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1.500 bei FFF-Demo

Die Klimaaktivisten lassen nicht locker

Der Klimaprotest scheint in Regensburg immer mehr in Schwung zu kommen. Bereits zum wiederholten Male gingen am vergangenen Freitag etwa 1.500 Menschen auf die Straße.

Waren es zu Beginn dieses Jahres vor allem Schülerinnen und Schüler, so hat sich der Protest in den vergangenen Wochen immer breiter aufgestellt. Neben vielen Studentinnen und Studenten schließen sich auch Erwachsene, Arbeiter, Eltern und Großeltern dem Streik der Schüler an. So existiert seit einiger Zeit auch eine Parents For Future-Gruppe, die den Protest aktiv begleitet und in der sich Eltern selbst vernetzen, um an dem Thema zu arbeiten. Doch nach wie vor sind es die Schüler, die den Protest maßgeblich prägen und vergangenen Freitag bereits zum siebten Mal eine große Demonstration auf die Beine stellten.

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Lautstark und begleitet von dem Fridays For Future-Song von Finnomen & Semo, der aus einer Anlage auf einem Autodach dröhnt, kommen die Studierende um 15.30 Uhr auf dem Neupfarrplatz an. Bereits eineinhalb Stunden zuvor, während in der Altstadt die Leute das schöne Wetter genießen, starteten sie ihre Demo an der Universität. Viel Verschnaufpause gibt es allerdings nicht, denn hier warten bereits Schüler und weitere Sympathisanten. Nach einer kurzen Rede, in der eine Aktivistin den umstehenden Leuten zu verstehen gibt, dass die vielen Menschen hier nicht da seien, weil sie derzeit Hoffnung hätten („Wir haben aktuell kein Vertrauen mehr in die Politik. Es muss sich etwas Gravierendes ändern.“) wird ein überdimensionales Transparent mit dem Schriftzug „Unser Planet, unsere Zukunft, unsere Stadt“ entrollt. Dann kann es los gehen.

„Streik in der Schule, Streik im Betrieb”

Über den Bismarckplatz, das Justizgebäude und die Universitätsstraße zurück zum Hochschulcampus. Es ist ein buntes Meer aus Schildern mit verschiedensten Sprüchen und Bildern, das sich die Straßen entlang bewegt. Erneut, wie bereits Anfang Mai, findet die Demonstration am Nachmittag statt. Laut Leonie Säge, eine der Organisatorinnen wolle man alle mit einbeziehen, „denen das Klima und unsere Zukunft am Herzen liegt. Jedem sollte es möglich sein, sich aktiv für den Klimaschutz einzusetzen.“ Immer wieder skandieren die Teilnehmer: „Wer nicht hüpft, der ist für Kohle“ oder „Streik in der Schule, Streik im Betrieb. Das ist unsere Antwort auf eure Politik.“ oder „Kohlekonzerne baggern in der Ferne. Zerstören unsere Umwelt, nur für’n Batzen Geld. Worin wir unsere Zukunft sehen, erneuerbare Energien.“

Die Grundsatzforderungen sind klar. Die Einhaltung des 1,5ºC -Ziels, der Ausstieg aus der Kohleenergie, der in Deutschland bis 2030 geschehen müsse, eine 100prozentige Versorgung durch erneuerbare Energien und das Erreichen von Nettonull-Emissionen bis 2035 sowie eine CO2-Steuer. Stefan Krämer, Mitinitiator der Parents For Future Regensburg war von Anfang an begeistert, was die jungen Menschen da auf die Beine stellen. Die Forderungen könne er nur unterschreiben, sagt er. „Die Schüler sprechen vielen von uns aus dem Herzen.“

“Uns für unser Engagement zu loben reicht keinesfalls aus“

„Die Politik hat sich noch nicht verändert. Uns für unser Engagement zu loben reicht keinesfalls aus“, so einer der Aktivisten bei einer Rede vor dem Justizgebäude. Während seiner Rede riegelt die Polizei den Verkehr umfangreich ab. Ein Hupkonzert oder anderweitige Bekundungen des Grolls bleiben sowohl hier, als auch an anderen Stellen, an denen die Demo den Verkehr blockiert aus. Stattdessen gibt es immer wieder Applaus und Zustimmung, die Passanten und wartende Autofahrer bekunden. Die Stimmung ist ausgelassen und mehrere Megafonträger stimmen mal diesen, mal jenen Spruch an. Die Menge zieht mit.

So auch schon vergangenen Mittwoch. Zum Besuch des Ministerpräsidenten Markus Söder, der die Eröffnung des Haus der Bayerischen Geschichte nutzte, um einmal mehr die bayerische Heimat hochleben zu lassen. Eine gute Gelegenheit, dachten sich mehrere hundert Regensburger und wollten dem CSUler einmal zeigen, was sie von der Politik seiner Partei derzeit halten. Auf der gegenüberliegenden Donauseite wurde das bereits erwähnte Transparent platziert und einige Dutzend Menschen machten es sich auf der Eisernen Brücke bequem. Eine spontan angemeldete Demonstration schloss sich aus der Stadt kommend hier zusammen.

Neben Schülern, waren auch Oppositionspolitiker, sowie Aktivisten von Greenpeace, der Aktionsplattform Verkehrswende und weitere Leute vor Ort. Darauf hoffend, dass Markus Söder das Gebäude bald verlassen könnte, positionierte sich die Kundgebung gegenüber des Museums am St. Georgen Platz. Ein Bild, das den Landtagsabgeordneten der Grünen, Jürgen Mistol sehr zu gefallen schien, als er dem Söderschen Tross durch das Museum folgte, vom großen Fenster im ersten Stock des Museums freudig nach unten strahlte und den Protestierenden zuwinkte. Da der Ministerpräsident sich noch länger im Gebäude aufhielt, wurde die Kundgebung gegen 18 Uhr aufgelöst.

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Kommentare (34)

  • Mr. T.

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    Unser Sinisterpräsident versteckt sich vor der Gegenwart im Museum. Sinnbildlich für seine ganze Partei! Herrlich! Besser könnte es auch Satire nicht!

  • Petra K.

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    Dem Söderschen Tross durch das Museum folgend und “nach unten strahlte und den Protestierenden zuwinkte (Mistol)” ist zwar nicht das, was wir uns von den “GRÜNEN” erwarten, aber schon besser, als die Aktionen für die Natur als „Hysterische, falsche und lautstarke Äußerungen (Huber)” zu bezeichnen.

  • Dugout

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    nicht jeder verträgt die spanische Sonne

  • Ingrid Kraft

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    Leider haben die Aktivisten vergessen das sie ziemlich einseitig orientiert demonstrieren und die vielen anderen politischen und gesellschaftl. Probleme (Gesundheitssystem, Renten, Arbeit, Wohnen, Steuern, usw) nicht beachten.
    Schwarmintelligenz ich hör dir trapsen?

  • Peter Willinger

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    Bei aller Sympathie für die Aktivisten und Befürwortung derer Ziele – Es wäre so schön, verzichtete die Gruppe bereits hier auf das Auto.
    Vielleicht nicht hier, aber oftmals bei Demos auffällig: Ein weniger an Dezibel wäre angebracht. Nicht nur ob der Lärmbelästigung und des unsympathischen Schrei-Gestus, vielmehr leidet die Verständlichkeit enorm.

    @AlfonsKaiser: Wir lernten die Zusammenhänge einst in der Schule: im Erdkundeunterricht, in Biologie und in Chemie. Und auch von unseren Eltern beim Wandern und Radfahren, bei der Gartenarbeit und im Alltag: Bewusst kaufen, reparieren. Und ja, sogar aus dem Fernsehen. Von Wieland bis Lustig.

  • mkv

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    @ Alfons Kaiser und Gleichgesinnte

    Buchempfehlung “Losing Earth”. Der Autor RICH handelt sich Ereignisse in der 80er Dekade des letzten Jahrhunderts ab. Lesestoff auch und gerade für FfF.

    Das Wissen um den Klimawandel und die heraufziehende Klimakrise ist schon ca. 30- 40 Jahre alt, wie in “Losing Earth” akribisch nachgewiesen(!) wird.

    1979 – 2019
    Der Autor NATHANIEL RICH berichtet, wie die Erkenntnis der Gefahren für die Klimastabilität auf die immer selben Bedenken stieß: Man müsste kurzfristig unbequeme und unbeliebte Maßnahmen ergreifen, um eine in der Zukunft liegende Gefahr zu bekämpfen. “Frühestens um die Jahrhundertwende” würden negative Konsequenzen spürbar, hieß es in einem der Berichte. Das erschien einmal beruhigend weit weg. Die Entscheidung der Politik fiel stets dagegen, konsequent zu handeln. “Politische Probleme hatten Lösungen, und das Klimaproblem hatte keine”, schreibt Rich.

  • Piedro

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    @Ingrid Kraft
    Ein Fazit der Studie zum Artensterben, unlängst veröffentlicht: wir vernichten gerade unsere Existenzgrundlage. Wenn es so weit ist muss sich keiner mehr über Rente, Wohnen etc. Sorgen machen.

    Aber in einem Punkt haben Sie recht, auch wenn Sie den nicht aussprechen: es sind die gleichen Kräfte und Mechanismen, die all diese Probleme verursachen bzw deren Lösung verhindern. Das schmälert das Engagement der jungen Leute (und ihrer Unterstützer) jedoch nicht im geringsten. Es wirft bloß ein schräges Licht auf jene, die mit solchen Argumenten meinen kritisieren zu können.

    “Ihr wollt was fürs Klima tun? Warum nicht auch für … und … und … und … ”

    Weia.

  • Piedro

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    @mkv
    Der Club of Rome, “Global 2000″… Es gibt zahlreiche Studien, die über Jahrzehnte aufgezeigt haben in welche Richtung das ganze taumelt. Wurde alles ignoriert. Weil es jetzt nicht mehr voll umfänglich ignoriert wird werden Stimmen laut, die ihre Dummheit aufwerten wollen um nicht einzusehen, dass es so schlicht und einfach nicht mehr lange – und dann so gut wie gar nicht weiter gehen kann.

  • joey

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    “Arbeiter”?
    auf den Bildern sehe ich nur Schüler und Studenten.

    Ach ja, politische Streiks sind verboten. Man lernt in Geschichte oder Sozialkunde, warum. Aber nur, wenn man hingeht. Deswegen gibt’s die Schulpflicht, weil man einiges erst lernen muß. Na, manche lernen es nie, warum sie das Recht haben, in ihrer Freizeit zu demonstrieren.

  • Piedro

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    @Alfons Kaiser
    “Mit der CO2-Steuer wird dann alles gut und die kiddies geben wieder Ruhe, obwohl sich nichts ändert.”
    Da unterschätzen sie die Jugend gewaltig, Herr Kaiser.

    “Bisher hat nicht einmal Harald Lesch es geschafft, mir plausibel zu erklären, warum unsere Erde ebenfalls ein Treibhaus ist, mit stehender und unbewegter Luft, obwohl mir gerade der kräftige Nord-Ost-Passat mal wieder die Wäsche von der Leine geholt hat.”
    Das mag daran liegen, dass niemand je behauptete die Erde sei ein Treibhaus. Der “Treibhauseffekt”, also die Wirkung von gewissen Gasen in der Atmosphäre, lässt sich dagegen leicht verständlich erklären, auch Herr Lesch hat das getan. Wenn Sie das nicht verstehen, nun, dann könnte es daran liegen, dass sie das nicht verstehen wollen. Aber vielleicht können Sie das wirklich nicht, dann ist das halt so.

    @joey
    ” Man lernt in Geschichte oder Sozialkunde, warum.”
    Wenn der Unterricht nicht ausfällt… vielleicht. Aber Ihnen geht es ja nach wie vor nur darum die Protestierenden abzuwerten und auf dieser dämlichen Schulschwänzerschiene rum zu reiten.

  • Mr. T.

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    Unglaublich, wie viele “gut informierte” dieses Thema wieder unter dem Aluhut hervorzieht!
    Die Tatsache, dass man den anthropogenen Klimawandel und die Mechnismen, die dazu führen, einfach nicht kapiert (oder kapieren will), ist KEIN Beleg dafür, dass er nicht existiert.
    Wir haben hier einen ganz, ganz großen wissenschaftlichen Konsens darüber. Abgesehen von einigen Irren und einigen, die aus der Desinformation ihren Vorteil ziehen wollen, bezweifelt das niemand! Genauso bezweifelt auch niemand, dass diese Entwicklung gefährlich ist; viele ignorieren das höchstens, weil sie wissen, dass es sich in ihrer Lebensspanne sicher nicht gravierend auswirken wird.

    Und es gibt nichts besseres, was die Demonstranten hinter Greta Thunberg hätten tun können, als auf die Straße zu gehen. Vor allem auch während der Schulzeit! Die generierte Aufmerksamkeit war es bislang wert. Auch wenn ein stilles Demonstrieren zuhause sicher weniger CO2 freigesetzt hätte, die erzwungenen Reaktionen der Gesellschaft werden höhere Effekte zeigen.

  • BjörnPe

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    Eine verlogene Veranstaltung jagt die nächste.
    Umwelt- und Klimaschutz fängt bei einem selber an! Nicht die da oben müssen es richten, sondern wir als Verbraucher müssen richten.
    Denn die Industrie stellt nur her, was auch gekauft wird. Kauft es niemand, verschwindet es ganz von alleine.
    Das geht aber nur einher mit Verzicht. Für 29 Euro nach Malle fliegen ist dann nicht, Kreuzfahrt auf der Aida fällt dann auch ins Wasser.
    Und Artikel kaufen, die 10 mal um die Welt gekarrt werden, muss dann auch aufhören.
    Aber das neueste Smartphone muss doch sein, seltene Erden, dreckige Akkus? Scheiß drauf, man kauft ja seinen Coffee to go in einem recycelbaren Pappbecher statt Plastik. Und schüttet sich Smoothies mit allerlei Konservierungsstoffe aus nachhaltiger Wirtschaft in die Birne, man ist ja ach so grün!
    Und dann muss man auf die ganze Welt mit dem Finger zeigen, wenn die nicht mit demonstrieren, und nicht gendern und nicht die Welt missionieren wollen.

    Immer bloß an den Symptomen herumwursteln, bloß nicht die Systemfrage stellen. Denn dann käme man auf den Gedanken, dass ewiges Wachstum nur zu Lasten der Umwelt gehen kann, ja muss.
    Aber auf was verzichten? Och nö! Die da oben sollen bessere Politik für die Umwelt machen, dann wird alles gut.

    Kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte!

  • Mr. T.

    |

    Klar BjörnPe, es braucht keine durch das Volk erzwungen staatlichen Eingriffe. Mit Freiwilligkeit klappt’s viel besser. Wir brauchen dann auch keine Gesetze gegen Kinderpornos wenn sie keiner mehr sehen will. Geschwindigkeitsbegrenzungen und Promillelimits braucht’s auch nicht – will doch niemand einen Unfall bauen. Es könnte so einfach sein, wenn jeder so ‘gscheid’ wär.

  • cknuto

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    Eine gute Erklärung für Menschen, welche den Treibhauseffekt verstehen wollen:
    https://www.youtube.com/watch?v=qdTSNYzAAvg
    Wenn man bei wissenschaftlichem Konsenz andere Meinungen vertritt und dann nach schlüssigen Erklärungen fragt, sollte man sich fragen bei wem die Beweislast wirklich liegt.

  • hf

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    herrlich wie hirn- und würdelos die aufbau-(=zerstörungs-)generationen mit dem von ihnen angerichteten schlamassel umgehen. da hat man ein arbeitsleben lang bewusst ignoriert und diffamiert und es ist alles nur noch schlimmer geworden.

    ist halt schon ziemlich schizophren; damit die kinder die rente anschaffen können, die man meint, sich verdient zu haben, sollen sie MINT-fächer pauken. empirische wissenschaft treiben, um den wohlstand zu erhalten. und dann tun sie genau das; beobachten und schlussfolgern.

    seit über 40 jahren kommen jetzt erkenntnisse zu tage, die man mit wachem gewissen nicht verdrängen kann (ich empfehle richard leakey, die sechste auslöschung, von 1996). wie hält man die massen dennoch ruhig? mit geld kann man nur begrenzt viele leute bestechen, die kaufkraft hat einen sogenannten abnehmenden grenznutzen; zudem verlieren die statussymbole ihre kraft. das eigene haus mit pool und suv, grillstation und urlaubsfotos auf instagram, alles im internet geordert – das ist heute schon ein menscheitsverbrechen, auch wenn es noch keine legislatur dazu gibt. walfänger waren auch irgendwann mal geachtete leute, ähnlich wie dieselentwickler oder agrarchemiker es heute noch sind…

    wie werden generationen nach uns von uns sprechen? wir haben in der deutschen geschichte ein ganz beredtes beispiel, bei dem eine starre, pervertierte, staatlich verordnete ethik zu einem schisma zwischen alt und jung geführt hat. was nach dem dritten reich in regionalem maßstab stattfand – kriegsverbrecherprozesse inklusive, auch da wurden rechtsgrundsätze wie nulla poena sine lege neu begriffen – bahnt sich gerade in globalem maßstab an.

    und eben drum versuchen ja populisten weltweit, gegen jede vernunft zu lügen, zu verwirren und zu verdrehen. bekämpfen die vernunft selbst! es ist krieg gegen den geist! kontinuierliche, cartesisch voranschreitende erkenntnis, die einheit der staatlich finanzierten wissenschaft – das sei jetzt propaganda, belegen hahnebüchene studien von drittmittelgeförderten einzelkämpfern handstreichartig.

    die grünen seien eine partei von besserverdienern, wirft man ihnen vor; kunststück, wenn man von milliardären gemästet wurde, um noch mehr milliarden für sie zu scheffeln. hätte man besser mal früher in die breite der gesellschaft investiert, in handwerker und pflegekräfte – ach nee, das wäre ja sozialismus…

    und so sind alle auswege verstellt. man wird auch nicht jünger, das ganze leben ein einziger selbstbetrug. kein wunder, dass man dann von der union zur afd wankt, weil die gerade so hemmungslos lügen, wie man es sich erträumt. eine heile welt hinter stacheldraht. kalter krieg gegen die restliche menschheit, die anklopft und fragt, ob sie auch was abhaben darf, von den rohstoffen, die wir in aller welt zusammenrauben.

    man könnte mitleid bekommen, sollte man aber vielleicht gar nicht. die, die jetzt den unschuldigsten von allen, unseren kindern vorwerfen, ausgerechnet sie seien ideologisch verbrämt – und dann wie AKK sogar an der meinungsfreiheit sägen – für die darf es vermutlich später kein pardon geben.

  • joey

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    @cknuto
    es war auch lange Zeit wissenschaftlicher Konsens, daß es Hexen gäbe und Afrikaner keine vollwertigen Menschen sind. Homosexualität wurde medizinisch behandelt und Juden waren “anders”. Das wußte einfach jeder!

  • Ex Regensburger

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    @ingrid kraft: naja, wenn eine demo sich z.B. gegen die nachrüstung richtet, dann kann man kaum vorwerfen, dass sie das dosenpfand auch noch thematisieren sollte. eine demo gegen oder gar für alles ist weder machbar noch sinnvoll.

    auch die aussage “man muß bei sich selbst anfangen und nicht…” geht an der wirklichkeit vorbei. die haupt-klimakiller sind industrielle landwirtschaft, industrie u. verkehr. natürlich auch der einzelne verbraucher mit seiner dauerfliegerei u. fleischfresserei, aber das sollte man nicht gegeneinandern ausspielen u. immer sagen: “der andere muß anfangen”. ALLE sollten ihren beitrag leisten.

  • Mr. T.

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    Klar, joey, damit wäre bewiesen, dass alles, was wissenschaftlicher Konsens ist, falsch ist. Ausserdem bezweifle ich stark, dass die genannten Beispiele je wissenschaftlicher Konsens waren.
    Es ist mehr als unlauter, der Wissenschaft ihre Fähigkeit zur Fortentwicklung zum Vorwurf zu machen. Soll sie dogmatisch sein? Die Leugner des anthropogenen Klimawandels dürfen gerne ihren Beitrag dazu leisten. Allerdings waren sie bisher nicht dazu in der Lage, substantielles beizutragen.

  • joey

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    @Mr. T.
    Es geht um das Thema Hype und Blasenhysterie. Diesmal nicht um Islamisierung oder “Durchrassung”, sondern um den immer wieder auftauchenden Weltuntergang, der zu radikalen “Gesellschaftsreformen” ermächtigt.
    Klimaschutz ist eben auch ein gutes Geschäft.

  • Piedro

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    @joey
    Und schon wieder dieses alberne Herumreiten auf angeblich wissenschaftliche Aussagen anderer Zeiten, um die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Gegenwart zu diskreditieren. Und sich dabei noch erblöden der Hexenverfolgung wissenschaftliche Grundlagen anzudichten. Eine Art von Deppenpropaganda, die bei Volldeppen vermutlich wirkt. Was mich beinahe verstört ist, wenn sowas von augenscheinlich intelligenten Menschen vorgetragen wird. Für so einen halte ich Sie eigentlich. Also entweder irre ich mich da, oder diese Deppenpropaganda wird von Ihnen vertreten um etwas zu bewirken, für das man die Deppen braucht.

    Wenn Sie nichts anderes vorzutragen haben als der Hexenverfolgung wissenschaftliche Grundlagen anzudichten (was nicht mal die Verfolger taten) blamieren Sie sich ruhig weiter. Sollten Sie irgendwas auf der Pfanne haben, was sich mit dem wissenschaftlichen Konsens faktisch auseinander setzt würde es mich freuen das zur Kenntnis nehmen zu dürfen. Auf diesem Weg könnte es Ihnen womöglich gelingen Argumente zu generieren, was das angeht sind Ihnen die “Kids” weit, sehr weit voraus.

  • Piedro

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    @Mr. T.
    Es ist recht ermüdend diesen gequirlten Sch…dreck in Dauerschleife zu erleben, gelle? Entweder wird auf Jugendliche eingedroschen, die zu doof oder zu scheinheilig sein sollen um ihre Argumente vorbringen zu dürfen (wenigstens nicht während der Schulzeit bla bla), oder man erhebt sich über moderne Wissenschaft mit der Verweis auf Hexenverfolgung und Rassenkunde. Und das hört einfach nicht auf, weil diese Verbalgülle ja auch so wichtig ist und glaubhaft werden soll indem Belege und tatsächliche Argumente ausgespart werden. Und gerade solche Leute erblöden sich dann auch noch zu fordern, die Kids sollen erst mal zur Schule gehen ehe sie ihre Meinung vertreten, damit sie so gebildet werden wie man selbst zu sein glaubt. Ein schöner Beweis dafür, dass diese Gestalten nichts zu einer lebenswerten Zukunft für die Menschheit beizutragen haben. Weil sie so gebildet sind, so gut informiert, weil sie so einen Durchblick haben und erkennen welche finsteren Mächte sich dieser Demonstranten bedienen.

    Das Zeitalter der Dummheit.
    https://de.wikipedia.org/wiki/The_Age_of_Stupid

  • Piedro

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    @joey
    Blasenhysterie, wie putzig! Keine Sorge, die Welt wird nicht untergehen. Sie braucht keine Menschheit, die ökologische Massaker anrichtet. Sie kommt auch ohne Regenwälder, sauberes Wasser und die aktuellen Küstenlinien klar. Gesellschaftsreformen in Anführungszeichen, das sagt viel.

    Was haben Sie eigentlich an dem aktuellen UN-Bericht nicht verstanden? Unsere Lebensgrundlage wird zerstört, nicht der Planet. Schön zu sehen in China, wo Bestäubung nur noch durch Menschenhand gewährleistet werden kann. Das funktioniert eine Weile, ist aber nicht wirklich eine Lösung. Für Katastrophenschäden gibt es ja Versicherungen, aber das wird auch bald aufhören, weil auf Dauer nicht finanzierbar. Aber das ist ja alles nicht so wichtig, weil die Kritiker dieses Zustands SUVs fahren und Flugreisen machen und die Schule geschwänzt wird und Wissenschaftler sowieso nur Bullshit verbreiten. Und natürlich weil Klimaschutz ein Geschäft ist. Wenigstens das ist nicht völlig an der Wirklichkeit vorbei. Das Entwickeln und Anbieten fortschrittlicher Technologien kann durchaus ein Geschäft sein. Wir furchtbar, in einem kapitalistischen System!

    Irgendwie witzig, was Sie da verzapfen.

  • auch_ein_regensburger

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    Echt erstaunlich, zu welchen gedanklichen Verrenkungen manche Leute imstande sind, nur um sich weiter einreden zu können, es gäbe kein Problem.

  • Regensburger

    |

    Grün bedeutet nie immer eine Politik für das Klima:

    Sehr geehrter Herr Regensburger,

    auf Ihre nachstehende Anfrage kann ich Ihnen im Auftrag von Herrn Bürgermeister Huber Folgendes mitteilen:

    Die Bioabfalltour ist mit der Leerung der Behälter vollständig ausgelastet. Irgendwelche zusätzlich zu leerende Behälter würden zu weiteren Arbeitsschritten und somit zu einer Verzögerung der Leerung führen und die Tourenplanung ausweiten.
    Die Tour leert nur Bioabfall, zusätzliche Abfälle müssten von einer weiteren Tour abgeholt bzw. geleert werden.
    Durch Bohrungen bzw. Verschraubungen o.ä. angebrachte Haken, Ösen etc. verringern die Stabilität der Behälter. Bei Schäden würde der Hersteller eine Haftung mit Hinweis auf die Veränderung am Behälter verweigern.
    Es kann davon ausgegangen werden, dass in diese Zusatzmüllbehälter neben den Sammeltüten auch weitere Abfälle eingeworfen werden. Andererseits wird sicher ein Teil der Nutzer die Tüten auch weiterhin in die Biotonne werfen.
    Die genannten Umstände bzw. der erforderlich Mehraufwand führten zu deutlich höheren Kosten. Bisher haben Abfalltüten in der Biotonne nicht zu höheren Kosten geführt.

    Mit freundlichen Grüßen
    Im Auftrag

    Büro Bürgermeister Jürgen Huber
    Rathausplatz 1 | 93047 Regensburg

  • cknuto

    |

    @Alfons Kaiser:
    1) Die Begriffe werden synonym verwendet. Die Mechanismen unterscheiden sich, aber am Ende ist die Wirkung gleich. Kommt wahrscheinlich darauf an wem man gerade gegenübersteht.
    2) Die Frage zu dem Anteil des CO2 an dem heuten Temperaturanstieg ist da schon deutlich schwerer ‘exakt’ zu beantworten. Etwas ‘genau’ zu wissen ist in dieser Wissenschaft allgemein nicht gerne gesehen, es gibt da einfach zu viele Variablen. Daher wird hier vile mit Wahrscheinlichkeiten beschrieben. Wir haben seit mehrerern Jahrzehnten sehr viele Untersuchungen angstellt, welche die Erklärung ‘anthropogenes CO2 führt zu Temperaturanstieg’ bestätigen/untermauern. Grob ist der CO2-Anteil seit der vorindustriellen Zeit um 40% gestiegen. Dieser Anstieg alleine erklärt den aktuellen Temperaturanstieg nicht. Eine kleine Erwärmung führt jedoch dazu, dass mehr Wasserdampf (auch ein Treibhausgas) in der Luft gehalten werden kann, was wiederum zu einer Erwärmung führt. Es gibt noch weitere Abhängigkeiten, welche berücksichtigt werden müssen. Das Thema ist halt wirklich eine Wissenschaft für sich, welche nicht in 3 Zeilen beschrieben ist. Was ich mir mehr wünsche ist ein größerer Respekt vor diesen wirklich langfristig verdichteten Erkentnissen.
    Viele Grüße
    cknuto:)

  • mkv

    |

    Merkels Permafrost-Bombe

    Haben die jungen Mitbürger von FfF die “Klimakanzlerin a.D” wieder wachgeküsst? Oder sind deren Äußerungen zum Permafrost bei der Unions-Fraktion nur weitere gut klingende Leerformeln? Bilden Sie sich selbst eine Meinung.

    “….. Treibhausgases Methan frei werden, was die Erderwärmung stark beschleunigen würde. Man muss wissen: Allein im oberen Teil der dauergefrorenen Böden steckt mit 1500 Milliarden Tonnen fast doppelt so viel Kohlenstoff, wie es derzeit in der gesamten Atmosphäre gibt. Man ahnt, welches Treibhauspotenzial darin steckt. Eine Zeitbombe. Und eine, die in nicht mehr allzu ferner Zeit zünden könnte, wie Merkel betonte.”

    Quelle:
    Beim Klima hat Merkel jahrelang nichts getan
    von Joachim Wille
    https://www.fr.de/meinung/merkels-pillepalle-12359990.html

  • Piedro

    |

    @Alfons Kaiser
    “Wieso wird im öffentlichen Diskussionsraum überhaupt der Ausdruck „Treibhaus“ verwendet…”
    Der Begriff Treibhauseffekt wird verwendet. Diese Treibhausnummer wird nur von gewissen “Skeptikern” eingebracht, um die Fakten zu beugen oder zu verschleiern.

    “Kann die Erhöhung des CO2-Anteils in dem jetzt gemessenen Umfang tatsächlich alleine die Ursache für die Erderwärmung sein?”
    Ist sie nicht, es gibt weitere Aspekte: Regenwälder verschwinden, andere “Treibhausgase” werden auch in die Atmosphäre eingebracht, die bereits stattfindende Erwärmung setzte auch Methan frei, bisher in Permafrostböden gebunden, oder im Schelfeis. Weniger CO² wird Mooren oder Wäldern gebunden als bisher. Meeresströmungen ändern sich und beeinflussen das Wetter, was einige dieser Aspekte verstärkt. Aber CO² ist ein maßgeblicher Faktor, der obendrein vor allem mit menschlicher Aktivität auf dem Planeten zu tun hat.

    “…aber ganz bestimmt auch niemand, der die Religion…”
    Religion? Was hat Religion mit wissen zu tun? Sie reduzieren die Problematik auf eine Glaubensfrage. Das ist nicht nur unsachlich…

    “Mag sein, daß wie fast immer, die Wahrheit in der Mitte liegt, aber um dahin zu finden, müssen wir die, von wem auch immer geschürte, Polarität in unserer Gesellschaft überwinden.”
    In der Mitte von was? Unwissenschaftlichem Geschwafel und nachgewiesenen Zusammenhängen? Eher nicht.

    “…verstärkt und verfestigt die Polarität der Extrem-Positionen, statt zum Wohle der Allgemeinheit einen möglichst breiten Konsens herbeizuführen.”

    Die Extrempositionen zwischen Ökofaschismus und Deppenpropaganda? Deshalb keine vernünftigen Lösungsansätze andenken? Nö, so nicht. Der gesellschaftliche Konsens muss sich bei diesem Thema an der Vernunft orientieren, nicht an Ideologen und Bauernfängern.

  • Piedro

    |

    @Alfons Kaiser
    Mein Adrenalinpegel ist durchaus moderat, danke der Nachfrage. Das Sie ist hier üblich, ich habe das übernommen und komme damit klar. Mit Deppenpropaganda bezeichne ist den ganzen Unfug, der herhalten muss um Kritiker, Wissenschaftler, engagierte Menschen zu diskreditieren. Der AfD-Quiz, der den FfF-Demonstranten untergejubelt wurde, ist Ihnen bekannt? Herr Lesch hat das trefflich analysiert, ist bei youtube zu finden. Andere, auch Akademiker, wandern vortragend durchs Land und verdummen ihr Publikum mit nicht haltbaren Analysen, pseudowissenschaftlichem Geschwafel und auslassenden Zusammenfassung der bekannten Studien. Das nenne ich Deppenpropaganda. Nicht jeder Depp ist dumm, diesen Bauernfängern rennen auch einigermaßen kluge Menschen nach. Die, nebenbei, die Überzeugungen anderer auch ganz gern als Religion, Ideologie etc. abwerten.

  • Piedro

    |

    @Alfons Kaiser
    Das Du stört mich nicht, virtuell bin ich andernorts auch per Du unterwegs, und im wirklichen Leben ebenfalls gern. Auch ich habe lange in einem Land gelebt, in dem das Du allgemein verwendet wird. Aber hier halte ich mich an die Gepflogenheiten, aus Respekt dem Betreiber gegenüber.

    Was ich an Ihrem letzten Beitrag stört: die Greta wurde hochgehypt. Wie denn? Es wurde über sie berichtet, sie wurde bekannt. Das kann passieren. Unter hypen verstehe ich etwas anderes, aber bitte. Was der Gesellschaft dienlich ist ist zumindest die Erkenntnis, dass die Jugend nicht will, dass der zerstörerische Bockmist der letzten Jahrzehnte gegen besseres Wissen fortgesetzt wird. Dass sich Menschen mit dem Thema auseinandersetzen. Dass die Politik erkennt, dass ihre Untätigkeit und Klientelarbeit nicht umfassend honoriert wird. Und wie kommen Sie zu dem Eindruck, die Greta würde irgendwas oder wen führen? Es gibt sie, man kennt sie, sie war und ist Vorbild, das wars aber auch schon. Unter Führung verstehe ich etwas anderes.

    Zu Rezo: einer von vielen, die mir belanglos erscheinen, aber gehört werden, weil sie Themen transportieren die anderen wichtiger sind als mir. Interessant war, dass seine tatsächlich banale Erkenntnis zum Politikum wurde, weil sich die generierten Klicks in Zahlen fassen ließen. Und schon blamiert sich die “Volkspartei” CDU derart, dass es nicht mal mehr peinlich ist. Das hat was.

    Grüner Kanzler: es kommt nicht auf die Partei an, sondern auf die Partei. Nach vielen Jahren des Aussitzens und Abwartens kann ein aktiver Kanzler nicht schaden. Jemand, der keinen Bundeshorst zum Innenminister macht und nicht den nächsten CSU-Vollversager zum Verkehrsminister macht. Meinetwegen kann diese Person ruhig “grün” sein. Aktuell ist ein grüner Kanzler nicht unwahrscheinlich. Die SPD kriegt den Bogen nicht mehr, sie ist zu weit von sozialdemokratischer Politik entfernt, dürfte aber bestimmt mitspielen. Die CDU wird sich gewiss noch weiter blamieren und den Wählern zeigen was von ihr zu halten ist, und die CSU, naja, denen läuft die schlicht die Lederhose ein weil Amigospielchen nicht mehr ausreichen um die politische Macht zu festigen. Wenn die Union nicht mit der AfD packelt wird sie keine Mehrheit gewinnen, und wenn sie das tut wird sie bei der übernächsten Wahl merken was sie davon hat.

    Böhmermann: undurchsichtig, mag sein, aber durchaus unterhaltsam und er legt den Finger nicht nur auf die Wunde, er drückt ihn lächelnd rein. Auch das hat was.

    Lesch: ein kluger Mensch, sehr gebildet, er kann erklären was anderen schwer fällt, er ist bekannt, mich stört es nicht wenn er sich fachfremd äußert, das tun andere auch, zB Minister, die ihr Gesülze zu anderen Zuständigkeiten als ihrer ablassen. Außerdem ist Lesch wissenschaftlich gut im Thema, auch in Sachen Klima. Ich habe die Sendung nicht gesehen, finde es aber grundsätzlich gut wenn kluge Menschen gehört werden, nicht nur Profilügner und Propagandaritter, irgendwelche “Prominente” oder Medienvertreter.

  • Piedro

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    @Günther Herzig
    Aber sicher bin ich bei der AfD, ich bin der Redenschreiber von Höcke und der Spindoctor von Gauland. Sonst noch Fragen?
    “Ich habe die Sendung nicht gesehen, finde es aber grundsätzlich gut wenn kluge Menschen gehört werden, nicht nur Profilügner und Propagandaritter, irgendwelche „Prominente“ oder Medienvertreter.”
    Das ist Schimpferei? Na dann. Medienvertreter in Talkshows erkennt man leicht, sie werden als solche vorgestellt. “Prominente” erkennt man leicht, und wenn Sie Propagandaritter und Profilügner nicht als solche erkennen werde ich daran nichts ändern können.

  • Tobias

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    Was ich an den Friday-For-Future-Kiddies beobachte ist, dass sie so dermaßen ihr ganzes Leben umkrempeln müssten, dass von den jetzigen Protestierenden nur noch ein trauriger Haufen Elend auf dem Neupfarrplatz zu sehen ist.

    Der Grund? Dieser Typisch der “Grünen”-Wähler (ich vereinfache das mal und schere mal alle Öko-Besserwisser über einen Kamm) und eben diese Kinder haben einen arg begrenzten Horizont. Beispiel? Der Coffee-To-Go. Da wird der Becher aus Plastik oder Pappe verteufelt – dass aber zig Dampfer auf den Weltmeeren umherschippern, um die Bohnen in fremde Länder zu transportieren, dass entgeht diesen Leuten.

    Ich arbeite ja im Lebensmittelhandel und habe dort Studenten und viele Grüne (“Die Möhren sind in Plastik, die da nicht, die kaufen wir” – die wurden auch in Plastik angeliefert, ich habe das lediglich zur Warenpräsentation entfernt) – die wollen etwa, wenn ihnen eine Möhre oder ein Rettich auf den Boden gefallen ist, tatsächlich, dass ich das wegwerfe. “Sowas kauft man nicht mehr”??

    Solange die FFF-Kids mit ihren Bluetooth-Ohrstöpseln an ihrem Smartphone gekoppelt in Billig-New-Yorker-Klamotten mit dem Auto zur Demo gefahren werden ist alles okay. Entfernt man dann die ganzen Nicht-Lokalen Erzeugnisse wird es schnell teuer, die Küche ist um zwei Drittel der Artikel erleichtert und die Ernährung sehr spartanisch – denn auch die Fleischalternativen kommen häufig aus fernen Ländern. . .

    Solange aber der Teilzeit-Grüne mit seinem Fahrrad zum nächsten Bioladen radelt und er sich in einer Moralsonne erstrahlen lässt, in dem er jeden Autofahrer zum Discounter beschimpft, ist für diese Menschen alles gut. Dass aber vorne die Fahrräder, und hinten an der Laderampe der Umweltplakette 3-Diesel tuckert, das checken diese begrenzten Horizonte nicht… Eigentlich müsste es heißen: Raus aufs Feld, liebe FFF-Kinder, denn die Dieselabgase entstehen durch den Lieferverkehr. Zwei Salate pflücken und dann nach Hause radeln! Der Traktor des Bauern muss auch stehenbleiben, ist ja ein Diesel, nicht wahr…?

  • Wintermute

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    Leider wird das wohl niemand lesen, weil der Artikel ja schon nicht mehr ganz frisch ist und die Kommentare lang … aber das kann ich so am Schluss nicht stehen lassen.

    @Tobias: Wie hast du das beobachtet? Hast du repräsentative Umfragen durchgeführt? Hast du irgendjemand davon befragt, wie sie wirklich leben? Gibt es Studien dazu? Wenn nicht, dann ist das wieder die übliche als Argumentation getarnter Diskreditierung der FfF-„Kiddies“, die sich immerhin nicht zu schade sind, bei jedem Wetter auf die Straße zu stellen. Das kann man hundertfach auf Spiegel Online in den Kommentaren nachlesen und geht im Original so: Die verzichten alle nicht auf Flugreisen, auf das dicke Auto, auf das Smartphone bla bla bla. Kurzum: Die fordern von anderen das, was sie selber nicht leisten wollen. Letztendlich soll damit nur die Glaubwürdigkeit der Protestierenden untergraben werden, mit billigen Zusammenhängen, bei denen alle denken sollen: ja! Smartphone! Urlaub! Machen die nie.

    Mein (aber auch hier) subjektiver Eindruck ist, dass sie sehr genau wissen worüber sie reden und möglichst versuchen dies zu leben. Sie wissen aber auch, dass das bei weitem nicht reichen wird, vor allem solange es Leute gibt, die die bestehenden Zustände (aus-) nützen. Und das formulieren sie, und zwar sehr treffend wie ich finde.

    Der Coffee-To-Go Becher ist eine ganz andere Baustelle, da geht es um Müll. Millionen Becher, die für einmalige Befüllung produziert werden und dann weggeworfen werden. Müll, der zum Teil auf anderen Kontinenten wieder auftaucht oder im Meer, d.h. im Walmagen oder in toten Vögeln oder im großen Plastikstrudel.

    Das mit den Dampfern ist wieder ein anderes Problem, auch das muss dringend gelöst werden. Hat aber wieder mit den Bechern nix zu tun.

    Es gibt auch Untersuchungen, die klar zeigen, dass solange die Leute mit dem Fahrrad zum Laden fahren die Traktoren und Schiffe weniger die Umwelt zerstören, als wenn alle mit dem Auto zum Laden fahren. Die letzte Meile ist entscheidend. Das betrifft übrigens auch die Regionalwaren: In der Regel ist es besser, wenn die Läden von einem Großhändler beliefert werden, auch wenn der alte Diesel hat, als wenn die Läden von 80-100 regionalen Herstellern beliefert werden, die alle mit ihren Klein-Dieseln durch die Städte tuckern.

    Aber auch das mit dem Lieferwagen und den Traktoren ist wieder eine andere Baustelle. Natürlich sollten auch die sauber, und irgendwann emissionsfrei fahren. Du reißt hier eine ganze Menge Themen an, die nur am Rande miteinander zu tun haben. Im Sinne einer sinnvollen Umwelt- und Klimapolitik müssen die alle angegangen werden.

    Ich glaube, du willst damit sagen, dass die Aktiven nur einen Teilbereich thematisieren und die wichtigsten Sachen außer acht lassen. Dem ist aber auch nicht so, allein die geforderte CO²-Steuer würde einiges umkrempeln, bis hin zum Plastik oder Artikeln des täglichen Lebens.

  • Mr. T.

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    Natürlich liest das noch jemand, Wintermute. Ist auch alles richtig und jedem klar, aber im Endeffekt wurde nur wieder ein rechter Troll gefüttert. Das ist doch immer nur dieselbe mentale Diarrhoe mit dem jeder Aktivist von solchen Kreisen mundtot gemacht werden soll. Aber ich weiß aus eigener Erfahrung wie schwer es ist, so einen Blödsinn einfach nur zu ignorieren ;-)

    Wenn man sieht, wie sich sogar unser Sinisterpräsident jetzt von dem grünen Gegenwind dazu verleiten lässt, einen früheren Kohleausstieg zu fordern, muss man wohl feststellen, dass die positiven Effekte der Freitagsdemonstrationen sogar dannnoch überwiegen würden, wenn die Eltern all der Kids vor der Demo mit laufendem Motor im SUV warten! Ich finde es zwar nur zum Lachen, freue mich aber, dass er in seinem Anfall von Populismus wenigstens den Ökos hinterherläuft und nicht den Ganzrechten, wie sein Vorgänger. Wenigstens erkennt er die Mehrheiten und lässt sich nicht von gefühlten Mehrheiten á la “Wird sind das Volk” täuschen.

  • Wintermute

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    Mr. T :-) Ich hab einfach ein lästiges mentales Jucken, wenn sowas am Ende übrig bleibt. Aber ja, du hast sicher recht. Es sind ja auch immer die gleichen Pseudo-Behauptungen.

    Tststs … Sinisterpräsident … wunderschönes Wort :-) wobei das aber eher der Herr Doofr … äh, sorry, vertippt, nochmal … Dobrindt war. Das ist noch erschwerend, weil er ja in seiner Zeit als Verkehrsminister alles blockiert hat, was nicht Autos, Straßen und LKWs bevorzugt und gefördert hat. Das macht seinen “Wandel” noch lustiger.

    Der Sinisterpräsident himself jedoch hat ja mit Seehofer zusammen vor der Landtagswahl den Rechtsabräumer gegeben, z.B. 15.6.2018:
    https://www.spiegel.de/politik/deutschland/markus-soeder-staerkt-horst-seehofer-im-asylstreit-mit-angela-merkel-den-ruecken-a-1213073.html
    Da steht das auch mit dem Asyl-Tourismus drinnen. Erst als er gemerkt hat, dass auch Teile der CSU-Wählerschaft verprellt werden und die CSU zurückfällt, statt zusätzlicher rechter Stimmen zu sammeln, hat er abgelassen und angefangen das Gegenteil zu behaupten. Ehrlich gesagt habe ich damals schon gefragt, wie zwei solche Politik-Profis, die sie sind, so einen Kapitalfehler begehen können. Das nachplappern von Parolen funktioniert einfach nicht, das ist damals mit den Republikanern auch schon probiert worden. Da wird immer das Original gestärkt, auf Kosten der Kopie. Die Leute merken das. Die CSU konnte das auch bis zur Landtagswahl nicht mehr wett machen.

    Söder hat ein sehr gutes Instrumentarium für die Stimmung und gar kein Problem, seine Meinung völlig zu ändern. So auch die “Ergrünung”. Die 18% vom Volksbegehren haben so eine Wucht entwickelt, zusammen mit den FfF-Demos, dass er gemerkt hat, dass die CSU da nicht gegen an kommt. Aber ganz schönes ein Fähnchen ist er einfach. Und wird er sicher bleiben.

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