13 Jan2012
Jahresrückblick V/VI: Erfolgreiche Brückenschläge allerorten
Hand in Hand mit Denkmalschutz und Anwohnern
Brückenprojekt Nummer zwei ist die Westtrasse, die parallel zur gesperrten Steinernen Brücke gebaut werden soll. Ein Architektenwettbewerb soll die beste Lösung finden. Die Beratungen mit der UNESCO bezüglich der Welterbeverträglichkeit seien bislang intensiv und erkenntnisreich gewesen, sagt Planungsreferentin Christiane Schimpfermann.
Röhrenmodell für den Stadtwesten?
Wie genau man mit dem dritten Projekt, der Sinzinger Nahverkehrsbrücke verfährt, ist noch ungeklärt. Immerhin haben sich Oberbürgermeister Hans Schaidinger und Landrat Herbert Mirbeth (beide CSU) mittlerweile darauf verständigt, stärker auf die Interessen des jeweils anderen Rücksicht zu nehmen. Als Kompromissvorschlag für die Anwohner in der Prüfeninger Schloßstraße, die mit einer eklatanten Verkehrsbelastung rechnen, hat Günther Riepl (Freie Wähler) ein Röhrenmodell vorgeschlagen. Die Wohngebiete im Stadtwesten sollen untertunnelt werden, um Lärm und Abgase von den Anwohnern fern zu halten. Schaidinger steht dem skeptisch gegenüber, Norbert Hartl, Fraktionsvorsitzender der SPD, hält die Idee „für an recht’n Schmarrn“, wie er in der letzten Stadtplanungssitzung unverblümt zu Protokoll gegeben hat. Jürgen Mistol von den Grünen äußerte hingegen grundsätzlich Interesse. Er schlägt vor zu prüfen, ob die Wärme, die durch die Abgase entsteht, nicht für ein kostenneutrales Heizungssystem des Blindeninstituts genutzt werden könnte.Was wirklich geschah…
Die Baustelle an der Steinernen Brücke war lange verwaist. Den Streitigkeiten um die exakte Farbe und Beschaffenheit des Bodenbelags (eher grünlich? Eher gelblich? Wie holprig darf es sein?), folgte eine lebhafte Debatte um die Notwendigkeit von Verkehrsschildern auf dem historischen Bauwerk und die exakte Höhe und Ausgestaltung der Brüstung. Dann kam das Landesamt für Denkmalpflege (in Person des in Regensburg immer noch allgegenwärtigen Dr. Egon Greipl) des Wegs und vermutete Unstimmigkeiten bei der Auftragsvergabe. Zu Unrecht, wie der Stadtrat feststellte, aber auch das verzögerte den Baubeginn. Und schließlich konnte ich die Firma Pfanner nicht so recht dazu entschließen, den ergatterten Auftrag auch in die Tat umzusetzen. „Kapazitätsgründe“ führten sie ins Feld, um sich dafür zurechtfertigen, dass man nun „später“ mit dem Bau beginnen werde. Angepeilt ist nun 2015, ein Jahr später als ursprünglich geplant.Die Brückenpläne stocken
Auch in Sachen Ersatztrasse ist man nicht wirklich weitergekommen. Die UNESCO verhält sich erstaunlich ruhig, erklärt sich erst für nicht zuständig, möchte dann Gutachter schicken und behält sich schließlich vor, nicht direkt mit der Stadt zu kommunizieren, sondern den Dienstweg über die Ständige Vertretung Deutschlands bei der UNESCO zu wählen.