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Boomende Kreuzfahrt-Branche

Mehr Flussriesen für Regensburg?

Wer wissen will, wohin sich der Kreuzfahrtourismus in Regensburg entwickelt, der muss nach Passau schauen. Dort ist das Potential mittlerweile fast ausgeschöpft. In Regensburg arbeitet man seit geraumer Zeit nach Kräften daran, die Anlegekapazitäten auszubauen und den Wünschen einer boomenden Branche zu entsprechen.

Der Markt mit Flusskreuzfahrten boomt und in Regensburg sehen sowohl die Branche als auch die Stadt noch erhebliches Potential. Foto: Archiv/Peter Burkes

Über eine halbe Million Kreuzfahrttouristen pro Jahr bei mehr als 4.000 Schiffsanlandungen: So sieht es derzeit in Passau aus – zumindest wenn man einer Präsentation folgt, die Manfred Eichberger, Geschäftsführer der gleichnamigen Schiffahrts GmbH, Anfang Juni im Regensburger marinaforum vorstellte. Beim Ostbayerischen Tourismustag, den die IHK Oberpfalz und die IHK Niederbayern dort veranstalteten, lag ein Schwerpunkt unter anderem auf dem Thema Kreuzfahrttourismus. Und während in Passau die Kapazitäten derzeit voll ausgeschöpft sind, ist in Regensburg noch gehörig Luft nach oben.

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“Expolsionsartiges Wachstum”

Im bisherigen Rekordjahr 2016 legten nach Auskunft der Stadt Regensburg insgesamt 1.165 Schiffe mit rund 170.000 Passagieren an. „Vor dem Hintergrund von insgesamt 3,5 Millionen geschätzten Tagesbesuchern pro Jahr für Regensburg“ sei dies „ein relativ geringer Wert“, heißt es. Auch verweist man auf den deutlichen Rückgang der Anlandungen im Jahr 2018 (767). Allerdings war dieser lediglich dem extremen Niedrigwasser geschuldet und nicht der Tatsache, dass die Kreuzfahrtbranche nicht boomen würde.

Manfred Eichberger, der über diverse Unternehmen in das Kreuzfahrtgeschäft vor allem in Passau und Regensburg involviert ist, sprach beim Ostbayerischen Tourismustag davon, dass der „Anteil an Kreuzfahrten in Passau explosionsartig gewachsen“ sei. Nun richtet man die Augen nach Regensburg – wo man noch gehöriges Wachstumspotential sieht, das genutzt werden soll.

Die „IG River Cruise“, Interessensgemeinschaft der Flusskreuzfahrt-Reedereien, will ab November auf Image-Tour in ausgewählten Städten, darunter Regensburg, gehen, um die Akzeptanz für Kreuzfahrttourismus zu erhöhen. Die Stadt Regensburg trifft bereits seit geraumer Zeit Vorbereitungen, um die Kapazitäten für Schiffsanlandungen zu erhöhen und damit den Wünschen der Branche Rechnung zu tragen.

Zusätzliche Anlieger und neues Hafenterminal geplant

Im 2011 beschlossenem „Entwicklungskonzept Personenschifffahrt 2020“ sind entlang der Werftstraße und des Großparkplatzes Altes Eisstadion zusätzliche Anlegeplätze auf einer Länge von knapp 400 Metern vorgesehen, 170 Meter davon für Kabinenschiffe, der Rest für kleinere Personen- und Ausflugsschiffe. Der Ausbau wurde 2014 beantragt und ist bereits genehmigt. Bei einer ersten Ausschreibung seien aber „nur Angebote mit viel höheren Kosten als erwartet“ bei der Stadt eingegangen, heißt es auf Nachfrage. Im September/Oktober müsse der Stadtrat deshalb erneut über das Thema beraten.

Vor gut zwei Jahren, am 20. Juni 2017, wurde zudem die geplante Außenmarina, ein Sportboot-Hafenbecken für das sogenannte „Marina-Quartier“ beerdigt. Stattdessen soll dort nun ein zusätzliches Hafenterminal für Personenschifffahrt entstehen. „Die Personenschifffahrt mit Kreuzfahrtschiffen auf der Donau bildet ein weiter wachsendes, wichtiges Segment des Regensburger Tourismusangebotes“, heißt es dazu in der Beschlussvorlage. Auch wird davon gesprochen, dass damit bestehende Konflikte, die der boomende Kreuzfahrttourismus in Regensburg mit sich bringt, entzerrt werden sollen.

Die 2017 vorgestellten Pläne für das neue Hafenterminal am Marina-Quartier.

Weiter gediehen sind die Pläne für das neue Terminal allerdings seitdem nicht. Vor Probleme stellen die Planer unter anderem zwei Gebäude an der Donaulände, über deren Erhalt oder Abbruch es Diskussionen mit dem Landesamt für Denkmalpflege gibt. Doch auch hier rechnet die Stadt Regensburg nun nach der Sommerpause – also ebenfalls im September/Oktober – mit ersten Ergebnissen. Erst danach kann überhaupt erst der Aufstellungsbeschluss zu einem Bebauungsplan für die Fläche gefasst werden, dem dann weitere Diskussionen und Abstimmungen folgen sollen.

“Freiwillige Obergrenze”

Allen Entzerrungsbekundungen zum Trotz ist aber klar: Die Stadt setzt auf einen weiteren Ausbau des Kreuzfahrttourismus in Regensburg. Eine 2016 versprochene Obergrenze von 1.500 Anlandungen pro Jahr lässt viel Luft nach oben – sie liegt um 350 über dem bisherigen Höchststand. Darüber hinaus handelt es sich dabei weder um eine verbindliche Regelung, noch um einen Beschluss des Stadtrats, sondern um eine „freiwillige Obergrenze“ zwischen der Stadt Regensburg, deren Tochter Stadtwerk.Logistik, welche die Anleger betreibt, und den Reedereien. Ein Antrag der ÖDP, die Anlandungen verbindlich auf 1.200 Schiffe zu begrenzen, wurde im Jahr 2018 abgelehnt.

Wohin die Reise geht, zeigt beim Tourismustag eine Präsentation der Schweizer „Viking River Cruises AG“, ein enger Kooperationspartner Eichbergers. Der Milliardär Torstein Hagen gründete das Unternehmen 1997 mit vier Schiffen, die er nach eigenen Angaben günstig von zwei russischen Oligarchen erstand. Heute ist Viking mit 78 Schiffen, 72 davon sind auf Flüssen unterwegs, nach eigenen Angaben Weltmarktführer.

Mehr Schiffe, mehr Passagiere, mehr Donaukreuzfahrten

35 ihrer Flussriesen, und damit knapp die Hälfte der gesamten Flotte fahren auf der Donau – im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um elf Schiffe. Die Zahl der Donaukreuzfahrten von Viking stieg im selben Zeitraum um über 30 Prozent – von 551 auf 726. Im kommenden Jahr sollen es noch einmal 50 Fahrten mehr werden – mit dann 142.000 Kreuzfahrttouristen (2018: 134.000).  Die Donau sei und bleibe Hauptziel des Unternehmens, heißt es in einer Präsentation von Viking. 

Knapp 70.000 Touristen von ihnen schippert das Unternehmen nach eigenen Angaben derzeit nach Regensburg, verbunden mit rund 1.400 „Touren“ – Stadtführungen, Schlossbesichtigungen, Fahrten ins Kloster Weltenburg, Weißwurst- und Bierverkostung, aber auch Tagesfahrten nach München, unter anderem durch Vertragspartner wie Eichberger.

Allzu beschwerlich dürfen derlei Ausflüge allerdings nicht sein: Das Durchschnittsalter des typischen Flusskreuzfahrttouristen liegt bei 67 Jahren. Kurze Fußmärsche und alles, was mit dem Bus machbar ist, steht deshalb auf dem Programm. In Passau werden mittlerweile Fahrten in Golftrolleys zu ausgewählten Geschäften angeboten, um die Anstrengungen eines Altstadtbesuchs zu minimieren. Auf einem Gehöft in der Nähe von Passau, das im Rahmen regelmäßiger Ausflüge angefahren wird, können Viking-Touristen original bayerische Atmosphäre erleben (oder das, was sie dafür halten).

Dünne Studie als Rechtfertigung

Wie viel Geld bei alledem tatsächlich in der Region verbleibt ist völlig unklar. Eine 2018 im Stadtrat vorgestellte Studie bezifferte für Regensburg die Ausgaben pro Passagier recht kryptisch. Demnach unternähmen „beinahe alle Passagiere“ eine geführte Tour. Dabei bleibe „etwa die Hälfte der Landgänger“ zwei Stunden in der Stadt, also etwas länger als die Führung durch Regensburg dauert, die andere Hälfte verweile etwa sechs Stunden. „Knapp jeder zweite Passagier“ schließlich habe während des Landgangs „Zusatzausgaben“ getätigt, die nicht im Ausflugspaket enthalten seien, und zwar in Höhe von 29 Euro. Anders und etwas weniger kompliziert ausgedrückt: Pro Passagier bleiben etwa 14 Euro an „Zusatzausgaben“ in Regensburg.

Rechnet man die Ausflugspakete und Hafengebühren hinzu, so würden – laut der Studie – Nettoumsätze von drei Millionen Euro in Regensburg getätigt. Eine durchaus überschaubare Summe für eine Stadt mit der Wirtschaftsleistung Regensburgs. Auch die zugrundeliegende Datenbasis der Studie klingt eher dürftig 1.355 Passagiere wurden dafür auf der Strecke zwischen Regensburg und Wien per standardisiertem Fragebogen befragt – 200 davon in Regensburg.

In der Beschlussvorlage für den Regensburger Stadtrat wird dennoch ein rundum positives Fazit gezogen:

Die Flusskreuzfahrtbranche liefere der Region „eine beachtliche Wertschöpfung mit weiterem Ausbaupotenzial“. Flusskreuzfahrten seien zudem „eine wertvolle Imagewerbung“. Und: „Insgesamt gehen die Anbieter deshalb von einer weitgehend positiven Entwicklung der Donaukreuzschifffahrt in der näheren Zukunft aus“. Nun gelte es gemeinsam mit den anderen Donaustädten dieses Potential weiter auszubauen, „in Abstimmung mit den Reedereien und Reiseveranstaltern“.

Kein “Anstieg der Gästezahlen um jeden Preis”?

Unklar ist dabei, inwieweit diese Ziele mit dem 2018 vorgestellten Tourismuskonzept der Stadt Regensburg in Einklang zu bringen sind. Dieses definiert als Ziel der Tourismusentwicklung insbesondere, die Akzeptanz bei der Bevölkerung zu fördern. Dazu brauche es unter anderem eine „Verlängerung der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer“ sowie „mehr Wertschöpfung und Qualität und nicht der weitere Anstieg der Gästezahlen um jeden Preis“.

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Kommentare (42)

  • Hans Sch.

    |

    Endlich rührt sich was in Regensburg :-o

  • Hansemann

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    Schade, unsere Stadt Regensburg hat durch die Politik der -rot-grünen Koalition- immer mehr an Lebensqualität verloren.Ich empfinde es als schrecklich, dass die derzeitige Regierung bisher nichts, aber auch garnichts in die Reihe bekommen hat. Das Tüpfelchen ist jetzt, dass die großen Flussriesen in Regensburg anlegen dürfen. Venedig und andere Städte versuchen diese loszuwerden, während unsere Stadtoberen, dies als positiv betrachten. Was für eine komische und doch sehr merkwürdige Umwelt- und Klimapolitik, in Regensburg betrieben wird. Gut, dass wir im nächsten Jahr -endlich- Neuwahlen haben.

  • joey

    |

    Regensburg hat sich eben die UNESCO Seuche eingefangen. Damit kann man international gut Werbung machen. Diese sites werden durch den folgenden Massentourismus sozial völlig umgekrempelt. Das Gegenteil von Schutz, denn Denkmäler sind mehr als nur Steine.

  • Dieter

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    Da können einem die Anwohner in der Werftstraße und im Marina Quartier leid tun – obwohl letztere ja dann etwas Marina-ähnliches bekommen werden.

    Praktisch auch, dass in der Altstadt die Umweltzone quasi 100m vor den Schiffen endet.
    Man sollte sich fragen, wem dieser Stunden-Tourismus nutzt, den Bürgern und der Altstadt sicher nicht.
    Vielleicht einigen wenigen Einzelhändlern in Donau-Nähe und wahrscheinlich der Stadt/dem Freistaat, die anteilig die Gebühren für die Liegeplätze einnehmen?

    Mich würde auch interessieren, wie die Arbeitsbedingungen auf diesen Schiffen sind, den Mindestlohn werden die vorwiegend osteuropäischen Angestellten wahrscheinlich nicht bekommen.

  • Mr. T.

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    Keine Angst, Hansemann, das, was sie in Venedig raus haben wollen, kommt in der Donau keinen Meter rauf. Dort wären sie froh, wenn sie nur “Flussriesen” hätten.
    Würd mich nur noch interessieren, auf wen sie dann bei Neuwahlen hoffen. Weniger Anlandungen würds – wenn überhaupt – nur bei den Ribiseln und der ÖDP geben. Freudenstein würde wohl noch die Donau so ausbaggern lassen, dass auch Panamax reinpassen :-)

  • Max

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    Gut es ist immer eine Frage der Perspektive. Wenn durch die zukünftige evtl. Grün/Rote Bundesregierung der industriestandort Deutschland noch weiter unattraktiver wird und durch eine Rezession so manches Werk in Regensburg schließt und oder in das Ausland mit den dazu gehörigen Fachkräften auswandert, gibt es dann immerhin noch ein wenig Kreuzfahrttourismus. Dann werden die jetzt aktiven osteuropäischen Bettlerclans wieder durch Einheimische vertrieben und der geneigte australische, amerikanische und asiatische Tourist kann somit direkt die verbliebenen Regensburger Bürger unterstützen. Oder chinesische Investoren machen aus Regensburg eine Art Disney Land für ihre betuchten Genoßen :-) so oder so es wird spannend ;-)

  • cF

    |

    Die Domstadt läuft Gefahr, ihre Seele zu verkaufen. An einen neoliberalen Geist, der aller Ökonomisierung der Stadt das Wort redet. Die Frauen und Männer von der ÖDP ercheinen als die letzten Inhaber mittel- und langfristigen Denkens, das von genügsamer Vernunft geprägt ist, auch im Hinblick auf umweltbezogene Verantwortung. Wer schaut den Verantwortlichen der Tourismus GmbH wirklich auf die Finger und fällt ihnen in die Armen? Die CSU? Die SPD?

    Hierzu Hintergrundinfos beim NABU.
    https://www.nabu.de/downloads/NABU-Impuls-StadtLandFlaeche/NABU-Impuls_SLF_122010_NABU.pdf

    Die einheimischen “Flaneure”, einer meldete sich jüngst hier auf der Webseite, mögen sich doch vielleicht an einem Samstag-Vormittag mal über die Steinerne Brücke Richtung Zentrum/Donau bewegen und ihre Augen und Sinne weit öffnen. Um dann hier zu berichten: Schreiben, was tatsächlich ist.

  • Mathilde Vietze

    |

    iZu “Hansemann” Also, ich finde es schon sehr kurzsichtig, um nicht ein härteres und
    zutreffenderes Wort zu verwenden, daß “die Koalition nichts auf den Weg” gebracht
    hat. Offenbar ist Ihr Informationsstand nicht auf dem laufenden. Ehe Sie aber solche
    Pauschalurteile abgeben, könnten Sie sich ja mal bei Bürgergesprächen u.ä. kundig
    machen, Vorschläge, sowie evtl. auch Kritik einbringen.

  • Andreas

    |

    Man merkt, dass es uns aktuell wirklich sehr gut geht in Regensburg. Sobald die Wirtschaft ein- und Arbeitsplätze wegbrechen, werden wir heilfroh sein, um jeden Kreuzfahrttouristen, der unsere schöne Stadt besucht. Und aktuell stehen die Chancen für eine Krise recht gut (Handelskrieg, Dieselskandal,…). Nur sobald wir die Kreuzfahrer einmal vertrieben haben, werden sie so schnell nicht wiederkommen.

  • Lothgaßler

    |

    Es geht hier nicht um die Stadt bzw. um deren Bewohner, es geht um die Tourismus GmbH und um die Vermarktung des “Weltkulturerbes”. Diese städtische Tochter mit chronischen Millionen-Verlusten braucht eine Daseinsberechtigung und eine Hoffnung auf weniger Verluste (Jahresfehlbetrag 2017: 2.041.635,73 Euro). Scheinbar wird nach jedem Strohhalm gegriffen. Diese Tourismus GmbH vertritt erkennbar nicht die Interessen der Bürgerschaft.
    Wenn schon die Flusskreuzfahrt in Regensburg gefördert wird, dann doch nur mit verbindlichen Vorgaben zur Stromversorgung (von Land, damit Lärm und Abgase reduziert werden) und zur Abwasserentsorgung. In Passau ankert ein Teil der Kreuzfahrtschiffe nun weit ab und ohne Sicht auf die Stadt in Grubweg, am Rande eines Gewerbegebietes, wahrlich kein schöner Ankerplatz, da könnte der Tourist auch irgendwo sein.
    Zum Glück wird der Rentenbescheid der zukünftigen Flusskreuzfahrer-Generationen so dürftig ausfallen, dass der Boom ein Ende finden wird.

  • dünnster künstler

    |

    Mit dem Haus der Bayern (incl. für Regensburger*innen unbenutzbarem Österreicherstadl) muß eben zur Kompelettierung der Touristenmeile auch ein Hafenterminal für die Touristenschiffe her. (Abends werden die Klos leer gesaugt, da stinkt es über 500m…) Um die Touristenmassen zu empfangem und entsprechend auf Regensburg einzustimmen werden am Schwanenplatz noch Reisebushaltestellen mit Touristen-Klos gebaut. Der Dachauplatz sieht bereits aus wie ein Weltkulturwerbezeichen und der Römerrastplatz am Ernst passt auch ins (Donau) Bild. Bei RKK und ZOB wurde gefühlt jede Argumentation der Verwaltung und der Altstadtkaufleute so angefangen: “Unser Wohnzimmer…Was soll der Tourist sehen, wenn er zum ersten mal am Bahnhof ankommt…” (… 1998 Stadteingang mit den Glaskästen einer pompösen Esplanade —die Baumlücken im Park sind heute noch da—, 2017 ein RKK..) Tatsächlich kommen hier jedoch vor allem Regensburger*innen an.

    ::::::Bildmaterial:
    Hier nochmal zwei Skizzen zu den Tourischiffen von mir: “Ankerzentren für Touristen.” http://europabrunnendeckel.de/?p=7817#ankerzentren
    Noch schöner: Die Anlegepromenade in einem Film der https://www.touristifikation.de (A Short Hystery of R Part of the 1. Regensburger Weltausstellung)
    https://youtu.be/reITjl9c59M?t=13 ::::::

    Die Tourismusmaschine ist ein Mittel zum Zweck: Die touristisch inszenierte (Alt-)Stadt wird vor allem den Regensburgerinnen als maßgebliche Normalität vorgesetzt. Hinzu kommt dann noch der Technologiestandort und die Kreativwirtschaft etc…
    Die Welt schaut auf Regensburg; die Regensburger*innen dürfen das aufpolierte Werbebild verinnerlichen und die privatisierten Wohnwüsten samt unbenutzbarem öffentlichen (Frei-)Raum hinnehmen und ausblenden. Das Marketing hat massive Auswirkungen auf den kleinkarierten Diskurs um öffentliche Räume, große Bauvorhaben und die schwache Akzeptanz von selbstorganisierter Kultur oder notwendigerweise kritischer Kunst.

    Was nicht ins Werbe-Image passt hat es in dieser Stadt schwer und wird zurechtgestutzt.
    Anstatt so viel Geld in Tourismus-marketing und -infrastruktur zu stecken, sollte z.B. das vollkommen überlastete Gartenamt personell besser ausgestattet werden, um mit einer eigenen Abteilung vielfältiges Bürger*innen-Engagement an vielen selbstdefinierten Orten zu ermöglichen anstatt solche Impulse routiniert beiseite zu schieben und zu verhindern.

    Im Gegensatz zu Imagebildung mit Dom etc. ist Stadtteilkultur für das Kulturreferat tatsächlich unbekanntes und unerprobtes Neuland. Ich bin gespannt darauf, ob die Kommission Kunst Kunst und Bauen dem blauen Wasserrohr “Fontana Suburbia” eine Chance gibt: http://europabrunnendeckel.de/?p=7782

    Ich werde mir jetzt mal das Tourismuskonzept der Stadt Regensburg komplett zu Gemüte führen. Tourismus soll hier nachhaltiger sein fordern zu Recht die lokalen Akteure des Tourismusbeirats… Einen Beirat für die fantasievolle Nutzung des öffentlichen Freiraums durch die Bewohnerinnen an allen Ecken und Rändern gibt es noch nicht.

  • Markus Frowein

    |

    Ich glaube, dass viele noch nicht verstanden haben, dass außer dem Betreiber der
    Kreuzfahrtschiffe kaum jemand von einem Boom der Kreuzfahrten profitieren wird.
    Unabhängig davon finde ich es nicht besonders nachhaltig, die Anzahl stinkender
    Kreuzfahrtschiffe multiplizieren zu wollen. Wo bleibt da der nötige Umweltschutz?

  • Markus M.

    |

    Jedes Schiff das auf der Donau schippert muss durch Steuergelder subventioniert werden, Studien haben den RMD-Kanal gute Geschäfte prognostiziert was aber nie der Fall war, der Unterhalt des RMD-Kanal und Schleusen wird immer teurer, insgesamt ist der Kanal ein Flop und als nächstes Übel belagern die Kreuzfahrschiffe die Donau.
    Die Touristen der Schiffe werden durch die Innenstadt inkl. Läden geschleust und Konsumieren so gut wie nichts da sie ja auf den Kreuzfahrtschiffen all inclusive bekommen, Gewinne machen nur die Betreiber.

  • Mr_Baseball

    |

    Wer in den letzten Wochen in Passau oder in Hallstadt (Ö) gewesen ist, kennt die häsliche Fratze des “Overtourism” … man kann nur hoffen, dass der Regensburger Altstadt dieses Schicksal erspart bleibt. Leider glaube ich daran nicht mehr, und wenn man sich die Läden mit typischen oberpfälzer Kuckucksuhren und Sepplhüten anschaut und dazu ab 9.00 Uhr in der Früh die Horden durch die Schwibbögen trampeln sieht…dann weis man wohin die Reise geht !!!!!

  • Giesinger

    |

    Bezeichnend ist, wo sich die Meßstation für Feinstaub in Regensburg befindet:

    In der Nähe des Neuen Rathauses.
    Dort will man es sich auf alle Fälle rundum gut gehen lassen.
    https://www.regensburg.de/leben/umwelt/luft/luftqualitaet-in-regensburg

    Nur bezweifle ich, ob dort auch die sehr gefährlichen Ultra-Feinstäube gemessen werden, welche über die Lunge in den Blutkreislauf gelangen und krebserzeugend wirken sollen.

  • Giesinger

    |

    Danke für Ihren Kommentar @Lothgaßler am 13. August um 9:34

    @Redaktion:
    Ich finde, es wäre im Interesse der meisten Leser, wenn noch mehr über das Wesen und das Treiben der Tourismus GmbH und seiner Posten-Profiteure berichtet werden könnte.

    @Lothgaßler.
    Insbesondere das mit der Daseinsberechtigung hat mir gefallen!

  • Barnie Geröllheimer

    |

    “Nun gelte es gemeinsam mit den anderen Donaustädten dieses Potential weiter auszubauen, „in Abstimmung mit den Reedereien und Reiseveranstaltern“.”
    Und mit der eigenen Bevölkerung???
    Statt ein neues, zusätzliches Terminal herzustellen ist eher ein antitouristischer Schutzwall von Nöten.

  • Giovanni Bavarese

    |

    Für uns Bürger fällt tagsüber das rechte Donauufer unterhalb der Eisernen Brücke weg. Bald soll das linke also auch noch wegfallen.
    Bis letztes Jahr haben wir jährlich unter dem gelben Kran ein schönes nachmittägliches Stelldichein mit Freunden dort gehabt. Das ist unsere direkte Nachbarschaft. Es ist nicht traumhaft schön, dort unter der Nibelungenbrücke, doch gegen Abend wenn die Sonne untergeht, kann es schon sehr bezaubernd werden.
    Jetzt können wir das nicht mehr planen, da dort Schiffe ankern. Wir wissen nicht wann sie kommen doch sie sind meistens da.
    Der Raum ist für uns verloren und das für ein paar Pfennige (14€ pro Kreuzfahrer, das ist ja lachhaft!). Dafür kriegen wir die Dieselabgase, die fetten Kähne haben mehrere 1000PS.

    In Diskussion steht gerade -so steht es im Artikel- der Abriss zweier Gebäude. Geh ich richtig in der Annahme dass es dabei auch um den gelben Kran geht?

  • R.G.

    |

    Aus beinahe allen vom Kreuzfahrttourismus betroffen Stätten las man die gleichen Klagen, die von den Schiffen ausströmenden Massen würden höchstens in den Reedern befreundeten Betrieben Geld hinterlassen und von deren Busunternehmen transportiert werden, die Kosten hebe man in der Regel vom Reiseveranstaler aus ein. Bei einheimischen Läden werde praktisch nichts ausgegeben, es fließe alles ins Ausland.

    Im Gegenzug überließen Politiker, hoffentlich aus Naivität und nicht wegen persönlicher Vor(ur)teile, ganze Bereiche der Häfen und Anlegestellen zur alleinigen Nutzung der Fremden und sperrten die eigene Bevölkerung von den Ufern aus.
    Welche Maßnahmen hat die Regensburger Politik ergriffen, dass wie durch ein Wunder und entgegen dem Trend die am Ort eintreffenden Schiffstouristen tatsächlich Geld bei ÖRTLICHEN Betrieben hinterlassen (müssen?).
    Gibt es beispielsweise hohe Anlegengebühren, die bei Vorlage von Kassazetteln rückerstattet werden?
    Werden Slots vergeben, damit nicht Menschenhorden zu gleicher Zeit wie Massenvieh durch die Stadt traben und Qualitätstouristen das Bleiben verleiden?

    Welche Einnahmensteigerung vermelden “normale” Wirtschaftsbetriebe (ausgenommen Souvenirläden) in der Innenstadt, glaublich durch Schiffstouristen?

    Wurde bei den Schiffstourismus betreffenden Abstimmungen gesichert, dass sich alle Poltiker der Stimme enthalten müsen, wenn sie selbst vom Kreuzfahrtsunternehmen Zuwendungen erhielten?

    Wie häufig und zu welchen Tages- und Nachtzeiten (!) werden von den Schiffen ausgehende Emissionen im nahen Umkreis gemessen, und welche?
    Welche weiter entfernten Stadtbereiche verzeichnen seit dem Kreuzfahrtstourismus, möglicherweise durch Luftfracht, erhöhte Werte?
    Gab es außerdem gezielte Immissionsmessungen z.b. an Gräsern bzw. im Wasser, gezielt an den Anlegestellen, und fallweise an nicht vorher gemeldeten Punkten davor/danach?

    Welche Maßnahmen setzte man in Richtung Minderung eines schädlichen Massentourismus’ bei gleichzeitiger Steigerung der Aufenthaltsdauer, bzw. eines Qualitätstourismus? Ich schrieb schon mal, Nürnberg bemüht sich, meine jüngeren und vor allem auch die sehr alten Verwandten, wie den wichtigsten Gast zu behandeln, und zur Geldausgabe bei eingessesenen Firmen sowie zu längerer Aufenthaltsdauer zu verleiten. Ich buche dort immer für außerhalb der Hauptsaisonen.

    Welche hoffentlich empfindlichen Strafen stehen bei Grenzwertüberschreitungen? Ist vertraglich ein Ausschluß von Schiffsunternehmen festgelegt worden, die …mal Grenzwerte überschritten?

    Für Jugendliche schlage ich folgende Themen für Projektarbeiten vor:
    Arbeitslosigkeit in Gran Canaria und Kreuzfahrtstourismus.
    Proteste in Barcelona gegen Kreuzfahrtstourismus.
    Venedig und Kreuzfahrtstourismus.

  • R.G.

    |

    Andreas meint,
    “Nur sobald wir die Kreuzfahrer einmal vertrieben haben, werden sie so schnell nicht wiederkommen.”
    Die braucht man nicht zu vertreiben, sie fahren ohnehin weiter, ohne den Ort finanziell bereichert zu haben.

    Wie es anders geht.
    Eine völlig unbedeutende Ortschaft im hintersten Serbien hatte nicht mal mehr einen Kaufladen und die Gebäuder verfielen, weil praktisch jeder in Deutschland arbeiten möchte.
    Irgendein kulturinteresierter Senior erinnerte sich, dass das ein Dorf der Banater Schwaben gewesen war. Er fing an, mit nach Amerika ausgewanderten Nachkommen zu schreiben. Daraus wurde in den ersten Jahren eine in Sindelfingen, wegen der Donauschwäbischen Bibliothek, beginnende, durch mehrere bayerische Orte, Wien, und ausgesuchte Dörfer Ungarns führende, in Serbien endende Busreise. Inzwischen fahren pro Jahr mehrere Reisegruppen, die Aufenthaltsdauer der Amerikaner verlängerte sich. In Wien sanierte ein findiger Herr extra für diese Leute eine Pension, bietet seither seinen Gästen in Echtzeit und Online Hilfe in Archiven in Österreich und Bayern an; er lebt davon ausgesprochen gut.
    Schüleraustausch zwischen Jugendlichen aus früheren Abwanderungs- und jetzigen Lebensorten wurden gefördert. Beinahe jede/r kam später noch mehrmals mit der Familie auf Besuch.
    Das kleine Dorf in Serbien verfügt inzwischen über eine sanierte Kirche, renovierte Friedhöfe, und nach Denkmalschutzkriterien erneuerte Lehmhäuser aus der Ankunftszeit der Donauschwaben . Das wiederum lockt einheimische Gäste aus der Stadt an…

    Bei einem Oktoberfest an der Westküste werden Bilder und Filme der Touren vorgeführt, man plant nun ein Reisebüro für geführte “Heimatsuche”in Good Old Europe.

    Ich könnte ähnlich nachhaltige, auf Austausch von Künstlern aus dem Donauraum basierende touristische Entwicklungen nennen.

    Ein anders Beispiel ist das von mir heißgeliebte Zell am See. Ich mag ja Regen und Föhnwind gleich wie Sonne. Man konzentrierte sich dort, nachdem die alten Gäste ausblieben, auf den aus den Wüsten anreisenden arabischen Gast. Wasser vom Himmel in großen Mengen? Super! Jedes Jahr kommen die Familien wieder.

    Wie selbstzerstörerisch muss man denken, um statt eines Qualitätstourismus, der prakisch durch sich selbst wirbt, die Durchschleusung von Menschenmassen durch Städte für erstrebenswert zu halten?

  • Giesinger

    |

    Zitat
    R.G.
    13. August 2019 um 13:13 | #

    Aus beinahe allen vom Kreuzfahrttourismus betroffen Stätten las man die gleichen Klagen, die von den Schiffen ausströmenden Massen würden höchstens in den Reedern befreundeten Betrieben Geld hinterlassen und von deren Busunternehmen transportiert werden, die Kosten hebe man in der Regel vom Reiseveranstaler aus ein. Bei einheimischen Läden werde praktisch nichts ausgegeben, es fließe alles ins Ausland.

    Im Gegenzug überließen Politiker, hoffentlich aus Naivität und nicht wegen persönlicher Vor(ur)teile, ganze Bereiche der Häfen und Anlegestellen zur alleinigen Nutzung der Fremden und sperrten die eigene Bevölkerung von den Ufern aus.
    Welche Maßnahmen hat die Regensburger Politik ergriffen, dass wie durch ein Wunder und entgegen dem Trend die am Ort eintreffenden Schiffstouristen tatsächlich Geld bei ÖRTLICHEN Betrieben hinterlassen (müssen?).
    Gibt es beispielsweise hohe Anlegengebühren, die bei Vorlage von Kassazetteln rückerstattet werden?
    —————————————————

    Nein Frau R.G. diese gibt es nicht.
    Es gibt ja noch nicht einmal Parkgebühren für Stundentouristen- Busse.
    https://www.regensburg.de/leben/verkehr-u-mobilitaet/parken/parken-fuer-reisebusse

    Ich sage ja immer, die Stundentouristen sind die Plage Regensburgs!

    Damit meine ich sicher nicht die im Vergleich wenigen Individualtouristen, denn die sind die einzigen, die Geld in der Stadt lassen!

    Nachdem man keinen Pflasterzoll mehr einführen kann, empfehle ich eine Umwelt-Taxe, wie es früher eine Kurtaxe gab.

    Gretel’s Jüngerinnen und Jünger könnten dafür Freitags demonstrieren.

    Zum Beispiel gleich mal € 10,- pro Nase!

    Bitte beim “Lächerlichsten Museum aller Zeiten” aber gleich € 20.- pro Nase!

    Diese Umweltsteuer müßte natürlich auch für Schüler und Schulklassen gelten!

    Früher hatte man noch Wandertage,@Gretel-Fangemeinde.

  • joey

    |

    @Lothgaßler

    die meisten Gäste sind keine deutschen Rentner, sondern Millionäre aus aller Welt, die meisten davon englischsprachig.
    Solche Reisen kosten ab 7.000,- aufwärts. Dafür sehen Sie dann auch “ganz Europa” in 10 Tagen.

  • Markus M.

    |

    Müssen denn diese Giganten mit 150 m Länge an der schönsten Stelle in Regensburg vor Anker gehen ? am Ölhafen sind genügend Liegeplätze frei, da die Frachtschifffahrt seit Jahren stetig rückläufig ist.

  • R.G.

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    Frau Giesinger ; ) , gibt es denn wirklich nur dumme Entscheider, die vor Förderung neuer Tourismusformen nicht mal nachrechnen, wie hoch die Wertschöpfung in der Region ist?

    Natürlich sei in Wirklichkeit eiskalte Berechnung dahinter, es gehe nur um hohe Zahlen durchzuschleusender reicher Touristen, in der Gewissheit, an wenige von ihnen teure Immobilienverkäufe tätigen zu können. Kreuzfahrtstourismus habe hauptsächlich den Ausverkauf von Wohneigentum an Ausländer zur Folge, sonst bleibe so gut wie nichts, beklagt man überall da, wo die Einheimischen aufgrund der Folgen seit Widmung “Weltkulturerbe” bereits so gut wie verdrängt sind, und nur noch als Billigarbeitskräfte zuarbeiten dürfen.

    Hätte sich Regensburg bemüht, seine Ufer attraktiver zu gestalten, sprich naturnaher trotz gastronomischer Erschließung, wäre das Ziel gewesen, Bürgern die Ferien in der eigenen Stadt vorstellbar zu machen, blibe viel Geld im eigenen Umkreis.
    Einige Souvenirläden und zwei Wurschtlokale noch dazu

    Herr Joey, die €7000 werden aber nich in Regensburg hinzterlassen.

  • Mr. T.

    |

    Mich erschreckt etwas die Entmenschlichung der Kreuzfahrttouristen, die hier unisono wie eine biblische Plage dargestellt werden. Ähnliches ist man hierzulande eher von dem braunen Pack gewöhnt, die sich allerdings lieber geflüchtete Menschen zum Ziel nimmt. Bei den Kreuzfahrtouristen findet sich dagegen eine breite Allianz vom Salonlinken bis zum Rechtsfaschisten. Der Vorteil den die Touris den Geflüchteten gegenüber haben ist, dass sie nicht strukturell benachteiligt sind und keine Angst um ihre Existenz haben müssen.

    Auch ich bin nicht begeistert von der Art und Weise, wie die Urlauber auf den Kreuzfahrtschiffen die Stadt kurzfristig in Beschlag nehmen, ohne nenneswerte wirtschaftliche Vorteile (außer für die Veranstalter und ein paar ganz wenige lokale Geschäftsleute) zu hinterlassen. Trotzdem sind das Menschen, die sich genauso wie wir Bewohner für diese Stadt begeistern und ihre Eindrücke mitnehmen wollen. Ich habe sowas zulaetzt auch in dem von Touristen noch weit mehr frequentierten Barcelona gemacht, wenn auch als Individualtourist. Ich hoffe mal, die vielen Einheimischen, die mir hier ausnahmslos freundlich begegnet sind, haben nicht nur gespielt und mich nicht hintenrum trotzdem verachtet. Das ist nicht unsere Stadt, wir sind hier auch nur mehr oder weniger lang zu Besuch (was man in weiteren Skalierungen bis zu unserem Planeten so sehen muss).

    Warum hier nicht die Möglichkeiten zur Lenkung nutzen, um das Ganze zum Positiven für alle zu wenden? Man könnte zum Beispiel nur noch Schiffe und Veranstalter anlanden lassen, die gewisse Mindestanforderungen an Umweltschutz und Arbeitsschutz erfüllen. Für andere die Gebühren entsprechend hoch setzen, bis es sich für die Gewissenlosen nicht mehr lohnt. Kurzzeitreeden recht teuer und entsprechende Vergünstigungen für Gäste, die mehrere Tage in Regensburg bleiben und hier konsumieren.

    Man muss nur aufpassen, dass die Entscheider nicht wieder gleichzeitig Lobbyisten bestimmter Interessensvertreter sind (wie in Regensburg mittlerweile fast schon üblich).

  • joey

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    @R.G.
    habe auch nicht gesagt, daß die 7000,- in R bleiben.
    Etwa 150,- pro Tag und Gast bleiben vor Ort – für Museumseintritte, Busunternehmer (oft aus der Slowakei), Stadtführer, Gastro und Musiker.

  • Giesinger

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    Zitat

    R.G.
    13. August 2019 um 18:09 | #

    Frau Giesinger ; ) , gibt es denn wirklich nur dumme Entscheider, die vor Förderung neuer Tourismusformen nicht mal nachrechnen, wie hoch die Wertschöpfung in der Region ist?

    —————————————————————-

    Ich denke ja, so ist es!

    Diese Menschen müssen auch nicht dumm sein, nur gerissen, und das sind sie mit Sicherheit!

  • WeichserWicht

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    willst du was gelten mach dich selten..

    aber da Einsicht und logisches Denken etwas ist, was man hierzulande von den relevanten Entscheidern eh schon seit langem nicht mehr erwartet, kann man wenigstens drauf hoffen, dass, wenn sich da im Marina-Gebiet 2 Industrie-interessen ( hafenGmbH und Tourischiffe ) treffen, zumindest indirekt ein paar Brotkrumen für die betroffenen Anwohner abfallen und das nervige nächtliche Gehupe der Rangierloks aufhört. bzw. reduziert wird.

  • Giovanni Bavarese

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    @joey: wie kommen Sie auf 150€? Geschätzt? Verschätzt?

    Die Zahl ist viel zu hoch. Im Artikel heißt es dass 2018 134.000 Kreuzfahrer in Regensburg waren. Der Nettoumsatz in Regensburg ist dabei drei Millionen. Macht 22,30€ pro Passagier. Umsatz, nicht Gewinn.

  • agneta

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    Leider ist es den Politkern, den Verantwortlichen dieser wunderschönen Stadt, völlig egal, wie diese Massen an Touristen , die Schiffe, die Massen an Stadtführungen usw der Stadt schaden. Es zählt nur das Geld Jedes Jahr sollen die Übernachtungszahlen steigen, neue Hotels entstehen Den Bürgern von Regensburg gefällt das seit langem nicht mehr

  • Blas Femi

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    Kommentar gelöscht. Bitte bleiben Sie beim Thema und sparen Sie sich undifferenzierte Pauschalurteile.

  • joey

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    @Giovanni Bavarese
    hatte schon mal über meinen (Bau-) Beruf Kontakte aus dem Geschäft. Ich schau immer gern über den Tellerrand.

    Rechnen / Vergleichen Sie selbst: Preis einer cruise ohne Landausflüge, mit Landausflüge. Landausflüge können Sie in etwa selber nachrechnen: was kostet eine Stadtführung in Regensburg oder im BMW Werk, was eine Busfahrt nach Weltenburg, was ein Mittagessen dort, …
    Daten finden Sie auf den websites der Veranstalter, die sie auch untereinander vergleichen können. Die Aufschläge für Wagnis und Gewinn sind offenbar groß. Das rentiert sich.

  • powidltaschkerl

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    Ich weiß gar nicht, was die Leute haben. Wenn man die Kreuzfahrt-
    schiffe von der Donau aus vor dem Museum der Bayerischen Geschichte gesehen hat, kann man das eigentlich nur toll finden. Ein wunderbarer Ausblick von der Donau aus. Mich wundert nur, dass
    Regensburg der Status als Weltkulturerbe nicht aberkannt wurde.

  • Piedro

    |

    Ich habe mir das heute mal angesehen. So große Flusskähne sah ich noch nie. Wirklich gigantisch. In Wien waren die Kreuzfahrtpötte definitiv kleiner, kommen diese Giganten nicht bis dahin? Zu enge Kurven oder so? Was mir auffiel: einige hatten fette Stromkabel und wurden von Land aus mit Energie versorgt, andere dieselten vor sich hin. Ist das nicht geregelt? Gibt es zu wenige Anschlüsse für alle? Können die sich das aussuchen?

    Übernachten werden die Passagiere wohl an Bord, hier mit steigenden Unterbringungserträgen zu spekulieren geht sich nicht aus.Wie viel die Passagiere ausgeben wird wohl auch davon abhängen, ob sie all inclusive versorgt werden oder nicht.

    Viele dieser Passagiere werden wohl in geführten Gruppen durch die Altstadt gelatscht sein, die mir sympatischer waren als das, was ich gestern spät in der Altstadt erlebte. Der eindeutige Vorteil: die zumpeln nicht mit Rollkoffern übers Pflaster.

  • Mr. T.

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    Piedro, die Donau wird gegen die Quelle immer kleiner, also ist es unwahrscheinlich, dass sie nicht bis Wien kommen, das bergab liegt ;-)

    Ist es schon länger her? Oder verteilt es dich da nur besser?

    Die Versorgung durch Aggregate im Stadtgebiet ist natürlich ein NoGo! Das gehört verboten. Natürlich übernachten die Gäste an Bord.

  • Piedro

    |

    @Mr. T.
    Ist schon ne Weile her, bin ja schon seit gut zehn Jahren wieder heim ins Reich… Kann auch sein, dass sie da nicht an der Lände ankern die ich kenne. Oder die waren dereinst noch nicht so groß.

    Ist mir jedenfalls aufgefallen, dass eine Energieversorgung von Land möglich ist, aber nicht von allen genutzt wurde. Und die Dimensionen fand ich beeindruckend. Ob mehr solche Pötte für R. gut sind kann ich nicht beurteilen. Die Kosten-Nutzenrechnung im Artikel erscheint mir jedoch recht spekulativ, und wenn da dann noch mehr rumgedieselt wird sollte man das auf jeden Fall auch berücksichtigen, respektive verhindern.

  • joey

    |

    @Piedro
    Es gibt eine technische Grenze bei den Schleusen in Deutschland von 135m Länge. Ab Passau abwärts geht’s technisch größer. Natürlich gibt es auch kleinere Schiffe, meistens ältere, die keinen Pool oder eine zweite Bar haben.
    In Regensburg täuscht wohl der Maßstab der schmalen Lände.

  • Hans Wallner

    |

    Motto der Schiffsbetreiber (vermute ich mal): Infrastruktur subventioniert nutzen, Dreck im Fluss und an Land lassen, Bewohner der Städte sind scheißegal!
    Ich bin es leid, als Einwohner dieser Stadt den täglichen Touristenslalom mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu absolvieren!
    Mia kummt des Speibn, wann i de deppadn “Stadtführer” mit eahnene Taferln sich und de (jetzt hochdeutsch) autistischen “Touristen”! San mia Regnschburger da letzte Dreck für die? Überhaupt keinen Respekt!
    Alles kein Wunder beim galoppierenden Ausverkauf dieser Stadt, die einmal gemütlich war.
    Wenn jetzt einer sagt “dann geh doch!” – ja, das habe ich vor!

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