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Kommentar

Stadtbahn-Wahlkampf in Regensburg mal unterirdisch: Hakenkreuz contra AfD-Keule

Die einen schmieren Hakenkreuze auf Pro-Stadtbahn-Plakate, die anderen stellen die BI Gleisfrei der Stadtbahngegner in die AfD-Ecke. Das Niveau ist in beiden Fällen beschämend und primitiv.

In Burgweinting gingen Unbekannte auf Zerstörungstour. Foto: privat

„Fuck U“. „Asozial.“ Hakenkreuz. Das dumpfe Niveau, dass bislang unbekannte Stadtbahngegner in Burgweinting in der Nacht von Samstag auf Sonntag an den Tag gelegt haben, hat die Polizei auf den Plan gerufen.

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Wegen beschädigter und beschmierter Pro-Stadtbahn-Plakate wird wegen Sachbeschädigung ermittelt. Außerdem wegen Diebstahl und – das hingeschmierte Hakenkreuz – wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen. Bei der Polizeiinspektion Süd liegen laut einer Sprecherin Strafanzeigen wegen insgesamt fünf Plakaten vor.

Stadtbahngegner auf Zerstörungstour

Mehrere Zuschriften betroffener Anwohner, bei denen die Plakate auf Privatgrund beschmiert, zerstört oder entwendet wurden, oder wo beleidigende Briefchen hinterlassen wurden, legen aber nahe, dass es sich um mehr Fälle handeln dürfte. Nicht alle haben Strafanzeige erstattet.

Und es kommt nicht nur in Burgweinting vor. Wer mit offenen Augen durch die Stadt geht, sieht in schöner Regelmäßigkeit eingetretene Pro-Stadtbahn-Aufsteller, beschmierte oder zerrissene Plakate.

„Es macht uns sehr betroffen, dass auf eine sachliche, politische Meinungsäußerung in einer derartigen Form reagiert wird, die uns persönlich beleidigt und bedroht“, schreibt uns ein Anwohner. Während Stadtbahngegner, deren Häuser an der möglichen Trasse lägen, unbehelligt „monströse Banner mit abstrusen und falschen Angaben anbringen, werden Stadtbahnbefürworter auch mit militanten ‘Mitteln’ bekämpft“, teilt uns ein anderer angesichts dieser nächtlichen Zerstörungsaktion mit.

BI Gleisfrei beklagt ebenfalls zerstörte Plakate

Allerdings ist diese primitive Form der Auseinandersetzung offenbar keine Einbahnstraße.

Christian Pöschl, Sprecher der BI Gleisfrei, die sich gegen eine Stadtbahn ausspricht, distanziert sich zwar zum einen „deutlich“ von den Schmierereien und Pamphleten. Das sei nicht der Stil der BI Gleisfrei. Man lege „großen Wert auf respektvollen Umgang miteinander und eine Kommunikation auf Augenhöhe“, sagt er. „Im Gegensatz zu manchen Befürwortern.“

Pöschl beklagt nämlich seinerseits, dass in den zurückliegenden Monaten auch „über 40 Plakate“ der Bürgerinitiative zerschnitten und zerstört worden seien. „Das nimmt man meistens hin und ärgert sich.“ Auch wenn die BI schon wegen Fällen in der Wöhrdstraße und in Burgweinting ebenfalls mal Anzeige erstattet habe.

Inflationärer Vorwurf: AfD-Nähe

Was den Sprecher der Bürgerinitiative aber viel mehr trifft, sind die Verunglimpfungen auf persönlicher Ebene, mit denen die organisierten Stadtbahngegner zu kämpfen hätte. Vor allem, dass man in die Nähe von Rechtsradikalen, der AfD gerückt werde, nur weil die sich ebenfalls gegen das Projekt ausspricht.

Mehrere Screenshots aus Facebook und Instagram belegen das. Man sei der „AFD nahe“, heißt es zum Beispiel regelmäßig im populären Account „Stadtbahn Regensburg unofficial“ oder auch dass „Hetze“ gegen die Stadtbahn aus der „AFD-Hochburg“ komme.

Aber auch namhafte Stadtbahn-Befürworterinnen springen auf diesen Zug auf, sprechen in Postings von einer „Allianz“ zwischen der BI Gleisfrei und der AfD und davon, dass man die Unterstützung durch eine menschenverachtende Partei akzeptiere, wenn man die Bürgerinitiative unterstütze.

Aussagen, mit denen man die BI in toto in die rechtsextreme Ecke stellt und sie mehr oder weniger gleichsetzt mit einer Partei, unter deren Dach sich Rassisten, Neonazis, Kriminelle und Vaterlandsverräter versammeln.

Verharmlosung von Rechtsextremismus

Egal, was man von manchen Aussagen und Argumenten der BI Gleisfrei halten mag: Stadtbahnbefürworter, die so vorgehen, begeben sich auf ein ähnlich beschämend-primitives Niveau wie die Contra-Schmierer in Burgweinting. Tatsächlicher Rechtsextremismus wird verharmlost, der Kampf dagegen delegitimiert.

Dem dahinter stehendem Anliegen, Menschen vom Nutzen der Stadtbahn zu überzeugen, nutzt es in etwa genau so viel wie den Gegnern ein hingeschmiertes Hakenkreuz oder ein „Fuck U“.

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Kommentare (34)

  • corazondemelon

    |

    Das Thema Stadtbahn ist nicht ausdiskutiert.
    Prinzipiell bin ich für eine Stadtbahn, nur nicht für die vorgeschlagene Trassenführung. Wir haben hier in Regensburg genug vierspurige Straßen, über welche auch die Drehscheibe Albertstraße einfach zu erreichen ist.
    Da könnte es neben dem Individualverkehr eine Spur in jeder Richtung geben, die Stadtbahn und alle anderen Verkehrsteilnehmer gleichzeitig nutzen können, kein Problem.
    Warum zwei (!) Linien gleichzeitig durch das Nadelöhr Wöhrdstraße geplant werden und eine Diskussion darüber prinzipiell abgewürgt wird, macht mich zum Gegner der Stadtbahn. Und nicht nur mich.

  • Reg

    |

    So militant wie die Befürworter der Stadtbahn vorgehen, frägt man sich gleich direkt ob es nicht wieder eine Schmutzkampagne gegen Gleisfrei ist.
    Gleisfrei ist nicht der einzige Gegner der Stadtbahn, es gibt mehrere Gegner.
    Was hier passiert ist wirklich schade. Befürworter versuchen schon einige Zeit jeden, der gegen die Stadtbahn ist in die rechte Ecke zu stellen. Derart primitive und verzweifelte Mittel sind für mich ein weiterer Grund zu hoffen, dass am 09.06. ein Nein zur Stadtbahn herauskommt. Allein schon aus zwei Gründen. Zum Einen, dass wieder Ruhe in der Stadt einkehrt, zum Anderen, dass die Stadt ihre ohnehin knappen Gelder für sinnvolle Projekte einsetzt. In 30 Jahren ohne Geld für Soziales wird die Stadt massiv schlechter gestellt!

  • Hase

    |

    Danke für den Kommentar, Reg. Ja, auch ich bin ein Gegner und werde regelmäßig in die rechte Ecke gestellt, als Idiot betitelt, Zukunftsverweigerer, Ewig Gestriger oder: dann warten wir halt ab, bis die Alten sterben und bauen die Straßenbahn dann!
    Ich habe die Studien der Stadt gelesen, ich habe mich mit dem Pro und Contra auseinandergesetzt und auch einfach mal meinen gesunden Menschenverstand eingeschaltet und dabei auch immer die Meinung der Befürworter akzeptiert, nie diffamiert.
    So, wie aktuell Politik hier in Regensburg gemacht wird, ist es nicht mehr meine Stadt!
    Sinvoljer ÖPNV ja, aber nicht mit der Brechstange unter Verschwendung von Millionen Steuergeldern!

  • Alois

    |

    In dem Artikel wird es so dargestellt, als ob nur die kritische Bürgerinitiative der (anscheinend anonymen) Masse der Befürworter gegenüberstehe. Die Stadtbahnkritiker werden auf die Bürgerinitiative reduziert. Dem ist nicht so. Stadtbahnkritiker gibt es in allen Gesellschaftsschichten und Gruppierungen der Stadtgesellschaft.

  • Daniela

    |

    So etwas kommt heraus, wenn zu einem Bürgerentscheid , der sich mit einer politisch neutralen Sachentscheidung befasst, hier Stadtbahn, aus diversen Parteien ein Pro oder Contra ausgesprochen wird.

    Statt die Bürgerschaft frei über das Projekt entscheiden zu lassen, wird von kommunalen Parteigrößen plakativ verkündet, ob sie dafür oder dagegen sind.

    Dass dies (sicherlich wenige) nutzen, um ein politisches Bild über die Befürworter oder die Gegner zu konstruieren, ist der Sache nicht dienlich.

    Insofern, Herr Aigner, ein wahres Wort, gelassen aufgeschrieben.

    ‘Die einen schmieren Hakenkreuze auf Pro-Stadtbahn-Plakate, die anderen stellen die BI Gleisfrei der Stadtbahngegner in die AfD-Ecke. Das Niveau ist in beiden Fällen beschämend und primitiv.’

  • michinga

    |

    Es wäre interessant zu erfahren, welche Plakate von den Stadtbahngegnern beschmiert oder zerstört wurden. Die an Privatfassaden bzw. Privatgrundstücken oder die Plakate die in der ganzen Stadt auf Schrottreifen fahrrädern angebracht sind.

    Zweiteres empfinde ich im Alltag tatsächlich als störend und als Einschränkung. Man kann ja auf seinem Grundstück oder Haus meinetwegen Plakate aufhängen und seine Gegnerschaft kundtun – auch wenn das argumentativ dann doch äußerst schwach oder falsch ist (z.B. was soll der Slogan “CO2 schädlich” bitte aussagen?!). Aber den öffentlichen Raum bewusst mit Altmetall zumüllen ist meiner Meinung nach nicht in Ordnung. Da würde ich mir regelmäßige Entfernung seitens des ordnungsamtes wünschen.

  • Fck afd

    |

    Liebes Digital-Team,
    ganz sind wir nicht einer Ansicht…

    Wie würdet ihr das denn sehen?
    Gleisfrei verlinkt selbst in den eigenen Posts den AFD Kreisverband Regensburg.

    Das kann doch eigtl. nur zwei Ringe bedeuten:

    a) sie sind richtige AFD Unterstützer und teilen voll die Ansichten

    oder

    B) sie zählen sie zum legitimen politischen und demokratischen Spektrum und reißen damit die wichtige Brandmauer ein

    Was meint ihr?

    Wehret den Anfängen! Auch bei der Stadtbahn sollte die Brandmauer stehen.

    PS: im.Übrigen haben Gleisfrei 2022 bei Gründung 1:1 die Argumente des AFD Kreisverbandes Regensburg aus dem Jahre 2020 übernommen… Wie kam das?

  • Daniela

    |

    @Fck afd
    26. April 2024 um 06:40 | #

    Wollen wir nun über das Projekt Stadtbahn abstimmen, oder über ‘Brandmauern’?

  • Stefan Aigner

    |

    Ich habe gesehen, dass die AfD in früheren Instagram-Beiträge auch erwähnt wurde, so wie die anderen Parteien im Stadtrat. So weit ich das überblicke, schon lange nicht mehr. Daraus eine AfD-Nähe abzuleiten und wie ein Mantra immer wieder zu unterstellen, damit alle Gegner – und darum geht es ja – in die Nähe der AfD zu stellen…
    Oben steht, was ich davon halte. Dasselbe gilt für zum Teil ähnlich oder gleiche Argumente gegen die Stadtbahn, selbst wenn man denen nicht zustimmt. Das hat nichts mit Brandmauer zu tun, das ist Diffamierung. Die AfD freut sich.

  • Daniela

    |

    Danke Herr Aigner.

  • Hase

    |

    Noch einmal …wenn einem die Argumente ausgehen, ist es in der heutigen Zeit ein leichtes, Kritiker in die rechte Ecke zu stellen!
    Wir sind keine Rechten, wir sind Bürger aus der ganzen Stadt, die die von der Stadt zur Stadtbahn vorgelegten Zahlen und Planungen kritisch hinterfragen und dies in die Öffentlichkeit tragen. Eine Stadtbahn zu befürworten, nur weil sie sexy ist, reicht MIR als Entscheidungsgrundlage nicht aus!!!!

  • AnnaF

    |

    Wo fängt denn jetzt “tatsächlicher Rechtsextremismus” an? Bei Forderung nach “Remigration”? Oder doch schon früher. Wenn man sich manche Regionen in Deutschland anschaut, dann haben da in den letzten drei Jahrzehnten rechtsextreme Parteien die kulturelle Hegemonie erreicht, nicht durch das Schmieren von Hakenkreuzen, sondern vor allem durch “Kümmern”, durch Zuhören, durch Mitarbeit in Kita- und Elternbeiräten, durch Gründung oder Unterstützung von Initiativen gegen Armut, für soziale Mieten, … Und irgendwann fällt auf: “Oh, die kandidieren ja alle bei der AfD!”, “Die folgen auf Insta alle dem Krah!” Wie kam das denn auf einmal? Wie kommt sowas? Wie kommt es dazu, dass eine Partei, die Rechte nur Biodeutschen, früher mal “Arier” genannt, geben will, die Meinungs- und Pressefreiheit massiv einschrnken will usw., dass die an die 30 % in Wahlen zu erwarten hat? Weil der Kampf gegen Rechtsextremismus in Deutschland traditionell erst dann einsetzt, wenn es zu spät ist. Ach ja Europa-Wahlen sind auch am 9. Juni. Die rechtsextreme (nicht zu verwechseln mit der konservativen) Fraktion wird wohl die drittstärkste im EU-Parlament werden. Ab 16 darf gewählt werden, eine Altersgruppe, in der die AfD überproportional abschneidet. Aber ist ja alles harmlos

  • Mr. T.

    |

    Endlich kann ich auch mal was zur Stadtbahn schreiben, wenn auch nur zu diesem Meta-Artikel. Zum eigentlichen Thema habe ich zu wenig Ahnung (auch das soll es geben), mir fehlen dazu ausreichend belastbare Informationen oder ein starkes Nimby-Gefühl.
    Dass sich unter den Stadtbahn-Gegner*innen auch gesellschaftlicher Bodensatz befindet, der für solche Ausfälle verantwortlich sein wird, wundert mich angesichts des Themas nicht. Während einige hier Finanzierung, Streckenführung oder Nutzen kritisieren, zieht das Thema auch antiprogressives Klientel an.
    Vorwürfe wir die Allianz der BI mit Faschisten sollten sich eigentlich leicht belegen lassen. Gerne her damit, ansonsten sind es nur unbelegte Vorwürfe.

  • Mitleser

    |

    @AnnaF

    Das mag ja stimmen, was Sie schreiben, hat aber mit der Debatte in Regensburg nichts zu tun.

    Rechtsextremismus fängt für mich jedenfalls nicht damit an, dass jemand gegen ein mglw. innovatives Verkehrsprojekt ist.
    Rechtsextremismus fängt auch nicht damit an, dass jemand in zwei oder drei Instagram-Posts die AfD mit erwähnt und dannn nicht mehr, weil das kritisiert wurde.
    Rechtsextremismus fänbgt auch nicht damit an, dass sich bei einer Debatte um ein verkehrspolitisches Thema die Argumente mit der AfD überschneiden, ähneln oder saogar die gleichen sind, so lange man nicht aktiv zusammenarbeitet.
    Die ach so wohlmeinenden Stadtbahn-Befürworter bedienen hier perfekt ein ansonsten unzutreffendes Fascho-Narrativ a la “Ist der Bürger unbequem, gilt er gleich als rechtsextrem.” Dumm ist das. Die AfD lacht sich tot.

    P.S.: Ich bin für die Stadtbahn und halte einen Großteil der Gegenargumente für kaum überzeugend. Gelinde gesagt. Vielleicht sollten sich die organisierten Befürworter darauf konzentrieren und nicht auf rufmörderische Kampagnen. Schämt euch.

  • michinga

    |

    @ Mitleser
    ich stimme Ihnen im Groben und Ganzen zu. Mit einer Einschränkung: Rechtsextremismus hat sicher dann begonnen, wenn Hakenkreuze irgendwohin geschmiert werden. Egal ob auf Plakaten oder sonstwo.

    @Hase
    Ich spreche sehr gerne mit Ihnen über Argumente. Entsprechend würde ich Sie bitten Ihre Argumentation kontra Stadtbahn zu unterfüttern.
    – was meinen Sie konkret damit, dass die Stadtbahn “CO2 schädlich” sei?

    – auf Plakaten steht “heute leere Busse, morgen leere Bahnen. Wir haben uns informiert”. Bitte erklären Sie, wo Sie sich informiert haben und welche Linien des RVV Sie in den letzten 15 Jahren zu welchen Tagen und zu welcher Uhrzeit benutzt haben. Die Busse die ich benutze, besonders an Werktagen und egal auf welchen Linien waren in den letzten 15 Jahren stets voll und sie wurden und werden voller. Teilweise so, dass man z.B. mit Kinderwagen draußen bleiben muss.

    – erklären Sie bitte die Stichhaltigkeit des folgenden Arguments: “Jeder bezahlt für die Stadtbahn, egal ob er sie benutzt oder nicht.” (ebenfalls auf einem Plakat).
    Es bezahlt auch jeder für Busse, Züge, Straßen, Parkplätze, das Schul- und Gesundheitssystem sowie Polizei, Feuerwehr uvm. und zwar unabhängig davon ob er oder diese nutzt oder nicht oder wie viel. Warum sollte das bei der Stadtbahn oder anderen öffentlich finanzierten Dingen anders sein?

    – warum belasten Sie den öffentlichen Raum mit Altmetall bzw. Schrott um Ihre politischen Forderungen bzw. “Argumente” in die Welt zu bringen? Welche Kosten entstehen der Allgemeinheit durch die Entsorgung derselben? Warum entsorgen Sie Ihr Altmetall nicht selbst?

    – weshalb werfen Sie Flyer mit Ihren politischen Forderungen in Briefkästen auf denen deutlich lesbar “bitte keine Werbung und kostenlose Zeitungen einwerfen” steht? Warum soll ich Ihren (Papier-)Müll entsorgen, den ich offensichtlich überhaupt nicht habe wollte?

  • MADAME

    |

    Der Ausbau der stadtbahn ist für regensburg ein finanzielles desaster. Zahlreiche Gutachten wurden für die domstadt getätigt. Wohnraum und bezahlbare wohnungen wären für die stets steigende einwohnerzahl wichtiger ..Aber nein eine stadtbahn muss her. Bis dieses alles soweit ist, wird wohl im nächsten jahrzehnt fertig sein. Nicht nur die.stadtbahn e inkaufsmöglichkeiten spielplätze andere Infrastruktur
    ua

  • Dominik Müller

    |

    AnnaF., das Herabsetzen des Alters für das aktive Wahlrecht wurde gegen die Stimmen von Union und AfD durchgedrückt, weil sich vor allem die Ampel-Parteien dadurch bessere Wahlergebnisse versprachen, zu dieser Zeit – vor gerade mal 2 Jahren- waren die Grünen bei Erstwählern beliebt.
    Für mich fängt Rechtsextremismus nicht bei “Remigration” an, das ist in der Migrationsforschung ein neutraler Begriff, ich finde den Begriff “Rückführungsoffensive” weit schlimmer. Und den finden Sie im Ampel-Koalitionsvertrag.

  • Tobias

    |

    Ich denke, es stellt sich so eine Art Gegenbewegung dar, wie man sich heutzutage zu politischen Debatten äußert. Zuerst hat man am Stammtisch geschimpft und dann doch die CSU gewählt. Dann kamen Foren und Foren 2.0 – Die “Social Medias”. Dort ging es jetzt circa 15 Jahre lang richtig zur Sache, bis die Plattformen anfangen zu zensieren, Stempel aufzudrücken usw. Irgendwann war “jeder” gesperrt: Die Rechten wegen Parolen, die Linken wegen Gewaltfantasien. Jeder bekam “Shadowbans” (wurden also nur auf dem eigenen Bildschirm, aber nicht öffentlich gezeigt). Also schließt sich der Kreis: Man geht wieder in die reale Welt. Dort kann man dann nachhaltig krakeelen oder schmieren, denn diese Dinge lassen sich nicht von einem Mod-Team bei X oder dem ganzen anderen Müll wegmachen sondern bleiben und tun weh (Sachschaden).

    Ich bin persönlich für eine Stadtbahn. Wie gesagt, ich bin jetzt 33 Jahre und habe keinen Führerschein, aber eine bunte Sammlung an RVV-Tickets. Ich bin im Stadtgebiet unterwegs, aber auch lange mit Überlandbussen des RBO gefahren (12 und 13). Ich bin wohl einer der wenigen Forenuser hier, die WIRKLICH den ÖPNV nutzen und schätzen, während viele gerne immer verdächtigen Blödsinn äußern, wie: “Busse sind leer” oder “Immer zu spät”, “zu teuer”, “doofe Fahrer”, “doofe Linenführung”, “nicht immer klimatisiert”, “mehr Taktung auf dem Lande” (davon habe ich schon erzählt*) oder “Zu schmutzige Fahrzeuge”. Das sind Leute, die keine Ahnung vom ÖPNV in Regensburg und Umland haben, die aber hart am mitquasseln sind, wenn es eben um Bus und Bahn geht. Dabei hauen die aber so viel Urban Myths dazu, dass ich schon nach zwei Sätzen sagen kann: Autofahrer, der viel zu sagen, aber wenig Wissen hat. Und genau diese sind gegen die Stadtbahn – also die, die sowieso nicht damit fahren.

    * Mehr Taktung auf dem Land ist der größte Stuss und das hört man ständig von Leuten, die keine Ahnung haben. Am Land, etwa der 12er, fährt nämlich trotz Stundentaktung mit circa 5 Fahrgästen durch Schwetzen- und Rohrdorf. Verdoppelt man den Takt – 30 Minuten ist für viele Autofahrer ja schon “unerhört schlecht, da MUSS ich ja mein PKW nehmen!” – fährt dieser dann mit 2,5 Leuten 45 Minuten mit einem tonnenschweren Fahrzeug durch die Gegend. Ja, tolle Umweltbilanz!

  • fckAFD

    |

    Liebes Digitalteam,

    das Appeasement kann man so nicht stehen lassen, “So weit ich das überblicke, schon lange nicht mehr”, hier wurde bewusst eine rechtsextreme Partei verlinkt und erst als die Stadbahnbefürworter darauf hingewiesen haben wurde das wieder unterlassen. Die Verlinkung ist auch nicht zufällig passiert… Würdet ihr denn das Gleiche schreiben wenn jetzt auch der NPD kreisverband noch verlinkt werden würde? Hier ist es doch nicht als Grund ausreichend, “dass die nunmal im Stadtrat sind” … Sorry

    Außerdem gibt es genügend Screenshots in den sich Gleisfrei-Fans ganz offen als AFD fans outen, die AFD selbst unter Gleisfrei-Posts gepostet hat und das auch noch so stehen läßt, unkommentiert… Ich bitte Euch…. “is ja nicht so tragisch” geht da wirklich nicht ohne diese Partei in die Reihe aller demokratischen Parteien aufzunehmen.

    Man kann doch nicht bei dem einen Politikthema sagen “Vorsicht vor der AFD” und beim anderen Politikthema “das hat ja nichts mit der Stadtbahn zu tun, es sollte um Argumente gehen”… Politik ist Politik, ob Zuwanderung, Verkehr, Geopolitik, Soziales oder was auch immer….

    Gleisfrei reißt die Brandmauer bewusst ein und nur sie wissen warum sie das tun…

  • Stefan Aigner

    |

    @fckAFD

    Es wurde in anfänglichen Instagram-Posts die AfD mit aufgenommen. Ein Fehler, der nach Kritik unterlassen wurde. Vielleicht nicht mit der Einsicht, die ihr euch wünschen würdet, vielleicht aus Opportunismus. Aber belegen lässt sich beides nicht. Und jetzt?

    Ich kenne die veröffentlichten Screenshots, Aussagen von Einzelpersonen, die als vermeintlicher Beleg für eine generelle AfD-Nähe einer ganzen BI (deren Argumente auch ich in weiten Teilen für wenig überzeugend halte, mal so am Rande gesagt) herhalten müssen – darunter ist übrigens ein CSU-Stadtratskandidat. Ist die ganze Regensburger CSU dann jetzt auch AfD-nah? Nach eurer Logik unbedingt. Hier wird übrigens auch nicht jeder Kommentar gelöscht, der eine AfD-Nähe aufweist. Da kann man doch gleich weiter machen…wer reißt denn noch so alles die Brandmauer ein?

    Der permanent wiederholte Vorwurf steht in meinen Augen bisher auf äußerst schwachen Beinen. Da ist die Beleglage bisher einfach dünn – und die Art, wie es auf Stadtbahn unofficial geäußert wird, ist nicht argumentierend und gut untermauert, sondern diffamierend nach dem Motto – wird schon was hängen bleiben. Und der Begriff “Appeasement”? Echt jetzt? Das kann ich wirklich nicht ernst nehmen.

    Und hier schreibt übrigens nicht “ihr” oder ein “Team”. Das da oben und das hier ist ein Kommentar – da steht ein Name drüber, meiner. “Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der gesamten Redaktion wieder”, steht auch im Impressum.

    Nicht, dass auch hier irgendein Kollektivvorwurf kommt, wie ihr ihn eben auch bei einer kompletten Bürgerinitiative verwendet. Das lehne ich ab und da kommen wir auch nicht zusammen.

  • Fck afd

    |

    Lieber Stefan Aigner ,
    da kommen wir nicht zusammen OK, das ändert aber nichts am aktiven Verlinken der AFD und dem Stehenlassen derer Kommentare.
    Das, Argument, “naja die wussten nicht wen sie da verlinken” kann man ja eigtl. nicht bringen..

    Oder sind die Beweggründe völlig egal? Lässt sich so eine schwache Beleglage begründen? Ist das wirklich Deine Meinung? Wie erkennt man denn echte AFD Unterstützer? In öffentlichen Umfragen geben jedenfalls die wenigsten zu, AFD zu supporten, auch wenn sie es 100% tun… In diesem Kontext ist so eine öffentlich zur Schau getragene AFD Toleranz der Gleisfrei Initiative schon eine starke Beweislage…

    Sei es drum, Du (darf man duzen) siehst das Thema AFD Toleranz in diesem Zusammenhang als unkritisch und nicht wirklich bewiesen… Dann ist es es..

    Wir sehen das komplett anders und aus der Sicht von AFD Gegnern zurecht…

    … Peace

  • Dominik Müller

    |

    fck_afd, ihr sprecht bzw. schreibt nicht für alle AFD-Gegner, sondern nur für diejenigen, welche alle für AFD-Anhänger halten, welche auch mal mit AFD-Anhängern geredet haben.
    Muss man für die Stadtbahn sein, weil die AFD dagegen ist, oder reicht es nicht, unabhängig von der AFD sich eine Meinung zu bilden? Muss man dabei alles ignorieren, was die AFD von sich gibt oder darf man deren Argumente selber prüfen und vielleicht sogar widerlegen? Stark gebt ihr euch in der Negation, eine Position vermisse i h. AnnaF hat sich oben beklagt, dass die AFD bei einigen Wahlen ja über 30% erwarten kann, wen wundert es, wenn so überzogen viele als AFD-Unterstützer bezeichnet werden? In eurer Auslegung der Brandmauer bleibt für den Wettstreit der Ideen kein Raum. Das halte ich für antidemokratisch.

  • Fck afd

    |

    Lieber Dominik Müller,
    das stimmt nicht, es gibt durchaus Demokraten, die versucht haben mit der AfD zu reden und auch Fernsehjournalisten, die das tun. Wir halten keineswegs jeden, der mit der AFD “redet” für rechtsextrem. Wenn jemand jedoch die AFD selbst aktiv verlinkt, deren Kommentare unkommentiert stehen lässt ist das mehr als fragwürdig!
    Gleisfrei distanziert sich nicht von der AFD sondern verlinkt sie aktiv. Und natürlich kann man gegen die Stadtbahn sein und kein AFD Supporter sein, allerdings bei Gleisfrei sehen die Dinge (leider) anders aus. Wir sind sicher nicht antidemokratisch… Diejenigen die Stadtbahnbanner mit Hakenkreuzen besprühen sind Verfassungsfeinde und Feinde unserer Demokratie genauso wie rechtsextreme Parteien…

  • Alois

    |

    @fuck you
    ich habe mir erstmals (!) die Homepage der BI angesehen. Anschließend auch noch die Arbeit gemacht, die Posts der BI auf Facebook und Twitter anzusehen. Konnte aber keine Verlinkung zur jener Partei finden.
    Worauf beruht ihre Aussage, das die BI zu jener Partei aktiv verlinkt, haben Sie dafür Belege?
    Ich habe eher die Befürchtung, dass den Befürwortern die Argumente ausgehen und hier ein schmutziger Wahlkampf gemacht wird, indem man versucht, die BI in die rechte Ecke zu stellen.

  • Fck afd

    |

    Lieber Alois, Selbstverständlich haben wir jede Menge Screenshots und auch die entsprechenden Posts sind alle noch online und gut zu finden. Im Übrigen sogar Stefan Aigner, mit dem wir uns nicht ganz einig sind, hat sie gefunden. Schauen Sie doch nochmal richtig nach!

    Liebe Grüße

  • joey

    |

    Die AfD ist also der wahrhaftige Satan, mit dem man die eigene Sekte begründet?

    Die AfD ist ein Müllhaufen, der sich aus dem Abfall der Altparteien nährt. Wenn man diesen Haufen als Schreckgespenst nutzt, gibt man ihm erst eine höhere Bedeutung. Die AfD ist in Bayern politisch unbedeutend und personell in Hinterzimmern gespalten.

    Die Nazikeule ist moralisch falsch und taktisch kontraproduktiv. Die Demokratie leidet nicht an der AfD, sondern an der mangelnden Diskussionsbereitschaft der Bürger. Man läßt sich zu leicht ängstigen und aufhetzen.
    Hört zu und argumentiert und respektiert. Eine andere Meinung ist keine Gefahr, sondern eine Gelegenheit, die eigene zu begründen. Das ist Demokratie, sie fängt bei uns selbst im Herzen an.

    Den Wählern ist wahrscheinlich wurscht, ob die AfD dafür ist. Vor einigen Häusern werden Schienen verlegt und die Eigentümer sehen da ganz realistisch einen Wertverlust. “Gut”, daß man irgendeine Keule hat.

  • Burgweintinger

    |

    ich bin für die Stadtbahn!

    Ich verstehe zumindest die Anwohner der Kirchfeld-Allee nicht, die einen Banner vor ihrem haus gegen die Stadtbahn haben…
    Die wussten doch bereits zum Zeitpunkt, als diese dort eingezogen sind, dass dort im Bebauungsplan eine eventuelle Stadtbahn vorgesehen war…

    Das is wie, wenn ich auf das Land ziehe neben einen Schweinehalter und mich dann beschwere, dass es bei Niederdruck nach Odl stinkt…

  • Mr. B.

    |

    Zu Burgweintinger
    27. April 2024 um 16:56 | #
    “Das is wie, wenn ich auf das Land ziehe neben einen Schweinehalter und mich dann beschwere, dass es bei Niederdruck nach Odl stinkt…”

    Genau wie jene, die in die Stadt ziehen und meinen, es gäbe jetzt nur noch sie.
    Alles andere soll weichen, bzw. sich anpassen.
    Oder die anderen, die auf’s Land ziehen und dann der Gockel nicht mehr Krähen darf oder die Glocken der Kirche nicht mehr läuten dürfen.
    Egoistische Verrücktheit von Menschen.

  • Leo

    |

    Die eigentlich Frage ist, warum es diese Plakate überhaupt gibt. Warum fahren Busse in Regensburg herum, die mit Werbung für die Stadtbahn lackiert sind obwohl diese noch nicht mal entschieden ist? Welche Art von Politik ist das denn bitte?
    Im Juni wird eine Mehrheit dagegen stimmen. Hier geht es nicht um rechts oder links sondern um eine Kommunalpolitik, die ein Projekt umsetzen möchte, das die Stadt in eine jahrzehntelange Dauerbaustelle treiben wird, ohne jeglichen Nutzen. Ich würde sofort für ja stimmen wenn es eigene Trassen und Direktverbindungen geben würde. Aber wie immer in Regensburg sind alle Verantwortlichen davon überzeugt, dass wir Regensburger täglich nichts anderes im Sinn haben als in die Innenstadt zu müssen. Tatsächlich muss fast niemand dort hin und die, die es müssen haben gefühlt 30 Buslinien, die dort ohnehin schon hinfahren.
    Also so sehr ich mich grundsätzlich gegen die AfD stelle, hat das hier eigentlich nichts verloren.

  • michinga

    |

    @ Leo: “Warum fahren Busse in Regensburg herum, die mit Werbung für die Stadtbahn lackiert sind obwohl diese noch nicht mal entschieden ist? Welche Art von Politik ist das denn bitte?”

    Ich würde sagen, der Grund ist in etwa ähnlich anderer Werbung auf den Bussen im Tarifgebiet des RVV. Unternehmen und Organisationen aus der Region werben für ihre Produkte oder ihre Anliegen.

    Die Stadt bzw. dessen Regierung – also der Stadtrat – wirbt also auf den Bussen des RVV für ihr Anliegen die Stadtbahn zu bauen. Das Werbemittel: die Busse in Stadtbahnoptik präsentieren. Ein entsprechender Stadtratsbeschluss liegt ja schon seit Jahren vor.

  • Horst

    |

    Es ist schon ein bisschen peinlich, wenn man die politischen gegner versucht so in die Rechte Ecke zu stellen.
    Während Stadtbahn Befürworter und Stadt selbst auch sehr vorischtig mit der Wahrheit umgehen. Ein Schachzug der sonst ja der Gegenseite unterstellt wird.

    Über die weitreichenden Straßensperrungen für PKW, die mit der Stadtbahn durchgedrückt werden bzw. für die die Stadtbahn als Ausrede missbruacht wird, über die ließt man auf den offiziellen Informationsangeboten garnix. Da muss man schon das kleingedruckte aus dem Stadtrat nachlesen.

    https://srv19.regensburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=19431

    siehe 3. Altstadterschließung für den Kfz-Verkehr
    (ein rechter Euphemismus, wenn man mich fragt, wo es doch ums Kfz-aussprerren geht)

  • Fck afd

    |

    Lieber Horst, das mitder rechten Ecke macht Gleisfrei schon selbst. Sie tun ja gerade so, als ob andere die BI mit der AFD verlinken, sie tut es selbst aus eigenem Antrieb und lässt auch AFD Unterstützungs-Kommentare unter ihren Posts einfach so stehen, unkommentiert… AFD ist ja schließlich eine “demokratisch legitimierte” Partei im Stadtrat.. Noch Fragen?

  • Informant

    |

    @Horst Das ist ja auch eine Binse. Der Autoverkehr belegt fast 100% der Verkehrsfläche. Wo soll der Platz denn her kommen?

    Aus dem selben Grund geht auch beim Radverkehr seit Jahrzehnten nichts voran: Unter keinen Umständen darf die heilige Kuh “Auto” wieder etwas von ihrem erbeuteten Platz zurück geben.

  • Native

    |

    Den Rechtsextremisten ist nichts zu blöd, auf jedes Thema (Stadtbahn ja oder nein) aufzuspringen, nur mit dem Ziel öffentlich, billige Aufmerksamkeit zu erregen. Nicht jeder, der sich argumentativ gegen die Stadtbahn äußert kann in diese Ecke verortet werden. Solche destruktiven Schmiererei-Aktionen vergiften nur das friedliche, gesellschaftliche regionale Klima und sind „null“ hilfreich bei dieser Problemstellung. Aber die Blöden sterben nicht aus!

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