Spitzen-Gynäkologin und organisierte Abtreibungsgegnerin – Kritik an Regensburger Chefärztin
Vizepräsidentin der wissenschaftlichen Fachgesellschaft DGGG, Lehrstuhlinhaberin – und gleichzeitig umtriebige Abtreibungsgegnerin. Die Doppelrolle einer Regensburger Chefärztin sorgt für Kritik.

Bei einem Kongress des Bundesverbands Lebensrecht diesen Mai trat Angela Köninger als Vertrterin der Ärztevereinigung St. Lukas auf – eine Unterorganisation der rechtsklerikalen Piusbruderschaft.
„Schwangerschaftsabbrüche gehören zur gesundheitlichen Versorgung in Deutschland, deren Beratung, Betreuung und Versorgung evidenzbasiert und interdisziplinär erfolgen sollte.“ So steht es in einer Erklärung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG). Anlass war eine entsprechenden Leitlinie zum Schwangerschaftsabbruch, welche die altehrwürdige wissenschaftliche Fachgesellschaft, gegründet 1885, vor zwei Jahren veröffentlicht hat.
Ein zentrales Ziel dieser Leitlinie: „Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch erwägen, sollen frühzeitig evidenzbasierte Informationen und Unterstützung angeboten bekommen, die sie befähigen, eine informierte, selbstbestimmte Entscheidung zu treffen.“ Jede Frau habe das Recht auf reproduktive Selbstbestimmung, so die DGGG. Dies beinhalte „auch die sichere Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen“. Eine klare Position. Eigentlich. Denn es passt so gar nicht dazu, dass es sich bei der Vizepräsidentin der DGGG um eine dezidierte Abtreibungsgegnerin handelt, die zudem eine bedenkliche Nähe zur erzreaktionären Piusbruderschaft aufweist.