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Turnhallen-Affäre: Das Misstrauen bleibt

Viel Kompetenz auf dem Podium bei der Sitzung zur Turnhallen-Affäre. Doch viele Fragen bleiben weiter unbeantwortet.
Verantwortung wollte am Dienstag niemand übernehmen. Bei der Sitzung des Bau- und Vergabeausschusses zur Turnhallen-Affäre legte die Stadtverwaltung zwar einen vielversprechenden Maßnahmen-Katalog vor (am Ende des Textes). Den Versuch, verloren gegangenes Vertrauen wiederzugewinnen, darf man aber als weitgehend gescheitert bezeichnen. „Ich fühle mich trotz all der Ausführungen in keiner Weise aufgeklärt“, so Grünen-Stadtrat Jürgen Huber gegen Ende der Sitzung. „Es ist immer noch so, dass das Vertrauen nicht wiederhergestellt wurde.“

Fehler hat (fast) keiner gemacht

Fehler gestanden am Dienstag lediglich zwei Beteiligte ein: Schulleiter Franz Feldmeier räumte ein, dass er sich wegen Beschwerden von Schülern und Lehrkräften früher – und nicht erst am 30. November – an die Stadt hätte wenden sollen. „Ich denke, das hätte man nicht ernst genommen.“ Der Chef des Hochbauamts, Michael Hermann, erklärte, dass es sich im Nachhinein als Fehler herausgestellt habe, dass Messergebnis vom 16. Dezember (171 Mikrogramm) nicht zu veröffentlichen. Das war es aber auch schon. Dass man die Halle erst am 3. Februar und nicht schon früher gesperrt habe, versuchte der Leiter des Amts für Arbeitssicherheit, Egon Reichsthaler, damit zu erklären, dass man erst bei einer Elternversammlung am 27. Januar erfahren habe, dass es Beschwerden gebe, die über Kopfschmerzen und unangenehmen Geruch hinausgingen.

Herumeiern bei Messung „mit Schönheitsfehler“

Keine überzeugende Antwort gab es auf die Frage, weshalb die Stadt ein eigentlich unbrauchbares – weil bei zu niedriger Temperatur gemessenes – Ergebnis vom 3. Januar (87 Mikrogramm) veröffentlichte, um gegenüber der Öffentlichkeit zu erklären, dass die Luftqualität in der Halle in Ordnung sei. Hochgerechnet auf die betriebsüblichen Bedingungen in der Halle wäre der zulässige Leitwert (120) erreicht worden. Michael Hermann verwies auf das Messbüro Analytik Aurachtal, das die zu niedrige Temperatur „nicht moniert und nicht kritisiert“ habe. Ähnlich argumentiert der städtische Sicherheitsingenieur Ralph Schweiger. „Ich gehe davon aus, dass wir ein Sachverständigen-Büro haben, das weiß, was es macht.“ Der von Analytik Aurachtal anwesende Gutachter, Dr. Thomas Wirkner, gab die Verantwortung an die Stadt zurück: Sein Labor sei davon ausgegangen, dass die Messung zu den vorgefundenen Bedingungen erwünscht gewesen sei. „Ich gehe davon aus, dass unser Probenehmer davon ausgegangen ist, dass die Temperatur nicht verändert werden konnte“, so Wirkner. Ob man das Messergebnis nun hochrechnen könne oder nicht? Dazu gab es, je nach Bedarf, unterschiedliche Einschätzungen von Schweiger (ja), Wirkner (keine klare Aussage), Hermann (nein) und Reichsthaler (unter Umständen). Dieses Herumeiern stieß auf merklichen Widerspruch von Stadtrat Norbert Hartl, der mehrfach dazwischen fragte und deshalb immer wieder von Sitzungsleiter Joachim Wolbergs ermahnt wurde.

Gutachter: Messung „absolut unbrauchbar“

Unter der Hand haben unserer Redaktion zwei andere Gutachterbüros bestätigt, dass eine Messung bei 14 Grad „absolut unbrauchbar“ sei. „Es fehlt am Problembewusstsein. Woanders wird gehandelt, wenn Messungen den Leitwert nur annähernd erreichen und nicht erst dann, wenn er überschritten wird.“ Egon Reichsthaler, unter anderem zuständig für Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz, erklärt dagegen am Dienstag, dass die Messung vom 3. Januar unter „worst case“-Bedingungen (mit Bezug auf die Lüftung) mit dem „Schönheitsfehler“ der zu niedrigen Temperatur stattgefunden habe.

Warum das Messverbot für Lehrer?

Ebenfalls keine Antwort gab es auf die von Stadtrat Joachim Graf (ödp) gestellte Frage, weshalb die Stadt eine Messung, die Lehrkräfte in Auftrag geben wollten, mit der Androhung juristischer Schritte unterbunden hat. Auch das ist keine vertrauensstiftende Maßnahme.

Dömges im Visier

Als Hauptschuldigen hat man das Architekturbüro Dömges AG ausgemacht. Norbert Hartl verwies auf die vielfältigen Probleme, die es bei der Turnhalle von Anfang an gegeben habe. Verzögerungen beim Bau, fehlende Motoren bei der Hallenlüftung, dann Motoren, die binnen kürzester Zeit kaputt gingen, Platten mit zu hohen Formaldehyd-Werten und nun ein durch die Stadt nachgerüstetes Lüftungssystem, dessen Funktionstüchtigkeit erst durch die Fraunhofer-Gesellschaft belegt werden muss. „Wir haben sechs Turnhallen, die von der Stadt selbst gebaut wurden, die alle diese Probleme nicht haben“, so Hartl.
Deutliche Widersprüche: Dömges-Vorstand Thomas Eckert und Hochbauamtsleiter Michael Hermann.
Dömges-Vorstand Thomas Eckert wies – wie schon in der Vergangenheit – sämtliche Vorwürfe von sich. Die Lüftung funktioniere korrekt, man wisse nicht, wo sich eine weitere Formaldehyd-Quelle befinden könnte. Ohnehin sei man weder von der Stadt noch von der Schule selbst jemals mit irgendwelchen Vorwürfen konfrontiert worden. Eine Aussage, die auf deutlichen Widerspruch von Michel Hermann stieß, der unter anderem auf einen umfangreichen Schriftwechsel in Zusammenhang mit der Lüftung verwies. Hier dürften bereits, das klang durch, die Vorbereitungen für anstehende Schadenersatzprozesse laufen. Das mehrfach wiederholte Angebot Eckerts „Wir tun alles, um unterstützend zu helfen“ wurde von Planungsreferentin Christine Schimpfermann scharf kritisiert. „Unterstützend zu helfen ist zu wenig bei einem Bauwerk, das Sie selbst geplant und gebaut haben. Sie müssen aktiv etwas tun.“ Eine Aussage, die auch der Vorstandsvorsitzende der Dömges AG, Thomas Fischer, auf der gut gefüllten Besuchertribüne zur Kenntnis genommen haben dürfte. Mehrfach besprach sich Fischer am Rande der Sitzung mit Thomas Eckert.

„Jeder, der guten Willens ist…“

„Ich glaube, dass jeder, der guten Willens ist, aus der heutigen Sitzung mitnehmen kann, dass sich viele bemüht haben“, so Joachim Wolbergs am Ende. Er sei der Überzeugung, dass „hier niemand etwas verschleiern oder jemanden hinters Licht führen wollte.“ Der zehn Punkte umfassende Maßnahmenkatalog dürfte dafür sorgen, dass diese Überzeugung zumindest in Zukunft der Realität entspricht: 1. Die Turnhalle und die angrenzenden Räume werden in Messreihen zu unterschiedlichen Bedingungen untersucht. Die Messungen sollen Ende nächster Woche abgeschlossen sein. 2. In den Musikräumen des Goethe-Gymnasiums – auch dort gab es Beschwerden – wird ebenfalls gemessen. 3. Das Lüftungssystem wird weiter überarbeitet. Anschließend wird die Fraunhofer-Gesellschaft die Funktionstüchtigkeit überprüfen. 4. Es werden weitere Feststoffproben genommen; alle Materialien, die überhöhte Werte aufweisen werden ausgetauscht. 5. Alle Schritte werden mit dem staatlichen Gesundheitsamt abgestimmt. 6. Schulleitung und Elternbeiratsvorsitzende erhalten Akteneinsicht. Ebenso die Vorsitzenden der Stadtratsfraktionen. 7. Schulleitung und Elternbeiratsvorsitzende werden laufend informiert. 8. Die Sperrung bleibt aufrecht, bis alle Messungen und Maßnahmen abgeschlossen sind. 9. Die Abiturprüfungen werden nicht in der Goethe-Halle stattfinden. Es wird eine Ausweichhalle organisiert. 10. Wie und ob Beweise gesichert werden ist bislang noch nicht geklärt. Ebenso wird die Frage der Schadensregulierung erst noch geklärt werden müssen.
Messprotokolle legen wir nicht öffentlich aus. Eine Weitergabe an die Medien käme ja dem gleich. Allerdings hat der Oberbürgermeister dem Schulleiter und der Elternbeiratsvorsitzenden zugesagt, dass sie Einsicht in die Messunterlagen erhalten und diese auch durch den Sicherheitsingenieur und den Leiter des Hochbauamtes erläutert werden. Im Rahmen einer Besprechung werden auch die Fraktionsvorsitzenden in gleicher Ausführlichkeit informiert, indem die Messprotokolle aufgelegt und erklärt werden. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Ihnen die Baupläne und die Details und Berechnungen für die Lüftungsablage nicht zusenden, auch nicht für die Heizungsanlage. Das alles sind sehr umfangreiche Unterlagen, die für Fachleute von Interesse sein können, die wir aber ‘mit Details und Berechnungen’ für eine Berichterstattung zum Thema ‘Schadstoffbelastung der Turnhalle im Goethe-Gymnasium’ nicht für relevant halten. Es ist aber selbstverständlich, dass wir Ihnen zu konkreten Fragen die geforderten Auskünfte geben, die Sie für Ihre Berichterstattung benötigen“.
Antwort der Stadt Regensburg auf eine Anfrage unserer Redaktion mit der Bitte um Einsicht in Messprotokolle und weitere Unterlagen, die mit der Turnhalle in Zusammenhang stehen.
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Kommentare (19)

  • Woody Woodpecker

    |

    Jetzt bekommen der Schulleiter und die Elternbeiratsvorsitzende Einsicht in die bis dato zurückgehaltenen Akten, bzw. Messprotokolle. Das ist doch mal eine nette Geste — leider aber auch nicht mehr –, denn bei beiden Personen handelt es sich nicht um Spezialisten, die Messprotokolle im Detail verstehen. Gut, dass man ihnen dann den Sicherheitsingenieur der Stadt, Herrn Schweiger, zur Seite stellt. Dieser Fachmann hat ja schon wiederholt bewießen, dass man seinem Sachverstand vetrauen kann. Sagte dieser saubere Herr nicht, dass in der Goethe Turnhalle “immer bessere Bedingungen als bei der Messung (vom 16.12.2010)” geherrscht hätten und dass diese Messung deswegen “kein vernünftiges Ergebnis” geliefert hätte?
    Fakt ist vielmehr, dass in der Turnhalle über Monate hinweg wesentlich schlechtere Bedingungen herrschten als während der Messungen bei sogenannten “worst case” Bedingungen, denen eine Lüftung der Halle stets vorausging.
    Nicht auszudenken, was für einer Schadstoffbelastung Schüler und Lehrer über einen gehörigen Zeitraum ausgesetzt waren.
    Es ist eine Schande, dass sich noch niemand von den Beteiligten zu seiner Verantwortung bekannt hat.

  • Hans Schleiminger

    |

    Liebe Leute,

    wie es aussieht haben sich nun alle von Herrn Wohlbergs einlullen lassen.
    Die Kommentare sind ja nicht sehr umfangreich zu der gestrigen Sitzung.
    Waren doch die Zuschauerränge bis zum Schluss gut gefüllt.
    Der Versuch hier in einer regulären Bauausschusssitzung die Vorwürfe in geordnete Abläufe zu pressen sollte aber nicht dazu führen, dass die eigentlich Verantwortlichen entlastet werden.
    Des Satz des Bürgermeisters Wohlbergs:

    „Ich glaube, dass jeder, der guten Willens ist, aus der heutigen Sitzung mitnehmen kann, dass sich viele bemüht haben“, so Joachim Wolbergs am Ende. Er sei der Überzeugung, dass „hier niemand etwas verschleiern oder jemanden hinters Licht führen wollte.“

    Ist wohl der Versuch die vielleicht mal ihm unterstellte Verwaltung nicht zu sehr gegen sich aufzubringen.
    Es ist doch wohl ein offenes Geheimnis, dass der Moloch der Regensburger Stadtverwaltung den Überblick eigentlich schon lange verloren hat.
    Das Eingeständnis des OB, dass hier wohl intern Kommunikationsprobleme herrschen ist ja sehr deutlich in diese Richtung zu verstehen.
    Das Verschleiern hält doch in Sachen Turnhalle schon über Monate an.
    Wer mal das Vergnügen hatte mit den Herren in leitenden Fuktionen zu tun zu haben, dürfte sich an mittelalterliche Fürstenhöfe erinnert fühlen.
    Die Abgehobenheit dieser Herren ist ja bei den Ausführungen in der Bauausschusssitzung auch schon zu spüren gewesen. Ein Herr Reichsthaler, der sich hinter einer Mauer aus Paragraphen versteckt und sehr offensiv anstatt kooperativ vorgeht, ist nur ein Beispiel.
    Es gibt hier nicht nur in dieser Sache interne Kommunikationsprobleme. Der OB sollte sich mal fragen, ob der Wasserkopf in seiner eigenen Verwaltung nicht schon zu groß ist.
    Es hat ja doch mal eine Untersuchung gegeben, in der beim Landkreis Regensburg sehr gute Quoten (Verwaltungspersonal zu Einwohner) erreicht wurden und bei der Stadt Regensburg es dann genau andersrum aussieht.
    Im Winter reichts dann nicht beim Fußvolk zum Schneeräumen.
    Ein paar Direktoren weniger täten dieser Stadt schon gut.
    Soll aber bitte nicht heißen, dass die politisch Verantwortlichen hier außen vor sind.

    So nun reichts.
    Muss Fußball gucken, ist wichtiger!!!

    Hans Schleiminger

  • Hans Schleiminger

    |

    So Fussball ist fertig.

    Ergänzung zum letzten Kommentar. Wichtig!!!

    Im INSM-Regionalranking 2006 sind die negativen Feststellungen in Bezug auf die Verwaltungen in der Stadt Regensburg nachzulesen:
    ——————
    Der Verwaltungsapparat in Regensburg ist im Verhältnis zur Zahl der Einwohner aufwändiger als im Schnitt der Republik: Auf 100 Einwohner kamen 2004 statistisch gesehen 3,34 öffentlich Beschäftigte (Bundesdurchschnitt 1,5 Staatsdiener). Rang 428 von 435.

    http://www.insm-regionalranking.de/ki_258.html
    —————–
    —————–
    Als positives Beispiel ist hier auch gleich der Landkreis Regensburg aufgeführt:
    —————-
    Bezogen auf die Einwohnerzahl begnügt sich der Landkreis Regensburg mit der schlanksten Verwaltung Deutschlands: 2004 kamen auf 100 Einwohner statistisch gesehen nur 0,53 öffentlich Beschäftigte (Bundesdurchschnitt 1,5 je 100 Einwohner). Damit sichert sich Regensburg Rang 1 im INSM-Ranking.

    http://www.insm-regionalranking.de/ki_264.html
    —————-

    Hier kann jeder selbst die Worte des OB Schaidinger wirken lassen, die ja die internen Kommunikationsprobleme zum Inhalt hatten.

    Woran liegt es wohl, wenn die interne Kommunikation bei Vorkommnissen die die Gesundheit von Kindern gefährdet, als sehr fragwürdig zu sehen ist?

    Für die anstehenden Abwehrkämpfe gegen die Geschädigten, gegen die Schule, gegen das Architekturbüro usw. sind die in großer Zahl vorhandenen hohen Herren ja dann gut zu gebrauchen.
    Hätten die ihre Arbeit gemacht, könnten wir uns dass alles sparen.

    Gute Nacht Regensburg

    Hans Schleiminger

  • Erich Tolli

    |

    Sehr geehrter Herr Wolbergs,
    ich bin mal GUTEN WILLENS und nehme an, Sie selber würden wirklich meinen, dass in der Turnhallenaffäre „niemand etwas verschleiern oder jemanden hinters Licht führen wollte.“

    Als aufmerksamen Zuhörer der Debatte ist mir aber nicht entgangen, dass z.B. die Herren Hermann, Reichsthaler, Schwaiger und Wirkner UNVEREINBARE bzw. LOGISCH NICHT-VERKNÜPFBARE Aussagen über die Problematik Umrechnen von Formaldehyd-Messwerten vortrugen, ohne dass Sie als Sitzungsleiter auf diese gravierenden Unstimmigkeiten hingewiesen hätten.

    Haben Sie die physikalisch-messtechnischen Hintergründe vielleicht nicht verstanden?

    Ist Ihnen entgangen, dass die Stadtverwaltung wegen diesen irregulären Umrechnungs-Manipulationen zu Recht viel an Vertrauen hat und mit solchen Auftritten wie in der Ausschuss-Sitzung weiter verlieren wird?

    Welchem der genannten Herren vertrauen Sie in dieser Problematik?

    Warum hat keiner der genannten Herren darauf hingewiesen, dass diese Sitzung u.a. von UNVEREINBAREN bzw. logisch NICHT-VERKNÜPFBAREN Aussagen und wahrheitswidrigen Statements öffentlich Vereidigter bzw. Amtsträger getragen wird?

    Meiner Überzeugung nach wollten alle der genannten Herren auf unredliche Weise „hinters Licht führen“ und Sie als Sitzungsleiter möchten scheinbar nur glauben machen, „dass jeder, der guten Willens ist…“

    Wäre ich an Ihrer Stelle gewesen (absurd ich weiß), ich hätte den o.g. Herren gesagt, dieses guttenbergmäßige Krisenmanagement müsst ihr ohne mich veranstalten.

  • Bronzebogen

    |

    Ein Moralapostel nach dem nächsten…es ist schon fast witzig, neutral gesehen, aber subjektiv fast nicht mehr zum aushalten.

  • Hans Schleiminger

    |

    @Bronzebogen

    Lieber Bronzebogen,

    fühle mich geehrt in dieser Sache als Moralapostel bezeichnet zu werden.

    Bitte aber im gleichen Atemzug auch Deine subjektive neutrale Sichtweise zu den anderen Protagonisten.

    Hans Schleiminger

  • Bronzebogen

    |

    Bitte, Hans Schleiminger, nimm mich dahingehend nicht allzu ernst. Die Stadt hat Fehler gemacht, zum Teil auch schwerwiegende. Genau wie die Dömges AG oder wer weiß ich noch alles. Und was ich damit ausdrücken wollte: Es ist jetzt wirklich langsam bekannt, jeder weiß es, man muss es nicht tagtäglich in 20 Kommentaren neu aufrollen.

  • Veits M.

    |

    Selbstverständlich haben auch Journalisten Auskunfts- und Einsichtsrechte nach dem Umweltinformationsgesetz (UIG). Es ist nicht Sache der Stadtverwaltung darüber zu befinden, was Journalisten für ihre Berichterstattung für erforderlich halten dürfen oder nicht. Die am Ende zitierte Auskunft der Verwaltung stellt einen klaren Rechtsverstoß dar.

    Sie behindert den freien Zugang zum UIG, wo es heißt:

    § 1 UIG:

    “Zweck dieses Gesetzes ist es, den freien Zugang zu Umweltinformationen bei informationspflichtigen Stellen sowie für die Verbreitung dieser Umweltinformationen zu schaffen.”

  • Bronzebogen

    |

    Bitte mal zur Abwechslung das ganze UIG lesen, danke.

    Möglichkeiten wären § 3 Abs. 2 Sätze 1 bis 3 UIG und wenn das nicht geht, weil der Grund nicht gewichtig ist, dann bleibt noch § 8 Abs. 1 Nr. 2 und 3 UIG.

  • Nordmann

    |

    @ Erich Tolli

    Haben Sie die physikalisch-messtechnischen Hintergründe vielleicht nicht verstanden?

    Das Fragezeichen hätten Sie sich sparen können, unser Winterdienstminister hat das nicht verstanden.
    Vielleicht muss er das auch nicht verstehen, er war der Sitzungsleiter, er war evtl. nur für die Formalie zuständig.
    Das wurde bis zum Abi nicht gelehrt, danach kam nichts mehr außer vielleicht Brauereirechnungen.
    Alle haben erklärt das sie nicht Schuld sind, ein paar haben lächerliche Fehler eingeräumt, das war`s.
    Herr Wolbergs ist zufrieden, da kann man halt nichts machen.

    Er soll mal schön bei einem Jubiläum in die Kamera lächeln, für mehr ist er nicht zu gebrauchen unser Jubiläumsbürgermeister.
    Für jeden fleißigen, interessierten, verantwortungsvollen, gut ausgebildeten Mitarbeiter der Verwaltung ist derartiges Führungspersonal (Politiker) ein Faustschlag mitten ins Gesicht.

    Aus der Roten 3 wird keine Rote 1, er ist eine Rote 0.

  • Bernhard

    |

    @Nordmann

    Es geht nicht immer nur um BM Wolbergs. Wo war eigentlich der zuständige Schulbürgermeister Weber bei der Sitzung? Muss der noch an seiner “Stinkwut” herumlaborieren?

  • Hartl Norbert

    |

    Sehr geehrter anonymer Herr Nordmann und noch einige andere anonymen Schreiber

    Es geht Ihnen offensichtlich überhaupt nicht um eine Lösung für die Turnhalle des Goethegymnasiums, sonst würden Sie aus der Deckung der Anonymität keinen solchen Blödsinn schreiben.
    Es geht Ihnen ausschließlich um Polemisieren.

    Herr Bürgermeister Wolbergs, der Leiter des Bau- und Vergabeausschuss ist, hat seine Sache in der Sitzung ausgezeichnet gemacht. Er und die SPD Fraktion haben in vorbildlicher Weise sich für eine rückhaltlose Aufklärung eingesetzt. Alle unsere Aktivitäten, bei mir ehrenamtlich, sind Ihnen wohl entgangen.
    Kennen Sie auch nur annähernd einen ähnlichen Einsatz der anderen Fraktionen im Stadtrat in dieser Sache?

    Ihr Ziel ist es nicht, dass Probleme gelöst werden, damit die Kinder und Jugendlichen bald wieder eine funktionierende Turnhalle haben. Ihr Ziel ist es, dumm daherzureden, um Bürgermeister Wolbergs in Misskredit zu bringen, muss selbst die Goetheturnhalle herhalten.
    Sonst wissen Sie offensichtlich mit Ihrer Freizeit nichts anzufangen

    Mit freundlichen Grüßen

    Norbert Hartl

  • Veits M.

    |

    Die SPD – @ Hartl – hätte ohne weiteres die Möglichkeit, zusammen mit der sog. Opposition einen Mehrheitsbeschluss herbeizuführen mit dem Tenor: Die Stadtverwaltung wird beauftragt, den Betroffenen der Schule alles vorhandene Mess-Material zur freien Verfügung zu stellen, so wie es das UIG und die Aarhus-Konvention (Zugang zu Umweltinformationen) gebietet.

    http://www.aarhus-konvention.de
    http://www.aarhus-konvention.de/media/content/files/Studien/Hintergrundpapier_Aarhus_Final.pdf

    Ich zöge diesen hiermit angeregten Akt der Transparenz jedem Versuch vor, andere “väterlich zu beschimpfen”. Dieser Duktus erinnert nur an den D1 – ein Original reich doch wirklich!

  • Erich Tolli

    |

    Sehr geehrter Herr Hartl,

    ich habe mit meinem Beitrag vom 24.2.11 versucht, ohne Polemik darauf hinzuweisen, dass der Sitzungsleitung Bgm. Wolbergs mehrere gravierende sachliche Widersprüche in der „Expertenrunde“ (wie z.B. zur essentiellen Frage der Zulässigkeit des „Errechnens“ von Formaldehyd-Konzentrationen für höhere Temperaturen) NICHT thematisiert hat.
    Ich BITTE Sie, diesem Hinweis nachzugehen.

    Wer in der Sitzung (vom 22.2.) war, wird Ihr herausragendes Engagement zur schadstoffbelasteten Goethe-Turnhalle anerkennen, jedoch auch feststellen müssen, dass auch Sie Herr Hartl, ebenso wie andere Stadträte, an der Nase herumgeführt wurden.
    Nicht nur in Sachen irreguläres „Errechnen“ von Messwerten, sondern u.a. auch in den ausführlich bemühten Fragen von tatsächlichen und geforderten Luftwechsel in der Halle.

    Obwohl von mehreren Stadträten mehrfach die Frage nach der Einhaltung der Normwerte aus der DIN 18032 (Richtlinien zum Bau von Turnhallen zur Heizungs,- Lüftungs- und Sanitärinstallation) gestellt wurde, hat keiner der Damen und Herren des Podiums, die z.T. vereidigt und/oder als Amtsleiter tätig sind, es für nötig befunden, diese gesetzlichen Normwerte zu benennen. Wieso?

    Fühlen Sie sich in diesem Zusammenhang nicht verarscht Herr Hartl?

    Für das in der Goethe-Turnhalle vorhandene Prinzip der Fensterlüftung fordert die DIN 18032
    einen 2,5-fachen Luftwechsel pro Stunde,
    und zur Berechnung der Heizleistung wird ein Normwert von 20°C vorgegeben.
    (Vgl. hierzu die Meinung des OB, der gerne von 18°C redet.)

    Die auf der Sitzung vom 22.2.11 oft zu hörende Angabe über einen gegebenen EINFACHEN Luftwechsel pro Stunde bezieht sich auf ein Testkammerverfahren zur Messung von Formaldehyd in Holzstoffen (bei der Klasse E1)!

    Dass die amtliche bzw. vereidigte Expertenrunde den Stadtrat-Ausschuss und die Zuhörer über den geforderten Luftwechsel von 2,5 pro Stunde nicht richtig informierte (bzw. der einfache Wechsel unwidersprochen blieb), ist ein Skandal im Skandal, der verständlicher Weise zu weiteren Vertrauensverlust führen wird.

  • D. Nowak

    |

    Mich würde sehr interessieren, ob es vor Inbetriebnahme/Nutzung der Sporthalle eine vorsorgliche Messung gegeben hat.

    Außer der Temperatur spielt auch die Luftfeuchte eine große Rolle bezüglich des Anstiegs der Schadstoffbelastung in der Raumluft. Als Faustregel gilt, daß bei einem Anstieg um ca. 7 Grad Celsius die Raumluftkonzentration etwa um das Doppelte ansteigt. (Auszug aus einem Gutachten über Formaldehyd in einem öfentlichen Neubau)

    Im Sommer bzw. bei wärmeren Temperaturen wurde nicht gemessen, um ganz bestimmte zu erwartende Meßergebnisse von vorne herein auszuschließen. Denn dann hätten die Verantwortlichen sich nicht mehr an dubiosen Grenzwerten festklammern können, die letztlich nur die Industrie, aber nicht den Menschen schützen. Doch diese Methode ist gängige Praxis, wenn es in Amigo-Bayern zu gesundheitlichen Problemen durch Schadstoffe in öffentlichen Gebäuden kommt.

    Für Kranke und Sensibilisierte dürfen Grenzwerte grundsätzlich keine Anwendung finden. Schon deshalb führt sich die Grenzwertideologie selbst ad absurdum.
    Jeder Mensch hat seine eigene individuelle Entgiftungskapazität, es gibt gute, mittlere und schlechte Entgifter. Wer zu beiden letzteren gehört hat ein Risiko, durch Chemikalien in der Umwelt zu erkranken. Da reicht meistens schon eine Niedrigdosis über einen längeren Zeitraum aus.

    Es sind doch nicht nur die Gifte in diesem “Bunker”, denen die Kinder und Lehrer ausgesetzt waren. Dazu kommen noch eine fast unüberschaubare Anzahl von Alltagschemikalien, die ein hohes schädigendes Potential aufweisen: Bisphenol in Babyfläschchen, giftiges Kinderspielzeug aus China, Dioxin in der Nahrungskette, Duftstoffe in Parfüm, Waschmittel und Weichspüler, Flammschutzmittel in PC, Vorhängen und Couchgarnitur, Weichmacher, Pestizide, Insektizide und, und, und …..Das muß alles erst mal verstoffwechselt werden!

    Chemikalien, die in anderen Ländern schon längst verboten sind, dürfen bei uns weiter vermarktet werden. Und wenn tatsächlich mal eine Substanz aus dem Verkehr gezogen wird, ist das für den Chemiestandort Deutschland auch kein Problem. Zu überhöhten Preisen werden diese Gifte an die Dritte Welt verhökert, denn eines muß stimmen: die Kasse. Über die Opfer solcher Aktionen erfährt der Verbraucher selten. Und daß wir uns diese Gifte mit den Waren wieder ins Land zurückholen, das kümmert niemanden.

    Damit will ich eigentlich sagen, daß Jeder auch eine gewisse Selbstverantwortung hat, haben muß …..
    Aber nur wenn er weiß was schadet kann er es meiden! Denn über schädigende Wirkungen von Chemikalien werden wir nicht freiwillig aufgeklärt, diese Informationen müssen wir mit allem Nachdruck einfordern bzw. uns selbst erarbeiten. Den Schießbudenfiguren in unserer Politik können wir nicht trauen. Denn die Amigos wollen nicht daß der dumme Bürger zu viel weiß, das fürchten die wie der Teufel das Weihwasser.

    Übrigens gab es auch im Bayerischen Landtag schon einmal gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Formaldehyd. Als Ursache konnten die neuen Stühle ausfindiggemacht werden, sie wurden sofort ausgetauscht. Wo die wohl jetzt stehen? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

  • Nordmann

    |

    Hallo Herr Hartl,

    Die Leistung vom gesammten Ausschuß könnte man treffend unter “bemühte sich” führen, es kommt nix raus, wenn man das als die “Leistung” bezeichnet, dann war das “ausgezeichnet”.

    Sie bemühen das “Ehrenamt”, dabei vergißt man gerne die Bezahlung, welchen Namen diese auch immer hat (Aufwandsentschädigung, Sitzungsgelder o. ä.).
    Es gibt genügend wirkliche Ehrenamtsarbeiter ohne jede Bezahlung.
    Wenn sie meine Meinung als “Blödsinn” bezeichnen ist das Ihr Problem, aber Blödsinn wird von Blöd abgeleitet, gegen diese Beleidigung verware ich mich, das steht Ihnen nicht zu.
    Gleiches gilt für “dumm daherzureden”.

    Über meine Freizeitgestaltung brauchen Sie sich keine Sorgen machen, habe auch ein unbezahltes Ehrenamt und bin sportlich sehr aktiv, Sie haben dagegen eher eine Ehrenamts-Sitzungsfigur.

    Ihr vollmundig angekündigter Fragenkatalog hat sich bereits zum zweiten mal als Luftnummer erwiesen.

    Die anderen Fraktionen haben längst begriffen, gegen einen Misthaufen kann man nicht anstinken, als Minderheit kann ich machen was ich will, es führt nicht zum Erfolg.
    Das müßten Sie am besten wissen, wie oft sind Anträge dieser “anderen Fraktion” von der CSU und SPD vom Tisch gefegt worden.
    Gut das es Regensburg Digital gibt, der Stachel im Fleisch.

  • Erich Tolli

    |

    @ D. Nowak

    Über die Formaldehyd-Belastung zum Zeitpunkt Inbetriebnahme der Goetheturnhalle 2009 gibt es bislang keinerlei öffentlich zugänglichen Informationen.
    Hätte man damals korrekt gemessen, bzw. die Ergebnisse, so vorhanden, erstgenommen, hätte die Halle nicht benutzt werden dürfen, da die Prallwände ja über E1-Norm mit Formaldehyd belastet waren.

    Für die erneute Freigabe nach dem Austausch der Prallwände 2010 gibt es problematische F-Werte aus Messungen zu irregulären Bedingungen (ähnlich wie für 3.1.2011), DIE HALLE HÄTTE NICHT FREIGEGEBEN WERDEN DÜRFEN!

    Anders geht man in der Stadt Nürnberg vor. Dort wurde eine kompetente Arbeitsgruppe gebildet, (aus Mitarbeitern des Hochbauamts, des Gesundheitsamts und des Chemischen Untersuchungsamts) die nach jeder Renovierung und bei allen städtischen Neubauten prinzipiell eine mehrwöchige “Auslüftungsphase” verordnet. Danach werden alle bekannten Innerraumgifte gemessen und die Gebäude nur freigegeben, wenn die “Nürnberger-Normen” erfüllt sind.
    Für Formaldehyd beträgt diese 90 Mikrogramm pro Kubikmeter, also 25% unter den BGA-“Eingreifwert”.

    Man sieht, es ginge auch anders. Allerdings bräuchte es hierfür ein entsprechendes Problem- und Verantwortungsbewußtsein und transparentes Handeln.

  • Rudolf Schmitzer

    |

    Sehr geehrter Herr Hartl,

    nach meiner Kenntnis sind Sie
    – Stadtrat
    – Vorsitzender der SPD Stadtratsfraktion
    – Mitglied im Aufsichtsrat der REWAG,
    – Mitglied im Aufsichtsrat der RBD Regensburg Business Development GmbH
    – Mitglied in der Regensburg SeniorenStift gGmbH
    – Verbandsrat des Zweckverbands Sparkasse Regensburg
    – Bezirksrat der Oberpfalz

    für die meisten dieser Tätigkeiten erhalten Sie Aufwandsentschädigungen und/oder Sitzungsgelder in nicht unerheblichem Umfang, also sollten Sie nicht in der Öffentlichkeit dies als ehrenamtliche Tätigkeiten darstellen, die nicht vergütet werden.

    Tatsache ist, dass für mehrere Millionen EUR eine Turnhalle auf Kosten der steuerzahlenden Bürger gebaut wurde, die nun nicht benutzt werden kann, aufgrund der Formaldehydbelastung, und jede beteiligte Stelle ,sich nun vor der Verantwortung flüchtet!

    Mit freundlichen Grüßen

    Rudolf Schmitzer

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