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Bewährungs- und Geldstrafe

Wegen Veruntreuen von Arbeitsentgelt: OB-Kandidat der Regensburger AfD ist vorbestraft

Letzten November verurteilte das Landgericht Regensburg den Unternehmer Manfred Hetznegger zu einem Jahr und vier Monaten auf Bewährung sowie einer Geldstrafe. Der 65-Jährige ist Spitzenkandidat der AfD für das Amt des Oberbürgermeisters. 

Von der CSU über die Freien Wähler landete er bei der AfD: Manfred Hetznegger. Foto: Archiv

65 Jahre alt, eine „Persönlichkeit mit hoher Bekanntheit und großer Beliebtheit in der Stadtgesellschaft“ und außerdem engagiert in vielen Vereinen. So stellte die Regensburger AfD kürzlich ihren Oberbürgermeisterkandidaten Manfred Hetznegger gegenüber der Mittelbayerischen Zeitung vor.

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Was die rechtsextreme Partei, die sich „Mut zur Wahrheit“ auf ihre Fahne schreibt, verschweigt: Der Fahrlehrer und ehemalige Taxiunternehmer ist seit Ende 2024 vorbestraft.

Veruntreuen von Arbeitsentgelt in 258 Fällen

Am 14. November des letzten Jahres verurteilte das Landgericht Regensburg Manfred Hetznegger zu einer Haftstrafe von einem Jahr und vier Monaten, ausgesetzt zur Bewährung. Zusätzlich erhielt der Unternehmer eine Geldstrafe von 180 Tagessätzen. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Hetznegger seinen Beschäftigten Arbeitsentgelt vorenthielt bzw. es veruntreute – in 258 Fällen. Die Entscheidung ist rechtskräftig.

Über insgesamt zehn Lizenzen beschäftigte der AfD-Spitzenkandidat laut Angaben während des Prozesses rund 40 Taxifahrer. Diese erhielten ein Gehalt knapp über dem Mindestlohn. Zusätzlich bezahlte Hetznegger den Fahrern eine umsatzbasierte Provision – für die er allerdings keine Beiträge an die Krankenversicherung abführte. Die klageführende Staatsanwaltschaft Nürnberg bezifferte den Schaden anfänglich auf über 600.000 Euro.

Rechtfertigung: Fahrer wollten mehr Geld

Vor Gericht rechtfertigte sich der Unternehmer laut einem Bericht der Mittelbayerischen Zeitung vom Oktober 2024 damit, dass er von den Fahrern „regelrecht erpresst“ worden sei, Provisionen zu zahlen. „Sonst sagen die, das Arbeiten lohnt sich nicht.“

Hätten von diesen Provisionen auch noch Krankenkassenbeiträge bezahlt werden müssen, wären die Forderungen noch höher gewesen. Auch im Zuge von Corona meldete der Unternehmer schließlich Insolvenz an.

In der CSU galt Hetznegger nicht als Rechtsaußen

Hetznegger war in der Vergangenheit zunächst bei der CSU aktiv und galt dort nicht als ein Rechtsaußen. Im Gegenteil. Im Zuge der Auseinandersetzungen um allzu rechtslastige Mitglieder des sogenannten „Fürst-Lagers“ 2008 und der Übernahme des CSU-Kreisverbands durch den späteren Landtagsabgeordneten Franz Rieger stand Hetznegger auf der Seite des damaligen Oberbürgermeisters Hans Schaidinger.

Später unterstützte Hetznegger den CSU-OB-Kandidaten Chrstian Schlegl über den eigens dafür gegründeten Verein „Bürger für Regensburg“. Wieder etwas später verließ er die CSU und trat bei der Kommunalwahl 2020 für die Freien Wähler an. Doch auch dort scheint Hetznegger keine politische Heimat gefunden zu haben. Es folgte nun die Kandidatur bei der AfD.

Hetznegger will sich vorerst nicht äußern

Mit den Vorwürfen konfrontiert, erklärt der 65-Jährige, dass er sich vorerst nicht äußern wolle. Er müsse erst Rücksprache mit dem Kreisvorstand halten. Vom Kreisverband der AfD, den wir ebenfalls angefragt haben, gibt es bislang keine Rückmeldung.

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Kommentare (4)

  • Kamel-Experte

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    Kommentar gelöscht. Das geht sehr ins Private und entspricht in gewissen Punkten nicht den Tatsachen.

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  • Hardenberg

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    Darf er als Vorbestrafter denn überhaupt OB werden? Das ist doch ein Wahlbeamter. Werden die nicht umgehend aus dem Amt entfernt, wenn sie vorbestraft sind?

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  • Martin Kohler

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    Kommentar gelöscht. Wenn Sie Vorwürfe erheben, sollten Sie Ross und Reiter nennen. Uns ist kein weiterer vorbestrafter OB-Kandidat bekannt.

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  • Der sich den Wolf schreibt

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    Kommentar gelöscht. Keine persönlichen Auseinandersetzungen.

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