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Diskussion

Gemeinsam für die Zukunft, aber bitte nicht auf der Straße

Im Rahmen seiner Reihe „Regionalforum Regensburg“ diskutierte der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Aumer mit Malin Horstmann und Leo Zacharias von der Fridays for Future-Bewegung. Der Veranstaltung war eine öffentliche Debatte über eine Demonstration der Klimabewegung im vergangenen Herbst vorausgegangen, zu der sich der Politiker damals kritisch über Facebook äußerte. Im großen Kinosaal des Andreasstadel herrschte am Mittwochabend bereits von Beginn an eine angespannte Stimmung.

“Die Attraktivität des ÖPNV muss über Regensburg hinaus gesteigert werden”, fordert Peter Aumer. Foto: Bothner

„Ich kann nicht nachvollziehen, wie die Stadt eine solche Demonstration überhaupt genehmigen konnte.“ Es ist dieser Satz von Peter Aumer gegen Ende der Veranstaltung, der den eigentlichen Auslöser für das gemeinsame Gespräch mit Fridays for Future markiert. Am Nachmittag des 18. Oktober demonstrieren wieder einmal die Anhänger der Fridays for Future-Bewegung. Ihr Protest richtet sich dabei gegen geplante Großprojekte der Verkehrsplanung, wie den Ausbau des Pfaffensteiner Tunnel und die Sallerner Regenbrücke. Als Teil der Aktion kommt es damals auch zu einer Zwischenkundgebung auf der Frankenstraße, auf Höhe der Protzenweiherbrücke. Die Polizei riegelt die gesamte Straße großräumig ab, was zu Staus im erweiterten Stadtgebiet führt und für viel Unmut sorgt, auch bei Peter Aumer. Dieser wendet sich noch am gleichen Tag in einem offenen Brief an die Aktivisten, in dem er neben viel Kritik auch ein Gesprächsangebot macht. Das Treffen ihm Rahmen des Regionalforums, das Aumer regelmäßig zu verschiedenen Themen anbietet, ist nun bereits das dritte Aufeinandertreffen.

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„Ich bin natürlich dafür, dass demonstriert wird und ich habe viel Verständnis für eure Anliegen“, lässt Aumer am Mittwochabend mehrfach wissen. Doch ebenso oft äußert er seine Missbilligung über Protestaktionen, „durch die Menschen massiv auf ihrem Nachhauseweg gestört werden.“ Während der Politiker die Schüler von der Straße herunter haben möchte, fordern diese stattdessen, den Autoverkehr in den kommenden Jahren massiv einzudämmen.

Zwingend notwendige Projekte

Von Beginn an herrscht eine aufgeheizte Stimmung im Saal. Immer wieder kommt es zu Zwischenrufen, wenn Aumer seine Sicht schildert oder über die geplanten Projekte spricht. Doch Aumer vertritt unbeirrt seine Positionen.

„Der Ausbau des Pfaffensteiner Tunnels und der Neubau der Sallerner Regenbrücke hätten eigentlich in der Vergangenheit schon erledigt werden müssen. Weil dies nicht geschah, haben wir heute mit den Auswirkungen beim Verkehr zu tun.“ Die Projekte seien auch deshalb notwendig, „da in den kommenden Jahren mit einer weiteren Zunahme des Verkehrsaufkommens zu rechnen ist“. Einige Anwesende murmeln missbilligend. Man dürfe insbesondere bei der dritten Röhre für den Pfannsteiner Tunnel nicht vergessen, „dass dieses Projekt nicht nur für die Regensburger eine Rolle spielt“, fährt Aumer fort. Denn die Bundesautobahn müsse auch für den Durchgangsverkehr funktionstüchtig bleiben.

“Es werden falsche Anreize geschaffen”

Ein weiterer Punkt, den der CSU-Politiker anspricht: die bevorstehende Sanierung des Tunnels. “Für vier Jahre wird dann lediglich noch eine Röhre befahrbar sein.“ Einige stöhnen auf. Und auch Malin Horstmann von den Fridays gibt zu, dass das natürlich einen massiven Einschnitt in den Verkehr bedeute. „Dennoch geben wir zu bedenken, dass all diese Projekte unserem eigentlichen Ziel entgegen stehen. Wir müssen den Individualverkehr in den nächsten Jahren reduzieren, wollen wir die notwendigen CO2-Einsparungen erreichen.“

Leo Zacharias: “Wir stehen vor der Frage: Wie können wir genügend CO2 einsparen.” Foto: Bothner

Das bestehende Verkehrsnetz müsse einfach ausreichen. „Mit diesen Projekten werden die falschen Anreize geschaffen“, kritisiert Horstmann. Aus diesem Grund seien auch Planungen für neue Parkhäuser eine Fehlinvestition. „Dieses Geld, was immerhin mehrere Millionen Euro sind, können wir stattdessen für die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs und Fahrradwege verwenden“, ergänzt Leo Zacharias, ebenfalls von Fridays for Future.

Viel Lob für die Klimabewegung

Bei der umstrittenen Planung für eine neue Brücke über den Regen merkt Aumers Parteifreund Bernhard Mitko an: „Derzeit gibt es keine attraktive Möglichkeit, mit dem Rad oder zu Fuß in diesem Bereich über den Regen zu gelangen.“ Eine Brücke müsse folglich als Gewinn für alle Seiten angesehen werden. „Die Sallerner Brücke ist ein falsches Negativbeispiel.“ Den Anliegen der Jugend gebe er aber vollkommen Recht. Denn „wir haben keine Zeit mehr für geringe Einsparungen von CO2“.

Mitko: “Die Sallerner Regensbrücke ist ein falsches Negativbeispiel.”

Dass man ja eigentlich für die selbe Sache kämpfe, das betonen an diesem Abend fast alle. Eine ältere Frau, die selbst langjähriges CSU Mitglied ist, bedankt sich bei den Vertretern der Regensburger Fridays for Future-Bewegung für deren Einsatz. „Ich würde mich freuen, wenn ihr euch künftig in den Parteien engagieren würdet. Dort könnt ihr wirklich mitentscheiden.“

Deutliche Kritik an der Kommunalpolitik

Auch Tim Helmes, der Vorsitzende der Jungen Union in Regensburg, findet lobende Worte für das Engagement. „Ihr habt definitiv zum Umdenken beigetragen.“ Doch nun sei die Kommunalpolitik gefordert. „SPD und Grüne haben jedoch in den vergangene Jahren viel zu wenig gemacht“, lautet Helmes’ Wahlkampfparole. Mehr Initiative der hiesigen Politik fordert auch Aumer. „Diese Personen müssen in die Debatte geholt werden. Denn das sind oft diejenigen, die sich am Ende quer stellen.“ Das sehe man auch an der geplanten Stadtbahn.

Tim Helmes fordert “mehr Engagement der Kommunalpolitiker”.

„Wieso lassen wir die Bahn nicht gleich über Lappersdorf hinaus planen und so den Landkreis mit erschließen?“ Der Bahnhof in Regenstauf zähle nach dem Hauptbahnhof Regensburg zum meist genutzten Bahnhof in der Region. „Warum nutzen wir die schon vorhandene Infrastruktur nicht und öffnen diesen Bahnhof endlich für den ÖPNV nach Regensburg?“ Das wäre gerade für zahlreiche Pendler eine deutliche Verbesserung, bemängelt Aumer, der selbst nördlich von Regenstauf lebt.

Viehtransport oder Komfort mit Sitzheizung

Das 365 Euro-Ticket müsse zumindest für Schüler und Auszubildende sofort kommen. Neue Buslinien, die an den Stadtgrenzen starten, könnten aus Sicht des Betriebswirts für Pendler ebenfalls den ÖPNV attraktiver gestalten. „Ja, Sie haben recht, es ist auch eine Frage der Bequemlichkeit“, greift Aumer den Beitrag einer Anwesenden mit auf. „Momentan können die Leute zwischen Viehtransport oder Komfort mit Sitzheizung entscheiden“, so die Unterstützerin der Klimabewegung. Letzteres sei zudem meist auch noch günstiger. Deshalb fordere er schon seit Jahren ein Verkehrskonzept für die Region Regensburg, gibt Aumer zurück. Doch auch hier stelle sich die Kommunalpolitik bislang dagegen. „Die Politik muss insgesamt schneller und agiler werden.“ Ein Satz, den Aumer mehrfach an diesem Abend äußert.

Kein “Individualverkehr-Fetischist”

Die Gesellschaft sehe er momentan in einer Übergangsphase. „Die Gesellschaft braucht Zeit, sich zu verändern. Die Politik allein hat nicht die Kraft dazu.“ Er sei alles andere als ein „Individualverkehr-Fetischist“, aber man müsse genau hinschauen, „wie der Autoverkehr und der ÖPNV sinnvoll verknüpft werden können.“ Ohne das Auto gehe es in naher Zukunft eben nicht. „Ob das weiterhin der Verbrennungsmotor sein wird oder bald andere Antriebsformen eine höhere Rolle spielen, wird sich zeigen.“ Für ihn sei klar, dass „die Maßnahmen den Menschen angepasst werden müssen und nicht umgekehrt“. Die Politik müsse hier immer zwischen den verschiedenen Vorstellungen austarieren. „Ich muss eben auch schauen, wo Arbeitsplätze dran hängen und wer alles von Maßnahmen betroffen wäre.“

“Viel Verständnis für die Anliegen” – “Keine Akzeptanz für Straßensperrungen.”

Auch für Horstmann geht es nicht darum, Arbeitsplätze zu gefährden. „Die Erzählung ,Euch wird etwas weggenommen’, ist in der ganzen Diskussion nicht hilfreich und nicht unser Ziel. Wir wollen über attraktivere Angebote den Menschen den Umstieg erleichtern und die Mobilität zukunftsfähig machen.“ Ihnen gehe es dabei auch nicht um die sofortige Abschaffung von Autos. „Wir fordern aber, jetzt die Zukunft in Angriff zu nehmen und das bedeutet für uns, den Individualverkehr in den kommenden Jahren durch politische Maßnahmen zu reduzieren.“

Kein Lust auf  “Weiter, wie bisher”

Der Neubau von Parkhäusern berge dabei die Gefahr eines gegenläufigen Effekts. Schließlich stelle der Verkehr den „einzigen Sektor dar, in dem in den vergangenen 30 Jahren keinerlei CO2-Reduzierung stattfand“, wie Zacharias klar stellt. „Das, was wir von der Politik hören klingt meist nach ‚Wir machen weiter wie bisher‘.“ Deshalb gehe die Bewegung auch weiterhin auf die Straße und werde auch zu Protestaktionen aufrufen, die von manchen nicht befürwortet werden.

„Wenn wir vormittags demonstrieren, dann heißt es wir wollen ja nur Schule schwänzen. Wenn wir Nachmittags in der Altstadt demonstrieren, dann passiert bisher auch nicht viel“, so Horstmann. Sie ist sich sicher: „Ohne dieser Demo auf der Frankenstraße würden wir heute hier nicht sitzen.“ Es habe diese Aufmerksamkeit gebraucht. „Wir versuchen solche Formate möglichst selten zu nutzen. Aber ganz ohne geht es leider nicht.”

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Kommentare (47)

  • R.G.

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    Hallo junge Leute aus der Fridays for Future-Bewegung.
    Das war der richtige, längst notwendige Schritt. Heraus aus dem Schweigen, mit dem man eure ganze Generation mundtot machen möchte!

    In der Generation eurer Väter und Mütter oder Großväter und Großmütter gibt es Menschen, die über eure jetzt aktuellen Fragen qualifiert nachgedacht haben.
    Passend zur Frage der Verkehrsplanung verweise ich auf Professor Hermann Knoflacher.
    Seht euch seine Vorträge an!

  • kalter jo

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    Ein ganzheitliches Verkehrskonzept fehlt. Handeln ist angesagt. Die CSU schiebt es nun wieder auf die anderen Parteien. Was hat die CSU denn vor 2014 gehandelt in Sachen Verkehrsplanung, Verkehrskonzept , wo Stadt und Landkreis CSU-regiert waren? Nichts in dieser Richtung haben sie gemacht. Und ich frage mich sehr oft was bringt den Bürgern Arbeitsplätze, Gewerbesteuereinnahmen wenn dabei die Umwelt kaputt geht. Stellt mal bitte die Wirtschaft nicht immer an die erste Stelle. Herr Aumer, sie müssen auch nicht immer für jeden schritt das Auto benutzen. Wie oft fahren sie zu Terminen mit Bus oder Bahn?

  • Stadtamhoferer

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    Selbstverständlich hat jeder das Recht seine Meinung kundzutun und diese auch zu vertreten. Hier habe ich vollstes Verständnis, wenn man das Recht zu demonstrieren auch wahrnimmt. Trotzdem sollte man einmal daran denken, dass es auch Leute gibt, die auf Zufahrtsstraßen und Hauptverkehrsstraßen dringend angewiesen sind. So wurde z.B. am besagten Tag einem Krankentransportwagen mit einer schwerkranken Patientin die Weiterfahrt verwehrt. Dieser stand dann ebenso sehr lange mit der Schwerkranken im Stau. Aber auch Pflegedienste und andere Hilfsorgansiationen duften nicht zu den Kranken und Rentnern in die betroffenen Stadtteile fahren, da die einzige Zufahrtsmöglichkeit über die Frankenstraße gesperrt war und eine Weiterfahrt untersagt worden ist. Ich kenne es aus anderen Ländern, dass man hier Verständnis zeigt und es solchen Kraftfahrzeugen ermöglicht, zu ihren Einsatzorten zu fahren. Demonstration hin oder her. Vorsorglich: diese Fahrzeuge haben natürlich keine Sonderrechte im Straßenverkehr (Martinshorn-Blaulicht), es geht nur ein “MITEINANDER”.

  • R.G.

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    Kurzweilig bringt es das Interview mit Professor Hermann Knoflacher auf den Punkt:
    *„Autofahren ist schlimmer als eine Sucht“*
    Auf der Seite von deutschlandfunkkultur.de

  • Eingeborener

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    390.000 Euro ,Weihnachtsgeld ‘ hat die CSU lt. Abgeordnetenwatch am 27.12.vom Verband der bayr. Elektro- und Metallindustrie (tonangebend:die Autokonzerne) erhalten. Aumer und Co. müssten ehrlicherweise das Logo von BMW tragen, denn nur die vertreten sie in Wirklichkeit .

  • Leo Zacharias

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    Warum haben wir akutell Verkehrsprobleme?
    Wir haben ein Platzpoblem. Es ist zu viel Blech auf der Straße, damit sich der Verkehr flüssig bewegen kann und und zu wenig Platz, um diesen zu parken.
    Ist es eine Lösung, mehr Platz für den Verkehr zu schaffen (aka Straßen und Parkplätze zubauen) ?
    Nein, mehr Parkplätze und Straßen induzieren eine Zunahme von motorisierten Individualverkehr. Diesen zusätzlich induzierten Verkehr können wir auf Straßen, bei denen kein Zubau mehr möglich ist, nicht aufnehmen. Die Folge wären Staus an anderen Stellen. (Frankenstraße, Nordgaustraße, Nibelungenbrücke, Innenstadt, …)
    Straßenausbau ist keine nachhaltige Lösung, sie verlagert die Probleme und trägt zu einer Verschärfung des Engpasses bei.
    Die Lösung sind platzsparende und ressourcensparende Verkehrsmittel. Fuß, Rad, ÖPNV, Schiene, …
    (https://www.zukunft-mobilitaet.net/78246/analyse/flaechenbedarf-pkw-fahrrad-bus-strassenbahn-stadtbahn-fussgaenger-metro-bremsverzoegerung-vergleich/)

    Warum ist zu viel Blech auf der Straße?
    1. In den letzten Jahren haben wir massiv Straßen und Parkplätze gebaut, aber kaum Verkehrswege für Platzsparende Mobilität. Nehmen wir mal als Beispiel den aktuell gültigen Verkehrswegeplan von 1997 der Stadt Regensburg. Die empfohlenen Straßenbaumaßnahmen wurden – bis auf Sallerner Regenbrücke – umgesetzt.
    Die geforderten Maßnahme im Rad, ÖPNV und Fußverkehr hinken noch weit hinterher!
    https://www.regensburg.de/fm/121/verkehrsentwicklungsplan_kurzfassung.pdf

    2. Wir subventionieren massiv das Automobil. Abwrackprämie, Dienstwagenprivileg, Diesel-Steuervergünstigung, Elektro/H2 Prämie, ….. (https://www.tagesschau.de/faktenfinder/autoindustrie-subventionen-101.html) Damit wurde die Nachfrage künstlich über die eigentliche Marktwirtschaftliche Nachfrage gepusht.

    3. Wir externalisieren die Kosten des motorisierten Individualverkehrs. Kosten, wie Klimafolgeschäden, Gesundheitsschäden, Feuerwehr, Polizei, Beleuchtung werden nur zu einem Teil durch Abgaben vom Verursacher (Automobil) bezahlt. Ein großen Anteil zahlt die Gesellschaft (ca. 1000€ pro Bürger pro Jahr). Selbst diejenigen, die bewusst auf ein Auto verzichten! Es herrscht keine Kostenwahrheit bei Benutzung des Automobils. (https://www.greens-efa.eu/legacy/fileadmin/dam/Documents/Studies/Costs_of_cars/The_true_costs_of_cars_DE.pdf)

    Was müssen wir tun, um die CO2 Emissionen im Verkehrssektor zu senken?
    Eine vielzahl von Maßnahmen ist notwendig. Es gibt keine einzelne Maßnahme, die alles richtet. Weder Elektromobilität, noch Tempolimit allein werden es richten. Wir müssen alle diese emmisionsmindernden Maßnahmen umsetzen. Nur in der Summe entfalten sie eine signifikante Wirkung.
    https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/461/publikationen/3773.pdf

    Werden in der Politik die Entscheidungen entsprechend dem Ziel einer Emissionsminderung getroffen?
    Überwiegend Nein.
    In Regensburg wird ein Zubau von 1000 Parkplätzen (grob +10%) geplant, obwohl nach eigener Studie heute ausreichend Stellplätze im Stadtgebiet vorhanden sind. Ledigdlich die Verteilung zwischen Anwohnerparkplätzen, Einpendler, Besucher ist unausgewogen.
    Als Ziel wird “Kein weiterer Anstieg des motorisierten Individualverkehrs” ausgegeben, und die Lösung soll ein Zubau von Parkplätzen sein? Macht keinen Sinn.
    Zitat: “Die PGO wurde zuletzt 2003 geändert, d. h. die Höhe der Parkgebühren
    ist seit 13 Jahren nicht angepasst worden. Zum Vergleich: die Preise für Bustickets
    sind in der gleichen Zeit um 30 % (Jahresabo) bis 45 % (Tagesticket) gestiegen.”
    https://www.regensburg.de/fm/121/parkraumkonzept-strategiekonzept-parken-in-der-innenstadt.pdf

    In den Planungsämtern sitzen durchaus schlaue Leute, die wissen wie Mobilität optimal für alle und emmissionsarm gestaltet werden kann. Politisch wird allerdings eine andere Richtung vorgegeben.
    Letztendlich entscheiden die Politiker über die Verteilung der Investitionen und ob ein Projekt durchgeführt wird oder nicht. Hier setzt der Appell von FfF an.

  • Piedro

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    Zwei völlig zutreffende Aussagen:
    – die geplanten Millionenkosten für Parkhäuser und Straßenausbau wären im ÖPNV besser verwendet.
    – die nächsten Jahre wird es ohne Auto nicht gehen.

    Beides stimmt. Also sollte man schauen, wie man beide Aspekte sinnvoll verknüpft. Pendler müssen nicht mit dem Auto bis zum Arbeitsplatz kommen. Für dieses Segment ist ein Park&Ride-System sinnvoll. Parken am Stadtrand, weiter mit gut getaktetem, privilegiertem Nahverkehr, gern kostenlos, zwingend von morgens sehr früh bis spät abends.

    Der Erkenntnis des Umbruchs folgend wäre in 5 Jahren zu prüfen, ob sich der Parkbedarf geändert hat, es sollte wohl so sein. Auch Touristen legen keinen gesteigerten Wert darauf, mit dem Auto durch die Stadt zu rollen, die Anfahrt muss gewährleistet sein, den Rest können Bus oder Bahn erledigen.

    Auch das Thema Lieferverkehr gehört betrachtet. Hier ist weiter mit einer Zunahme zu rechnen. Zum einen die allseits beliebten Paketdienste, dann die Zulieferer. Verkehr für die Industrie dürfte sich mehr am Stadtrand abspielen. Da wird sich wenig ändern lassen. Aber die Zulieferung an Geschäfte könnte neu gedacht werden, mit einfacher Logistik. Lieferungen werden an eine zentrale Stelle gemeldet und disponiert, Geschäfte erhalten ihre Sendungen, gleich von wem geliefert, zeitnahe mit kleinräumigen, elektrischen Fahrzeugen. Ausgenommen natürlich große Lieferungen, etwa für Supermärkte oder Kaufhäuser, die gleich ganze Paletten kriegen.

    Grundsätzlich ist ähnliches auch für die private Paketzustellung denkbar.

    Der Ausbau des regionalen Nahverkehrs ist vermutlich auch ratsam. Ich kenne mich da ja nicht aus bei euch, mit nur einem Einblick vermute mich: optimal ist das nicht mal tagsüber. Man könnte sich anschauen, wie viel Parkgebühren Pendler aus dem Landkreis in die Stadtkasse bringen und dieses Geld darauf verwenden, dass die nur noch am p&r-Parkplatz stehen. So kann man schön verfolgen, wie sich die gesetzten Maßnahmen auswirken. Die Einnahmen gehen im gleichen Maß zurück wie sich die Investitionen lohnen.

  • R.G.

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    In den 70ern entwickelte Dr.Hermann Knoflacher, Zivilingenieur, Professor am Institut für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik der Wiener Technischen Universität, das Gehzeug.
    Er schnallte sich einen Rahmen um, der etwa soviel Platz braucht wie ein damaliger Mitteklassewagen, ging damit auf Straßen und über Zebrastreifen oder parkte.
    In Wikipedia:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Knoflacher
    oder in der Wiener Zeitung;
    https://www.wienerzeitung.at/meinung/blogs/freitritt/672654_Vom-Gehzeug-zum-Fahrzeug.html

    Mit den Suchworten
    Einleitung – Verkehr und Mobilität 24 Apr Virus Auto

    findet ihr nach dem Beispiel Knoflachers durch mehrere Bilder visualisiert, wie die bisherige Verkehrsplanung handelt, welchen Raum sie dem Auto gibt.

  • Regensburger

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    Als Vertreter der älteren Generation könnte ich sagen ‘Nach mir die Sintflut’ – leider denken und handeln sehr viele nach diesem Grundsatz – aber da ‘Neben uns die Sintflut’ bereits stattfindet, ist entschiedenes Handeln jetzt notwendig.
    @Leo Zacharias hat die Probleme und die Lösung klar benannt.
    Eine nach Aumers’s Worten agile Politik darf nicht darauf warten, dass unsere Gesellschaft reif für die notwendigen “Anpassungen” wird, sie muss aktiv tätig werden und die Gesellschaft gestalten.
    Um die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder lebenswert zu erhalten, darf das Credo des ständigen Wachstums von Wohlstand und Mobilität hinterfragt werden.

  • Anwohner

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    „Derzeit gibt es keine attraktive Möglichkeit, mit dem Rad oder zu Fuß in diesem Bereich über den Regen zu gelangen.“ .. für wie doof hält der die Leute ?! an der Stelle will auch gar keiner über den Regen. wie soll der Radfahrer auch überhaupt dahin kommen ? über die Amberger ? oder die Nordgau, was eine Bundestraße ist, wo es eh verboten ist, mit m Radl zu fahren ? und dann auch noch ausgerechnet neben so ner stinkenden Blechkaravane ? ja ? genau dafür soll man auf s Rad umsteigen ? dass man dann auch noch auf m Rad sitzend, in 10m Höhe, über den Resten der letzten halbbwegs naturähnlichen Ruhezonen in Stadtnähe sich die NOXen in die Fr..e pusten lassen darf !? die meisten der Radfahrer geben, wenn sie die Möglichkeit haben, der naturnahen Route den Vorzug vor einer straßenorientierten, was in diesem Kontext heisst, dass das Grosse der Radler weiterhin hinterm Auerbräu den Regentalradweg oder die östliche Variante über die obere Regenstrasse / Uferstraße nutzen würde um nach Norden zu gelangen. NOCH – GsD in aller Ruhe entlang der Fussballfelder durch eine idyllische Flusslandschaft mit wunderschönen Pappeln , Weiden, schönen kleinen Badeflecken und Anglerplätzen.

  • Tobias

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    Der Invidiualverkehr ist notwendig und darf nicht unnötig verteuert oder verteufelt werden, denn wir Menschen sind individuell. Ich erzähle Euch jetzt mal die Situation meiner Mutter (52), die im ALEX-Center arbeitet, aber 7km nördlich von Regensburg, nahe Schwetzendorf, lebt, weil die innerstädtischen Mieten zu hoch sind.

    Meine Mutter arbeitet, wie im Handel üblich, bis 20 Uhr. Sie haben ihr zweites Auto letztes Jahr abgemeldet. Das Problem? Die Linie 12 macht ab 20 Uhr einen Knick* im Fahrplan und meine Mutter braucht für die 7km über 1h. Nach der Arbeit, bei -5°C im Winter an leeren Haltestellen stehen. Toll! Von täglich 2h Zeitverlust für lächerliche 14km ganz zu schweigen! (* Ein Fahrplanknick, von dem ich ein leidiges Lied singen kann, ist der 5er. Fährt um 20:20 Uhr und dann 21:40 Uhr. Der bis 20 Uhr geltende 20-Minuten-Takt wird einfach mal um 1:20h geknickt. Ich habe TÄGLICH keine Möglichkeit gehabt, nach Schwabelweis zu kommen! Ein solcher Knick findet sich bei allen Linien)

    Das Auto wird verteufelt und verteuert, aber es fahren auch keine Busse. ABER: Das ist auch nachvollziehbar. Denn um diese Zeit ist das Fahrgastaufkommen für “Überlandlinien” lächerlich niedrig. Die Busse sind fast leer, sagen wir mal 10 Fahrgäste, wenn sie stündlich fahren. Würden die Fahrzeuge häufiger fahren, würde der “Sammeleffekt” verloren gehen. Es wären dann noch im Schnitt und um diese Uhrzeit vllt. 3 Leute im Bus unterwegs. Ist das noch Umweltschutz, wenn für 3 Leute der 12er in die Stadt, über den Winzer, durch Pettendorf, Schwetzendorf, Reifental etc. eiert? Ist das ein “Zukunftskonzept”, EURO6-Diesel für 4 Personen auf VERDACHT (es muss ja kein Fahrgast an den Haltestellen warten) durch die Landschaft eiert? Nein. Dafür ist der Individualverkehr gedacht. Diese 3 Leute in dem Bus hätten in ihren Privat-PKW weniger CO² verursacht, da diese zielgerichtet nach Hause fahren, und nicht zigzag quer durch bayerische Landschaften.

    Als ich Azubi war (2007-2010) und in Schwabelweis gewohnt habe, hatte ich den oben erwähnten Fahrplanknick. 20:20 Uhr-Bus nicht erwischt? Um 21:40 Uhr kommt der nächste! Toll. Natürlich braucht man dafür ein Auto, denn ich fahre nicht vom Zentrum an den äußersten, östlichen Stadtrand bei schlecht geräumten Fahrradwegen bei -12°C im Winter NACH DER ARBEIT, nur weil ein paar weltfremde Kinder ohne Verantwortung Lärm machen. Die sollen mal ihren ersten Lohnzettel erhalten anstelle auf der Straße zu hocken und Schach zu spielen, dann reden wir weiter.

  • Prof. Dr. Achim Hubel

    |

    Der Kommentar von Leo Zacharias bringt die anstehenden Probleme hervorragend auf den Punkt. Man kann sich nur darüber freuen, dass die FfF-Mitglieder nicht nur öffentlich protestieren, sondern auch genau wissen, warum sie das tun. Viele von ihnen sind bestens informiert und legen den Finger gezielt auf die existierenden Schwachstellen. Sie kritisieren die Politiker, wenn diese alles Mögliche versprechen, aber keine Taten folgen lassen – was gerade in Regensburg seit Jahren der Fall ist.

    Hinzuweisen ist z.B. auf das ewige Gerede von der “dritten Röhre” des Pfaffensteiner Tunnels. Das ist ein von bestimmten Politikern gern gebrauchtes Schlagwort, mit dem sie sich bei uns Bürgern beliebt machen wollen. In Wirklichkeit weiß jeder, der sich nur ein wenig mit der Verkehrssituation in Regensburg beschäftigt hat, dass hier von einem Phantom geredet wird, das keinerlei Aussicht auf Realisierung hat.

    Eine derartige Verbreiterung des Tunnels von vier auf sechs Fahrspuren hätte nur dann Sinn, wenn diese nach Süden weitergeführt werden würde, um die Verkehrsflüsse besser verteilen zu können. Nach Süden müsste deshalb außer dem Tunnel auch die Pfaffensteiner Brücke über die Frankenstraße und die Donau verbreitert werden, was wahrscheinlich einen neuen Brückenbau erforderlich machte. Dann käme das überdeckelte Teilstück der Autobahn im Bereich des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder, das ebenfalls verbreitert und neu gebaut werden müsste. Auch die Unterführung unter der Prüfeninger Straße bräuchte einen Neubau. Dann käme gleich die Bahnunterführung, die ebenfalls neu gebaut werden müsste, ebenso wie die Unterführung der Kirchmeierstraße und die Überführung der Ziegetsdorfer Straße. Und die Kreuzung der A 93 mit der A 3 bräuchte ebenfalls neue Baumaßnahmen, wenn dieses verbreiterte Teilstück der A 93 überhaupt Sinn machen sollte. Zu allem Überfluss gibt es natürlich keine schon vorhandene Trasse, sondern es müssten Grundstücke und Immobilien angekauft werden, welche für die zusätzlichen Fahrspuren benötigt wären….

    Das alles zusammengerechnet würde meines Erachtens viele, viele hundert Millionen Euro verschlingen. Mit denen könnte man in Regensburg mehrere Stadtbahnen bauen, ein hervorragendes ÖPNV-Netz einrichten und betreiben, endlich den Fahrradverkehr optimieren und all das tun, was man für eine zukunftsorientierte, verkehrsberuhigte und klimafreundliche Stadt schon längst hätte mit Vehemenz vorantreiben müssen. Da entlarvt sich der Hinweis auf die dritte Röhre als Ablenkungsmanöver, mit dem man den wirklich anstehenden Problemen ausweicht.

  • Klaus Randerer

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    Die 3. Röhre ist schon aus Sicherheitsgründen in Notfällen dringend erforderlich. Ich habe für die Verhinderer kein Verständnis.

  • Eingeborener

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    @,Zacharas @ Hubel, was Sie schreiben, ist zutreffend und naiv zugleich. Im Ihrer Rechnung fehlt die maßgebliche graue Eminenz im Hintergrund: Die Profit Interessen der Eigentümer der Autokonzerne.
    Ohne Auseinandersetzung damit verschwenden Sie Ihre Energie.

  • Piedro

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    Ach, Herr Tobias, da schreiben sie mal einen konstruktiven Beitrag und können es sich doch nicht verkneifen, sich abschließend in abwertender Pauschalität zu ergehen. Als wäre FfF nur eine Sache von Kindern, die eh nichts zu sagen haben, ehe sie ein eigenes Einkommen vorweisen können. Diese Ignoranz ist einfach nur doof. Mit Verlaub.

    Interessanter ist Ihr Blick auf den Nahverkehr und die Tatsache, dass er suboptimal organisiert ist. Das Fahrgastaufkommen ist natürlich ein wichtiger Aspekt, aber das kann kaum zunehmen, wenn Buslinien wie beschrieben organisiert sind.
    Vorstellbar wäre hier mal anzusetzen und den regelmäßigen Bedarf mal zu erheben. Wenn höchstens zehn Fahrgäste ins Fahrzeug kommen, muss das kein üblicher Linienbus sein. Kleinere, flexibel disponierte Fahrzeuge wäre eine Lösung, die für hunderte Fahrgäste interessant ist, weil sich so eine Alternative zum Auto bietet. Neben fixen Haltestellen und Abfahrtzeiten könnte eine dynamische Streckenführung generiert werden, die das Umland bestmöglich abdeckt. Dort will man ja nicht nur nach Regensburg, auch der Weg zum Nachbarort kann grotesk mühsam sein. Die Investition in kI-gesteuerte Ampeln könnten hier mehr bewirken. Ein steigendes Verkehrsaufkommen ist nur eine Prognose, die auf den gegebenen Fakten beruht. Man kann investieren, um dieser Entwicklung gerecht zu werden, oder man kann investieren, um das Verkehrsaufkommen zu regulieren und dem Individualverkehr eine Alternative entgegen zu stellen. Und da findet man im Umfeld von FfF weit mehr konstruktive Ansätze als in den Parlamenten, regional oder Bundestag.

    Seien Sie mal etwas nachsichtig mit den Kids, wenn die mal Unsinn reden, und tun sie nicht so, als sei gesellschaftliche und politische Teilhabe vom Einkommen abhängig oder durch dieses wertvoller. Da sind nicht nur Grundschüler unterwegs. Von den Älteren können Ihnen einige leicht das Wasser reichen, und wenn die erst in Lohn und Brot sind werden sie auch Geld verdienen, ohne mit dem Auto zur Arbeit fahren zu müssen.

  • Piedro

    |

    @Leo Zacharias
    Danke für Ihren Beitrag. Er zeigt sehr schön, wie aussichtslos die angedachten Konzepte langfristig sind, und das nicht nur regional. Auch die finanzielle Belastung von Individual- und öffentlichem Verkehr ist interessant. Trotzdem mangelt es vor Ort an der Möglichkeit, mit dem Bus zur Arbeit und wieder nachhause zu kommen. So lange das nicht gewährleistet ist, wird sich dieser Verkehr nicht reduzieren lassen. Die Investitionen gelten jedoch dem zukünftigen, zu erwatenden Verkehr. Sie werden nichts oder nicht viel an der Situation von Anwohnern und Pendlern ändern. Intelligente Ampelsysteme ersparen dem einen vielleicht fünf, ein einem anderen zehn Minuten, mit Glück weiß jeder wo die Karre stehen darf, und bestimmt darf man sich über die eingesparten Abgase freuen, aber bitte. So doof muss man doch nicht sein.

    Mich würden die bereits veranlagten Kosten interessieren. Die eingepreisten und die realistischen. Regensburg wird kaum den ersten Tunnel des Jahrtausends liefern, der nicht um einiges teurer wurde als geplant. Die Ampelreform, die Parkhäuser… da dürfte einiges zusammen kommen. Wenn man eine Vorstellung von dieser Zahl hat, kann mensch versuchen sich vorzustellen, wie dieses Geld ANDERS verwendet werden könnte, um Transportbedarfe möglichst umfassend zu decken, zu organisieren und zu finanzieren. Dabei darf man zumindest davon ausgehen, dass Mittel vorhanden sind um etwas zu verwenden, was nicht mehr Individualverkehr bedeutet.

    Wenn es dazu mehr zu sagen gibt als Floskeln: hier wäre eine wohl moderierte Plattform, um Argumenten Ausdruck zu verleihen. Zufällig ist ja auch gerade Wahlkampf, da können Argumente nix schaden. ;)

  • Piedro

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    @Eingeborener
    Die Profite der Autoindustrie entsprechen nur bedingt den Interessen der Allgemeinheit. Auf Bundesebene sind die entsprechenden Zuwendungen natürlich erheblich, was sich schon daran zeigt, wann zB Parteienspenden erfolgen – und an wen.
    Es ist eine Frage der Zeit, wann in Regensburg Arbeitsplätze in der Autoindustrie und den Zulieferern futsch sind. Der Investitionsstau ist längst spürbar, ob es um Werkzeugmaschinen geht, oder um industrielle Dienstleistungen. Die Politik reagiert noch nicht, aber “der Markt”.
    Wer sich kein Auto leisten kann fährt auch keins. Da kann die Industrie sich in alle Richtungen gleichzeitig verbiegen. Der braucht ‘nen Bus, ‘ne Bahn, oder er bleibt wo er ist. Man kann über Widerstände nachdenken, in der Politik in der Wirtschaft, aber man braucht sein Denken nicht auf solche Interessen ausrichten. Auch wenn sie schmieren, auch wenn sie mauern, auch wenn sie lügen. Interessiert doch nicht wirklich, wir haben andere Probleme, und andere Möglichkeiten als Profite zu bedienen.

  • Piedro

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    @Klaus Randerer
    Aus Sicherheitsgründen dringend notwendig? Warum? Gibt es ein Argument für die Behauptung?

  • Piedro

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    @Prof. Dr. Achim Hubel
    “Da entlarvt sich der Hinweis auf die dritte Röhre als Ablenkungsmanöver, mit dem man den wirklich anstehenden Problemen ausweicht.”
    Nein, man weicht dem Problem nicht aus, sondern der Lösung. Das darf dann auch ruhig was kosten.

  • Leo Zacharias

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    @Klaus Randerer: Können sie genauer ausführen, warum aus Sicherheitsgründen eine dritte Röhre notwendig ist? Bisher wurde dieser Punkt in der Diskussion noch nicht erläutert.

    Ich finde es falsch von Ihnen, andere Meinungen in der Demokratie als “Verhinderer” zu bezeichnen, wenn sie nicht der eigenen politischen Meinung entsprechen. Als FfF gehen wir in den Austausch und bringen unsere Meinung ein, damit verhindern wir doch keine Projekte, wenn sie von der Mehrheit gewünscht und beschlossen werden.

    @Allgemein: Zur Lektüre empfehle ich: https://www.br.de/nachrichten/bayern/raus-aus-der-stadt-parken-gegen-den-verkehrskollaps,RnBSp0P

  • "Stadtrad"

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    Ich wünsche mir vom Bürgermeister, dass er ein Video dreht, in dem er der Bevölkerung zeigt, wie man einen Schlauch flickt (da, mein ich, fangen die Probleme schon an). Anschließend wird ein verkaufsoffener Sonntag veranstaltet, allerdings mit Fahrverbot für Privat-PKW. Dann wird sich vmtl. herausstellen, dass wir mehr Radlparkplätze brauchen.

    Mit dem Auto zur Arbeit fahren wird weniger werden, wenn die Arbeit weniger wird. Zu diesem Zeitpunkt möchte aber niemand an der Regierung sein, drum wird das aufgeschoben bis alles vorbei ist. Allerdings könnte man hier ansetzen und eine Umgestaltung der Wirtschaft vorantreiben.

    Denn momentan ist es doch so: eine Firma, die Arbeitsplätze verspricht, darf sich gerne mit Handkuss ansiedeln und ihr Unwesen treiben, auch wenn das hergestellte Produkt Schrott, Glump, Firlefanz oder Schnickschnack ist und uns nicht weiterhilft. Z.b. ein Auto ;) Das wird am besten gleich an die Bediensteten verkauft. Die können dann damit zur Arbeit fahren und bilden gleichzeitig eine gewisse Lobby. Und so dreht sich alles im Kreis ohne dass uns schwindlich wird.

  • Hthik

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    @Tobias 11. Januar 2020 um 08:41
    Diese Strukturen, wie dass Arbeiter mit dem Auto pendeln, sind erst dadurch entstanden, dass das Auto als selbstverständlich vorausgesetzt wird. Die Mobilität hat sich immer mehr dahin verlagert, weil keine Notwendigkeit gesehen wurde, den ÖPNV auszubauen.

    Es ist schon teilweise richtig, dass das Sparen “auf die Kleinen geht” aber deswegen, weil die Großen es vorausschauend so angelegt haben, dass eine künstliche Solidarität entsteht, in der die, die Wenig haben, durch Sparmaßnahmen absolut wenig aber für sie relativ viel, da sie ja schon an der untersten Existenzgrenze sind einbüßen und sie daher gegen diese Sparmaßnahmen sind und somit direkt der Schutzwall für die Interessen des Kapitals sind.

    Das ist einer der Tricks wie man in einer Demokratie Mehrheiten für eine Politik organisiert, die gegen die Interessen der Mehrheit agiert.

  • Hthik

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    @kalter jo 10. Januar 2020 um 14:35 | #

    “Die CSU schiebt es nun wieder auf die anderen Parteien. Was hat die CSU denn vor 2014 gehandelt …”

    Nicht nur das. Aus dem Artikel geht leider nicht klar hervor, ob und was der Hr. Helmes für konkrete Projekte, die die CSU durchführen wollte, die aber von der Stadtratsmehrheit gestoppt wurden, aufführte.

    Es ist ja nicht so, dass der Stadtrat ein Gremium ist, in dem nur eine Einheitspartei etwas sagen darf. meines Wissens war da auch die CSU vertreten und durfte auch Anträge einbringen.

  • MarcusAntonius

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    @Prof. Dr. Achim Hubel
    Dieen Beitrag über die Verlängerung zru 3. Röhre finde ich extrem aufschlussreich und wichtig. Vielen Dank dafür. Warum wird so etwas nicht generell und laut gesagt. Aber weiter gedacht bedeutet das, dass die 3. Röhre hilft, den Verkeht durch den Tunnel zu bringen und dann die Frankenstraße bzw. dieClermont-Ferrand-Allee (Ausfahrt Regensburg-West) zu bedienen. Die Parallelbrücke zur Pfaffensteiner Brücke würde dann noch als Verlängerung der 3. Röhre dienen. Dass man den Tunnel beim Krankenhaus (unter dem Deckel) und ie genannten nachfolgenden Brückenbauwerke erweitern würde, ist wahrlich nicht vorstellbar.

  • Julian86

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    “Rad total in Regensburg” – Projektvorschlag für ein Wochenende

    Anlehnung an
    https://www.bayernbike.de/events/rad-total-im-donautal/

    Nur was der Mensch “spürt” an guten Gefühlen etc. veranlasst ihn dazu, sein Tun und Unterlassen zu ändern, um wieder diese guten Gefühle abzurufen.

    Was wäre das passende Wochenende 2020? Welche Bereiche, welche Verkehrsachsen etc. böten sich an? Dezentrales Radwochenende in der Domstadt?

    Vereine und Radbeauftragter der Stadt: Wo steht der Runde Tisch mit dem Motto:

    “Come Together – The Beatles”

    Alt und Jung, die BMWler und FfF, … könnten die neue “Droge” Radfahren schnuppernd “erfahren”. Freiheit dem öffentlichen Raum, 25 % desselben tagtäglich allein durch parkende Autos zugestellt werden!

    Im Übrigen fand ich durch die Bank die obigen Beiträge sehr informativ und aufklärerisch. Der Wandel beginnt im Kopf. Jetzt sollte er in die Beine: “Das Maß des Menschen ist der Fuß.”

    Autofreier Tag 2020
    22. September 2020 in Europa
    http://www.kleiner-kalender.de/event/autofreier-tag/96120.html

  • Julian86

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    Input aus München, Wien und Freising
    https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-verkehr-innenstadt-vorbilder-1.4748906

    sowie ein trefflicher Kommentar
    https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-verkehr-innenstadt-kommentar-1.4748908

    Der Abgeordnete Aumer könnte, das Wiener Beispiel der vielen “Begegnungszonen” aufgreifend, um Mehrheiten im Bundestag werben, damit die hiesigen Straßenverkehrsregelungen geändert werden, um auch hierzulande diese Zonen einzuführen.

    Dort dürfen auch Autos fahren (SchrittV), Fußgänger haben aber Vorrang. Wien hat mittlereweile ein Dutzend davon; es sollen noch mehr werden.

  • Piedro

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    @Julian86
    Es freut mich immer, wenn auf Wien verwiesen wird. Diese Begegnungszonen kamen nach “meiner” Zeit, aber einmal bin ich in eine geraten. Die Mariahilferstraße, die vom Bahnhof in die Innere Stadt führt, war plötzlich eine solche. Aber dann ging es, kurz vor dem Ring, einfach nicht weiter, die Schrittfahrenden sollen nach links abbiegen, wo man jedoch die Straße aufgerissen hatte. Es gab keinen Ausweg. Rechts war eine Einbahnstraße, und zurück durfte man nicht. Die Wahl fiel auf das kleinere Übel, die Einbahnstraße rechts galt nur bis zur nächsten Ecke.

    Ich kenne die Mariahilferstraße wirklich gut. Und was so drumrum ist. Ich habe da die eine andere oder andere Millionen umgesetzt. In Schilling. Was ich feststellte: der Lauf, der sich zuvor auf zwei Straßenseiten verteilte, nun breitflächig dahin schlenderte. Bestimmt hat die Lärmbelästigung nachgelassen, weil vorher viel mehr Verkehrt geschaltet wurde. Wer sich auskennt umfährt die Begegnungszone, und ich kann mir ungefähr denken, auf welche Straßen der Verkehr umgeleitet wird. Das war früher schon gräuslig.
    In Wien fährt man eh nur mit dem Auto wenn man muss, es nicht besser weiß, oder weil die Karre da, wo sie abgestellt wird, was hermacht. Das U-Bahn-System ist erstklassig, und auf der Mariahilferstraße finden sind von Anfang bis Ende Stationen. Wer will kann problemlos in jede Himmelsrichtung an den Stadtrand fahren, und darüber hinaus. In Wien fährt man nicht mit dem Auto zur Arbeit, es sei denn… Nach Regensburg fährt man mit dem Auto zur Arbeit, weil es anders nicht geht oder einfach keinen Sinn macht, weil man ja auch a bisserl leben will. Da braucht’s keine Begegnungszonen, sondern attraktive, wirtschaftliche, öffentliche Alternativen.

  • Julian86

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    Seit 2006 wird die ARENA ANALYSE erarbeitet. Die 2020-Studie liegt nun vor:
    “Auffällig in allen großen und kleinen Städten: Wo noch 2020 Fahrzeuge parkten, stehen jetzt Bäume. Nicht nur wegen der CO₂-Gesamtbilanz, sondern auch zur Kühlung in den heißen Sommern. Denn mit dem Eindämmen des Klimawandels ist nur die Hälfte der notwendigen Anpassungen bewältigt. Teil zwei muss sich mit der Art und Weise beschäftigen, wie man in einer erwärmten Welt lebt – ..,”

    Mehr dazu, FfF, wegweisend auch für Regensburg
    https://www.zeit.de/2020/03/klimawandel-digitalisierung-big-data-wirtschaft-umweltschutz-expertenstudie

  • Jürgen

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    Gut gebrüllt Löwe (Leo)!
    Ich hoffe ihr macht weiter. Alles was du geschrieben hast kann ich unterschreiben.
    Sie Sallener Regenbrücke und auch die Donaubrücke bei Kneiting würde ich befürworten, jedoch nur als reine Bus und Radbrücke! Wenn ein System Vorteile hat, wird es besser genutzt.
    Ich stand übrigens auch im Stau, aber nur so funktioniert eine Demo.
    @ Prof. Dr. Achim Hubel / 11. Januar 2020 um 10:33| #
    Perfekt dargestellt. Was unseren rothaarigen CSU Politiker, wieder einmal in die Not bringt sich ein neues Thema zu suchen. Mal sehen wann er diesen umstand merkt.
    ;-)

  • GSH

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    In Sinzing im Dezember am Freitag Abend 45 Minuten bei minus fünf Grad und Nebel am Bahnsteig auf den Zug gewartet. Weder kam eine Durchsage, noch gab es eine Anzeige bzgl. der Verspätung.
    Beim nächsten Versuch fuhr der Zug vom Hauptbahnhof in Etterzhausen einfach durch und blieb in Undorf stehen. Blöd nur, dass der kostenlose Shuttleverkehr im Markt Nittendorf nur zum Bahnhof Etterzhausen eigerichtet ist. Mit drei alten Damen, die wahrlich sehr schlecht zu Fuß waren, stand ich dann am Bahnhof Undorf und konnte mich abholen lassen.

    Nur zwei Beispiele. Trotzdem bin ich die nächsten zwei Mal mit dem PKW in die Stadt gefahren und hab’ am Dultplatz geparkt. Es war einfach viel einfacher und entspannter.

  • Menschenfreund

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    @FridaysForFuture Team

    Euer Engagement ist grundsätzlich sehr zu loben, aber grundsätzlich sollte man immer erst das größte Problem zuerst “angehen”.

    Gegen Einführung des Mobilfunkstandards 5G sollte man vorrangig kämpfen.

    So wie es diese Ärzte auch tun:
    https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.demo-am-staatsministerium-in-stuttgart-protest-gegen-5-g-in-weissen-arztkitteln.18d9e428-36dc-4cab-ac71-b5af2cce9140.html

    Bestenfalls führt 5G zu massiv steigenden Krebserkrankungen. Es gibt aber auch genug seriöse Wissenschaftler, die davon ausgehen, dass innerhalb von 2 Generationen ein komplette Unfruchtbarkeit der Bevölkerung vorliegt und die Menschheit daher vom “Aussterben” bedroht ist.
    Es ist jedoch leider wie früher mit dem Klima – Politik und Industrielobby stellen die 5G Kritiker als “Spinner” dar.
    Ich empfehle jedem sich selbst mit der Materie zu befassen – daher auch mein Aufruf an FFF:

    Ihr habt ein große Reichweite – nutzt sie um auf die Gefahren von 5G hinzuweisen, denn was nützt ein geretteter Planet, wenn in 100 Jahren niemand (keine menschliche Population) mehr da ist, um diesen zu bewohnen.

  • MaxPla

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    Trickreich waren in der öffentlichen Diskussion der Sallerner Regenbrücke Entfernungsberechnungen der Brückengegner und das zentrale Schaubild zum Sammeln von Unterschriften. Es zeigte als nützliche Horrorphantasie den scheinbaren Grund einer LKW-Verlagerung von A3/A93 auf die Nordgaustraße – im Kontrast zu den professionellen Verkehrsplanern. Ein Negativbeispiel demokratischer Gewaltenteilung war die lückenhafte Vorbereitung des Stadtratsbeschlusses durch einige Verwaltungsstellen und ihre Verzögerung der Ausführung des positiven Beschlusses.

  • Taxifahrer

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    Ich rufe alle Fridays for Future Aktivisten auf, sich in Parteien zu engagieren. Die APO ist schön und gut. Und man kann damit auch was bewegen. Aber letztendlich entscheidet die Politik. Zudem halte ich nichts von Zwischenrufen aus dem Publikum bei Podiumsdiskussionen. Die Podiumsteilnehmer diskutieren. Das Publikum kann reden, wenn es danach befragt wird. Wenn nicht, muss es ruhig sein. Die individuelle Meinung von irgendeinem Bürger aus dem Publikum interessiert in der Regel keinen. Er wurde nicht auf das Podium eingeladen.

  • Mr. T.

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    Menschenfreund, das ist natürlich eine gute Idee, die Klimaaktivisten auf ein anderes Schlachtfeld zu führen. Wenn 5G so gefährlich ist, dann sind es 4G, 3G und 2G auch. Noch viel schlimmer ist dann DECT, das in fast jedem Haushalt und für Babytelefone verwendet wird. Also erst mal Mobilfunk abschaffen, dann kann man immer noch das Klima retten. Wobei wir uns bei der Mobilfunkversorgung hierzulande keine Sorgen machen müssen. Dann gibt es halt irgendwann nur noch Niederbayern, Stiftländer, Uckermarker und Eifeler (oder wie man die nennt) in Deutschland.
    Und so lange noch irgendwo Kinder verhungern brauchen wir auch nicht über Braunkohlekraftwerke reden …

  • Anna Sibzger

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    @Piedro : wo man jedoch die Straße aufgerissen hatte.. heisst ja nicht umsonst Neubaugasse ;-)

  • Julian86

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    BAUERN LEGEN BERUFSVERKEHR LAHM
    Wurde da aktuell MdB Aumer in Berlin auf der Motorhaube eines Treckers im Wege der Gesichtserkennung ausgemacht?
    “Bundesweit sind Traktoren-Konvois auf dem Weg ins Zentrum der Städte.” – meldet der SPIEGEL.
    Mehrere tausend Traktoren auf Sternfahrten nach Berlin und anderen großen Städten. Und Aumer unter ihnen? In diesem Diesel-Nirwana? Ich kann´s nicht glauben. Wahrscheinlich eine Fehlleistung der Kameras. Womöglich war es doch nur Sammer in jungen Jahren.

  • MaxPla

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    @Jürgen, MarkusAntonius, Leo Zacharias Sicherheitsprobleme im Pfaff. Tunnel sind dokumentiert: Verkehr Regensburg 2020 zeigt Google Maps bspw. bei normaler Verkehrslage montags 8Uhr (nur grün ist fließend ). Demnach weniger brisant ist A93 südlich Clermont-Ferrand-Allee. Aus der Schweiz und anderen Nachbarländern wurden Tunnelkatastrophen berichtet. Tunnelsicherheit erfordert auch geringere Auslastung als offene Straßen. Abb. 3-2 und 3-4 aus https://www.regensburg.de/fm/121/vu_kap_3_defizitanalyse_seite_48-88.pdf belegen, dass Sicherheitsprobleme seit langem fundiert dokumentiert sind.

  • KW

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    @MaxPla
    Mit Verlaub, aber das ist doch ziemlicher Unfug was Sie da schreiben, insbesondere der Verweis auf Tunnelkatastrophen in mehreren km langen Tunneln in Österreich oder der Schweiz.
    Der Tunnel Pfaffenstein ist 880m lang und zwei-röhrig , also ohne Gegenverkehr. Da spaziert man im Falle eines Fahrzeugbrandes relativ entspannt raus.
    Was die Fluchtmöglichkeiten verbessern würde wäre allenfalls eine weitere Fluchtröhre für Fußgänger aber keine dritte Röhre im Sinne eines 6-streifigen Ausbaus der A93 in Regensburg.
    Den Nonsens eines 6-streifigen Ausbaus hat Herr Prof. Hubel weiter oben bereits allgemein verständlich beschrieben.

  • highwayfloh

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    Was den ÖPNV anbelangt, so ist vieles durchaus verbesserungswürdig. Was aber den – so gerne in Wahlkampfzeiten propagierten – “kostenfreien / kostenlosen” ÖPNV anbelangt, muss man ehrlicherweise doch dazu folgendes sagen:

    Auch wenn vor Ort kein Fahrpreis / kein Fahrschein mehr verlangt wird, so bleibt der ÖPNV (hier in Regensburg der Busverkehr) dennoch nicht kostenfrei, kostenlos!

    Warum? Ganz einfach:

    Bekommen die Busunternehmer welche als Subunternehmer für “das stadtwerk.mobilität” unterwegs sind ihre Busse in Zukunft geschenkt? Den Sprit? Die sonstigen Kosten? Fahren wir Busfahrer/innen in Zukunft ohne einen Lohnanspruch zu haben? Antwort: NEIN!

    Das ganze wird dann so laufen, dass man es zwar nicht mehr direkt spürt, was tatsächlich an Kosten im ÖPNV aufläuft, es wird halt dann indirekt abkassiert, notfalls werden diverse Steuern dann wieder einmal um ein paar (Teil)-Prozentpunkte angehoben und dies trifft die Allgemeinheit dann wesentlich stärker als eine direkte Preiserhöhung bezüglich einzelner Tarife, wie es bisher der Fall war.

    Und was uns Busfahrer anbelangt:

    In letzter Konsequenz müsste dies dann heissen:

    Für unseren Lebensunterhalt und unsere Lebensansprüche hat der Staat dann zu sorgen und aufzukommen, also auch wieder die Allgemeinheit und der Steuerzahler, also kostenloser Wohnraum uns sonstiges für uns! Dies würde es in letzter Konsequenz bedeuten.

    Von daher ist diese Diskussion um einen kostenfreien ÖPNV absoluter Humbug.

  • highwayfloh

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    Nachtrag:

    Leute informiert Euch doch mal, über die Möglichkeiten der Tarifgestaltung. Geht ins Büro vom RVV oder nutzt die App vom RVV mit dem Tariffinder.

    Als Busfahrer erlebe ich es derzeit sehr häufig dass wegen dem weggefallenem Innenstadtticket lamentiert wird. Dies ist doch völlig unnötig.

    Kauft Euch eine Streifenkarte (im Bus kostet die wegen dem Aufschlag zwar 12 Euro aber im Vorverkauf ist die billiger), die kostet zwar erst mal “viel” aber auf die einzelne Fahrt umgerechnet ist sie billiger als das Einzelticket in Zone 1 – 2 für 3 Euro, für eine einzelne Fahrt!

    Alle starren den ganzen Tag ins Handy und schreiben oftmals völlig belanglose Whats-App-Nachrichten usw.

    Die Technik aber sinnvoll zu nutzen und sich informieren, dazu langt es leider bei vielen nicht. Denkt alle mal drüber nach, nichts für ungut!

  • Piedro

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    @highwayfloh
    “Von daher ist diese Diskussion um einen kostenfreien ÖPNV absoluter Humbug.”
    Keinesfalls. Zum einen würden die Betriebskosten sinken, durch weniger Verwaltung. Das Fahrkartenmanagement fiele ebenso weg wie das Forderungsmanagement. Natürlich fielen die Betriebskosten weiterhin an, aber die sind oft eh nicht durch den Fahrkartenverkauf gedeckt. Der ÖPNV würde von mehr Personen genutzt, wenn das kostenlos möglich wäre. Die Auswirkungen auf die Stadt wären durchweg positiv, und wenn der Ausbau sinnvoll ist, auch für das Umland. Auch, wenn man Gründe dagegen anführen kann, ist das von absolutem Humbug doch ziemlich weit entfernt.

  • MaxPla

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    Ja, ich stimme KW zu, dass es weit gefährlichere Tunnels gibt. Richtig bleibt: Um notfalls einer Walze aus Rauch und Flammen zu entkommen, muss auf offenen Autobahnabschnitten niemand erst hunderte Meter „spazieren“: Die maximale Verkehrsdichte im 880m kurzen Tunnel sollte also geringer bleiben als auf offener Strecke! Der stillen Prämisse von Prof. Hubel, alle Abschnitte der A93 zw. Ausfahrt R-Nord und Königswiesen benötigten gleich wenig Entlastung, stehen weitere Risikofaktoren entgegen bspw. unterschiedliche Zuflüsse zur A93 und Abflüsse. 2005 bereits lagen der differenzierten Sicherheitsbewertung aller Abschnitte Analysen vor Ort zugrunde. Die Abb.3-4 (Link oben) zeigt für die Anschlussstellen R-West bis R-Königswiesen die Verkehrsqualität C („Die Anwesenheit der übrigen Verkehrsteilnehmer macht sich deutlich bemerkbar. Die individuelle Bewegungsfreiheit ist eingeschränkt. Der Auslastungsgrad erreicht etwa 75 %. Die Geschwindigkeiten sind nicht mehr frei wählbar. Der Verkehrszustand ist stabil.“), aber für R-Nord und R-Pfaff die schlechteste Verkehrsqualität F („Das der Strecke zufließende Verkehrsaufkommen ist größer als die Kapazität. Der Verkehr bricht zusammen, d.h. es kommt zu Stillstand und Stau im Wechsel mit Stop-and-go-Verkehr. Diese Situation löst sich erst nach einem deutlichen Rückgang der Verkehrsnachfrage wieder auf. Die Strecke ist überlastet.“) Das wirkt sich auf das Klima aus (CO2) und auf kranke Anwohner (Luftreinhalteklage). Das meiste meines „Unfug(s)“ (KW) entnahm ich (Belege s. 19. Januar 2020 um 12:15) der aktuellen Morgenspitze unseres Verkehrs laut Google Maps und der Verkehrsuntersuchung von Prof. Kurzak.

  • Mr. T.

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    Könnte man mal zeigen, wie die dritte Röhre geführt werden soll, um darüber diskutieren zu können?

  • MaxPla

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    @Leo Zacharias, Prof. Achim Hubel
    Fern läge mir ein Vorwurf, alte Argumention in Unkenntnis der von mir ausgegrabenen Fakten sei “Unfug” gewesen. Nach diesem Link https://goo.gl/maps/DFwAX9zy914j9CAY8 ist noch umzustellen von “Aktuelle Verkehrslage” auf “Normale Verkehrslage” am “Mo” “8Uhr” als Morgenspitze. Dann seht ihr die geringere A93-Belastung südlich der Anschlussstelle R-West und Problembereiche nördlich. Problemlösungen bieten also durchaus die 3.Tunnelröhre und die Sallerner Regenbrücke, die 10.000 KFZ/Tag vom Tunnel weghält, NOx und CO2 dieser Fahrten zwischen R-Nord und R-Pfaff einspart, während die Verlagerung von Frankenstraße/DEZ zur Regenbrücke/Nordgaustraße/DEZ neutral bei NOx und CO2 bleibt. Die Sallerner Regenbrücke macht nämlich aus Fahrten in spitzem Dreieck R-Nord, R-Pfaff, Frankenstr., DEZ eine kürzere Direktverbindung durch teils gewerbliches Gebiet. Das verbessert den unattraktiv gewordenen ÖPNV zwischen Lappersdorf und Regensburg. Vor allem entlastet es mittelfristig die meisten Hotspots im aktuellen Luftreinhalteverfahren vor dem VGH, nämlich an A93, Frankenstraße, Lappersdorfer Straße und Amberger Straße: Wer ließ kranke Anwohner warten?

  • Julian86

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    Hier ist die Rede von Greta Thunberg, gehalten auf dem WEF in Davos. Es lohnt, sie sich mehrmals anzuschauen, genau hinzuhören.

    U.a. sagt sie, alle haben versagt, die Linken wie die Rechten, ebenso die Mitte. Sie rügt die anwesenden Mächtigen dieser Erde, die vor ihr in den ersten Reihen sitzen. Sie sagt, sie hätten bereits aufgegeben, ohne es ernsthaft zu versuchen, weil sie sich vor den Reaktionen der Menschen fürchteten. Greta aber – “to be clear” – sagte: “Meine Generation wird niemals aufgeben”.

    Greta Thunberg Speaks At World Economic Forum in Davos
    21.1.2020
    https://www.youtube.com/watch?v=O4FOTcQ3wsE

    Thunbergs Botschaft erscheint auch und gerade geeignet für den kommunalen Wahlkampf samt den daraus zu ziehenden Konsequenzen für unsere Art zu leben und zu produzieren hier in der Region.

  • km/h, nicht nur km

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    Fahn, fahn, fahn auf der Autobahn: Die LKW-Profis nervt das Bremsen+Gasgeben langsamer Stadtdurchfahrten. Wenige km Maut sind ihnen scheißegal

    Fakten: Schadstoff-Immissionen sinken mit Sallerner Regenbrücke, weil
    a) Verkehrsstockungen (s.MAPS-Link) entfallen (weniger Bremsen+Gasgeben)
    b) Verkehr aus Wohnstraßen verlagert wird zu Straßen mit weniger Anwohnern: Gesundheitliche Entlastung in Amberger Str., Lappersdorfer Str. und Frankenstr. LRP-Kapitel 6.5.3 https://www.regensburg.de/fm/121/luftreinhalteplan_rgbg.pdf
    c) hier viele Hotspots der Klage wegen NOx-Überschreitungen liegen (im LRP bisher ignoriert: A93 mit Gotenstr., Pfälzer Weg, Regensburger Str., …)
    d) Strecken und Emissionen halbiert werden für 10.000 KFZ/Tag vom Kreisel zum DEZ (Pläne P4 und P7 für 2030 https://www.regensburg.de/fm/RBG_INTER1S_VM.a.253.de/r_upload/vu_kap_8a_plaene_autobahnumfahrung_seite_161-177.pdf)
    e) Radler Verkehrsanteile gewinnen (Autofahrer reagieren weniger auf Streckenverkürzung, Radler mehr)
    f) umsteigefreie schnellere ÖPNV-Verbindungen zw. Uni/Uniklinik und Lappersdorf-Hainsacker Verkehrsanteile dem MIV abnehmen (dagegen kaum weniger MIV, also Fehlplanung: Tab.16 Kap.8.3.3 https://srv19.regensburg.de/bi/___tmp/tmp/45-181-136335901890/335901890/00260739/39-Anlagen/01/Anlage1_EndberichtStudieinklPlananlagen.pdf)
    g) FfF zwar induzierte Autofahrten korrekt erkannt hat, deren Emissionen aber gegenüber a) bis f) nicht ins Gewicht fallen
    PS Weniger Wollen Wir https://www.youtube.com/watch?v=FLoqr70JvVU

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