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Fünf Tage war ein Fernsehteam der ARD in Regensburg unterwegs. Gut ein Jahr, nachdem die katholische Kirche angekündigt hat, Konsequenzen aus den Missbrauchssfällen zu ziehen, wollte man konkret erfahren, wie Opfern geholfen wurde. Das Ergebnis der Recherchen ist kommenden Donnerstag im ARD-Morgenmagazin zu sehen.

Weihrauch, Purpur, Pomp: Die Bischofskonferenz tagt diese Woche in Regensburg. Foto: Staudinger

„Beim Versuch, eine Stellungnahme der Kirche zu bekommen, sind wir gescheitert“, sagt der Fernsehautor Wolfgang Bausch. Fünf Tage waren er und ein Team des WDR in Regensburg unterwegs. Anlässlich der hier tagenden Deutschen Bischofskonferenz wollten sie herausfinden, wie die katholische Kirche ein gutes Jahr nach dem öffentlichen Bekanntwerden des Missbrauchsskandals heute mit dem Thema umgeht. Und von der Mauer des Schweigens im Bistum Regensburg zeigte Bausch sich durchaus beeindruckt. Am kommenden Donnerstag wird das Ergebnis der fünftägigen Recherchen im ARD-Morgenmagazin in der Reihe „Die MoMa-Reporter“ zu sehen sein (UPDATE: Hier geht es zum Online-Video).

Das Schweigen der Hirten

Vorab ließ Bausch im Gespräch mit unserer Redaktion aber bereits durchblicken, dass alle Versuche, dazu einen Gesprächstermin mit dem Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller zu bekommen, gescheitert sind. Nicht einmal Müllers Sprecher Clemens Neck scheint demnach eine aussagekräftige Stellungnahme abgegeben zu haben. Der bei der Bischofskonferenz für Missbrauchsfälle zuständige Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann hat es ebenfalls abgelehnt, sich zu äußern. Die Kirchenfürsten schweigen. Auch bei der Konferenz selbst sind die Missbrauchsfälle kein Thema.

ARD-Journalist Markus Zeidler (re.) im Gespräch mit Alexander Probst. Probst war in den 70ern am Internat der Domspatzen und wurde diort über Jahre sexuell missbraucht. Foto: Aigner

Offenbar soll nichts das große Bischofstreffen trüben, das am Montag mit großem Pomp im Regensburger Dom eröffnet wurde. Und während Bischof Müller dort in großer Geste davon sprach, dass die „Regensburger Zustände“ doch nur ein Zerrbild der Medien seien, dass man sich nun hier vor Ort ein Bild davon machen können, welche Harmonie und Eintracht in seiner Diözese herrsche, trafen Bausch und sein Team sich mit mehreren Missbrauchsopfern – darunter ehemalige Domspatzen – zum Gespräch. Mehr dazu am Donnerstag im ARD-Morgenmagazin, um 6:42, 7:42 und 8:45 Uhr. Wir werden uns im Lauf der Woche mit der Entschädigungspraxis der Diözese Regensburg beschäftigen. Eines vorab: Mehrere Anfragen dazu wollte die bischöfliche Pressestelle ebenfalls bislang nicht beantworten.
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