |

    Zu “Mündige Bürgerin am 08. Mai 2009, 09:25”
    ===
    Meiner Erfahrung nach versuchen Religionen die Menschen zu bevormunden. Das Ziel der Priester ist es, die Gesellschaft unter Ihre Fuchtel zu bekommen.
    Geistige Freiheit ist auch Freiheit vor Bevormundung durch Religionen.

  • Mündige Bürgerin

    |

    Herr Datko, geistige Freiheit ist auch Freiheit
    von der Bevormundung durch die Atheisten.

  • Mündige Bürgerin

    |

    Lieber Roland Hornung, Du bist ein aufgeschlos-
    sener und toleranter Christ; ich danke Dir für
    Deine “Rückendeckung”.

  • Corelli

    |

    Bevormundung durch Atheisten – wie unglaublich lächerlich! Ich bin als Atheist zur Welt gekommen und im Alter von 3 Wochen (!) zwangskatholisiert worden, wenn ich mich recht erinnere …

  • Joachim Datko

    |

    Zu “Mündige Bürgerin am 09. Mai 2009, 09:20”
    Katholische Zumutungen?
    – “Kreuze” in Schulen
    – “Kreuze” auf Bergen
    – Eigenartiges Grüssen
    – Belastung der öffentlichen Finanzen
    – Katholisierung von Unmündigen (Taufe)

    Jeder eingetragene Katholik ist meiner Ansicht nach für das Verhalten der katholischen Kirche mitverantwortlich.

  • Roland Hornung

    |

    Liebe ” Mündige Bürgerin ”

    Danke für dein Lob. Du hast mit deiner Einschätzung Recht.

    Solche vernünftigen Menschen wie Dich braucht die Zivilgesellschaft, grosses Lob an Dich. Du kannst dich unter roland_hornung@hotmail.com mal bei mir
    melden, wenn du willst.

    Herzliche Grüße von Roland Hornung

  • Roland Hornung

    |

    Ich lehne ” Missionierung ” jeder Art vehement ab; denn die Grenzen zum ” Zwang ” sind ja leider oft sehr fliessend, und der Islam und das Christentum haben sehr oft mit Zwang und Krieg ” missioniert ” :-(

    Auch ” Missionierung ” durch Atheisten lehne ich ab !!!

    ” Jeder soll nach seiner Facon selig werden “, sagte einst der “alte Fritz”, und dem stimme ich voll zu.

    Euer Roland Hornung

  • moralisch LEBEN

    |

    Von Mündige Bürgerin am 08. Mai 2009, 09:25 Uhr
    Vielleicht gibt es Gott, weil und solange Menschen an Gott glauben. Gott brauchen viele, um Wünsche anzunehmen, Hoffnung zu bewahren und Mitverantwortung zu tragen für menschliche Schicksale, Misserfolge oder Untätigkeit. Ohne lebenslang allmächtige “Über-Mama“ würden manche verzweifeln, manche aber auch mündiger und energischer aktiv werden.
    Weiterer Gegensatz zwischen christsozialem Bekenntnis und Tun, vgl. aktuelle Kritik am anwaltlichen Verhalten eines Ortsvorsitzenden http://www.regensburg-digital.de/?p=2834 am 08. Mai 2009, 15:26 Uhr.

    Ich würde BfG-Leute für am 08. Mai 2009, 09:25 Uhr unterstelltes Verhalten kritisieren. Aber bitte konkret: Wodurch „stellen die Leute vom BfG Gottgläubige in die Ecke von rückständigen und dummen Zeitgenossen“? Doch nicht allein durch ihr Bekenntnis zu glauben, dass es keinen Gott gibt!
    Diente hier ein Popanz nur dazu, um sich aus der Ecke heraus dagegen zu „verteidigen“? Dass 2 Diskutanten sich nur gegenseitig loben statt ansatzweise Belege vorzulegen, bestätigt: Ihnen selbst unterlief es, Andersdenkende zu diffamieren!

  • Joachim Datko

    |

    Zu “Roland Hornung am 09. Mai 2009, 13:09” “…Jeder soll nach seiner Facon selig werden “, sagte einst der “alte Fritz”, und dem stimme ich voll zu.”
    ===
    Das lässt in den Gesellschaften die jeweils dominierende Religion meiner Meinung nach nicht zu.

    Es wird meist ein massiver Druck ausgeübt.
    – Man denke nur an den 30jährigen Krieg.
    – Religionen vertragen keine “fremden” Götter und Teufel.
    – Man denke auch an die “katholische Frömmigkeit” in unseren öffentlichen Schulen.
    – Man denke an das meiner Meinung nach anmassende Verhalten des katholischen Papstes, der die ganze Erde segnen will.
    siehe:
    http://bureau.comandantina.com/archivos/Urbi-et-Orbi.jpg

  • Smalonius

    |

    Monika Hendlmeier hat zitiert:

    “Die Ankündigung …, dass die EVAG diese Werbung schalten würde, hat zu massiven Beschwerden einzelner Kunden geführt, die sich in ihrer Weltanschauung gekränkt fühlen…”

    Massive Beschwerden! Auwehundzwick. Einzelner Kunden! Naja. Soll wahrscheinlich heißen, drei oder vier Hanseln haben getobt.

    Wie auch immer, mit der Buskampagne kann ich nicht so viel anfangen, da würde ich mein Geld lieber einer anderen gemeinnützigen Sache spenden oder von mir aus auch Wikipedia.

    Die Frage, ob es Gott gibt, oder nicht, lenkt von einem viel drängenderem Problem ab, nämlich von den Privilegien der Kirchen:

    Unsere Bischöfe werden aus dem Staatssäckel bezahlt. Die Kirchen haben ein Vetorecht bei der Besetzung von Lehrstellen an Unis, wohlgemerkt nicht nur bei Theologie-Lehrstühlen. Für Arbeitslose werden Kirchensteuerbeiträge entrichtet, unabhängig von seiner Konfession.

    Das Konkordat ist heilige Kuh in Deutschland, und keine Partei traut sich, sie zu schlachten. (Oder steht sowas in einem Parteiprogramm und ich weiß es nur nicht?)

    Der Vergleich unserer Regierungen mit den Essener Verkehrsbetrieben liegt nahe. :D

  • Roland Hornung

    |

    An den – unlogischen – angeblich moralisch Lebenden:

    Ich bin gegen Missionierung. Punkt.
    Wozu brauch ich dazu ” Belege ” ??? ??? ???

    Oder meintest du ” Erlaubis ” ? Erlaubnis eines Tyrannen ? Nee danke :-(
    Meine Meinungsäusserung bedarf weder eines Beleges noch einer Erlaubnis. Klar ?

  • moralisch LEBEN

    |

    Die 1.Zeile war versehentlich stehen geblieben. Ich bitte die Mündige Bürgerin dies zu verzeihen.
    Um Missveständnissen vorzubeugen: Gottesbeweis über Wunderglauben war lange „üblich“. Viel früher Unerklärbares (Donner, Pestheilung) ist kein Wunder mehr, beweist Gott kaum mehr (wirkt insofern “rückständig“). Aber es gibt andere leichter nachvollziehbare Gründe für Gottglauben. Gottglaube kann Berge versetzen. Er hat auch Risiken. Jeder Erwachsene – auch jedes Kind? – soll selbst entscheiden, was er/es glaubt. Darin stimmen wohl alle überein.

  • moralisch LEBEN

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    Absichtlich missverstehen Sie mit akrobatischer Unlogik, sehr geehrter Herr Hornung:
    Belege wurden nur erbeten zum Vorwurf vom 08. Mai 2009, 09:25 Uhr „stellen die Leute vom BfG Gottgläubige in die Ecke von rückständigen und dummen Zeitgenossen“.
    Vorwurf ohne jeden Beleg ist Diffamierung, nicht harmlose Meinungsäusserung. Ich habe keine Verbindung zum BfG, hoffe aber, mangels Beleg wird der Vorwurf nicht mehr erhoben.

  • Joachim Datko

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    Zu Smalonius am 09. Mai 2009, 18:15
    “Unsere Bischöfe werden aus dem Staatssäckel bezahlt.”
    ===
    Meine Meinung:
    Es sind nicht einmal unsere Bischöfe, sondern die Bischöfe der Kirchen.
    Da bekommen alte alleinstehende katholische Männer scheinbar extrem hohe Gehälter auf Kosten der Bürger. Was machen die eigentlich mit dem vielen Geld? Lamentieren, wie schlecht es kinderreichen Familien oft geht!
    Siehe:
    http://www.stop-kirchensubventionen.de/bischoefe.html
    Jeder eingetragene Gläubige macht sich meiner Ansicht nach mitschuldig an den Zuständen.

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