Entdecke Veranstaltungen in Regensburg Alle Kultur Oekologie Soziales Kino

Randale rund ums Dresden-Spiel

Dynamo-Fanblock am Samstag.

Sachbeschädigungen, die sich laut Polizeiangaben noch nicht genau beziffern lassen, zehn Verletzte (davon acht Polizeibeamte) und 13 Festnahmen sind die vorläufige Bilanz des Spiels SSV Jahn gegen Dynamo Dresden am Samstag. „450 Beamten plus derer der Bundespolizei“ waren laut Polizeiangaben im Einsatz, inklusive Reiterstaffel und Polizeihunde. Etwa 4.500 Besucher waren nach polizeilichen Schätzungen bei dem Spiel, darunter etwa 2.000 Anhänger aus Dresden. Die Gästefans waren mit der Bahn, Bussen und Autos nach Regensburg gereist. Das Hauptaugenmerk galt den mit Bahn und Bussen Angekommenen. Die wurden, was die Bahn betrifft durch starke Kräfte der Bundespolizei bis zum Hauptbahnhof Regensburg begleitet. Bereits während der Zugfahrt gab es laut Süddeutscher Zeitung Sprechchöre: „Wir sind alle rechtsradikal.“ Kein Zufall: Auch die Dresdner Rechtsextremen-Szene mobilisiert regelmäßig zu den Spielen von Dynmao Dresden. Im Dynamo-Fanblock fanden sich während des Spiels auch namhafte Regensburger Neonazis.

Festnahme nach Prügelei im Jahn-Block. Bild 1Festnahme nach Prügelei im Jahn-Block. Bild 2Festnahme nach Prügelei im Jahn-Block. Bild 3Am Hauptbahnhof wurden die Dynamo-Fans bereits von einem großen Polizeiaufgebot empfangen, das die „Begleitung und Betreuung bis zum Stadion“ (Polizeimeldung) übernahm. Im Bereich der Maximilianstraße löste sich „zunächst spontan, aber erkennbar geplant“, 300 bis 400 Personen, um in die Innenstadt zu ziehen. Ein Bus der Verkehrsbetriebe und Pflanzkübel im weiteren Bahnhofsbereich wurden dabei beschädigt. In der Nähe der „Schwarze-Bären-Straße“ und der „Drei-Kronen-Gasse“ wurden zum Teil die Auslagen von Geschäften verwüstet. Es kam zu Übergriffen auf Polizeibeamte, die der Randalierer nur durch den Einsatz von Schlagstöcken Herr wurden. Von der weiteren Innenstadt konnten die Hooligans weitgehend ferngehalten werden. In der Nähe des Stadions wurden allerdings mehrere Autos zerkratzt. Während des Spiels kam es zu einer kurzen Prügelei, als zwei Dynamo-Fans den Fanblock des SSV Jahn passierten. Eine Person wurde daraufhin festgenommen.

WERBUNG

Massiver Polizeieinsatz auch nach dem Spiel.Munter weiter ging es auch nach dem Spiel. Erneut musste die Polizei Schlagstöcke und Pfefferspray einsetzen, als mehrere Randalierer auf die Einsatzkräfte losgingen. „Mit hohem Personalansatz und der engen Einbindung der Fanbetreuer aus Dresden gelang es die Situation zu befrieden“, so ein Polizeisprecher. Nach einer Wartezeit und verbalem Einwirken auf die im Stadion Verbliebenen wurden diese Dresdner unter massivem Polizeiaufgebot zum Bahnhof bzw. den wartenden Bussen begleitet. Mehrere Straßen mussten dafür kurzfristig gesperrt werden.

Hinterm Jahn-Stadion.Die 13 Festnahmen erfolgten laut Polizeiangaben wegen des Verdachts der erwähnten Sachbeschädigungen, ferner wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs, der Beleidigung, des Widerstand gegen Polizeibeamte, Raub (Fanschal), vorsätzlicher Körperverletzung (Besucherblock Jahn Regensburg) und Verstößen nach dem Versammlungsgesetz (pyrotechnische Gegenstände, Vermummung). Mit Ausnahme eines Mannes, gegen den ein Haftbefehl wegen eines Vergehens nach dem Ausländergesetz bestand, wurden alle vorläufig Festgenommen nach Beendigung der Strafverfolgungsmaßnahmen wieder auf freien Fuß gesetzt.

Von den durch Wurfgeschosse wie Flaschen und Fliesenscherben sowie Stangen verletzten Polizeikräften musste ein Beamter zur ambulanten Behandlung in ein Regensburger Krankenhaus verbracht werden. Die sieben anderen konnten ihren Dienst fortsetzen. Die zwei durch den Einsatz von Pfefferspray Verletzten brachte der Rettungsdienst in die Uni-Klinik Regensburg zur ambulanten Behandlung.

Das polizeiliche Resümee: „Trotz der erwähnten Übergriffe und Straftaten verhielt sich das überwältigende Gros der aus Dresden angereisten 2.000 Besucher friedlich. Allerdings konnte nur durch die starke Polizeipräsenz und dem konsequenten Einschreiten größere Ausschreitungen verhindert werden konnten.“

ödp-Stadtrat Joachim Graf hat zwischenzeitlich gefordert, den DFB an den Kosten des Polizeieinsatzes zu beteiligen. „Wer an Kommunen so überzogene Ansprüche stellen kann wie der DFB, der muss auch für die Schäden aufkommen können. Er kann sich dann an die betreffenden Vereine halten und schließlich gibt es Versicherungen.“

Ach ja: Der SSV Jahn gewann das Spiel mit 1:0.

Print Friendly, PDF & Email

SUPPORT

Ist dir unabhängiger Journalismus etwas wert?

Dann unterstütze unsere Arbeit!
Einmalig oder mit einer regelmäßigen Spende!

Per PayPal:
Per Überweisung oder Dauerauftrag:

 

Verein zur Förderung der Meinungs- und Informationsvielfalt e.V.
IBAN: DE14 7509 0000 0000 0633 63
BIC: GENODEF1R01

Kommentare (8)

  • wastl

    |

    Ich war zwar nicht dabei aber alleine nach dem was so zu lesen war, sowohl vor als auch nach dem Spiel bin ich eigentlich der Ansicht das man hier auf jedenfall sowohl den DfB als auch Dynamo Dreseden mitverantwortlich machen sollte.
    Der Verein steht schliesslich für seine Fans ein und es sollte daran gelegen sein das selbige sih auh benehmen. Der DfB muss sich vorwerfen lassen das es eine absolute Schnappsidee ist ein Spiel mit einem derartigen Hooliganpotential auch noch auf einen Adventssamstag zu legen wo ohnehin die Stadt schon brechend voll ist. Das macht die Arbeit für die Polizei erheblich schwerer und wenn dann mitten im Adventssamstagsverkehr auch noch Strassen gesperrt werden müssen dann macht man sich damit in der Zivilbevölkerung auch keine Freunde. Ausbaden müssen das dann die EInsatzkräfte vor Ort :(

    Meiner Meinung nach wäre der erste Schritt gewese dieses Spiel nicht Samstags auszutragen, schon garnicht in der Adventszeit, sondern an einem Werktag. Damit würde sich das Gefahrenpotential schon deutlich reduzieren.
    Desweiteren muss man darüber nachdenken ob ein Verein dessen Fans bei Auswärtsspielen sich derartig aufführen für die Liga überhaupt noch tragbar ist. Zumindest müsste man entsprechende Sanktionen vornehmen wie etwa PLatzkontingente oder eine “Kaution” die der Verein vor Auswärtsspielen leisten muss um EInsatzkosten und Schäden zu decken.

  • ein Dresdner

    |

    “ich war zwar nicht dabei”

    und entsprechend schreibst du auch großen Unsinn! Das ganze war lange nicht so schlimm wie in vielen Berichten dargestellt. Dass das übermotivierte USK wieder wahllos auf Leute einprügelte und Pfefferspray verteilte wird natürlich nicht erwähnt. Oder wie sagte ein Beamter nach dem Spiel: “Wir haben uns auf Dynamo gefreut, ihr habt da einen besonderen Ruf. Wir waren richtig heiß drauf und es war ja auch einiges los.”

  • Ingo

    |

    Es war überhaupt ein Fehler, den hochverschuldeten und hooliganbeladenen Dresdnern im letzten Jahr die Lizenz zu erteilen und kürzlich diesen WM-Zuschlag noch obendrauf. Jetzt scheint selbst der Gönner Matthias Sammer am Ende mit seinem Latein.

  • Hesse

    |

    das passt ja mal wieder alles in eurer Bild von Dynamo, oder. Hätte die Presse geschrieben, dass alles ruhig war und friedlich, hättet ihr es sicher nicht geglaub und eurer Bild wäre zerstört gewesen. Wer nicht vor Ort war, sollte sich mit irgendwelchen Kommentaren tunlichst zurück halten. Und wer die Bayrische Plozei kennt und “lieben” gelernt hat weis auch wer das Wort “deeskalierung” nicht kennt.
    Die Einsatzkosten auf die Vereine umzulegen ist wohl der absolut falsche Weg. da macht man es sich sehr einfach und schiebt die verantwortung einfach auf andere ab, denn kein Verein kann in vollen Umfang Sozialarbeit leisten.
    Gruß aus Hessen

  • dresden1953

    |

    WM Zuschlag??? Davon hat Dynamo garnichts!!! Man wie … muss man eigentlich sein um so nen schwachsinn zu verbreiten.

    Ihr könnt schön quatschen ihr hattet die Männer-WM ja in eurem Land. Es ist ne Frechheit das der Osten nur eine Spielstätte bekommen hat!

    Ach und das mit der rechten szene… erwähnt dann bitte aber auch die linke die Autonome, die politisch neutrale und die anderen szenen die sich so tifft bei dynamo!!! Man man man… die zeiten sind ja nun wirklich vorbei in Dresden. Nur weil da mal 5 hanseln was gebrüllt haben.

  • Schreiner F.

    |

    oh wie tun mir alle Dresdner Unschuldslämmer leid.

    Was seid ihr für Memmen, steht doch dazu, dass es bei eurem Verein einige Verrückte gibt, die nur Randale wollen. Oder haben sich die Autos in Regensburg selbst zerkratzt.
    Übrigens auch unter den Regensburger “Fans” gibts ein paar solche Knallfrösche nur haben die hier weniger Deckung um sich hinter den anständigen Fans zu verstecken als bei euch.

    Grenzt die Verrückten aus und freut euch wieder am Fussball. Früher ging man mit seinen Kindern zum Fussball. Heute bleiben Familien weg. Vielleicht sollten die sogenannten Fanclubs und die Vereine da mal drüber nachdenken.

  • Hesse

    |

    @ Schreiner F, geh zum Schach, da ist gerade ne WM im Wilden Osten oder traust du dich nicht wegen den ganzen Hooligans?

    Ist immer wieder geil, fussball vom Sessel aus schauen und so tun als wäre man der Fussbalexperte in Deutschland und wüsste was dort abgeht. Junge geh endlich mal wieder ins Stadion, bevor du dich dazu äußerst.

    Danke

Kommentare sind deaktiviert

drin