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Erneute "Corona-Proteste" in Regensburg

“Euer Weg wird ein rechter sein”

Rund 300 Personen fanden sich am Samstag zur Fortführung der Proteste gegen die derzeitige Corona-Politik ein. Am Domplatz sprach der Froschkönig Holger G. über „Massenpsychologien“, „die Medien“ und „zwanghafte Politik“. Kleidungsstücke und Plakate bedienten dabei erneut rechte Verschwörungsmythen und antisemitische Symboliken. Diesen stellte sich die Initiative gegen Rechts mit Gegenkundgebungen entgegen. Zuvor hatte sich auch die Oberbürgermeisterin zu Wort gemeldet.

„Nichts als Panikmache und Massenhysterie“, (Holger G.) Foto: bm

Samstag kurz vor 15 Uhr auf dem Domplatz. Deutschland- und Bayernfahne wehen im Wind und Holger G., der Froschkönig, lüftet im Schatten noch ein wenig seinen grünen Anzug durch. Währenddessen erteilt Andreas S., der heute als Anmelder fungiert, den Ordern letzte Anweisungen. Diese zeichnen gerade Kreidemarkierungen in 1,5 Metern Abstand zueinander auf den Boden. Diesmal soll zumindest die Abstandsregelung eingehalten werden. Da die maximal zugelassene Teilnehmerzahl von 50 Personen mit mehr als 300 erneut deutlich überschritten wird, geht der Plan nur bedingt auf.

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Dass die Versammlung dieses Mal auf dem Domplatz stattfindet, liegt an dem Gegenprotest der Initiative gegen Rechts (IGR). Diese hat ihrerseits für 15 Uhr auf dem Haidplatz und schon um 14 Uhr auf dem Neupfarrplatz Kundgebungen angemeldet. „Wir sind überzeugt, dass Verschwörungsmythen für die Gesellschaft gefährlich sind und deshalb nicht unwidersprochen bleiben dürfen. Sie können den Nährboden für Attentäter wie in Christchurch, Halle und Hanau bilden“, heißt es in einer Verlautbarung der IGR.

DGB-Organisationssekretärin Katja Ertl erklärt am Dani Karavan-Denkmal zudem: „Corona ist nichts, was von irgendwelchen Regierungen erfunden wurde.“ Es gelte solidarisch gemeinsam durch die Krise zu kommen, anstatt rechten Verschwörungsmythen hinterherzulaufen, sagt eine weitere Teilnehmerin der Gegenkundgebungen.

Oberbürgermeisterin meldet sich zu Wort

Deutliche Kritik an den Corona-Demonstrationen übten vor dem Wochenende auch Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und die Deutsch-Israelischen Gesellschaft Regensburg-Oberpfalz (DIG). In einem offenen Brief appellierte das neue Stadtoberhaupt: „Wenn bei diesen Versammlungen behördliche Auflagen nicht eingehalten werden, riskieren Sie Ihre Gesundheit und die vieler anderer Menschen. Das ist im höchsten Maße unsolidarisch.“ Zudem bat sie darum Verschwörungsinhalten und rechtem Gedankengut eine klare Absage zu erteilen.

Die DIG forderte ihrerseits in einem offenen Brief an die Stadt eine deutliche Haltung gegenüber antisemitischen Verschwörungsideologien, die etwa in Bill Gates einen Strippenzieher hinter der Politik vermuten. Des Weiteren sollte die Stadt auf derlei Kundgebungen auf dem Dani-Karavan-Denkmal, das an die in der Neuzeit zerstörte mittelalterliche Synagoge erinnert, fortan zu untersagen:

„Um die Bedeutung des Dani-Karavan-Kunstwerks zu wahren und ihr gerecht zu werden, darf es nicht für antisemitische und verschwörungsideologische Aktionen zur Verfügung stehen. Wir halten die momentane Situation für untragbar und appellieren an Sie, die Kundgebung am Sonntag sowie zukünftig auf einen anderen Teil des Neupfarrplatzes zu verlegen.“

Ist Deutschland besetzt?

Ein Demonstrant am Samstag fordert „den Friedensvertrag“. Auch Holger G. teilte zuletzt Inhalte von Reichsbürgern. Foto: bm

Unter den mehr als 300 Personen auf dem Domplatz sind am Samstagnachmittag unterdessen erneut T-Shirts der QAnon-Bewegung zu sehen und auch die Aufschrift „Gib Gates keine Chance“ prangt auf mancher Brust. Auch „Diktatur raus“-Schilder werden hochgehalten. Ein anderer fordert auf seinem Schild einen „Friedensvertrag“ und greift damit einen Mythos der Reichsbürger auf.

Die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte Szene ist der Ansicht Deutschland sei nach wie vor von den Alliierten besetzt und die Bundesregierung daher gar nicht weisungsbefugt. Eine Abgrenzung oder eine sichtbare Distanzierung gegenüber solchen Inhalten ist am Samstag nicht wahrzunehmen. Im Nachgang der Kundgebung teilt dann Holger G. auf seiner Facebookseite ein Video, in dem ebenfalls Inhalte der Reichsbürger ausführlich dargelegt werden.

Antisemitische Symbolik

In einem anderen Post drückt er außerdem seinen Dank für einen jungen Mann aus, der am Samstag als Ordner auf dem Domplatz agiert. Am linken Arm trägt dieser einen gelben Stern mit der Aufschrift „NICHT CORONA GEIMPFT!“.

„NICHT CORONA GEIMPFT!“ steht auf einem gelben Stern eines Ordners. Foto: bm

Als Reaktion auf einen Bericht der MZ schreibt Holger G.:

„Wäre ich der Vater dieses ‘unsäglichen’ [Herzsmiley] Ordners, wäre ich sehr stolz auf ihn, da dieser junge Mann trotz seiner noch jungen Jahre erkannte, dass das derzeitige Tun und der Habitus so einiger unweigerlich dem der zu vergangener, grässlicher Zeit entspricht [sic!]. […] Ich werde mit dem Ordner in Kontakt treten, um gemeinsam mit ihm ein Patent für dieses geschichtsträchtige Symbol anzumelden. Diesen jungen Menschen erachte ich als Vorbild für unsere Gesellschaft! Das nächste Mal werde ich mir in die Hose koten, um den Fokus darauf zu richten, damit du weiterhin frei in deiner Entwicklung sein kannst. Doch ich bin mir durchaus bewusst, dass dies nicht von Nöten sein wird. Ich bin stolz auf dich- sehr stolz.“

Einen gelben Stern mussten rechtlich als jüdisch geltende Personen im Zuge der Rassengesetzgebung des Dritten Reiches als öffentliches Erkennungsmerkmal tragen. Heute werden entsprechende Motive als antisemitisch betrachtet, die die tatsächliche Verfolgung, Entrechtung und Vernichtung von Jüdinnen und Juden verharmlosen. Wie in einem früheren Artikel bereits ausführlich dargelegt, äußerte Holger G. bereits mehrfach den Holocaust relativierende Sätze.

QAnon-Post des Anmelders Andreas S. und Mitteilungen von Holger G. Bilder: Screenshots Facebook

Auf den bundesweiten Demonstrationen gegen die Krisenpolitik finden solche Symboliken und Vergleiche immer häufiger Verwendung. Schließlich zeigten die politischen Maßnahmen zur Eindämmung von SARS-CoV-2 und etwa der derzeit diskutierte Immunitätsausweis ein ähnliches Niveau wie der deutsche Faschismus, so die auch in Regensburg mehrfach vorgebrachte Erklärung. Maßgeblich befeuert werden diese Thesen derzeit unter anderem von Ken Jebsen, der offenbar seinen eigenen Behauptungen aber nicht ganz vertraut. Nach seinem Auftritt bei einer Demo in Stuttgart wurde er mit einem Mundschutz abgelichtet.

„Die Massenpsychologie des Krieges“

Zurück auf dem Domplatz. Dort bedient Holger G. in seiner Rede dann öffentlich Vergleiche mit dem Faschismus. Er spricht von einer „Massenpsychologie“, die derzeit die Gesellschaft im Griff habe. „Endlich gibt es einen benennbaren Feind gegen den alle finster entschlossen und gemeinsam im Untergrund kämpfen können.“

Die Politik sei in einem narzistischen Verhalten gefangen und müsse zwanghaft die Panik aufrecht erhalten. „Das ist die Massenpsychologie eines jeden Krieges. Das war die Massenpsychologie des Faschismus, des Stalinismus und wird zur Massenpsychologie des Narzismus.“ Und dies eröffne am Ende die „Möglichkeit für die Herstellung einer neuen totalitären Weltordnung zur Rettung der Menschheit“. Von den umstehenden Personen gibt es für derlei Aussagen immer wieder deutlichen Applaus.

Der Begriff der „Neuen Weltordnung“ – oftmals als NWO abgekürzt – ist insbesondere in rechten Verschwörungsideologien weit verbreitet und verweist auf einen angeblich von einer Elite vorangetriebenen Plan. Nicht selten halten dabei jüdische Menschen wie George Soros, die Familie Rothschild oder auch etwas vager gehalten, die Finanzmächte, die Fäden in der Hand.

Gegen Gates und die “Corona-Diktatur” positionierten sich Teilnehmer auf dem Domplatz. Foto: bm

„Gesundheitsschutz als moralische Waffe“

Während auf dem Haidplatz ein Transparent mit gekröntem Frosch und Alu-Bommel („Euer Weg wird ein rechter sein“) direkt auf den Hauptprotagonisten der Regensburger Corona-Proteste Bezug nimmt, kommt dieser auf dem Domplatz abermals auf die Medien zu sprechen. Diese seien bereits „seit der Flüchtlingskrise 2015 vollständig auf den Regierungskurs eingeschwenkt.“ Kritischer Journalismus sei nicht mehr existent.

Stattdessen sei damals „Humanität als moralische Waffe gegen kritische Stimmen benutzt (worden) sowie heute der Gesundheitsschutz.“ Die Berichterstattung müsse auf „Angsteinflösung und Panikmache orientiert werden, um den Panikpegel hoch zu halten“. Ebenso würden „ungelöste Fragen der Gesellschaft wie Klima, Energie, Europa, Soziales, Finanzen, Migration“ von den Medien seit Jahren einseitig betrachtet.

Ab 15 Uhr veranstaltetete die Regensburger Initiative gegen Rechts eine Gegenkundgebung auf dem Haidplatz. Foto: om

Bereits zu Beginn macht auch der Anmelder Andreas S. deutlich, was von den Medien zu halten sei. Von „klaren Falschmeldungen“ und „die Medien machen eh was sie wollen“ ist die Rede. In seiner Einführung prangert er dann Pressevertreter vor Ort direkt an, unter Buh-Rufen zahlreicher Teilnehmer.

„Sofortiger Rücktritt“

Zu einer Distanzierung von kritikwürdigen Inhalten auf den Kundgebungen und den Facebookseiten der Akteure kommt es an diesem Nachmittag nicht. Stattdessen gibt es frenetischen Beifall als Holger G. sich über die Suche nach einem Impfstoff lächerlich macht und den „sofortigen Rücktritt“ der politischen Verantwortlichen als einzig vernünftige Tat erklärt. „Das mag zwar folgerichtig sein, aber absolut irreal. Daher werden wir eine ganze Zeit lang mit Fake News der Machteliten rechnen müssen.“

Der zweite Redner an diesem Tag, der ehemalige Soldat Christian J. äußert sich merklich verhaltener. Zwar vernehme auch er eine Hysterie – er dankt auch mehrfach seinem Vorredner für dessen „psychologische Erklärungsversuche“. Doch „von dem Begriff Maulkorb (für einen Mundschutz) möchte ich Abstand nehmen.“ Schließlich sollten Polizisten, Pfleger und alle die diesen freiwillig tragen, auch verwenden dürfen. Verhaltener Applaus.

Meditieren gegen Spaltung

Etwas zurückhaltender möchte man sich diesmal auch am Neupfarrplatz geben. Dort versammeln sich am Sonntag ab 15 Uhr wieder 40 Personen zur Meditationsdemo. Einleitend erklärt eine Rednerin, man wolle „keine Spaltung. Weder nach Religionen, nach Hautfarbe, Herkunft, Sprache und keine Spaltung nach Parteien und vermeintlichen Überzeugungen.“

Die Verwendung des Dani-Karavan-Denkmals stößt bei der Deutsch-Israelischen Gesellschaft auf Unverständnis. Foto: bm

Und so stört es auch niemanden als am Rande des Dani-Karavan-Denkmals zwei Personen mit „Gib Gates keine Chance“-Shirts das Geschehen verfolgen. Beide waren ebenso wie einige der Teilnehmerinnen tags zuvor bereits am Domplatz zugegen.

Eine Ordnerin erklärt gegenüber regensburg-digital, dass sie mit diesen politischen Schubladen nichts anfangen könne. „Wissen Sie, ich habe linke Freunde und auch rechte. Aber mir geht es immer auch um den Menschen“, lässt bei einem späteren Gespräch die Anmelderin Clarissa S. wissen.

„Ich weiß gar nicht worum es da im Detail geht“

Konkret auf die von ihr geteilten Inhalte zu QAnon und neurechter Medien angesprochen, gibt sie zu verstehen: „Ich weiß gar nicht, worum es da im Detail geht. Ich schicke viele solcher Sachen weiter, damit die Menschen sich ein Bild machen können und vielleicht die Augen geöffnet werden.“

“Ich glaube an die Macht der Liebe.” Foto: bm

Ihr selbst seien die Augen geöffnet worden, als weltweit der Lockdown umgesetzt wurde. „Ich war am Anfang auch dafür, dass die Politik Vorsicht walten lässt. Aber als sogar in Kanada alles schließen musste, obwohl dort kaum Fälle existierten, wurde ich nachdenklich.“ Sie habe dann eben verschiedene Medien gelesen und versucht sich ein eigenes Bild zu machen.

Falschmeldungen werden unhinterfragt verbreitet

Dass dieses Bild zumindest an einigen Stellen vor allem Falschmeldungen enthält, zeigt eine weitere Aussage. „Ich habe gelesen, dass nun in Israel Kindern Mikrochips implantiert werden sollen. Das hat die Regierung selbst zugegeben.“ Beschäftigt man sich jedoch etwas genauer mit dieser Behauptung, zeigt sich schnell die Verbreitung einer Falschmeldung. So berichtete das Magazin Israel Heute vor wenigen Tagen, dass es sich hierbei um eine falsche Übersetzung des Wortes “chaishan” handelte, das „Sensor“ bedeutet.

Anstatt Kindern einen Mikrochip einpflanzen zu lassen, äußerte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Idee eines tragbaren Sensors. „Zum Beispiel würde jeder Mensch, jedes Kind – ich will es zuerst bei Kindern haben – einen Sensor haben, der einen Alarm auslöst, wenn man sich zu nahe kommt, wie bei Autos.”

„Corona-Skeptiker sollen daheim bleiben“

Tatsächlich wurde am vergangenen Freitag im Bundestag auch kein Gesetz verabschiedet das einen Impfzwang festschreibt. Dies wurde in den vergangenen von Corona-Gegnern – immer wieder behauptet. Doch aus Sicht der Demonstrierenden auf dem Neupfarrplatz und auch auf dem Haidplatz ist das ebenso wenig Anlass zur Beruhigung, wie die schrittweisen Lockerungen von Beschränkungen.

„Die sollen daheim bleiben“, lautet daher auch die Aufforderung eines Regensburger Gastronomen. „Am Ende sind nämlich die dafür mit verantwortlich, wenn wir wieder schließen müssen.“ Doch vermutlich ist auch das psychologisch zu erklären.

 

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Kommentare (75)

  • Mr. T.

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    Wenn Gates unbedingt die Weltbevölkerung unter seine Kontrolle oder gar dezimieren möchte, warum bedient er sich dann nicht seines Betriebssystems, mit dem er beinahe Monopolstellung hat? Es wär doch so einfach eine Art Microsoft Health auszurollen, dass dann so tolle Tipps gibt, wie auf Impfungen zu verzichten, Krebs mit Vitaminpräparaten zu heilen, Rescue-Tropfen bei Knochenbrüchen zu verabreichen oder Globuli bei Herzproblemen. Dazu noch ein vollständiges Heilpraktiker-Verzeichnis und Diskreditieren von Medizinern. So einfach wärs, aber nein der geht den Umweg über so einen angeblich harmlosen Virus und die Finanzierung einer machtlosen Organisation, um mit Scheinmaßnahmen dagegen Einfluss auf die Bevölkerung zu gewinnen. Wer kann sich sowas ausmalen?

  • Untertan Giesinger

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    Zwei kleine Fragen hätte ich:

    1. Wer ist Holger G? Ist der von der AfD?

    2. Was hat das Froschkönig-Kostüm zu bedeuten?

  • XYZ

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    Armes altes Regensburg, von dem Kreuzzüge ausgingen – demnächst muss das jüdische Gemeindezentrum uner ständigen Polizeischutz gestellt werden.

  • Untertan Giesinger

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    3. Frage: Wer ist Andreas S?

    Textzitat:”
    …kommt dieser auf dem Domplatz abermals auf die Medien zu sprechen. Diese seien bereits „seit der Flüchtlingskrise 2015 vollständig auf den Regierungskurs eingeschwenkt.“ Kritischer Journalismus sei nicht mehr existent.”

    So ist es leider.
    regensburg-digital als Lokalmedium nehme ich da bisher noch aus.

  • Dieter

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    Clarissa S.:
    „Ich weiß gar nicht, worum es da im Detail geht. Ich schicke viele solcher Sachen weiter, damit die Menschen sich ein Bild machen können und vielleicht die Augen geöffnet werden.“

    Ob man diese Naivität glauben kann? Da hat man die Wahl zwischen gefährlichem Halbwissen oder gefährlichem Unwissen. Fahrlässig ist es so oder so.

    Zu den Meditierenden:
    Ich habe absolut nichts gegen Meditation, aber in diesem Rahmen wird daraus das “thoughts and prayers” für Narzissten. Nicht mehr, nicht weniger.

    Holger G: Kot und koten scheinen Lieblingswörter zu sein, diese ziehen sich auch wie ein brauner Faden durch sein FB Profil.

    @Untertan Giesinger: Ich weiß ja nicht, welche Medien und Meinung Sie meinen (man kann es sich natürlich denken), aber ich bin mir sicher, dass in den Unweiten des Internets auch was für sie dabei ist.

  • R.G.

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    Bei dem Bild mit den Yogis tät mich interessieren, sehe ich da ein nettes “Maurer – Dekolleté ” , oder täuscht ein fleischfarbener Gürtel Einblicke vor?

    Viele Männer- Schutzmasken ließen mich in ihrer Musterung eh schon dauernd denken, man habe für sie alle Herrenslips größer als eine Augenklappe umfunktioniert….

  • F.Kratz

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    “Oberbürgermeisterin meldet sich zu Wort” erster Absatz;
    Bei allem Verständnis dafür die Meinungen nicht nachvollziehen zu können;
    Wir leben (sei Dank) in einer Demokratie!
    Gegen eine andere Meinung, selbst wenn sie mutmaßlich in eine inakzeptable Richtung tendiert, in dieser Art und Weise vorzugehen ist nur Wasser auf den Mühlen der gefürchteten Verschwörungstheoretiker etc.
    Meiner persönlichen Meinung nach ist die gesamte Lage ein Denkanstoß wie sehr wir alle verblöden wenn keine Grundlage für soziale Interaktion gegeben ist. Viele hätten nicht solch krude Ansichten wenn ihnen ihr Umfeld parolie bieten würde/könnte

  • Hutzelwutzel

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    Also wenn ich die Bilder zum Bericht sehe wird mir richtig übel. Was hat sich Regensburg denn da zugezogen?
    Sollen die Reichsbürger ruhig mit derem “Friedensvertrag” rumspinnen, aber diese Krise jetzt wieder mal in eine Diskriminierungsveranstaltung umzuformen und für Verschwörungsgedanken zu verwenden ist zu billig.
    Können wir vielleicht auch einmal sagen, dass diese sog. “Flüchtlingskrise 2015” nichts anderes war wie eine Hilfeleistung Deutschlands, die ein solches Land auch einmal erbringen mußte, nachdem man die zurückliegende Einladung von Gastarbeiter:innen kaum als Migration im Sinne des Rechtsverständnisses bezeichnen konnte.
    Deutschland hatte also bis auf diese “Flüchtlingskrise 2015” noch nie echte Migration (zugelassen), andere Staaten schon. Seit ich denken kann, gings ums Asylrecht, und wie man dieses einschränken kann. So etwas ist ebenfalls zu billig, und einem Staat wie Deutschland nicht würdig. Wenn ich richtig erinnere war zum Treffen der Entscheidung im Jahr 2015 plötzlich nur noch die Kanzlerin anwesend, und mußte alleine entscheiden.
    Wo waren denn die anderen?

  • Mathilde Vietze

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    Diese Verschwörungs-Theoretiker sind keine harmlosen Spinner, sondern gefährliche
    Rattenfänger und geistige Brandstifter.

  • Untertan Giesinger

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    Zu Dieter 19.Mai um 01:47

    Der “Protagonist” hat nicht ganz Recht.
    Die Mainstream-Medien, so nenne ich sie jetzt mal, sind schon seit 2008 vollständig auf Regierungskurs. Damals galt es den anstehenden Finanzkollaps noch etwas zu vertagen. Jetzt wird er uns demnächst mit noch größerer Wucht umhauen und man wird einen verantwortlichen (falschen) Schuldigen parat haben. Das Corona-Virus.

  • Untertan Giesinger

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    Was mich an der Berichterstattung stört:

    Warum wird immer nur von den “Rechten” und Verschwörungs theoretikern berichtet und nie von der Mehrzahl der ganz normalen Menschen, die auch gegen die verordneten Zwangsmaßnahmen demonstrieren? Ich arbeite den ganzen Samstag, kann mir also kein persönliches Bild vor Ort in Regensburg machen. Ich bin Samstags in einer anderen Stadt und bekomme von dort mit, daß ganz normale Menschen demonstrieren. Ich würde ja auch sofort mitdemonstrieren. Einen Nazi oder Antifa-ler habe ich dort noch nicht gesehen.

  • Altstadtkid

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    @Mathilde Vietze
    Da muss ich Ihnen uneingeschränkt recht geben
    Aber ab jetzt geht bitte wieder Alle in den Biergarten, weil es wird schön langsam echt lächerlich was ihr da abzieht
    Alt Hippies, Reichsbürger, Identitäre, Stramme Rechte, Besorgte Bürger Eso-Verstrahlte und Internet Opfer Hand in Hand
    Wer sich da mit hinstellt, kann sich nicht rechtfertigen, denn er macht sich mit ihnen
    gemein.Da gibt es keine Enschuldigung

  • Altstadtkid

    |

    @RG
    Das ist glaub ich noch eine alte Bagwan-Bumpel, die sind recht haltbar :o)

  • Mathilde Vietze

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    Liebes Altstadtkid – vielen ‘Dank für Ihren Beitrag. Ich ärgere mich, wenn immer
    von “Zwangs-Verordnung” die Rede ist. Gesundheit und Leben des Menschen
    sind ein so hohes Gut, daß man dafür auch Einschränkungen in Kauf nehmen
    muß. Wenn nichts geschehen würde, täten dieselben Typen herumposaunen:
    “Den Großkopferten in Berlin und München ist es egal, wie es uns geht”

  • joey

    |

    Ich finde es richtig, daß Spinner jeder Art demonstrieren dürfen. Ob das nun Reichsbürger oder fff sind. Fakten: Edward Snowden konnte nicht in Deutschland Asyl kriegen – und das Klima wandelt sich auch. Warum und was dagegen realistisch zu tun ist, ist dann eine andere Frage, wo eben manche zum Totalitarismus greifen wollen oder den 2. Weltkrieg noch nachträglich gewinnen wollen.

    Es gehört zur politischen Bildung, daß man sich nicht neben Extremisten stellt und deren Anliegen damit adelt – selbst wenn das Anliegen richtig wäre. So nehme ich nicht an NS Gedenkveranstaltungen teil, wo Linksextremisten mitwirken, obwohl ich mit Überzeugung den NS Opfern gedenke.

    Hier auf den Fotos sehe ich richtige Sätze (“Gesundheitsnotstand, null Vorbereitung…, viel zu spät reagiert”). Die Demo wurde aber irgendwo organisiert – und diese Organisatoren muß man sich eben vorher ansehen. Freiheit und Bürgerrechte haben eben auch Verantwortung und Pflichten mit sich. Das sollte man vielleicht klarer machen.

  • R.G.

    |

    Ich hätte da noch eine Frage zum verstörenden Bild eins.

    Sitzt da eine ….ääähhhm… aufblasbare Dame auf dem Sessel vor dem Mann im grünen Strampelanzug?

  • PeFra

    |

    Was habe ich da gesehen?
    Normale Bürger aller Altersklassen.
    Gewaltbereite RotFront Kämpfer.
    Eine verwirrte Frau die sagte, da sind überall Nazis.
    Auf die Frage Wo denn? antwortete Sie, da überall.
    Gesehen habe keinen einzigen.
    Wie erkennt man so einen überhaupt.
    Was ich gesehen habe, waren Bürger mit
    verdrehten politischen Ansichten,
    die hatten entweder RotSchwarze oder
    Schwarze Masken an und merkwürdige Slogans
    auf ihren Klamotten, die alle gegen die Bevölkerung,
    den Staat und die Gesellschaft gerichtet waren.
    Das kam mir schon sehr merkwürdig vor.

  • Joachim Datko

    |

    Wer kennt die Wahrheit?

    Zitat: “[…] Gegenprotest der Initiative gegen Rechts (IGR). […] „Wir sind überzeugt, dass Verschwörungsmythen für die Gesellschaft gefährlich sind und deshalb nicht unwidersprochen bleiben dürfen.”

    “Wir sind überzeugt” ist eine etwas gefährliche Denkweise, sie riecht nach einer vorgegebenen Einheitsmeinung.

    Wichtig wäre es, sich auf den eigenen Verstand zu verlassen, wie es Kant so treffend gesagt hat:

    „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ Es gehört allerdings kein Mut dazu, sondern Freude am Denken und am Widerspruch.

    Die Medien sind meiner Meinung nach eher selten neutral, man sollte schon zwischen den Zeilen lesen. Auch gibt es häufig einen bestimmten Zeitgeist, dem sich viele Menschen anschließen. Sie setzen sich eine “Wir”-Maske mit engen Sehschlitzen auf.

  • Dieter

    |

    @Giesinger:

    Gut, da sind wir uns tatsächlich relativ einig:
    Zum neoliberalen Wirtschaftskurs (der wenig mit 2015 und Flüchtlingen zu tun hat) gibt es kaum ernsthaft kritische Stimmen. Auch das mit der Rezession, die schon vor Corona begann, sehe ich so kommen. Nicht das System an sich, sondern der Virus wird die Mär vom ewigen Wachstum gebremst haben.

    Zum Thema “normale Bürger”: das ist alles rein subjektiv. Jemand wie der Froschkönig oder Attila Hildmann ist für die meisten wohl nicht mehr “normal”. Wie steht es aber mit denen die solchem inhaltlichen Nonsens applaudieren? Die sind im Alltag sicher weniger verhaltensauffällig, normal ist das aber noch lange nicht.
    Und nein, die Zeit, dass man die politische Gesinnung am Äußeren festmachen könnte, ist lange vorbei. Im Gegenteil, der latente Antisemit wirkt mit Sicherheit auf den ersten Blick ganz normal.

  • Tom

    |

    @ Michael Bothner
    Nur ein kurze Verständnisfrage, meinen Sie mit dem Hinweis auf die Verwendung von “antisemitische Symboliken” den gelben Davidstern mit der Beschriftung “Nicht corona geimpft”? Oder habe ich weitere “antisemitische Symboliken” schlichtweg übersehen?

  • Gerda Huber

    |

    Die Leitung der Demos durch den Froschkönig, dessen Sichtweisen und Postings ich sehr problematisch finde, ist wohl eine Regensburger Besonderheit. Die Redner*innen auf den grossen Demos in Stuttgart kann ich durchaus spannend und interessant finden. Offenbar kommt es darauf an, wer eine Demo anmeldet – der ist dann Platzhirsch und bestimmt das “Demo-Klima”.
    Die permanente Verwendung des Begriffs “Verschwörungstheoretiker” und Begrifflichkeiten wie “Brandstifter” halte ich für deplatziert. So etwas heizt nur die Stimmung auf und ist kein sachliches Argument.

  • highwayfloh

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    @Gerda Huber:

    Mitnichten! Jeder hat das Recht eine Demo anzumelden und zu leiten. Die Initiatoren werden mit Sicherheit dann entsprechende Redner auswählen, welche die Sichtweise des / der Initiatoren der jeweiligen Demo unterstützen und rhetorisch entsprechend verbreiten. Alles andere entspricht nicht der Lebensrealität. Es wird keinen Veranstalter einer Demo geben, welcher sich Vertreter von gegenteiliger Sichtweise als Redner einlädt.

    Darüberhinaus müssen diejenigen, die ständig “Lügenpresse” usw. lammentieren, es aushalten und sich gefallen lassen, dass sie selbst ebenso im Feuer der öffentlichen Wahrnehmung stehen und den damit verbundenen Gegenwind aushalten. Das gehört dann nämlich auch mit dazu. Man kann nicht nur für sich einfordern “Rechte zu haben”, man hat auch die Pflicht, die Gegenreaktion wahrzunehmen und auszuhalten.

  • Till Rickelt

    |

    @Gerda Huber:

    “Die permanente Verwendung des Begriffs „Verschwörungstheoretiker“ und Begrifflichkeiten wie „Brandstifter“ halte ich für deplatziert. So etwas heizt nur die Stimmung auf und ist kein sachliches Argument”.

    Eine Grundvoraussetzung, um sachlich argumentieren zu können, wäre, dass die Demonstrierenden, die für sich in Anspruch nehmen, keinen Verschwörungs”theorien” al la “Bill Gates will die gesamte Menschheit durch Zwangsimpfungen ausrotten/ mit implantierten Mikrochips kontrollieren” zu vertreten, mal ihre wichtigsten Kritikpunkte, Ziele und Forderungen konkret artikulieren und nachvollziehbar formulieren. Das müssen ja nicht für alle die gleichen sein, aber ohne konkret formulierte Anliegen ist es schlicht nicht möglich, zu unterscheiden, wie groß der Anteil an nachvollziehbarer (natürlich ein subjektives Kriterium) Kritik ist, wie groß der an diffusem Unbehagen und wie groß der an hirnrissigem und gefährlichem Blödsinn, der völlig zurecht als Verschwörungstheorie (präziser “Verschwörungsmythos” oder “Verschwörungsideologie”) und Brandstiftung bezeichnet wird.

  • Ulrich Siegbert

    |

    @Redaktion „Regensburg-Digital“: Wie könnt ihr es wagen das Wort „antisemitisch“ als Label für diese Demo zu benutzen? Wenn auch nur für die „Symbole“. Seid ihr denn „Semiten“? ICH BIN EINER! Und an Alle andere da draussen: DIESE Demonstrationen am Samstag in Regensburg hatten NICHT EIN HAUCH von Rechts. Das Einzige „Gefährliche“ an solchen Treffen von GANZ GEWÖHNLICHEN MENSCHEN REGENSBURGS war die in Minderheit auftretende ANTIFA. Die erinnert am Meisten an die Strukturen von antisemitischen Zeiten aus unserer Vergangenheit. Aber @Redaktion: Lasst euch noch eins sagen…genau diese Vergangenheit hat uns gezeigt, dass die Wahrheit nicht für immer unterdrückbar ist. Schreibt weiter diffarmiert, schreibt ohne Ende, verbreitet weiter Hass, spaltet weiter die Gesellschaft….wir, ihr , ALLE wissen genau, dass an diesem Tag eine der friedlichsten und ehrlichsten Demos in Deutschland in Regensburg stattfand. Die Leute zeigen immer mehr Gesicht. Ihr dagegen wart nicht mal in der Lage offen zu legen, für welche Redaktion euere Aufnahmen getätigt werden. Die Leute lassen sich nicht mehr für dumm verkaufen, auch die Semiten nicht.

  • Tom

    |

    Sehr geehrter Herr Bothner,

    vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.

    Auf meine Nachfrage bestätigen Sie, dass offensichtlich ein als Armbinde getragener Davidstern mit dem Aufdruck “Nicht Corona geimpft” das einzige vermeintliche antisemitische Symbol war, welches Sie auf der Demonstration am Domplatz zur Schau gestellt wurde. Ihr Artikel trägt die Unterüberschrift “Erneute “Corona-Proteste” in REGENSBURG” und behandelt ausschließlich eine konkrete Demonstration am DOMPLATZ in Regensburg. Im Text verurteilen Sie dann die Verwendung von antisemitischen Symbolen auf DIESER Demonstration, bestätigen dann aber dann in ihrer Antwort auf meine Nachfrage noch darauf hin, dass lediglich eine Armbinde mit Davidstern zu sehen war, wohl aber auf anderen Demonstrationen antisemitische Symbole verwendet wurden. Leider haben Sie in Ihrem Artikel nicht ANDERE Demonstrationen beschrieben, sondern ausschließlich eine konkrete Demonstration. Aber auf das allgemein verwendete Narrativ der antisemitischen “Unterwanderung” der Protestdemonstrationen gegen die Coronamaßnahmen wollten offensichtlich natürlich auch Sie nicht verzichten.
    Sie haben also eine Armbinde mit einem Davidstern zum Anlass genommen in Ihrem Artikel pauschal von der Verwendung von antisemitischer Symbolik zu sprechen. Ich persönlich finde die Verwendung dieses Symbols als in höchstem Maß geschmacklos und unangebracht, kann aber beim besten Willen keinen antisemitische Botschaft darin feststellen. Verkürzt dargestellt versteht man unter Antisemitismus ideologische Judenfeindlichkeit. Bitte erklären Sie mir, wo sie hier explizit Judenfeindlichkeit sehen. In meinen Augen wollte der Demonstrant durch das Tragen der Armbinde darauf hinweisen, dass aktuell die Gefahr besteht, einen Teil der Bevölkerung, der Impfungen ablehnt zu brandmarken. Dass er sich dabei auf die vermeintliche Parallelität zu den fürchterlichen jüdischen Schicksalen im dritten Reich beruft, finde ich, wie bereits erwähnt völlig inakzeptabel. Trotzdem sehe ich darin überhaupt keinen Antisemitismus.

    In freudiger Erwartung Ihrer Antwort

    Tom

  • Bert

    |

    @Tom

    Ich halte die Verwendung des Davidssterns in einem solchen Zusammenhang sehr wohl für antisemitisch, so wie übrigens auch Vertreter jüdischer Organisationen. Was soll Gleichsetzung der Stigmatisierung von Juden im Nationalsozialismus mit der Situation als “Corona-Protestler” gegen einen herbeifabulierten “Imfzwang” auch anderes sein? “Geschmacklos” ist eine unnötige Verniedlichung.

    Selbstverständlich berichtet Herr Bothner von mehreren Kundgebungen, am Dom und auf dem Neupfarrplatz. Er stellt einen Bezug zu früheren Kundgebungen her, zu Äußerungen des Anmelders am Domplatz, zu Kundgebungen bundesweit etc. In diesem Kontext verwendet er den Begriff von (u.a.) antisemitischer Symbolik. Er bezeichnet ausdrücklich nicht alle Teilnehmer als antisemitisch. Wer Impfungen mit dem Davidsstern ablehnt, der brandmarkt sich ganz alleine. Das macht nicht Herr Bothner. Wenn Sie das nicht als antisemitisch sehen, ist das Ihre Sache. Ich halte die differenzierte Darstellung in dem Artikel für völlig nachvollziehbar. BTW: Auch die Qanon-Ideologie bedient antisemitische Klischees. T-Shirts sieht man auf einem der Fotos. Diese Protestkundgebungen hier in Regensburg sind eine Ansammlung von Wirrköpfen. Ernstzunehmende Proteste (die wären sicher nötig) gibt es nicht. Stattdessen wirre Schilder, T-Shirts uund einen narzisstischen Selbstdarsteller im Froschkostüm. Wer solltew sich so einem Gesockse anschließen? Mich schreckt das – aus eigener Wahrnehmung -ab.

  • Tom

    |

    @ Bert

    Mich widert die die Verwendung des Davidstern in diesem Zusammenhang auch sehr an.
    Aber ganz konkret: Wo sehen Sie darin den Hass auf Juden?

  • Michael Bothner

    |

    Sie haben durchaus recht mit der Aussage, dass hier kein konkreter Hass auf Juden vorliegen muss. Das befreit das Symbol aber nicht von seiner antisemtischen Bedeutung. Denn wie die moderne Forschung und Aufarbeitung des Holocaust etwa auch in der Holocaust-Education klar betont muss heutzutage zwischen verschiedenen Erscheinungsformen unterschieden werden und diese kommen vordergründung auch durchaus ohne direkte Bezüge auf Jüdinnen und Juden aus. Der Begriff des Sekundären Antisemtismus versucht den antisemitischen Gehalt von Holocaustrelativierungen und Vergleichen mit der Shoa (der gelbe Stern ist eben so ein Vergleich) heraus zustellen. Den industriellen Massenmord der Nazis mit der aktuellen Politik zu vergleichen stellt eine Relativierung und auch Verharmlosung dar. Ein erster Text dazu findet sich hier: https://www.anders-denken.info/informieren/sekund%C3%A4rer-antisemitismus-1
    Etwas weiterführender wird der moderne Antisemitismus hier behandelt: https://www.bpb.de/politik/extremismus/antisemitismus/307644/was-ist-moderner-antisemitismus

  • R.G.

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    @Michael Bothner
    Ich hatte regensburg-digital bisher vertraut, dass es NIEMALS, wenn ein Fettgedrucktes “hier” steht, woanders hinleitete als in das eigene Portal, und keinesfalls – unter gar keinen Umständen – gemein genug wäre , ohne Vorwarnung zu Faebook zu verlinken. Weder von einem Inserat, noch von einem Text.
    Leider haben SIE das getan. Wer so weit geht, der geht noch weiter.
    Der Vertrauensverlust ändert meine gesamte Meinung über dieses Portal.

    Schade um die stets ehrliche Arbeit eines Herrn Aigner!

  • Mr. T.

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    Ja, Herr Bothner, wer so hinterrücks zur Bundeszentrale für politische Bildung oder dubiosen Antiantisemitischen Webseiten verlinkt, macht auch Adrenochrom aus kleinen Kindern. Schämen Sie sich!

  • Tom

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    @Michael Bothner

    Herzlichen Dank, dass Sie in unsere Diskussion den Begriff Sekundären Antisemitismus eingebracht haben. Ich kannte diesen bisher noch nicht und habe deshalb mich bei Wikipedia(ups!) informiert. Dort steht:

    “Mit sekundärem Antisemitismus werden folgende Diskurse in Zusammenhang gebracht:

    – Angriffe auf angebliche Tabuisierungen von Israelkritik und Kritik an anderen, nichtdeutschen Völkermorden in Politik, Medien und Geschichtsschreibung
    – Relativierung des Holocaust durch seinen Vergleich mit anderen Genoziden und seine kausale Verknüpfung mit dem bolschewistischen „Klassenmord“: so vor allem durch Ernst Nolte seit 1986 (siehe Historikerstreit), in der Affäre um Äußerungen des Politikers Martin Hohmann usw.
    – Unterstellungen, Juden würden eine Opferrolle ausnützen, um sich in aller Welt politische und wirtschaftliche Vorteile zu verschaffen: so etwa in der durch Norman Finkelstein ausgelösten Kontroverse um die „Holocaust-Industrie“.”

    Welches dieser drei Attribute finden Sie in der Verwendung der Judensternarmbinde wieder?

    Beste Grüße!

    Tom

  • Laura

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    @Michael Bothner

    Don’t feed the Troll bzw. Tom.

    Er will halt nicht verstehen, dass die Verharmlosung der Stigmatisierung und darauffolgenden industriellen Ermordung von Juden im Nationalsozialismus durch die ach so bedauernswerten “Corona-Kritiker” etwas mit Judenfeindlichkeit und Antisemitismus zu tun haben könnte., auch wenn man es hundertmal erklärt.

    Herr Bothner schrieb:

    “Den industriellen Massenmord der Nazis mit der aktuellen Politik zu vergleichen stellt eine Relativierung und auch Verharmlosung dar.”

    Sehen Sie das anders, Tom?

    Sehen Sie es nicht so, dass eine Relativierung des Holocaust antisemitisch ist?

    Was Sie hier treiben ist Rumgetrolle. Sonst nichts.

  • joey

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    Gelber Stern oder andere Verweise auf den NS sind schon deswegen dumm, weil es hier um ganz andere Themen geht als damals. Sowas führt immer nur dazu, daß jemand die NS Keule rausholt und Rechtsextremisten genau das provozieren. Die Sache geht dann dabei unter und die Scharfmacher stehen im Licht – was sie ja wollen.

    In unseren Zeiten sind viele Themen politisch nicht vertreten. Egal ob “richtig” oder “falsch”, die hohe Politik klingt ziemlich gleich. Das erzeugt logischerweise Froschkönige, die die Lücke füllen.
    Genau in einer Lücke ist die grüne Partei entstanden… in den ersten Dekaden voller Extremisten, Wirrköpfen und sogar Päderasten. Ein Betriebsunfall der Zweiparteiendemokratie – oder ein Aufbruch in eine Offenheit, die Deutschland unter einen gewaltigen Modernisierungsdruck brachte, so daß die CSU als Erste einen Umweltminister einführten.

  • Tom

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    Kommentar gelöscht. Sie wiederholen sich.

  • R.G.

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    Herr Bothner!

    Herr Aigner hatte vor nicht langer Zeit noch ausführlich sinngemäß dargelegt, dass unsere Daten nicht zu Facebook weitergeleitet würden.
    Dennoch haben Sie willentlich und wissentlich vorher zwei Links zu Facebook Seiten gesetzt, die als Weiterleitung in jenes “Soziale” Medium nicht erkennbar waren, sondern lediglich ein fettgedrucktes “hier” zeigten. Inzwischen stehen da zwar ganze Link, die ich jedoch sicher nicht anklicken werde, den wer weiß wohin man von wieder weitergeleitet wird.
    Sie haben sich nicht entschuldigt, MEIN Vertrauen in das Portal regensburg-digital missbraucht zu haben und Sie verhalten sich so, als machte es Ihnen nichts aus, nebenbei (nicht nur mein) Vertrauen in Herrn Aigner zuerstört zu haben, der ja den Eindruck erweckt hatte, dergleichen geschehe aus Gründen der Datensicherheit hier sicher nicht.

    Grenzüberschreitungen sollten nicht wie lächerliche Kleinigkeiten behandelt werden, über die man einfach hinwegspötteln könne.

    Herr Aigner war für mich der Vertreter eines Journalismus von der Qualität, wie sie nur in großen Printmedien mit ausführlichem Politteil gelentlich als Leitfiguren, und als Mentoren für begabte Jüngere, zu finden waren. Wer die Chance erhält, bei ihm schreiben zu dürfen, sollte sich eigentlich glücklich schätzen und seiner Verantwortung bewusst sein.

    Sie wissen, wie Facebook durch sogenannte, von den Adressaten nie erbetene oder gestattete Einladungen in privaten Postfächern zu Mail-Adressen kam, wie sich Hunderttausende darüber beschwerten, aber die schon generierten Namen und Adressen lassen sich nicht mehr rückholen.

    Sie haben unzweifelhaft gelesen, wie weit Facebook in SAche politische Beeinflussung ging. Es hat so gar nichts mit dem zu tun, was sich als demokratischer Prozess zur Willensbildung bezeichnet. Für letzteres, so dachte ich, stünde regensburg-digital eigentlich mit ganzem Herzblut.

    Dennoch ist jetzt durch Sie, gegen meinen bewussten Willen, meine IP-Adresse bei Facebook gespeichert, einer weiteren Datenverknüpfung durch jenes Medium wieder die Tür geöffnet.
    Durch eine Firma, genannt “Soziales Medium”, die ein Produkt anbot, in dem Hasstrürme möglich und gestattet waren, da die Menschen als Werbungs-Nutzungsmasse das eigentliche Ziel waren.

    Ich dachte ja, Sie stünden gegen jegliche Methoden von Ermöglichung der Fanatisierung von Massen auf, bezogen auf die Vergangenheit UND GEGENWART. Das geht mit einer unkritischen Haltung zu Sozialen Medien nicht.

    Offensichtlich habe ich mich (noch) ihn Ihnen getäuscht.

    Ich werde NIE MEHR diesem Portal hier etwas glauben können, wenn man sich des Ausmaßes der Grenzüberschreitung nicht bewusst zeigt.

  • Stefan Aigner

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    @R.G.

    Der Link liegt mittlerweile offen. Herr Bothner hat über nichts hinweg gespöttelt. Es war auch keine Grenzüberschreitung, sondern ein Fehler, der passieren kann. Und jetzt hatte er einfach keine Zeit, zu reagieren, zumal eine solche Debatte auch nicht ins Forum gehört. Wir haben in Artikeln auch schon Facebook-Videos, Youtube-Videos und dergleichen eingebettet, andererseits haben wir einen Tracking-Blocker auf der Seite eingebaut. Das ist mehr, als Sie auf den meisten anderen Seiten finden werden. Aber für seine Datensicherheit muss man im Internet auch selbst sorgen.

  • Prokrastinator

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    Erst einmal ein herzliches Danke an alle Mitarbeiter von RD für ihre sehr gute Arbeit. Ich habe aber leider in der letzten Zeit immer mehr den Eindruck, dass das Forum leider toxischer wird. Auch ich interpretiere die Posts von “Tom” dahingehend, dass er hier nur trollt. Dass sich Menschen mit Davidsternen “schmücken” und damit darauf hinweisen, dass sie einer ähnlichen Situation wie in den 30er Jahren sind, halte ich definitiv für eine Verharmlosung des Holocausts, der den Endpunkt der Stigmatisierung bedeutete.
    Was ich aber sowohl bei vielen Personen im Umkreis der Afd, als auch in Bezug auf diese “Hygienedemos” vollkommen abstrus finde ist, dass sich immer wieder darüber beschwert wird, dass man “beschimpft” wird (Faschisten, Verschwörungstheoretiker usw.). Ausgerechnet diese Leute beschimpfen doch in erster Linie andere Menschen, egal ob Angela Merkel, Söder, Bill Gates oder auch andere Menschen, die, aus welchen Gründen auch immer, die Maßnahmen (egal ob 2015 oder jetzt) soweit richtig oder zumindest nicht überzogen finden. Sich auf die eigene Meinung zu beziehen bedeutet aber nicht, dass alle anderen diese unwidersprochen so stehen lassen müssen. Wer seine Meinung rausposaunt muss mit Gegenwind rechnen.
    Aus meiner Sicht ist es schlichtweg so, dass die meisten Menschen einfach mit der Flut an Informationen, die es dank dem Internet heutzutage gibt, nicht umgehen können (ist nur meine These). Sehr viele Menschen können weder Quellen verifizieren, noch mit wissenschaftlichen Infos umgehen, weil sie sie nicht nachvollziehen können. Dann nimmt man einfach diejenige, die man versteht.
    Übrigens würde ich Ihnen, werter R.G., empfehlen, sich mit Browsern wie “Thor” zu beschäftigen (ist kein Angriff auf Sie). Evtl. löst er ihr Problem, dass sie nicht getrackt werden wollen.

  • highwayfloh

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    @Prokrastinator:

    Sehr guter Kommentar, was allerdings “Thor” anbelangt, ist dieser auch nicht mehr das “non-plus-ultra”, wie man in Fachmedien lesen konnte, was die Anonymität im Netz anbelangt, da mit diesem Clienten auch der Zugriff ins sogenannte “Dark-Net” möglich ist und es ist bekannt, dass inzwischen auch schon Möglichkeiten eingebaut wurden, welche auch bei “Thor” die Überwachung ermöglichen. Grundsätzlich muss jedem klar sein, der das Internet nutzt, dass man zwar viele Wege gehen kann um seine Idendtität möglichst lange zu verschleiern, diese aber mit entsprechend Aufwand doch herausgefunden werden kann. Ich bin sogar der Meinung, dass solche “Anonymisierungs-Tools” gerade den Überwachungsfokus verschärfen. Dies möchte ich hier jedoch nicht weiter ausführen, da zu weit weg vom eigentlichen Thema. Wir können aber gerne per IRC privat darüber weiter diskutieren.

  • Untertan Giesinger

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    Es gibt noch frei und klar denkende Menschen.
    Herzlichen Dank an Herrn Ulrich Siegbert.

  • Gerda Huber

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    Liebe Leute,
    ich finde Einlassungen wie von Tom nicht “toxisch” oder “trollig”. Es kann nicht sein, dass man permanent auf den Demonstranten herum hackt und sich gegenseitig diesbezüglich beweihräuchert und bestätigt, ohne diese Leute mal zu Wort kommen zu lassen. Und wenn sie es denn tun – sie dann als “Troll” beschimpfen; das ist keine gute Diskussionskultur. Eine konträre Position durchaus die Würze in der Diskussion. Wenn wir uns hier nur gegenseitig auf die Schulter klopfen wie dumm und rechts die Demonstranten seien, dann brauche ich die Kommentarspalten hier nicht mit zu lesen. Das höre ich permanent in Facebook und in den Medien. Offenbar will man die Demonstraten präventiv klein halten, denn da wächst etwas heran. Zum Glück gibt es auch besonnene Gegenstimmen: Das Bundeskriminalamt hat nach eigenen Angaben dagegen bislang noch keine Erkenntnisse über eine „koordinierte Unterwanderung“ der Corona-Proteste durch Rechtsextreme. Und es geradezu ist peinlich, dass man sogar Kubicki (FDP) zitieren muß, der – in guter alter liberaler Tradition! – äußert, dass nicht jeder Kritiker ein “Verschwörungstheoretiker” sei.
    Die lokalen Rgbg.-Digital-Recherchen z.B. über den “Froschkönig” und seine ideologischen Hintergründe fand ich interessant, so etwas ist natürlich hilfreich für die eigene Einschätzung; da habe ich jetzt schon Probleme bei dem mit zu laufen.

    Zu highwayfloh:
    Sag ich doch, dass der Demo-Veranstalter i.d.R. das Geschehen dominiert und seine Kundgebungsredner einlädt. Deshalb ist es wichtig, dass moderate Kräfte die Demos anmelden und man dies nicht den Rechten überlässt. Zum Thema “Man muß was aushalten”: Klar, sachliche Gegenrede, aber Schmähungen, Abwertungen und Beleidigungen würde ich nicht darunter fallen lassen.

  • Prokrastinator

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    Sehr geehrte Frau Huber,
    “trollen” ist im Internet ein feststehender Begriff, der eine bestimmte Verhaltensweise beschreibt. Auch “toxisch” ist ein klar umrissener Begriff. Letzgenannten habe ich auf des gesamte Forum bezogen, wie Sie nachlesen können.
    Wie auch bereits angeführt, zeigen Sie genau das von mir beschriebene Verhalten. In erster Linie beschweren Sie sich, dass die Demonstranten verunglimpft werden, begeben sich in eine Opferrolle (“herumhacken”) lassen dann aber unter den Tisch fallen, dass gerade auf diesen Demonstrationen andere Leute beschimpft werden (Gates, Merkel aber auch andere Entscheidungsträger, das RKI, Drosten usw.). Wenn man dann eine konträre Meinung äußert, dann kommen Argumente alla “Demonstration klein halten” oder “keine gute Diskussionskultur”. Ich habe explizit inhaltlich auf Tom geantwortet. Ohne, dass diese Leute zu Wort kommen, könnte man ja auch keine Replik darauf verfassen. Soviel zu dem Thema “zu Wort kommen lassen”. Nochmal: jeder soll/muss seine eigene Meinung haben, wenn man diese aber in einem öffentlichen Raum äußert, muss man mit Gegenwind rechnen bzw. es aushalten Widerspruch zu bekommen.
    Es hat auch niemand behauptet, dass alle “Verschwörungstheoretiker” seien. Wenn Sie also eine “Kritikerin” im Sinne Kubickis sind, dann wäre es schön, wenn Ihre Kritik und die dazu gehörenden Lösungsvorschläge hier zu lesen gewesen wären. Darauf könnte man sich dann auch beziehen. Ohne Vorschläge bleibt es, meiner Meinung nach, nämlich schlichtweg Kritik ohne Mehrwert (dies soll kein Angriff sein).

  • Gerda Huber

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    @Prokrastinator: Nun denn, man kann viele Definitionen – wie die des Trolls – hin und her beugen, so wie es einen passt. Was bleibt ist, dass es keine feine Art ist den Argumenten eines Gesprächspartners zu begegnen in dem man ihn als “Troll” bezeichnet. Und schon bin ich auch einer, während der Herr Prokrastinator selbstverfreilich keiner ist.
    In eine “Opferrolle” begebe ich mich nicht, denn ich war auf keiner Demo als Teilnehmer. Mir fällt nur auf, wie über die Demonstrationen geschrieben wird. Allmählich kann ich mich gewisser aufkeimender Sympathien nicht mehr so recht erwehren.

    Zu einer Kritik gehören im übrigen nicht unbedingt Lösungsvorschläge. Man kann auch schlicht sagen, dass man das Verhalten eines Gegenübers unmöglich findet und man sich z.B. derartiges verbietet. “Steig mir nicht auf die Füsse, das schmerzt!” reicht, man muß nicht dazu sagen: “Und setze deine Füsse bitte fürderhin da oder dort hin”.

    Auf den “Nachdenkseiten” findet sich zu unserem Thema ein tiefgründiger Artikel mit der Überschrift: “Über die erstaunlich konzertierte Verteufelung der Demonstrationen. Schlimmer als gegen die 68er.”
    Schaut ihn mal an, ich spare mir hier die Verlinkung, er ist einfach zu finden.

  • Gizmo

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    Dass Albrecht Müller mittlerweile dabei ist, die ehemals linken NACHDENKSEITEN nach rechts zu steuern, dürfte wohl nicht nur mir aufgefallen sein. Liegt’s am Alter von 82 ? Wär ein gutes Beispiel dafür, dass Rente mit 63 so falsch nicht sein kann.
    Ein Beispiel für die mittlerweile politische Geisterfahrt von NDS:

    Anmerkung Jens Berger am 18.5.20 in den NACHDENKSEITEN zum Spiegelartikel: Ken Jebsen, Attila Hildmann, Xavier Naidoo – Die unheimliche Macht der Verschwörungstheoretiker

    Anmerkung Jens Berger: Wie Jebsen, Hildmann und Naidoo in jüngster Zeit zu den Volksfeinden Nummer Eins dämonisiert werden, ist wirklich lächerlich und ärgerlich. Liebe Leitartikler, ist Euch langweilig? Gehen Euch die Themen aus? Hat Ken Jebsen die Hartz-Gesetze verabschiedet und tut alles in seiner Macht stehende, um Vermögen von unten nach oben umzuverteilen? Hat Attila Hildmann etwa Julian Assange eingesperrt? Hat Xavier Naidoo an einer Verschwörung teilgenommen, die darauf abzielt, souveräne Staaten im Nahen und Mittleren Osten zu bombardieren, zu besetzen und dabei tausende Menschen zu töten? Nein? Und was haben sie dann verbrochen, um derart prominent als “Gefahr” dargestellt zu werden? Oder soll diese Phantom-Gefahr nur von den echten Gefahren für unser Leben, unser Wohlbefinden, unsere Zukunft und unsere Demokratie ablenken?

    P.S.: Wenn Müller er die Demonstrationen von heute mit denen von 68 zu vergleicht: Albrecht, damals waren keine NPDler mit dabei!

  • Mr. T.

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    Billigstes Galileo-Gambit, was da gespielt wird. Wenn einem öffentlich widersprochen wird, ist das noch lange nicht der Beweis, dass man recht hat.

  • NannyOgg07

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    Ich hätte nur eine kurze Anmerkung zu dem Judenstern: selbstverständlich handelt es sich hier um eine antisemitische Äußerung, weil der Zusammenhang mit nicht Corona geimpft und dem Judenstern auf nichts anderes hindeutet als die von den Nazis vermutete jüdische Weltverschwörung. Und genau das macht eine Verschwörungstheorie aus, daß auseinem ganz normalen banalen Vorgang ein geheim Zirkel oder eine Bevölkerungsgruppe oder eine Ethnie vermutet wird, die all das zu verantworten hat und im Geheimen einleitet.
    Viren verändern sich, sie entstehen und vergehen, das ist vollkommen normal. Das ist auch schon lange vor Bill Gates passiert und lange vor der Erfindung des Internets. Dass solche Dinge manchmal Menschen in die Tasche spielen ist manchmal auch reiner Zufall, oder geschicktes zugreifen in der richtigen Situation. Helmut Kohl werde mit Sicherheit abgewählt worden, wenn die Wiedervereinigung nicht stattgefunden hätte. Rückblickend ist das den meisten Leuten auch klar. Aber er hat nicht die DDR-Bürger aufgefordert den Untergang der DDR zu fordern. Die Schwierigkeit ist, dass Menschen, die sich auf einen Übeltäter wie Bill Gates eingeschossen haben, rationalen Argumenten nicht mehr zugänglich sind. Und ich bin sicherlich kein Gates Fan, ich benutze schließlich auch Windows und was der Mann da verbrochen hat ist eine Schande. Aber zu glauben, dass Bill Gates uns Mikrochips injizieren muss um uns alle zu überwachen ist wirklich lächerlich, wir werden doch schon alle lückenlos überwacht, spätestens seit Edward Snowden ist das doch öffentlich bekannt.

    Was mich an der ganzen Aktion wirklich ärgert ist, dass eine rationale Auseinandersetzung mit dem Coronavirus und den Reaktionen darauf überhaupt nicht mehr möglich zu sein scheint, weil jede simple Frage sofort mit: “gehörst du jetzt auch zu diesen Grundrechte Verteidigern niedergemetzelt wird.” Dabei gibt es viel, was man an den Maßnahmen kritisieren könnte. An vielen Stellen sind sie absolut undurchdacht und nicht stringent, worauf in anderen Zusammenhängen schon öfter hingewiesen wurde. Also Dinge wie, mein Kind darf zur Nachhilfe, aber der Nachhilfelehrer nicht zu uns nach Hause, um mal ein Beispiel zu nennen. Oder die vielen Menschen, die mit Gummihandschuhen zum Einkaufen gehen weil sie Angst vor einer Infektion haben, was absolut ekelhaft ist, weil sie unter diesen Handschuhen die wunderbarsten Pilze und Bakterien züchten.
    Und viele machen sich jetzt Gedanken um die Verstorbenen, die an covid-19 Infektionen verstorben sind oder um all jene, die noch Folgeschäden haben, und überall diese Aufregung gehen Meldungen über Menschen, die mit Erkrankungen nicht ins Krankenhaus gehen, weil sie sich vor einer Infektion fürchten und dann möglicherweise an ihrem Herbst Herzinfarkt verstorben oder ihrem Schlaganfall Erliegen völlig unter. Der Chef Kardiologe der Uni Würzburg hat vor kurzem über YouTube dazu aufgerufen, dass die Leute mit Herzbeschwerden unbedingt zum Arzt gehen sollen, weil es eine messbare Zunahme an Herzinfarkt Toten gibt. Ich finde, dass man, wenn man Bill Gates mal außen vor lässt über eine ganze Menge Dinge diskutieren könnte.

  • Froschkönig

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    Ich hatte am Mittwoch die Ehre, mit Herrn Bothner persönlich und durchaus fruchtbar sprechen zu dürfen. Ich teilte ihm dabei auch mit, dass ich künftig wieder als Veranstalter und Versammlungsleiter in persona auftreten werde. Thema unseres Gesprächs war auch der Begriff “Wahrnehmungen”, welche stets individueller Natur sind. Claude E. Shannon und Warren Weaver entwickelten in den 40er-Jahren ein Kommunikationsmodell, welches auch unter dem Namen Shannon-Weaver-Modell bekannt ist. Wie der Einzelne die Optik eines Mitmenschen, seine Sprache, seine Worte, seine Gestik, Mimik, etc. wahrzunehmen und zu interpretieren vermag, liegt alleine in dessen Hand. Die Botschaft des “Senders” ist sehr häufig nicht die Botschaft des “Empfängers”, da beider Wahrnehmungen schon von Natur aus unterschiedlich sind. Hier stellte uns Mutter Natur eine besondere Fähigkeit zur Verfügung, welche es zu nutzen gilt: die Kommunikation.
    So lassen sich viele, ja fast alle “Signalstörungen” beheben.
    Inhaltlich möchte ich mit Nachdruck um eine Ergänzung der folgenden Textpassage um zwei so auch genannte Wörter bitten, welche im Übrigen gezielt aus dem Kontext gerissen dargestellt wird. “DAS VIRUS”.
    Der aufmerksame und der zu Transferleistungen fähige Zuhörer, wird nämlich nicht verleugnen können, dass es mir ein über den Maßen großes Anliegen ist, genau derlei faschistische Zustände, welche nicht nur in unserem Land herrschten, mit all meinen menschlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten zu verhindern. Und hierbei bediene ich mich vorzugsweise des gesprochenen Wortes, nicht nur auf friedlichen Versammlungen.
    Selektion war, ist und muss ureigenste und alleinige Aufgabe von Mutter Natur bleiben- nie und niemals die Aufgabe von Menschen im Hinblick auf Mitmenschen- in keinster Art und Weise. Niemand ist dazu berechtigt- niemand.
    Jeglicher menschliche Eingriff in Natur und ebenso das natürliche Evolutionsgeschehen ist unweigerlich immer mit Schäden bzw. Opfern verbunden.
    PS: ich bin und werde auch künftig kein “Anhänger” bzw. Mitglied irgendeiner Partei oder radikalen Gruppierung auf dem derzeitigen Politparkett sein.

  • Froschkönig

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    Ergänzung:
    Der junge Mann mit der hier mehrfach beschriebenen Kennzeichnung war mindestens 1 Stunde auf dem Domplatz anwesend.

    Sprach ihn einer der hiesigen Kommentatoren darauf an?
    Was waren die Fragen?
    Welche Antworten gab der junge Mann?

    Bei wie vielen besteht denn tatsächliches Interesse an jeglicher in Freiheit geäußerten Meinung in Wort, Schrift und Bild?
    Überwiegt vielleicht sogar bei manchen der Wille und ihr tun, diese Freiheit nicht zu akzeptieren oder einfach nur zu tolerieren.
    Besteht bei manchen die Absicht einer Zensur?
    Die Grenzen dieser Freiheit sind alleinig in Art. 5 (2) GG verankert.

  • Froschkönig

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    Hier noch die benannte Redetextpassage mit der wesentlichen Ergänzung:
    „Endlich gibt es einen benennbaren Feind gegen den alle finster entschlossen und gemeinsam im Untergrund kämpfen können.” “DAS VIRUS!“

  • Till Rickelt

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    @Gerda Huber:

    “Zu einer Kritik gehören im übrigen nicht unbedingt Lösungsvorschläge. Man kann auch schlicht sagen, dass man das Verhalten eines Gegenübers unmöglich findet und man sich z.B. derartiges verbietet. „Steig mir nicht auf die Füsse, das schmerzt!“ reicht, man muß nicht dazu sagen: Und setze deine Füsse bitte fürderhin da oder dort hin“.

    Da haben Sie natürlich Recht, allerdings: Um ernst genommen oder zumindest verstanden zu werden, ist es schon notwendig, zumindest nachvollziehbar zu artikulieren, womit man konkret unzufrieden ist. Um Ihr Beispiel aufzunehmen: Es reicht eben nicht, einfach zu sagen: “Aua, mir tut was weh! Mach gefälligst, dass das aufhört!” So nehme ich aber aktuell die “Hygiene-Demos” größtenteils wahr, es wird selten konkret artikuliert, um was es denn eigentlich den Demonstrierenden geht, nicht nur vom “Froschkönig” kommt da nur nebulös-verquastes Geschwurbel, auch ein intelligenter und sozial engagierter Mensch wie Otmar Spirk konnte in der Diskussion unter dem letzten Artikel von Regensburg Digital ja auch nicht mehr beisteuern als die von den “Nachdenkseiten” übernommene Befürchtung, dass eine “politische Elite (…) ein monströses Überwachungssystem mit Immunitätsnachweisen und lückenloser digitaler Überwachung installieren will“ .

    Das ist eben so nebulös und allgemein gehalten (und zumindest in Bezug auf die aktuellen Massnahmen auch dramatisiert und unsachlich übersteigert), dass da auch Gruppierungen problemlos dran andocken können, mit denen man es sich von der Berichterstattung empört verbittet, in einen Topf geworfen zu werden, wie bspw. Impfgegner, AFD-Sympathisanten und die ganzen Verschwörungsschwurbler (Qanon, Bil Gates als der neue Antichrist usw).

    Und gerade die auch von Ihnen empfohlenen “Nachdenkseiten” spielen da meiner Meinung nach leider eine ziemlich betrübliche und auch tragische Rolle: Was mal als kritisches Aufklärungsprojekt über die ja objektiv stattfindenen Desinformations- und Manipulationskampagnen wirtschaftsnaher Akteuren wie der INSM oder der Bertelsmannstiftung gestartet wurde, ist mittlerweile oft dermassen undifferenziert und populistisch unterwegs, dass mir die Haare zu Berge stehen – gerade auch aktuell in der Coronakrise, wo völlig unkritisch und ohne jede Überprüfung alles geteilt und übernommen wird, was die Herausgeber in ihrer Auffassung bestätigt, dass das Krisenmanagement der Bundesregierung, des RKI und der Charite in allen Belangen und zu jedem Zeitpunkt eine völlige Katastrophe sei. Selbst erkennbarer Blödsinn wie Wodargs Behauptung, dass es das SARS Cov-2 Virus ja in Wirklichkeit gar nicht gäbe, oder das vom rechtspopulistischen Blog “Tichys Einblick” in die Welt gesetzte Märchen vom vermeintlichen Whistleblower im Bundesinnenministerium (Stephan Kohn) werden als valider Beleg angeführt, selbst dann noch, wenn sich diese durch zig Nachprüfungen und Zusatzinformationen als totaler Quark herausgestellt haben.

  • KW

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    @Till Rickelt,
    Sie beschreiben schön die Mechanismen, die sogar in der Lage sind halbwegs intelligente Menschen in ihrer Wahrnehmung “auszuhebeln”.

    Internet, (a-) sozialen Medien und der Tatsache dass die Smartphone Penetration nahezu 100% erreicht hat sei Dank, kommt mittlerweile das ganze Drama zutage.
    Früher hat die breite Masse, wenn überhaupt, maximal die Bildzeitung gelesen, die weitere Verbreitung von Halb- oder gar keinem Wissen ging dann vielleicht gerade mal am Stammtisch weiter. Da waren die Möglichkeiten der Verdummung oder Manipultion im großen Stil halt deutlich weniger effektiv.
    Und sicher haben die “neuen” Internet-Mechnismen eben auch zu der weltweiten, schnellen Verbreitung der einschneidenden Corona-Maßnahmen über sämtliche Länder- und Ideologiegrenzen hinweg beigetragen. Wobei hier halt zumindest versucht wurde auf Spezialisten wie Virologen, RKI etc. zu hören. Ob das alles so wirklich notwendig war wissen wir alle frühestens vielleicht in einem Jahr.
    Das Schlimme ist, dass die völlig gewissenlose “Fake-News Industrie” über Klicks viel Geld verdient oder teilweise sogar direkt beauftragt wird (Trump, Putin etc.).
    Und das stellt schon mehr als nur eine eine latente Gefahr für die Gesellschaft dar.

  • Mr. T.

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    Sehr interessant in dem Zusammenhang ist auch, dass die Verschwörungsidiotien im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie speziell hierzulande so viel Zulauf und Beachtung finden. In anderen Ländern ist das kaum Thema – nicht einmal in solchen, in denen Aberglaube noch stark verbreitet ist. Anscheinend ist das Bedürfnis nach irgendwelchen Irrglauben auch bei uns noch stark vorhanden, wurde aber durch die (meiner bescheidnen Meinung nach gerade mal kaum merkbare) Aufklärung und ihre Fortschreibung stark zurückgedrängt. Und die aktuelle Disruption lässt dies bei vielen Leuten wieder hervorbrechen. Da wird an jeden noch so großen Blödsinn geglaubt und jede noch so abwegige Bestätigung dafür herangezogen, nur weil man es – aus verschiedensten Gründen – gerne so glauben und sich dabei bestätigen will. Zu diesen Gründen gehören arglose und böswillige. Letztere eben aus der antisemitischen, staatsfeindlichen, rassistischen Szene, die sich in einer abseitigen Querfront eint.

  • Froschkönig

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    Bedeutet Meinungsfreiheit, dass irgendjemand oder irgendeine Gruppierung sich anmaßt, zu diktieren, was geglaubt und gemeint werden muss- zumindest nach außen hin?
    Sollte man von einem mündigen Bürger erwarten dürfen, dass dieser befähigt ist, sich schlichtweg seine individuelle Meinung zu bilden?
    Stellt es für manche ein Problem dar, wenn ein Mitbürger eine andere Betrachtungsweise zu Tage legt und zu anderer Erkenntnis aufgrund seiner individuellen Wahrnehmung kommt?
    Wie laut und intensiv ist der Ruf nach einer Gesinnungsdiktatur mit vorgefertigten Konsumdenkmustern?
    All diese “Regulationsmechanismen” erachte ich als einen katastrophalen Eingriff in die Gesetzlichkeiten von Mutter Natur.
    Wie vermessen kann man eigentlich sein, wenn man sich in der Erwartung wähnt, dass es sein Nachbar ohne Widerworte hinzunehmen hat, dass diesem die eigens als “Master-Meinung” definierte, schlichtweg übergestülpt zu werden hat?
    Entwickelt sich die Menschheit/ Gesellschaft nach vorne oder eher mehr zurück?

  • Gerda Huber

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    @Mr. T: Achso, in anderen Ländern gibt es keine Demos gegen die Regierungsmaßnahmen? Aha, wie wäre es mal mit dem Bedienen einer Suchmaschine, ich helfe gerne bei der Recherche nach:
    https://www.zeit.de/politik/ausland/2014-12/spanien-demonstrationen-sicherheitsgesetz
    In den USA formieren sich viele Bürger gegen die Lockdown-Maßnahmen (kein Wunder bei 30 Millionen neuen Arbeitslosen durch die Anti-Corona-Massnahmen) und leider auch militante und bewaffnete Gruppen (was von Übel ist).
    Da findet man sicher noch mehr Länder, aber möge er selbst nachschauen.
    Ausserdem ists wohl ein gutes Zeichen, dass sich in Deutschland da etwas regt, das spricht für das Demokratiebewußtsein und die Kritikfähigkeit der Germanen.
    Freilich gibt es auch Übertreibungen und dümmliche Auswüchse wie von Attila dem Koch, jedoch wird sich die Strategie, alles in die rechte Ecke und die Verschwörungsecke zu stellen, schnell abnutzen wenn es 10.000e von Demonstranten gibt.
    Ich sehe das Phänomen entspannt-historisch: Schon bei den Demos gegen die WAA gab es den lästigen schwarzen Block, die moskautreuen DKP’ler und einige wenige gewaltbereite Demonstranten neben den 100.000en von friedlichen Demonstranten. Und die CSU-Linie war es, den ganzen WAA-Widerstand auf diese Trittbrettfahrer zu reduzieren. Hat nicht funktioniert. Jetzt machen es “die Linken” genau so mit den “Corona-Kritikern”; das ist eine ziemlich durchsichtige und etwas plumpe Strategie.

    @Till R.: So eine haltlose Behauptung wie “Selbst erkennbarer Blödsinn wie Wodargs Behauptung, dass es das SARS Cov-2 Virus ja in Wirklichkeit gar nicht gäbe” ist eher Fake und üble Nachrede als etwas anderes, was leicht durch einen Besuch auf Dr. Wodargs Webseite erkennbar ist. Natürlich bejaht er als Fachmann die Existenz von Sars Cov-2, er bewertet nur die Gefährlichkeit und die damit zusammenhängenden Maßnahmen anders (womit er nicht allein ist und was sein gutes Recht ist).

  • Tom

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    Ganz arm, 95% der friedlichen und vernünftigen Demonstranten als rechtsextrem oder Verschwörungstheoretiker pauschal abzustempeln.

  • Julian86

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    Pressefreiheit, innere

    Constantin Schnell, Redakteur Landesmedienzentrum Baden-Württemberg, hat auf den viel gerühmten Nachdenkseiten, die keinefalls, wie oben behauptet wird, nach rechts abgedriftet seien, einen bemerkenswerten Artikel über die “innere Pressefreiheit” geschrieben. Dort heißt es u.a.:

    >> Die fehlende innere Pressefreiheit hat mit dazu geführt, dass Journalisten den zahlreichen Fragen im Zusammenhang mit Corona und den Corona-Maßnahmen rund sechs Wochen lang nicht nachgingen. Kritik tauchte damit sechs Wochen lang in den großen Medien nicht auf. Im Gegenteil, es etablierte sich das Narrativ, dass die Regierung alles richtig gemacht habe. Dieses Narrativ lässt sich heute nicht mehr kippen, denn damit würden alle zentralen Akteure ihre Glaubwürdigkeit rislieren. Also müssen die kritischen Stimmen mit allen Mitteln zum Schweigen gebracht werden – innere Pressefreiheit gibt es nach wie vor nicht. (Ein kleines bisschen oberflächliche Kritik darf natürlich sein. Möglicherweise lässt sich so ein Sündenbock finden. Wie wäre es mit dem RKI?). Zwei zentrale Akteure unserer Gesellschaft – Politik und Presse – sitzen nun also in der Falle: Sie müssen die offizielle Version „Wir haben alles richtig gemacht“ verteidigen. Mit Hilfe der Presse. Und zur Not sogar wider besseren Wissens, wie zumindest ein Medien zugespieltes Papier aus dem BMI suggeriert. <<

  • Mr. T.

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    Gerda Huber, wenn Sie schon nicht mal in der Lage sind richtig zu lesen, wundert mich gar nichts mehr. Ich habe nicht geschrieben, dass es in anderen Ländern keine Demonstrationen gibt. Demonstrationen gegen kritikwürdige Maßnahmen sind hier wie dort angebracht. Ich habe lediglich angemerkt, dass die ganzen Verschwörungsdeppen hierzulande besonders aktiv sind. Es wäre ja kein Problem, gegen die Maßnahmen zu demonstrieren, aber spätestens beim zweiten Blick entpuppt sich jede Demonstration als mehr als abseitig. Es gäbe genug gute Gründe für eine Demonstration, wer aber nur absurde hervor bringt, darf sich nicht wundern, wenn andere ihre Meinungsfreiheit bemühen, um seiner Meinungsfreiheit eine Gegenrede entgegenzusetzen. Gegenrede ist keine Meinungsdiktatur, auch wenn manche es so empfinden weil sie selber wissen, dass ihre Gespinste keiner Gegenrede standhalten.

  • Mr. T.

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    Tom, was für ein Blödsinn! Wo werden denn 95% der friedlichen und vernünftigen Demonstranten als rechtsextrem oder Verschwörungstheoretiker pauschal abgestempelt? Wenn man sich allerdings hinter offensichtlich Rechtsextrmen und Verschwörungstheoretikern versammelt, darf man sich nicht wundern, diesen mit zugerechnet zu werden. Wie ich an anderer Stelle schon mal geschrieben habe: wenn ich mich in rot-weißer Montur auf die Hans-Jakob-Tribüne stelle und bei jedem Treffer vom Jahn (ja, ich weiß, kommt zur Zeit selten vor) juble, darf ich mich auch nicht wundern, wenn den Jahn-Fans zugerechnet werde. Und wenn ich mich hinter einem offen rechtsextremen Knallfrosch versammle, ja mei, dann gehöre ich halt auch dazu. Wir haben ja keinen Versammlungszwang. Freie Entscheidung! Trotz Corona-Diktatur unserer von Gates und Rotschild kontrollierten Reptilienkanzlerin. Trotz fehlender Meinungsfreiheit und gesteuerten Mainstream-Medien.

  • R.G.

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    ” Es gäbe genug gute Gründe für eine Demonstration, wer aber nur absurde hervor bringt,”
    dessen persönliche Meinungsbildung wurde vielleicht bisher extra wegtrainiert.
    Die ersten Wortäußerungen werden manchmal symbolhaft oder ungeschickt sein, dennoch können sie der Beginn eines Dialogs sein.

    “wer aber nur absurde hervor bringt, darf sich nicht wundern, wenn andere ihre Meinungsfreiheit bemühen, um seiner Meinungsfreiheit eine Gegenrede entgegenzusetzen.”
    Ich sehe keine Gegenrede, nur eine Verkürzungsreaktion, pauschalisierend von Verschwörungstheoretikern zu sprechen.

    darf sich nicht wundern, wenn andere ihre Meinungsfreiheit bemühen, um seiner Meinungsfreiheit eine Gegenrede entgegenzusetzen.

  • Gerda Huber

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    @Günther Herzig:
    Von dem Umstand, dass man “fast nach Belieben” demonstrieren könne darauf zu schliessen, dass die Grundrecht nicht in Gefahr seien, ist wohl etwas verkürzt. DIE GRUNDRECHTE sind mehr als das Demonstrationsrecht. Sogar eine konservative Ex-Justizministerin sieht das – neben vielen anderen – anders:

    “Die Grundrechte sind so massiv eingeschränkt worden, wie wir es noch nie kannten in den 71 Jahren unseres Grundgesetzes”, sagte die FDP-Politikerin am Samstag im Radiosender WDR5 aus Anlass der Verkündung des Grundgesetzes am 23. Mai 1949. “Die Freiheitsbeschränkungen müssen begründet werden, aber nicht die Lockerungen.”
    https://www.evangelisch.de/inhalte/170486/23-05-2020/ex-justizministerin-corona-einschraenkungen-pruefen-und-zurueckfuehren

    “Fast nach Belieben Demonstrieren” zeigt auch schon auf: Die genehmigte Anzahl von Demonstranten ist recht willkürlich. Manchmal geht was nur bis maximal 50 Personen, dann wieder nur 80, dann wieder…je nachdem.
    Und auch das wurde erkämpft, wer erinnert sich an den tapferen Münchener ÖDP-Vorsitzenden mit seiner wohl ersten Demo in München? Das waren keine 20 Leute. Und fürs Parkbank-Sitzen kam er – kurz – in den Knast.

    Mr. T: Sie schrieben, das sei anderswo “kaum Thema”. Sind tausende von Demonstranten in div. Ländern “kaum”? Wohl kaum.
    Und auch die Proteste als “Verschwörungsidiotie” zu etikettieren zeigt Mr T’s ach so demokratisch-freiheitliche Gesinnung.

    Um mal eine Prognose zu wagen: In vielen anderen Ländern wir das noch gewaltig zunehmen. Die Menschen werden stocksauer, wenn man ihnen wegen Corona massiv die wirtschaftlichen und sozialen Lebensgrundlagen entzieht. Schließlich geht es auch anders, siehe Niederlande, Schweden etc.

  • highwayfloh

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    @Gerda Huber:

    Zu Ihren Gunsten:

    Ihre persönliche Prognose ist bezüglich der hier geltenden Meinungsfreiheit gedeckt. Dennoch wage ich zu bezweifeln, dass Ihre persönliche Prognose wirklich Bestand hat, oder können Sie uns allen _persönlich_ garantieren, dass wir ab sofort “geschützt und immun” sind und übernehmen Sie im Falle des Irrtums die gesamte Verantwortung dafür? Ich denke nicht!

  • Mr. T.

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    Kommentar gelöscht
    Bitte werden Sie nicht beleidigend

  • Prokrastinator

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    Frau Huber,
    schön langsam muss man an Ihrem Textverständnis erhebliche Zweifel anbringen. Mr. T. schrieb: “Sehr interessant in dem Zusammenhang ist auch, dass die Verschwörungsidiotien im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie speziell hierzulande so viel Zulauf und Beachtung finden. In anderen Ländern ist das kaum Thema – nicht einmal in solchen, in denen Aberglaube noch stark verbreitet ist.”
    Der Bezug von “In anderen Ländern ist das kaum Thema” ist hier klar auf “Verschwörungsidiotien”. Dies kritisiert er in seinem Post und nicht die Demonstrationen per se, was er in einem späteren Post auch klarstellt. Er hat Sie sogar schon dort darauf hingewiesen. Selbiges haben Sie auch schon bei meinen Posts gemacht. Da ich nur geschrieben habe, dass Kritik ohne Lösungsvorschlag keinerlei Mehrwert hat. Sie ist also nicht konstruktiv. Mittlerweile neige ich schon dazu, Ihnen hier Absicht zu unterstellen. Und nein Textpassagen so zu verfälschen und anderen Foristen falsche Aussagen in den Mund zu legen ist keine Meinungsfreiheit.

  • Untertan Giesinger

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    @Günther Herzig zum Thema Frösche:

    Zum vergangenen Samstag 23. Mai gibt es ein Interview mit der ebenfalls an der Demo (den Demos) in Berlin teilnehmenden DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld.
    Soweit ich mich erinnern kann, hat Frau Lengsfeld sogar das Bundesverdienstkreuz (was aber nichts zu heißen hat).

    Die DDR-Bürgerrechtlerin Angelika Barbe wurde am Samstag 16. Mai mitsamt ihrem Mann festgesetz, wie auch Attila Hildmann.
    Dieser wurde auch gestern wieder von vier Polizisten niedergerungen und festgesetzt.

    Ein Kunde von mir, der auch die DDR noch miterlebt hat, meinte zu mir, daß ihm die Beschränkung auf 50 Personen schon auch sehr an die DDR erinnere.

  • R.G.

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    @Gerda Huber
    An den Corona-Maßnahmen gibt es im Detail zu kritisieren, zweifellos. Das funktioniert so, man nennt ein konkretes Beispiel. Wenn man bereits einen Verbesserungsvorschlag hat, fügt man ihn gleich an.
    Sie deuten an, dass Schweden und Niederlande für Sie einen besseren Weg (als Bayern und Österreich) eingeschlagen hätten.
    Zahlen sind anscheinend nicht gut vergleichbar, da man keine einheitlichen Berechnungsgrundlagen hat, dennoch zeigt sich als Ergebnis von Schwedens Weg eine hohe Todeszahl.

    Wie beurteilen Sie die hohe Covid-19 Todesrate in Schweden, die vor allem Alte traf?

    Welche Zahl an Toten ist für Sie in Ordnung (…. Tote pro 100 000 Einwohner) und in welcher Altersklasse dürfen sie passieren, ohne dass Sie den Schwedischen Weg verlassen würden?
    Angenommen, es träfe die 10-50jährigen vermehrt, was würde das für Sie ändern?

  • Till Rickelt

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    @Gerda Huber:

    Ich gebe zu, meine Aussage zu Wolfgang Wodarg war stark verkürzt und dadurch auch missverständlich. Es stimmt, Wodarg leugnet nicht die Existenz des Virus “an sich”, er ist aber überzeugt, dass es sich dabei um eines der vielen sich schon länger weltweit im Umlauf befindlichen “üblichen” Coronaviren handelt, das nicht “gefährlicher” sei als die anderen auch. Die verwendeten Tests ssien ungenau und würden mehr oder weniger bei jedem Coronavirus anschlagen. Es sei überhaupt nicht bewiesen, dass die Symptome der Erkrankten durch das SARS-Cov 2 Virus hervorgerufen würden, und wahrscheinlich erkrankten die Menschen in Wirklichkeit an einer Vielzahl an Ursachen, das gleiche gelte für die Verstorbenen. Gäbe es den neuen Test nicht und würde nicht so viel getestet, würden wir die Pandemie gar nicht bemerken, weil es vielleicht ein SARS-Cov 2 Virus gäbe (das allerdings wie alle Viren laufend mutiere) aber eben keine Covid19 Pandemie, keine durch einen neuen Coronavirus weltweit hervorgerufene Epidemie. Ich finde, das ist mit “natürlich bejaht er die Existenz von Sars-Cov-2, er bewertet nur die Gefählichkeit und die damit zusammenhängenden Massnahmen anders” nicht wirklich zutreffend beschrieben. Letzeres wäre natürlich eine valide Position. Was Wolfgang Wodarg behauptet, hat mit wissenschaftlicher Kritik nichts mehr zu tun, sondern ist unbelegte Spekulation ohne Evidenz und mit wenig Logik. Und auch gefährlich, weil viele Menschen (Sie ja auch) ihn für einen “Fachmann” halten – was er nun mal nicht ist, dass er u.a. Lungenarzt ist, sagt ja nichts über seine Expertise in Bezug auf SARS und Coranviren aus und auch nicht in Bezug auf Epidemiologie.

    Noch eine kurze Anmerkung zu den von Ihnen als Beispiel für “best practise” angeführten Ländern Schweden und Niederlande: Eine Bewertung, welche Strategie hinsichtlich der Verluste an Menschenleben am besten funktioniert hat, ist tatsächlich erst dann sinnvoll und aussagekräftig, wenn Covid 19 endgültig “überstanden” und “unter Kontrolle” ist (bspw. durch einen Impfstoff), deshalb ist es durchaus denkbar, dass sich bei der Endbetrachtung herausstelt, dass die unterschiedlichen Vorgehensweisen von Schweden und Deutschland in Bezug auf die Verluste an Menschenleben keinen substantiellen Unterschied ausmachen (dass sich die schwedische Strategie in diesem Punkt am Ende als “besser” herausstellt, halte ich angesichts der aktuell wesentlich höheren Todeszahlen pro Einwohner allerdings für eher unwahrscheinlich). Nur: Auch die schwedische Wirtschaft erleidet zur Zeit natürlich einen massiven Einbruch, und die wirtschaftlichen Schäden sind ähnlich schwer wie bei uns. Die Vorstellung, dass die wirtschaftlichen Verluste hier bei uns durch ein weniger restriktives Vorgehen um eine relevante Größenordnung hätten reduzieren lassen, halte ich für eine Illusion. Was vielleicht, aber auch eben nur ganz vielleicht funktioniert hätte, wäre ein konsequentes und entschlossenes Handeln gleich nach den allerersten Infektionsfällen gewesen: Absage aller Großveranstaltungen und Kontaktbeschränkungen für die Bevölkerung im Umfeld der Infektionsherde – vorausgesetzt, es wäre dadurch gelungen, eine landesweite Ausbreitung gleich im Keim zu ersticken. Unabhängig von den Erfolgschancen bezweilfe ich allerdings, dass solche Schritte zum damaligen Zeitpunkt überhaupt vermittel- und durchsetzbar gewesen wären. Und Wolfgang Wodarg hätte sie mit Sicherheit auch abgelehnt.

  • Froschkönig

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    Meine abschließende Empfehlung: ohne jeglichem Anspruch auf Gehör oder Annahme jeglicher Meinung sei dies kraft Gesetz dankenswerter Weise gestattet- so auch mir: runter vom Sofa, um den Diskurs in aller Öffentlichkeit zu suchen, um durch diesen kommunikativen Meinungsaustausch seine individuelle Meinung zu formen oder schlichtweg auch nur zu festigen. Mit Blick auf manche Diskussionsbeiträge hier, ist für mich der Beweis erbracht, dass die Grimm´schen Brüder ihre Märchen schon damals für die lieben Erwachsenen und nicht für die armen Kinderlein verfasst haben. Kinder sind überwiegend zugänglich und nicht borniert, wie so manch Erwachsener. Es sei denn, man versucht mit Zwang, sie künstlich ihres “Kindseins” zu berauben. Wie lautete schnell wieder das ursprüngliche Thema?

  • Till Rickelt

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    @Julian86:

    Eine allerletzte Anmerkung von mir zu den Nachdenkseiten, weil die ja in diesen Thread regelmässig thematisiert werden und viele Demonstrierende sich auf sie beziehen:

    Ich halte die These, die Nachdenkseiten seien mittlerweile “rechts” oder “nach Rechts gerückt” für zu pauschal und unkonkret für eine sinnvolle Diskussion über die Entwicklung der NDS und ihre aktuelle Rolle im politischen Diskurs. Ich halte aber die dieser These zugrunde liegende Beobachtung für zutreffend, dass dieses Medium in den letzten Jahren einen rasanten und erschreckenden Niveuverfall hingelegt hat in Bezug auf seinen eigenen Anspruch, als Teil einer sich progressiv-emanzipativ verstehenden “Gegenöffentlichkeit” über durch handfeste wirtschaftliche Interessen gesteuerte Medienkampagnen aufzuklären und die kritische Analysefähigkeit seiner Leserschaft zu stärken. Und das zeigt sich eben u.a. exemplarisch in der Behandlung der Coronakrise, wo der eigene Leitsatz: “Glaube wenig. Hinterfrage alles” eben nur noch äußerst selektiv angewendet wird, und, wenn es in das von den NDS mittlerweile ohne Abstriche übernommene Narrativ passt, dass es sich dabei um eine einzige gigantische Volksverarsche handele, tatsächlich der größte Blödsinn unkritisch und unhinterfragt übernommen und weiterverbreitet wird – wie eben auch das schon mehrfach widerlegte Märchen vom angeblichen Geheimpapier aus dem BMI, das auch Constantin Schnell in dem von Ihnen zitierten Beitrag nochmal aufwärmt.

    Wer so vorgeht, unterscheidet sich dann auch nur noch mariginal von einem rechtspopulistischen Blog wie “Tichys Einblick” (von dem der Quatsch vom Geheimpapier und dem Whistleblower im BMI ja in die Welt gesetzt wurde), wo es nur noch darum geht, selektiv und völlig unabhängig von Glaubwürdigkeit und Plausibilität alles zusammenzutragen, was irgendwie die eigene Auffassung stützt, dass man ausnahmslos und jederzeit von undurchsichtigen finsteren Mächten beherrscht und belogen wird.

    Besonders bitter ist, dass dadurch natürlich auch jede zutreffende und valide Medienkritik desavouiert wird, die bei den NDS auch jetzt nach wie vor stattfindet, und wo es auch wichtig wäre, dass da auch zukünftig jemand immer wieder den Finger in die Wunde legt.

    Ein Punkt, wo die NDS das in letzter Zeit getan haben, war die Analyse von Jens Berger, wer denn überhaupt als erstes in Bezug auf Covid19 die Redewendung von “nur eine/ harmlos wie eine Grippe” in Umlauf gebracht hat, und die Festestellung, dass diese Formulierung zuerst von den offiziellen Stellen und Vertretern wie Jens Spahn in Umlauf gebracht wurde, zu einem Zeitpunkt, wo man die Infektionen noch an einer Hand abzählen konnte. Und dass diese Formulierung von der großen Mehrheit der Journalisten und der großen Medien unkritisch und unhinterfragt übernommen und auch mit Nachdruck verteidigt wurde, weil sie angesichts der damaligen Situation unmittelbar einleuchtend erschien, aber kaum jemand sich die Mühe machte, mal zu überprüfen, ob das denn nicht zumindest hinsichtlich dem Gefahrenpotential des Virus ein problematischer Vergleich sein könnte.

    Das ist in meinen Augen ein valider und wichtiger Gesichtspunkt, der medial viel zu wenig Aufmerksamkeit erhält – weil dann eben Behörden und Journalisten offen zugeben müssten, dass sie die Situation damals völlig falsch eingeschätzt haben, obwohl auch damals schon erkennbar gewesen wäre, dass das SARS-Cov 2 Virus hinsichtlich seines Gefahrenpotentials, so bald es zu einer flächendeckenden Ausbreitung kommt, eben nicht mit Viren vergleichbar ist, gegen die es bereits Impf- und Behandlungsmöglichkeiten gibt.

    Wenn dann aber im nächsten Artikel meinugsstark und undifferenziert auf alles und jeden draufgehauen wird, wenn selbst erkennbar einseitige und manipulative Artikel und Videos geteilt und promotet werden, in denen Fakten nachweislich falsch dargestellt oder aus dem Zusammenhang gerissen weden, wie bspw. in diversen Beiträgen zu Bill Gates, dann ist das natürlich eine Steilvorlage für alle von den NDS kritisierten Institutionen und Personen, auch fundierte und berechtigte Kritik lässig mit dem Begriff “Verschwörungstheorie” ins Leere laufen zu lassen (das die Bezeichnung natürlich auch zur Delegetimation berechtigter Kritik benutzt wird, heisst ja nicht im Umkehrschluss, dass es nicht auch viele aktuelle Phänomene gibt, die tatsächlich nichts anderes sind als eben verschwörungstheoretischer Blödsinn und Paranoia, die dann von ihren Anhängern zuverlässig mit dem Hinweis verteidigt wird, dass doch mittlerweile wirklich jeder wisse, dass es sich bei dem Vorwurf der “Verschwörungstheorie” um ein von der CIA entwickeltes Propagandainstrument handele).

    Wenn man dann sieht, wie und vor allem mit welchen Formulierungen gerade auch die NDS-Beiträge zu Corona in den sozialen Medien kommentiert und gefeiert werden, wenn User unter den Beiträgen Fanpics von Hans Georg Maaßen posten und loben, wie gekonnt hier doch wieder die Lügen der Mainstreampresse entlarvt wurden und beklagen, dass es ja selbst in der DDR mehr Meinungsfreiheit gegeben habe als in der Merkeldiktatur, in der man jetzt lebe, und die mit Hilfe dieser erfundenen Pandemie nun endgültig unangreifbar gemacht werden solle, dann könnte man als Macher schon ins Grübeln kommen, ob das tatsächlich die Menschen sind, die man mit seinen Beiträgen erreichen will, und ob diese sich tatsächlich noch dazu eignen, kritisches und selbstständiges Denken der Leserinnen und Leser zu befördern.

    Als Wolfgang Lieb die NDS 2015 mit der Begründung verliess, dass deren Ausrichtung sich immer mehr vom aufklärerischen Ideal entferne, immer undifferenzierter, simplifizierender und populistischer würde, immer mehr Gegenpropaganda statt Gegenaufklärung betriebe , fand ich seine Befürchtungen völlig überzogen und lebensfremd im Sinne von “mal wieder ein Linker, der viel zu viele Bedenken hat und einem realitätsfremden Ideal von moralischer Reinheit anhängt, während die Gegenseite…” Wenn ich heute diesen Text lese, stelle ich mit Erschrecken fest, dass Lieb mit beinahe jedem Satz Recht behalten hat:

    “Gesellschafts- und Ideologiekritik hat für mich das Ziel, schlechte bzw. ungerechte Zustände zum Besseren zu verändern. Diese Kritik darf aber nicht zu einem Generalverdacht gegen alles und jede/n verkommen. Der allgemeine Aufruf zu einem „Kampf“ gegen „die Herrschenden“ und gegen „die Medien“ schürt eher Unbehagen oder gar Verbitterung und löst auf Dauer entweder politische Resignation aus oder lenkt sogar Wasser auf die Mühlen der „schrecklichen Vereinfacher“ (…) Mir geht es um die Bildung einer kritischen Gegenöffentlichkeit, die sich im Sinne einer lebendigen Demokratie einmischt und im Sinne Willy Brandts „mehr Demokratie wagt“. Eine demokratische Gegenöffentlichkeit, die sich politisch einbringt und nach Antworten sucht, die ihre Identifikation und das Band ihrer Zusammengehörigkeit aber nicht darin findet, die Ausgrenzung aus der Mehrheitsgesellschaft und die Verfolgung durch die Medien zu beklagen. (…) Mit einer pauschalen Aburteilung „der“ Medien als „Kampfpresse“ (…) mögen sich vielleicht Menschen bestätigt fühlen, die ohnehin der Meinung sind, wir hätten es ganz allgemein mit einer „Lügenpresse“ zu tun. Man unterstützt damit die Leserinnen und Leser jedoch nicht bei einer sachlich differenzierenden Aufklärung darüber, was an der Berichterstattung richtig ist oder nicht – also wo „gelogen“ wird und wo nicht. (…) Das aufzudecken, verlangt zwar mühselige Kleinarbeit, aber damit kann man nach meiner Auffassung Menschen besser zum Nachdenken veranlassen und eher Glaubwürdigkeit und Vertrauen gewinnen, als durch Pauschalurteile”.

  • Arno Nym

    |

    @Froschkönig
    “Selektion war, ist und muss ureigenste und alleinige Aufgabe von Mutter Natur bleiben- nie und niemals die Aufgabe von Menschen im Hinblick auf Mitmenschen- in keinster Art und Weise. Niemand ist dazu berechtigt- niemand.”

    Ich hoffe sie waren noch nie beim Zahnarzt. Den wenn ihrnen ein Mitmensch die Kauleiste gerichtet hat, dass sie wieder zubeissen können, damit sie nicht verhungern, wäre ja ein eklatanter Eingriff in die Selektion der Mutter Natur….

    Haben sie eine Sehhilfe? Bitte nicht. Sie könnten den heranrasenden LKW sehen, in früher vorzeit war das mal der Säbelzahntiger, und so die natürliche Selektion wieder mal austricksten….

    usw.

  • Mr. T.

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    Genau Arno Nym, die größten Profiteure der Milderung darwinistischer Selektion sind meistens diejenigen, die sie so sehr verfechten.

  • R.G.

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    @Froschkönig

    Wollten Sie irgendwann gezielt über die Covid-19 Maßnahmen reden, oder ohnehin nur quer durch den Gemüsegarten rumplaudern, Ihr grünes, haarscharf die Nacktheit drunter zeigendes Kostüm ausführen, und eine sehr spezielle Gummipuppe herzeigen?

    Ich kann bei Ihnen noch keinen gezielten Dialogbeitrag ausmachen, habe ich einen übersehen?

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drin