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Pistolen, Gewehre, Kriegswaffen

Waffen-Razzia: Verbindungen zur Nazi-Szene

Sieben Festnahmen, Revolver, Pistolen (Symbolfoto), Gewehre und Waffen, die als Kriegswaffen einzustufen sind – das ist die erste Bilanz der Großrazzia, die am Dienstagmorgen von der Staatsanwaltschaft Regensburg angeordnet wurde. Unter den Festgenommenen befinden sich mehrere Angehörige der Neonazi-Szene. UPDATE am 01.03.11: Mittlerweile stilisiert das Innenministerium die Razzia zum Schlag gegen Rechts hoch. Die Ermittler sehen das etwas anders (Klick zum Artikel) UPDATE Ende Sieben Festnahmen, beschlagnahmte Waffen und „Munition in beachtlicher Menge“, sowie Rauschgift „unterschiedlicher Qualität und Quantität“ – das ist die bisherige Bilanz der großangelegten Razzia, an der am Dienstagmorgen rund 1.500 Polizeibeamte in Ostbayern und im Raum Trier beteiligt waren. Auslöser soll nach einem Bericht des Bayerischen Rundfunks „die Lebensbeichte eines Waffenhändlers“ gewesen sein.

„Rechtlich als Kriegswaffen einzustufen“

„Intensive Ermittlungen der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg und der Staatsanwaltschaft Regensburg erbrachten in den letzten Wochen verlässliche Erkenntnisse zu illegalem Waffen- und Betäubungsmittelbesitz durch mehrere Personen“, heißt es von Seiten der Staatsanwaltschaft, die bei den Durchsuchungen selbst mit sechs Staatsanwälten beteiligt war. Bei den 56 durchsuchten Gebäuden und Wohnungen wurden die Ermittler bislang in 26 fündig. Gefunden wurden neben Revolvern, Gewehren und Pistolen auch Waffen, „die rechtlich als Kriegswaffen einzustufen sein könnten“, so die Staatsanwaltschaft.

Mitglieder eines Motoradclubs, Neonazis

Bereits in einer ersten Pressemitteilung war von „wechselseitigen Bezügen zwischen den von den Maßnahmen betroffenen Personen“ die Rede. Konkret sind mehrere der sieben Festgenommenen Mitglieder eines bislang nicht namentlich genannten Motorradclubs. Einige stünden der Neonazi-Szene nahe. Alle sieben Festnahmen – sechs Männer und eine Frau – fanden in Bayern statt. Die Razzia wurde von Polizei und Staatsanwaltschaft offenbar als hochb5risant eingestuft. „Aufgrund der Gefährdungslage“ seien auch Spezialeinsatzkommandos und Sprengstoffspürhunde im Einsatz gewesen, heißt es in einer aktuellen Mitteilung. Im Raum Regensburg wurden mehrere Gebäude durchsucht, unter anderem im Stadtteil Burgweinting, in Lappersdorf, Wörth und Wiesent.
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Kommentare (10)

  • Veronika

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    Danke, Herr Aigner! Wenigstens Sie berichten auch über diese Vermutung! Vielleicht besteht hier sogar ein Zusammenhang zu den zig Morden der Vergangenheit, bei der ja lt. Medienberichten eine tschechische Waffe benutzt worden sein soll? Die Oberpfalz ist derart nah an der Tschechischen Republik, dass hier wohl Vieles möglich ist. Man sieht an der erst vor kurzer Zeit deutlich gewordenen “Crystal”-Problematik, dass hier bislang vielleicht zu wenig genau hingesehen wurde.

  • Martin

    |

    Also einen Bezug zur Zwickauer Terrorzelle nur deshalb herzustellen, weil die Oberpfalz an Tschechien grenzt ist doch wohl hanebüchen und von sehr weit hergeholt!
    Jemand der solche Vermutungen anstellt, sollte vor dem Schreiben von Kommentaren erst mal nachdenken, was solch ein Kommentar für Folgen nach sich ziehen könnte! Da kann man nur den Kopf schütteln!

  • Veronika

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    @Martin: Ich muss Ihnen ein klein wenig zustimmen. Faktum aber ist – ich höre dies immer wieder von Bekannten, die im “kontrollierenden Bereich” tätig sind – dass man vor allem in der Oberpfalz nicht zuletzt aufgrund von Personalmangel überfordert ist, konsequent zu kontrollieren. Gibt es nicht gerade im direkt grenznahen Bereich, wo schon immer geschmuggelt wurde, nicht immer noch diesen heutzutage nicht mehr zulässigen Brauch? Schmuggeln kann man bekanntermassen viele Dinge, wenn “der Weg gerade mal frei” sein sollte. Leider ist auch der “rechte Bezug” für die Oberpfalz nicht so ganz von der Hand zu weisen, auch wenn sich nahezu alle öffentlichen Stellen in der Vergangenheit beste Mühe gaben diverse “rechtsgerichtete Veranstaltungen” immer wieder als “Kleinigkeit” abzutun. Ausserhalb von Bayern wird – ich weiss wovon ich schreibe – regelmässig besser kontrolliert und hingesehen.

  • steffi

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    Quatsch! Völlig überbewertet.

  • Hans

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    @Veronika

    Auch andere Medien berichten über die Neonazi-Zusammenhänge einiger Festgenommener. Genau dasselbe steht auch in diesem Artikel. Daraus einen Zusammenhang zur NSU zu konstruieren ist (erst einmal jedenfalls) Quatsch. Es ist aber gut, dass diese Dinge von der Polizei mitgeteilt werden.

  • steffi

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    Bevor wüst spekuliert wird, sollte man vielleicht abwarten, wieviele Haftbefehle tatsächlich erlassen werden.

  • Martin

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    Dazu sag ich nur: Siehe den dazugehörigen Bericht von heute auf regensburg-digital sowie in sämtlichen regionalen und überregionalen Zeitungen … mal wieder mit Kanonen auf Spatzen geschossen … Trotzallem muss ich noch mal meine Verwunderung darüber zum Ausdruck bringen, dass die Nähe Tschechiens zur Oberpfalz thematisiert wird … Seit dem Schengener Abkommen sind quasi sämtliche Grenzen löchrig wie ein Schweizer Käse – da würde ich mir eher Sorgen um die Nähe von Berlin nach Polen machen als um die Nähe Regensburg – Prag ;-) …. i.d.S. einen schönen Abend

  • Waffennarren zu Neonazis? | Regensburg Digital

    |

    […] bayerische Innenminister feiert die großangelegte Waffenrazzia vom Dienstag heute als einen Erfolg im Kampf gegen Rechtsextreme. In einer aktuellen Pressemitteilung spricht […]

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