Urlaubszeit, Personalmangel, Hausdurchsuchung: Regensburger Tafel ist bis Mitte September dicht
Bei der Tafel gibt es heftige interne Querelen, die mittlerweile zu Ermittlungen der Staatsanwaltschaft geführt haben. Das und weitere Probleme sorgen dafür, dass diese wichtige Anlaufstelle für Bedürftige bis Mitte September dicht gemacht hat.

Seit Anfang der Woche ist die Tafel Regensburg dicht. Die Gründe sind vielfältig. Foto: Archiv
„Nicht-Verfügbarkeit von Verantwortlichen“, zu wenig Personal, krankheitsbedingte Ausfälle, „Urlaubszeit“. Diese Gründe werden in einem Schreiben der Regensburger Tafel an die Helfer dafür angeführt, dass die – laut eigenen Angaben – Anlaufstelle für bis zu 5.000 Bedürftige pro Woche bis zum 12. September schließt.
Auf der Homepage des Vereins ist zudem von Dachsanierungen und Trockenbauarbeiten an dem Gebäude in der Abensstraße (beim DEZ) die Rede. Doch das Problem scheint tiefer zu reichen.
Ermittlungen nach Strafanzeige
Wie die Regensburger Staatsanwaltschaft unserer Redaktion bestätigt, wurden nach einer Strafanzeige Anfang Juni die Räumlichkeiten des Vereins durchsucht. Man ermittle gegen die Vorsitzende wegen des Anfangsverdachts der Untreue.
Was an den Vorwürfen dran ist, bleibt derzeit unklar. Die Staatsanwaltschaft gibt dazu keine weiteren Informationen. „Die Auswertung der sichergestellten Daten wird voraussichtlich mehrere Monate in Anspruch nehmen“, erklärt ein Sprecher lediglich. Am Ende kann es auch sein, dass das alles Ausfluss interner Querelen im Tafel-Verein ist. Diese Querelen sind, diesen Eindruck gewinnt man, wenn man sich mit Ehrenamtlichen dort unterhält, massiv.
Neuanfang mit neuer Vorstandschaft gefordert
Wer nun die Versorgung der Menschen übernimmt, die auf für sie erschwingliche Lebensmittel angewiesen sind, bleibt unklar. Von Arno Birkenfelder, Vorstand der vor sechs Jahren gegründeten Rengschburger Herzen, kommt zwar die Ansage, dass man „jetzt zusammenhalten“ müsse, sprich: Betroffene können sich an die Herzen wenden. Stadt und Sozialamt könnten das nicht stemmen – dafür fehle die Logistik.
Dass das Verhältnis der Rengschburger Herzen zur aktuellen Vorstandschaft der Tafel tief zerrüttet ist, ist aber ein offenes Geheimnis. Diverse Versuche, zusammenzuarbeiten und die Kräfte zu bündeln, scheiterten. Entsprechend fordert Birkenfelder einen „Neuanfang“ für die Tafel.
„Wenn es die derzeitige Vorstandschaft der Tafel nicht auf die Reihe bekommt, die Menschen zu versorgen, die es am dringendsten brauchen, dann sind sie fehl am Platz und müssen das Feld für eine neue Vorstandschaft räumen.“ Einer neuen Führung bei der Tafel stünden die Rengschburger Herzen dann auch mit Rat und Tat zur Seite.
Politik hat keinen Einfluss
Was von politischer Seite bislang zu hören ist, klingt größtenteils rat- und hilflos. Sozialbürgermeisterin Astrid Freudenstein spricht zwar einerseits davon, dass es Hilfen des Staates gebe, welche die Grundversorgung gewährleisten. Aber: „Die Stärke von Tafel, Strohhalm, Foodsharing und Herzen ist, dass sie, anders als die öffentliche Hand, sehr unbürokratisch arbeiten können und sehr viel Herzblut drinsteckt.“ Sie könnten Einzelfälle besonders bedenken. „Wir hingegen arbeiten mit Steuergeld und müssen deshalb alle gleich behandeln.“
Die Tafel sei ein Verein, der ausschließlich aus Ehrenamtlichen bestehe, so Freudenstein. Diese könnten entscheiden, wie sie wollen. „Darauf habe ich keinen Einfluss oder gar eine Weisungsbefugnis. Niemand muss da auf mich hören.“
Treffen aller Akteure gefordert
SPD-Fraktionschef Thomas Burger spricht derweil davon, dass es wichtig sei, „rasch und pragmatisch ein zumindest temporäres Ersatzangebot zu organisieren, und zusammen mit den entsprechenden Akteurinnen und Akteuren einen andauernden Fortbestand des Tafel-Angebots zu ermöglichen“. Er habe sich heute an Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer gewandt, damit diese „zügig“ zu einem Treffen einlade.
Die Vorsitzende der Tafel war am Dienstag telefonisch nicht zu erreichen.
Dieter
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Dass es sowas wie die Tafel oder die Herzen überhaupt geben muss, ist schon Armutszeug genug.
Dass die Tafel dann ein paar Monate zusperrt und man 5000 Bedürftige hängen lässt ohne wirklich Ersatz zu schaffen, ist einfach nur beschämend.
Ehrenamtlicher
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Wundert mich nicht. War auch bei der Tafel aktiv und kann die Querelen nur bestätigen.
Es ist sehr schade, dass das Ehrenamt unter wenigen Personen in der falschen Position leiden muss. Dass der Verein jetzt geschlossen wird, weil gegen eine Person aus dem Vorstand ermittelt wird, ist eine Unart, die zu den Querelen passt. Davon habe ich selbst genug erlebt.
Hoffentlich können andere engagierte den Verlust etwas ausgleichen.
El
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Übel, dass auch in diesem Bereich Menschen tätig sind, denen die Eigeninteressen (Ruf / Geld / whatever) wichtiger sind, als die Menschen, denen sie verpflichtet sind.
Wenn doch abzusehen war, dass das “Schiff” stranden wird, wieso haben die Verantwortlichen nichts getan, damit es andernorts / unter anderen Kapitänen und Steuerfrauen anlegen kann?
An den hier kommentierenden – und andere Ehrenamtliche die Frage, wieso sie nicht interveniert haben. Vermutlich ist es so, wie meist, wenn etwas “aus dem Ruder” läuft. Man_frau schaut zu, redet hinter den Kulissen – mensch kann auch sagen, zerreisst sich das Maul und fühlt sich nicht berufen, gegenzusteuern, weil man ja nur ein kleines “Licht” ist.
Dass nun 5000 Menschen den Sommer über ohne die zusätzlichen Lebensmittel auskommen müssen, die die Tafel sichergestellt hatte, ist für diese sicherlich sehr bitter.
Ehrenamtlicher
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@El
Wer der Vorsitzenden nicht passte, musste halt gehen. Das gleiche galt für die Kunden.
Was willst du machen? Es ist ein Ehrenamt, da können viele gar nicht so viel Zeit aufbringen, um gegen Lügengeschichten und Gerüchte mitzuhalten.
Noch diesen Winter stand in der Tafelzeitung was von Ermittlungen, die eingestellt wurden.
Damit war dann wohl dieses Verfahren hier nicht gemacht. Vielleicht gab’s ein zweites. Weiß @regensburg-digital dazu etwas?
Roche-Dirac
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Schon Anfang Juni gab es bereits eine Hausdurchsuchung bei der Tafel Regensburg? Es besteht der Anfangsverdacht auf Untreue? Man ermittle gegen die Vorsitzende, deren Namen ich hier auch nicht nennen will, den man aber leicht googlen kann?
Anfangsverdacht auf Untreue heisst auf Deutsch: Verdacht auf einen Griff in die Kasse.
Warum wird das jetzt erst publik? Immerhin lebt der Verein von vielen Spendern, auch Kleinspendern, und die sollten schon zeitnah erfahren, was da möglicherweise im Argen liegt und möglicherweise mit ihrem Geld passiert.
Alles sehr bemerkenswert.
Fast noch bemerkenswerter finde ich den heutigen Artikel in der lokalen MZ dazu. Worte wie Hausdurchsuchung oder Verdacht auf Untreue finden sich da nicht. Der ganze Artikel verschleiert mehr als er informiert. In dem MZ-Artikel wird so getan, als wäre alles bei der Tafel bestens und die Schliessung eine Art ausserplanmässiger längerer Betriebsurlaub. Immerhin RD hat da wohl seinen Job gemacht. Konnten oder wollten die MZ-Reporter da nicht mehr recherchieren?
Wir werden sehen was da noch alles rauskommt. Hausdurchsuchungen werden von der Justiz in der Regel nicht einfach mal so veranlasst. Möglichwerweise wirbelt das alles auch noch bei der lokalen CSU ein bisschen Staub auf, denn immerhin ist die Vorsitzende der Tafel Regensburg ja auch aktives Mitglied und Funktionärin bei der CSU, was man auch leicht googlen kann.
tom lehner
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Spekulationen sind wohl das Letzte was die Menschen brauchen die auf die Regensburger Tafel angewiesen sind. Wie hier schon angemerkt ist es ein Skandal das in unserem “Wohlstandsstaat” Menschen auf private Initiativen angewiesen sind. Eigentlich muß das Aufgabe des Staates sein.
Eine Stimme aus dem Ehrenamt – Gegenrede zu unfairen Kommentaren
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Seit einigen Jahren engagiere ich mich ehrenamtlich bei der Tafel.
Nicht, weil ich muss, sondern weil ich will. Weil ich an die Menschlichkeit glaube. An konkrete Hilfe. An Solidarität. Und ich sehe, mit wie viel Herzblut und Einsatz sich unzählige andere Menschen ebenfalls für diese Sache aufopfern – darunter auch unsere Vorsitzende.
Deshalb macht mich der obenstehende Kommentar nicht nur fassungslos, sondern auch tief traurig.
Was hier als vermeintliche „kritische Aufklärung“ daherkommt, ist in Wahrheit ein Pamphlet voller Unterstellungen, Spekulationen und persönlicher Angriffe, die weder gerecht noch verantwortungsvoll sind. Man muss sich fragen: Welcher Zweck steckt dahinter, wenn ein Anfangsverdacht – nichts weiter als ein rechtlicher Begriff, der Ermittlungen ermöglicht, nicht Schuld feststellt – in dieser Weise aufgebauscht und emotional instrumentalisiert wird?
Ermittlungen bedeuten keine Schuld.
Es gab eine Hausdurchsuchung – das ist eine juristische Maßnahme, kein Schuldspruch. In einem Rechtsstaat wie dem unseren ist es essenziell, zwischen Verdacht und Verurteilung zu unterscheiden. Wer das vermischt oder gar absichtlich verschwimmen lässt, greift nicht nur Einzelpersonen an, sondern das Grundprinzip unserer Justiz.
Warum diese Empörung gegen eine Person, die sich seit Jahren ehrenamtlich engagiert?
Wollen wir wirklich glauben, dass jemand, der Tag und Nacht – ehrenamtlich! – Verantwortung trägt, Entscheidungen trifft, Zeit, Kraft und Herzblut investiert, plötzlich zum „Kassenräuber“ wird? Jeder, der auch nur einen Tag in einer solchen Position war, weiß, wie hart dieser Job ist. Und dass man sich dabei nicht beliebt macht, sondern oft zwischen den Fronten steht. Nicht selten kommt Kritik von jenen, die lieber schreiben als mithelfen.
Und ja – sie ist politisch aktiv. Na und?
Wer sich in der Politik engagiert, bringt Verantwortungsgefühl mit – und diese setzt sie für die Tafel ein, nicht für parteipolitische Interessen. Die Tafel ist kein CSU-Projekt, sondern eine gemeinnützige Organisation, die sich um die Schwächsten der Gesellschaft kümmert. Diese unsachliche Vermischung von Ehrenamt und Parteizugehörigkeit ist nicht nur unfair, sondern gefährlich. Sie schürt Misstrauen, wo Zusammenhalt nötig wäre.
Wer wegen eines Verdachts die Spendenbereitschaft infrage stellt, beschädigt die gesamte Institution – nicht nur eine Person.
Die Tafel lebt von Spenden – von Menschen, die Vertrauen in ihre Arbeit haben. Wer dieses Vertrauen mutwillig untergräbt, gefährdet das, was wir jeden Tag aufbauen. Es geht hier nicht um Neid oder Missgunst, es geht um konkrete Hilfe für Bedürftige. Wer das aus den Augen verliert, hat den Sinn der Tafel nicht verstanden.
Mein Appell:
Wer Zweifel hat, darf sie äußern, soll fragen. Wer Fragen hat, soll recherchieren. Aber wer im Schutz der Anonymität Misstrauen sät, ohne Verantwortung für die Folgen zu übernehmen, der handelt nicht aufklärerisch, sondern zerstörerisch. Das alles ginge auch sachlich, differenziert, und ohne die Arbeit vieler Menschen in den Dreck zu ziehen.
Wem nützt diese Geschichte? Der Wahrheit, der Gesamtsituation oder denjenigen, denen eine starke Frau an der Spitze und eine funktionierende Struktur ein Dorn im Auge ist?
Realist
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Wenn man sich die Aussagen von Frau Freudenstein, die man auch in der MZ-Ausgabe vom 08.07. nachlesen kann, vor Augen führt (Grundsicherung etc.), ist das ein Hohn für die Menschen die auf die Tafel angewiesen sind. Statt diese Aussagen zu machen sollte Sie sich lieber um Lösungen kümmern…wäre eigentlich ihre Aufgabe als Sozialbürgermeisterin. Wie soll so eine den Posten der Oberbürgermeisterin ausführen können, wenn Sie nicht einmal das Gespühr für ihr eigenes Ressort aufbringt. Für mich zeugt das nicht von Qualifikation.
Wo war die gute Frau eigentlich beim Christopher Street Day? Vertreter der meisten Regensburger Parteien nahmen daran teil…von ihr habe ich kein Bild in den Medien gesehen. Auch ein weiteres klares Zeichen der Frau wie sie denkt und welche ultrakonservativen Werte sie wohl hat. Regensburg ist gottseidank eine bunte und aufgeschlossene Stadt und soll das auch bleiben…
Wenn Sie so weiter macht verliert sie ihre Chance auf die Wahl als Oberbürgermeisterin komplett. Die letzten 3 Tage dürften ihr, nach meiner Meinung, eine Menge Stimmen gekostet haben. Die anderen Parteien dürfen sich freuen.
Günther Herzig
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@Roche-Dirac
8. Juli 2025 um 22:40 | #
Die Kritik an der Berichterstattung über die Tafel Regensburg ist nicht gerecht. Die MZ berichtet durchaus deutlich. Zitiert wird Arno Birkenfelder wie folgt: „Kritik an Tafel-Vorstand“ und „Regensburg hat ein Problem“, sagt Arno Birkenfelder, Chef der Rengschburger Herzen. Er stellt sich entschieden gegen diese Entscheidung (der Schließung) und fragt: „Wer versorgt jetzt die von der Vorstandschaft der Tafel wöchentlich auf 5000 genannten Bedürftigen?“ Birkenfelder, den ich seit Jahrzehnten kenne, muss im Gegensatz zu den bei der Tafel Tätigen amtliche Vorgaben nicht beachten, weil er keinerlei öffentliche Gelder erhält, was er auch kritisiert. Er fährt buchstäblich jeden Tag in mehreren Landkreisen die Adressen an, mit denen er seine dauerhaften Kontakte eröffnet hat. Wer den Beitrag in der Sendung „Quer“ im BR gesehen hat, weiß, unter welchem persönlichen Einsatz er seine Kontakte pflegt. Ich halte ihn für ein Kommunikationsgenie, seit langem fällig für eine öffentliche Auszeichnung. Auch die Tafel ist gefesselt durch eine Bürokratie, über deren Abbau jeder redet, ohne dass wir sehen, wie er stattfinden soll. Astrid Freudenstein hat sehr hilflos auf diese Schwierigkeiten hingewiesen.
Ich halte es für bedauerlich, wenn über das Problem hier geredet wird, dass der erste Reflex darin besteht, darauf hinzuweisen, dass irgendwer Kontakte zur CSU habe oder Mitglied sei. Wäre das in irgendeiner Weise zu beanstanden? Ist das unanständig? Warum muss auch bei dem konkret sehr zutreffenden Beitrag im Hintergrund immer ein bisschen Ideologie mitschwingen?
Anlage: IMG_0021a.JPEG
Ich weiß leider nicht, wie ich das Bild als Anlage sichtbar machen kann. Es zeigt Arno Birkenfelder bei der Empfangnahme von weit über 100 neuen Hosen bei Mac Jeans in Rossbach, neben ihm meine Ehefrau Rosi.
Charlotte
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Die Staatsanwaltschaft ermittelt, das ist gut so, aber bis dahin sollte erst einmal die Unschuldsvermutung gelten. Ich kenne die Menschen und Strukturen der Tafel nicht, aber klar ist auch, dass hier ehrenamtliche Helfer und Menschen im Einsatz sind. Es muss deshalb auch akzeptiert werden, dass auch die Tafel eine zeitlang geschlossen ist. Nicht schön, aber so ist es eben. Ich halte nichts davon, jetzt vorschnell mit Mutmaßungen und Vorwürfen zu agieren, solange die Fakten nicht auf dem Tisch liegen. Und klar ist auch, dass es in der Natur der Sache liegt, dass Führungskräfte durch Entscheidungen sich nicht immer Freunde bei ‚Kunden’ und im Team machen können. Auch das ist das wahre Leben. Und ich muss Frau Freudenstein tatsächlich Recht geben: wir geben in Summe betrachtet unfassbar viel Geld für soziale Unterstützung aus. Etwa die Hälfte der Bundesausgaben (rund 46 %!) entfällt auf die Bereiche Soziale Sicherung, Familie, Jugend und Arbeitsmarkt. Ich finde ziemlich viel! Ob das alles immer richtig und vor allem effektiv eingesetzt ist, sei dahingestellt oder kann in Teilen sicher hinterfragt werden.
Was ist nur los mit den Menschen?
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Ich bin schockiert über Anschuldigungen, Kommentare, Hass usw. der gerade gesät wird. Alle kriechen aus Ihren Ecken und haben soviel Meinung zu so wenig Ahnung.
Die hier soviel Hass streuen, sollten sich mal an der eigenen Nase packen und sich fragen, was sie in letzter Zeit für Bedürftige getan haben.
Kein Wunder das keiner mehr so einen Posten übernehmen möchte.
Ich habe die zwei Vorstände immer als sehr nett, aufmerksam, freundlich und korrekt erlebt.
Aber das was hier im Netz betrieben wird ist nicht nur eine “Meinung” haben.
Ihr macht Seelen kaputt und zerstörrt Leben.
Und es zählt immer die Unschuldsvermutung, solange nichts anderes nachgewiesen ist.
Also sucht keinen “Schuldigen” sondern sucht Lösungen. Wie man den Bedürftigen in dieser Zeit helfen kann!
Mein Wort zum Mittwoch!
-J.B
BWende
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Ich selbst war vor 17 Jahren froh, dass es in Norddeutschland die Tafel gibt. Ich war drauf angewiesen, weil ich 4 Monate von Hartz4 leben musste trotz Arbeit. Wir sind nicht über die Runden gekommen und haben die Basis Versorgung über die Tafel gemacht. Ich finde Sozialleistungen sollten das Abdecken und nicht Ehrenamtliche. Ich unterstütze seit Jahren den Strohhalm in Regensburg und die Tafel in SAD mit Spenden. Mir tun die Menschen, deren Not noch größer ist leid. Es zeigt sich aber hier nun deutlich wie sehr sich Behörden auf die Tafel verlassen. Das kann es doch nicht sein. Die Tafel sollte ein Zusatz sein, kein Grundstein.
Gerald Gabriel
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Gerald Gabriel
Leider kenne Ich die Strukturen der Tafel in RBG nicht, aber was die Politik dazu sagt,
ist für mich nicht mehr zu begreifen, was mich aber auch nicht mehr wundert.
Ich selber unterstütze schon länger einen Hamburger Obdachlosenverein, weil Ich aus der Gegend stamme…
Und noch was wichtiges…vor solchen Leuten wie ehrenamtlichen Helfern sozialer Projekte habe Ich grossen Respekt, aber garantiert habe Ich schon lange keinen Respekt mehr vor Politikern, und werde Ich auch nicht mehr haben…und das ist gut so.
El
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@ Ehrenamtlicher , Danke für Ihre Antwort.
Ja, klar — als EhrenamtlicheR hat eineR nicht so sehr viele Möglichkeiten, gg. marode Strukturen anzugehen, vor allem nicht, wenn die eigene Position dann gefährdet ist.
Es ist ja gut, dass das Ganze nun ins Rollen gekommen ist.
Harry
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@Realist
“Wo war die gute Frau eigentlich beim Christopher Street Day?”
Laut Veranstalter, der die Reden am Domplatz moderierte, war die CSU eingeladen gewesen, aber hatte kurzfristig abgesagt. Beim Regenbogenempfang war sie nicht, andere Vertreter:innen der CSU habe ich, wenn anwesend, nicht erkannt. Vielleicht war ihr der Polit-Talk am Tag davor zu hitzig gewesen …
Rengschburgerin
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Bin für eine Besenpflicht!
Damit jeder vor seiner eigenen Tür kehren kann!
Auch ein Rengschburger
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Frau Freudenstein, die CSU-Bürgermeisterin der sozialen Kälte. Und was treibt eine sozial engagierte Person wie Frau Lindinger überhaupt bei einer Partei der sozialen Kälte? Wie kann man es dort als empathischer Mensch aushalten?
Ehrenamtlicher
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@El,
Ja genau. Es wird ja auch hier in der kommentarspalte vorgelebt, auf welches Bollwerk an Propaganda man treffen kann.
Laut der Stimme auf dem Ehrenamt verdient die Vorsitzende einen Heiligenschein und dennoch hält die Polizei einen Verdacht für wahrscheinlich, dass sie durchsucht und monatelang Daten auswerten will.
Ja, natürlich greift da die Unschuldsvermutung, aber die Frage bleibt: Warum macht die Tafel deswegen über drei Monate lang zu? Darf sie nicht weitermachen? Gibt‘s sonst niemanden im Vorstand, der übernehmen kann? Von der Tafel selbst gibt’s ja auch keine Aufklärung. Es gibt eine Menge Fragen, mit denen einfach nicht gut umgegangen wird. Es wirkt so als wolle man das ganze einfach unter den Teppich kehren.
Dazu kommen natürlich noch die Querelen, über die die Berichte hauptsächlich gehen. Ganz ohne Ermittlungsverfahren gabs wohl einige Probleme. Das hat mit einer starken Frau auch nicht viel zu tun, wenn sie durch die Tafel rennt und Kunden und Mitarbeiter anschreit.
Günther Peissig
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Vorausschicken möchte ich, dass ich von 2020 bis Ende 2022 bei der TAFEL Regensburg ehrenamtlich tätig war. Ich arbeitete dabei in verschiedenen Teams mit langjährig engagierten Menschen zusammen.
Die damalige 1.Vorsitzende Frau Gansbühler wurde 2021bei einer denkwürdigen Wahl unter Coronabedingungen durch Frau Lindinger abgelöst. In der Art, die TAFEL zu führen, ähnelten sie sich sehr! Die Beliebigkeit im Umgang mit den Mitarbeitern und die mangelnde Wertschätzung langjähriger und zuverlässiger Mitarbeiter, prägte das Klima. Transparenz und Kommunikation erreichten einen Tiefstand. Langjährig mitarbeitende Ehrenamtliche wurden herausgeekelt (dazu liegen e-mails vor). Aber auch neue Interessenten wurden oftmals abgewiesen, obwohl Frau Lindinger in jedem Interview mit der MZ den Personalmangel beklagte. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die TAFEL Regensburg in diese Situation geraten ist, zumal sich die Verhältnisse nach Aussagen Betroffener seitdem nicht verbessert, sondern manifestiert haben.
Bedauerlich dabei ist, dass die Leidtragenden dieser Misere die Menschen sind, die in Not geraten und dadurch bedürftig sind. Wir ehrenamtliche Helfer leisten unseren Beitrag gerne und meist aus Überzeugung, um die Not zu lindern. Abhilfe schaffen aber müssen Politiker, denn sie haben sich bei den Wahlen dafür beworben, Verantwortung zu übernehmen. MdB Aumer hat sich gerne bei Pseudo-Arbeitsterminen bei der TAFEL vom eigens mitgebrachten Fotografen in Arbeitsweste ablichten lassen. Ach ja, es war ja Wahlkampf! Auch Frau Freudenstein zeigt sich gerne im Kreise von Ehrenamtlichen. Ach ja, es ist nicht mehr weit zur OB-Wahl! Aber auch Politiker anderer Parteien scherten sich wenig um die hiesigen Verhältnisse.
Als Anfang 2022 der Ukrainekrieg begann und in der Folge Hunderttausende nach Deutschland flüchteten, wurde die Not auch bei den Regensburger Hilfsorganisationen groß. An sie verwiesen die zuständigen Politiker die Kriegsflüchtlinge, ohne zumindest eine zusätzliche Lebensmittelversorgung für die Hilfsorganisationen bereitzustellen. Das Angebot blieb gleich, die Nachfrage wurde größer. Bedürftige mussten mit Bedürftigen teilen. Wie absurd! Hier haben sich Politiker aus ihrer Verantwortung gestohlen.
Günther Herzig
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Es ist geradezu widerlich in welcher Art und Weise einige hier auf Frau Dr. Freudenstein einschlagen. Ihr Verbrechen, die Mitgliedschaft in der CSU, ihre Provenienz Passau, wahrscheinlich kennt sie sogar den Mautminister Andreas Scheuer. Die Kommentare, die auf Frau Dr. Astrid Freudenstein zielen, bedeuten nichts Gutes für unsere Gesellschaft. Ihr wird gnadenlos und immer wieder vorgehalten, sie fröne der falschen Religion durch die Mitgliedschaft in der CSU. Irgendwann wird man sie auch als Hexe bezeichnen. Mit KI kann man sie fotografisch zu einer rothaarigen Hexe machen mit einem Raben auf der einen und einer Katze auf der anderen Schulter. Natürlich trieft das nicht gerade von Intelligenz ihr mit großer Überzeugung zu erklären, dass sie ungeeignet ist für das Amt der Oberbürgermeisterin. Den Gipfel ihrer unmoralischen Lebensweise sehen einige in der Tatsache, dass sie dem Umzug der queeren Community ferngeblieben ist, zugegeben ein starkes Stück. Und sie hat sich noch nicht einmal entschuldigt mit Krankheit, einem Todesfall oder irgendeinem ähnlich wichtigen Grund. Regensburg kann sich glücklich schätzen, dass jedenfalls ihre Kritiker niemals in die Lage kommen werden, diese Stadt zu regieren.
Greta Thunberg würde Astrid Freudenstein angeekelt fragen: How dare You?
Burgweintinger
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Günther Herzig, was wollen Sie mit Ihrem letzten Beitrag sagen? Wenn Sie so ein Fan von Freudenstein sind (was völlig in ordnung ist), dann sagen oder zählen Sie doch mal auf, was diese Dame bisher für Regensburg getan hat? Was zeichnet sie aus? Was sind ihre Verdienste konkret?
Ich sage es Ihnen. Ausser anderen Leuten die Luft wegschnappen is da nichts, klassische Luftpumpe, die niemals OB werden darf. Sie hat jetzt in dieser Legislaturperiode als 2.B. die Chance, sich zu beweisen, aber es passiert nichts…
… Und bitte kommen Sie mir jetzt nicht mit den zwei Tennisplätzen am Weinweg… Klientelblabla…
Günther Herzig
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Kommentar gelöscht. Thema?
Günther Herzig
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@Harry
9. Juli 2025 um 13:31 | #
Und wenn man da nicht dabei sein will? Was ist man dann?
Ehrenamtlicher
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@Burgweintinger
Zur Wahrheit gehört schon ein bisschen mehr. Losgelöst von allen Problemen in der Tafel nutzt die spd das jetzt auch als Wahlkampfthema aus.
Das bisherige Engagement der SPD bei der Tafel hält sich auch in Grenzen, aber jetzt kommt sie plötzlich als Wohltäter ums Eck. Zudem ist auch die Kritik an Freudenstein teilweise unangebracht. Die Tafeln retten in erster Linie Lebensmittel und geben sie denen, die sie am dringendsten brauchen können. Selbst wenn man die Armut über Nacht abschaffen würde, bleiben Lebensmittel in den Supermärkten übrig, die man retten und verteilen kann. Tafeln wird es ewig geben.
Dominik Müller
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@Burgweintinger
Auch auf die Gefahr hin, in die schwarze oder gar rechte Ecke gestellt zu werden, Sie ignorieren anscheinend bewusst solche Dinge, die Regensburg schon lang gebraucht hätte, aber erst in der Zeit der “Sozialbürgermeisterin” Freudenstein realisiert werden. Da ist z.B. das Chancenhaus bei der Autobahnausfahrt Kumpfmühl, die Dezentealisierung der Unterbringung von Obdachlosen, und was soll das mit “den anderen Leuten die Luft wegschnappen”? Die SPD und Grünen positionierten sich doch aus freien Stücken z.B. bei der Verkehrsführung am Hauptbahnhof oder der Stadtbahn anders als Freudenstein und die CSU.
Mr. T.
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Ohne auf den konkreten Fall konkret einzugehen, von dem ich keine Ahnung habe was sie Protagonist*innen angeht, ist mir schon öfter unangenehm aufgefallen, wenn prosperierende Parteimitglieder wohltätige Organisationen als Vehikel, sich zu präsentieren, nutzen, während die Freiwilligen unter ihnen den Laden schmeißen. Muss natürlich nicht so sein, auch nicht im vorliegenden Fall, aber passiert leider zu oft – mit unterschiedlichen Parteien.
Den Hass und die Hetzte, den die Verteidiger hier anprangern, suche ch übrigens vergeblich.. Bei aller Kritik wurde die Unschuldsvermutung meist gewahrt oder es kamen glaubwürdige Anmerkungen von Personen mit Einsicht.
Bei einer überdurchschnittlich guten Arbeit im Sozialressort der Stadt würde man übrigens keine NGOs wie die Tafel brauchen, um der Versorgung des ärmeren Teils der Bevölkerung nachzukommen.
'Auch ein Rengschburger
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Hier wird kein Freudenstein-Bashing betrieben, sondern nach Kompetenz und Empathie der Sozialbürgermeisterin gefragt. Beides sollte Voraussetzung sein für ihr Amt und dessen Ausübung, Vieles lässt sie vermissen, Empathie für ihr bedürftiges Klientel am allermeisten.
Günther Herzig
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Auch ein Rengschburger
10. Juli 2025 um 10:05 | #
Wie überzeugen Sie sich denn von Empathie und Kompetenz. Ich habe soeben auf der Facebook-Seite der Frau Dr. Freudenstein zum Thema des hier besprochenen Artikels gelesen und konnte keine Zeichen für mangelnde Empathie entdecken. Kompetetenz dürfte nicht überprüfbar sein ohne erweiterte Sachkenntnis, über die kaum jemand hier verfügt. Die Tafel hat sich doch selbst verwaltet und stand dann auch nicht unter einer Fachaufsicht.
Die Feststellung, “Ausser anderen Leuten die Luft wegschnappen is da nichts, klassische Luftpumpe, die niemals OB werden darf. Sie hat jetzt in dieser Legislaturperiode als 2.B. die Chance, sich zu beweisen, aber es passiert nichts…”, ist ist bösartig, was kein vernünftiger Teilnehmer im Forum bestreiten wird.
peter sturm
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der worte sind genug gewechselt.
jetzt muß sich jemand verantwortliches darum kümmern!
ich sehe schon frau freudenstein in der pflicht.
Realist
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@Günther Herzig
Ich war jetzt auch auf der Homepage-Seite von Frau Freudenstein. Was sie da jetzt machen will ist selbstverständlich gut und auch nötig.
Schade nur, dass es wenn man die beiden Artikel in der MZ vom Dienstag und Mittwoch liest, es mir den Eindruck erweckt, dass sie sich den Druck der Oposition beugen mußte. Ihre ersten wichtigen Aussagen waren m.E. vorher nur die, dass es eben die Grundsicherung gibt. Die Forderungen bezüglich eines runden Tisches und andere kreative Vorschläge kamen wohl von der Opposition und diese Vorschläge wollte Frau Freudenstein lt. MZ gegenüber der MZ zunächst nicht kommentieren (lt. MZ). Aber am wichtigsten ist, dass Frau Freudenstein nun einen runden Tisch ins Leben ruft (sei es vielleicht auch durch den Druck von außen).
Ich glaube jeder einzelne von uns wird sich über die Vorgehensweise von Frau Freudenstein seine eigenen Gedanken machen.
Dominik Müller
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@Realist, wen vermuten Sie in der Opposition? Der runde Tisch war ein Vorschlag der Caritas, der Schrei, in erster Linie sei die Pause der Tafel die Schuld von Freudenstein, kam aus der Partei, welche die Oberbürgermeisterin stellt.
Realist
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@Dominik Müller
Lt. MZ Bericht von gestern (in der ersten Spalte) sagte eine Frau Carolin Wagner dass sie als Sozialbürgermeisterin den Anspruch hätte einen runden Tisch einzuberufen (oder so ähnlich). Steht auch unter ihrem im Artikel veröffentlichten Bild. Ist wohl SPD-Bundestagsabgeordnete.
Von der Caritas habe zumindest ich in dem Artikel nichts gefunden.
Was die Opposition betrifft ist der Ausdruck von mir natürlich falsch, den die SPD regiert ja…richtig wäre gewesen dass der Vorschlag von einer anderen Partei kam… Sorry
Politischer Streit um Schließung der Tafel Regensburg: Redet nicht, tut was! » Regensburg Digital
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[…] ungeschickte Äußerung, die Sozialbürgermeisterin Astrid Freudenstein (CSU) Anfang der Woche anlässlich der überraschenden Schließung der Regensburger Tafel bis Mitte September gegenüber der Mittelbayerischen Zeitung […]
Johhof
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ich finde es einfach traurig das sowas passiert.
die Armut ist riesig und 5000 Menschen haben nichts zu essen und die Politiker tun nichts dagegen
Nein es werden auch 9.7 Milliarden für Waffen für die Ukraine investiert da ist Geld da.
Aber das eigen Vaterland ist unwichtig