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Von A nach (konstantin) B.

..Galerienbummel zur jungen Malerin Anna Bittersohl Jedes mal wenn Bernhard Löffler zur Vernissage in die Galerie konstantin b. bittet, freut sich die Schar der Regensburger Kunstfreunde auf ein Fest. Oft ist es dann nicht so sehr die Kunst selbst, die bei diesen Festen im Mittelpunkt steht, es ist die Kommunikation mit Gleichgesinnten, das leckere Essen, das Lachen und das ungezwungene Zusammenkommen. Und dennoch ist die Kunst Dreh- und Angelpunkt bei konstantin b. Ein ungewöhnlicher Name für eine Galerie, ein Name, den Galerist Bernhard Löffler von seinem Vorgänger mitsamt den Räumen vor fünf Jahren übernommen hat. Damals war konstantin b. fester Bestandteil der Stadtamhofer Szene und die kleinste Galerie Regensburgs, vielleicht sogar Deutschlands, Klosterzellen sind geräumiger. 2007 musste die Galerie einer Haussanierung weichen, neue Räume Am Brixener Hof wurden bezogen und erweisen sich nunmehr als prädestiniert für Kunst und Kunstvermittlung. In seltenen Momenten trauert Löffler dem Kunstraum in Stadtamhof nach, denn – Form ist Inhalt – die Ausstellungen waren durch die Enge immer etwas Eigenes, die Exponate wirkten unmittelbar. Es ist nicht der kommerzielle Erfolg, den Bernhard Löffler in erster Linie mit seinem Programm verfolgt, er zeigt Exzeptionelles gleichermaßen wie Kommensurables. Den monochromen Minimal-Formaten des Regensburger Künstler Matthias Eckert beispielsweise ist konstantin b. gleichermaßen Heimat wie gerade jetzt der jungen Malerin Anna Bittersohl. Ihre Schau „Von A nach B“ zeigt (teils ungerahmte) Arbeiten in Öl auf Leinwand bzw. auf Papier aus den letzten Monaten. Die 1982 in Dachau geborene Künstlerin steht kurz vor ihrem Abschluss an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg und konnte mit und in zahlreichen Ausstellungen europaweit beeindrucken. „Meine Bilder sind stille Zwischenräume. Die Motive finden stets ihren Ursprung in der Wirklichkeit, doch entbehren die Bildgegenstände ihrer natürlichen Umgebung. Den dargestellten Personen fehlt jegliche Identität, ob im Portrait oder in Bildkonstruktionen im unwirklichen Raum.“ In der Tat, die Gesichter der Bittersohl-Portraits sind maskenhaft und zeigen Prototypen, mehr Grundstimmungen denn Individualismus. Eingefrorene Gefühle. Immer mehr wird die Malerei von Anna Bittersohl figurativ, zeigten frühere Arbeiten (menschen-)leere Interieurs, so plaziert die Malerin verstärkt Figuren in ihren gemalten Kulissen. „Meine Malerei will keine Geschichten erzählen, sondern dem Betrachter Raum und Zeit für eigene Ideen und Gefühle geben. Im Optimalfall ist für mich ein fertiges Bild vergleichbar mit einem „weißen Blatt Papier“ für die Gedanken“, so Anna Bittersohl. „Technisch gilt mein Interesse vor allen Dingen dem Grat zwischen offener und geschlossener, zwischen präziser und virtuoser Malerei. Denn dies ist für mich eine der elementarsten Fragen: Wie viel braucht man von A um B zu unterstützen und andersherum. Von A nach B beschreibt außerdem den Weg meiner Arbeiten vom Atelier in die galerie konstantin b. Ein Weg, der das Bild in seine Selbstständigkeit entlässt und somit ebenso wichtiger Bestandteil der Arbeit ist, wie der Malprozess selbst. ” Aufmerksam auf Anna Bittersohl und ihre wunderbar – je nach Stimmung und Laune – interpretierbaren Bilder wurde Bernhard Löffler bei der Jahresschau der Akademie in Nürnberg. Rasch war die Einladung ausgesprochen, die Bittersohl-Bilder wurden vom Regensburger Kunstpublikum begeistert aufgenommen. Noch bis Mitte April 2008 ist die Bittersohl-Schau „Von A nach B“ zu sehen, dann macht sie Platz für Beton-Objekte von Franz Janetzko. Kontraste, das ist es worauf Bernhard Löffler setzt, und der Erfolg, der kommerzielle wie der künstlerische geben ihm Recht. Die Galerie konstantin b. ist jeden Freitag von 16 bis 21 Uhr geöffnet.
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