Die Ballonauten kommen
Der Ball in Bau: Über 500 Stunden Arbeit steckten Schmid und Berzel im Vorfeld der Reise in ihr Projekt.
Ballonauten-Poesie: Artikel in einer Fürther Zeitung aus dem Jahr 1932.
Der Ball soll wieder durch Deutschland rollen
Sie dokumentierten diese Tour in einem Buch, klebten Fotos, Genehmigungen, Postkarten oder Schuldscheine hinein, machten Notizen und Bemerkungen. Ihre Erlebnisse schrieben sie in einem Tagebuch nieder. Vor knapp zwei Jahren ist dieses Buch dem Journalisten Hubertus Wiendl in die Hände gefallen. Er hat das Material – allein an die 1.000 Fotos – digitalisiert, das Tagebuch wurde transkribiert und im Mai sollen die beiden „Ballonauten“, wie er sie nennt, wiederauferstehen.Hat das Tagebuch wiederentdeckt: Hubertus Wiendl.
Unverstellter Blick auf die Zeit der Machtergreifung
„Die Nazi-Zeit ist für die Jugendlichen heute nur noch trockenes Geschichtswissen“, sagt Wiendl. „Über Betroffenheit oder Familiengeschichte sind sie kaum noch zu erreichen.“ Dabei biete die heutige Zeit viele Anknüpfungspunkte. Eine weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise, Migration und Integration als Reizthema, Arbeitslosigkeit, fehlendes Vertrauen in die Politik und Radikalisierung bestimmten den Alltag damals und sie sind auch heute längst nicht passé. Das Tagebuch von Schmid und Berzel bietet just diese Anknüpfungspunkte von damals.Beginn der Reise: Jakob Schmid und Hans Berzel mit ihrem Riesenfußball.
„Ermittlungsakte Ballonauten“
Zusammen mit Zeitungsartikeln, amtlichen Schreiben, Fotos und Zeichnungen liefert das Tagebuch das, was Wiendl eine „Ermittlungsakte“ nennt.Unterwegs: Der Ball vor dem Brandenburger Tor.
Jugendliche als Forscher, Ermittler und Mitautoren
Schülerinnen und Schüler können das direkt erfahren: Als Ermittler, Forscher und Mitautoren einer Geschichte über die Deutschlandreise von Berzel und Schmid und nicht zuletzt über ihren eigenen Heimatort. Am Ende soll schließlich – das ist das Ziel – nicht nur ein umfangreiches Wiki, sondern auch ein Kino-Film stehen, an dessen Entstehung Jugendliche aus ganz Deutschland mitgewirkt haben.Der Riesenfußball am Jahn-Stadion.