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Verwirrung um Grippetote

„Wir spüren das sehr deutlich“, sagt Professor Bernd Salzberger vom Universitätsklinikum Regensburg. Die Schweinegrippe, oder korrekt ausgedrückt, der H1N1-Virus, ist nicht zusammen mit der Medienhysterie der vergangenen Grippesaison einfach verschwunden, sondern dominiert mit drei Viertel aller Fälle die aktuelle Grippewelle. In Regensburg gibt es nun offenbar bereits erste Todesfälle. Der Radiosender Charivari hatte vergangene Woche gemeldet, dass bereits mehrere Menschen in Regensburg an der Grippe gestorben seien. In anderen Medien fand das bislang keinen Niederschlag. Für das Universitätsklinikum bestätigt Professor Salzberger, dass dort seit Dezember mehrere schwere Fälle behandelt werden oder wurden. Zur Frage nach Todesfällen verweist Salzberger aber auf das Regensburger Gesundheitsamt. Dessen Leiter, Dr. Heinrich Körber, hatte noch am Freitag die von Charivari gemeldeten Todesfälle bestätigt. Er wisse davon, so Körber. Allerdings habe er keine genaue Zahlen, da seiner Behörde noch keine Totenscheine vorlägen. Gegenüber unserer Redaktion rudert Körber dann am Mittwoch zurück. Angesichts der fehlenden Totenscheine – es dauere bis zu sechs Wochen, ehe diese dem Gesundheitsamt vorgelegt würden – wisse er nicht, ob es Todesfälle in Regensburg gegeben habe oder nicht. Bei dem Radiosender gibt es dagegen Körbers anderslautende Aussage auf Band. Immerhin eines ist klar: Am Universitätsklinikum spürt man die Grippewelle, wie schon 2010, „sehr deutlich“. Die Mitarbeiter wurde verstärkt dazu angehalten, sich impfen zu lassen. Die Zahl der Patienten, die bislang auf der Intensivstation behandelt wurden oder noch werden, liege „im niedrigen zweistelligen Bereich“, so Salzberger. Ein Großteil von ihnen muss künstlich beatmet werden und manchmal reicht die herkömmliche maschinelle Beatmung nicht nicht aus. Es kommen so genannte „extrakorporale Lungenunterstützungssysteme“ (ECMO) zum Einsatz. Eine langwierige und mit viel Betreuung verbundene Behandlung. Salzberger: „Das ist sehr personalintensiv. Da kann es passieren, dass man deshalb eine große Herz-OP verschieben muss.“ Bis zu drei Wochen verbringen ECMO-Patienten auf der Intensivstation. Neben der Charité Berlin und der Medizinischen Hochschule Hannover gehört Regensburg zu den Schwerpunktzentren für ECMO. Im vergangenen Jahr geriet (nicht nur) die Intensivstation am Uniklinikum deshalb an ihre Kapazitätsgrenzen. „Alle ECMOs waren mit Grippepatienten belegt“, so Salzberger. In diesem Jahr sei es zwar noch nicht so weit, aber: „Die Grippesaison ist noch nicht zu Ende.“ Genau beziffern lässt sich die Zahl der an H1N1 erkrankten Menschen ohnehin nicht. Dem Gesundheitsamt liegen laut Körber „etwa 20 Meldungen“ vor, allerdings sei das vermutlich nur die „Spitze des Eisbergs“. Nach der anfänglichen Pandemiehysterie 2009/2010 fiel die Meldepflicht für H1N1 weg. „Von leichten Fällen erfahren wir in aller Regel nichts.“ Ein Grund für eine neuerliche Hysterie ist indessen nicht gegeben. Laut dem bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bewegt sich die Zahl der Grippeerkrankungen auf dem Niveau der Vorjahre. Bislang gebe es in Bayern fünf Grippetote, so das LGL am Mittwoch. Ob sich darunter aber nun Regensburger befinden oder nicht, war bislang nicht zu erfahren.
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Kommentare (10)

  • die Stimme aus dem Off

    |

    off topic, aber relevant :

    bin ich da der einzige , bei dem seit den letzten 2 Newsfeeds die Umlaute falsch dargestellt werden ? ( unter OS X 10.5.6 )

    is das evtl wegen ner Umstellung im CMS ? wenn ja , bitte korrigieren.. Danke im voraus

  • die Stimme aus dem Off

    |

    ups.. muss mich korrigieren: nicht nur seit, sondern vor allem IN den Newsfeeds.. Seite selbst passt…

  • Amberger

    |

    Dass die Apple-Jünger immer den Fehler auf der anderen Seite suchen müssen, das finde ich schon witzig.
    Der heilige Apple-Gral wird bei einigen wohl nie begraben werden. Das ödet an. Mal die eigenen lokalen Tools & Co zuerst untersuchen?

    Hier alles ohne Probleme. Win/Ubuntu/Linux. Wobei so etwas aber auch nicht am Betriebssystem liegt, sondern wohl eher an den lokalen Programmen (Newsreader etc.), die einfach die Zeichensätze der Feeds falsch interpretieren.

    Die Feeds hier entsprechenden den Standards. Aber Apple-Jünger scheinen ja unfehlbar, hat ihnen die Firma so geimpft. Entschuldigt den Zynismus. Aber diese Einstellung nervt.

    @die Stimme aus….
    Nimm es bitte nicht persönlich. Aber dein Beitrag ist irgendwie symptomatisch für eine ganze Nutzerschaft, die dem Apfel verfallen scheint.

  • JW

    |

    Hi.

    da gibt es ein Problem mit dem RSS-Feed. In Firefox (und auch im IE) werden seit kurzem XML-Fehler angezeigt. Firefox kann das Feed nicht mehr darstellen.
    Die Feed-URL war bislang: http://www.regensburg-digital.de/feed/

    Aber auch die auf der Webseite angezeigt RSS-Link:
    http://www.regensburg-digital.de/?feed=rss2

    bringt XML-Fehler. Bitte mal prüfen. In iGoogle wird das Feed richtig angezeigt…

    Viele Grüße

    JW

  • Stefan Aigner

    |

    @Stimme aus dem Off
    @JW

    Könnten wir einen Screenshot der falschen Darstellung von Euch bekommen (Mail an info@regensburg-digital.de)?

    Dann ist es leichter für uns, das Problem zu lösen.

    Danke.

  • hubert lankes

    |

    ist das jetzt ein grippe – oder ein computervirus
    oder gehts hier um vom grippevirus h1n1 befallene computer

  • Nordmann

    |

    Hallo,
    ja das ist ein Grippevirus, eben halt nur ein Grippevirus, nachdem die Pharmamafia da kein Geschäft mehr machen kann und sich die Regierung in Panikmache und mit Impfstoffkauf blamiert hat ist Ruhe.
    Der Bürger wollte nicht die direkte Melkkuh oder das Versuchskaninchen für die Pharmamafia sein, indirekt bezahlt hat er sowieso alles, dank seiner unfähigen Politiker und umso fähigeren Lobbyisten.
    Manche Politiker sind beides, als Politiker so unfähig das Sie nicht mal ein Brot schmieren können, als Lobbyist geht ein fünf Gänge Menü locker von der Hand.
    Es ist halt nur ein Grippevirus von vielen.
    Gruß
    Nordmann
    Ich und viele millionen Bürger leben noch, ohne Schweinegrippeimpfung

  • grace

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    Gegen die Schweinereien, die die Politik veranstaltet hilft auch keine Impfung.
    Nur ein Abstumpfungs-Gen, das beim Nachwuchs bekannt kritischer Eltern
    vorsorglich eingesetzt wird.
    Wir wollen ja in Zukunft den Fortschritt nicht behindern.

    Es grüssen Captain Link Hogthrob, First Mate Piggy, und Dr. Julius Strangepork vom Swinetrek.

  • Franz

    |

    Tja ich arbeite auf einer Intensiv in der Uniklinik unsere Ärzte haben uns empfohlen sich unbedingt impfen zu lassen also habe ich mich auch impfen lassen denn momentan gibt es echt viele H1n1 Fälle in fast jeder intensiv Station liegen Patienten mit einer fetzen Lungenentzündung da hilft nur noch die Ecmo
    ach übrigens nur um ein bisschen stolz sein zu dürfen auf Regensburg unsere Uniklinik gehört zu den besten in Europa ob vom Gerät her als auch vom Personal sie ist so ziemlich die Modernste in Deutschland und die Ecmo ist in Regensburg entwickelt worden und es werden am meisten Assist Systeme für Herz und Lunge in Regensburg “verbaut” ……

  • Dorothea

    |

    Böse Zungen würden behaupten, dass einige gut gefüllte Briefumschläge an die entsprechenden Entscheidungsträger in der Politik ausgerecht wurden, damit die Pharmaindustrie fette Geschäfte mit der “Schweinegrippe” machen konnte. Ich würde das nie behaupten.

Kommentare sind deaktiviert

drin