Brauer und CSU-Landtagsabgeordnete aus der Region ziehen an einem Strang
Stadt und Landkreis Regensburg. Wie geht es unseren heimischen Brauereien im Jubiläumsjahr „500 Jahre bayerisches Reinheitsgebot“? Das wollten die beiden CSU-Landtagsabgeordneten Sylvia Stierstorfer und Dr. Franz Rieger bei einem Fachgespräch mit den Bier-Machern aus der Region Regensburg bei der Brauerei Bischofshof erfahren.
Ein Hauptanliegen der Anwesenden war die ausufernde Bürokratie, wie es u.a. Heinrich Prössl vom Prösslbräu Adlersberg mit den Worten „Ich fühl mich mehr wie eine Bürokraft als wie ein Braumeister“ auf den Punkt brachte.
Die mittelständischen Brauer aus der Region kritisierten auch steuerliche Wettbewerbsnachteile gegenüber den Großkonzernen sowie das geplante Freihandelsabkommen TTIP. Dr. Rieger, Vorsitzender des Europaausschusses im Landtag, wird die Sorgen der Brauer in Sachen TTIP mit nach München zu nehmen und dort einbringen. Zugleich merkte er an, dass die heimischen Brauereien von der Rechtssicherheit durch TTIP in Form eines neuen, unabhängigen und an unseren rechtsstaatlichen Grundsätzen orientierten Handelsgerichtshofes profitieren würden.
Schwerpunktthema des Abends war das Wirtshaussterben. „Hier geht uns ein wichtiges Herzstück unserer bayerischen Kultur verloren“, betonte Stierstorfer und zeigt damit, wie ernst diese Entwicklung sowohl für jeden einzelnen Betroffenen, aber auch gesamtgesellschaftlich als Problem wahrgenommen werden muss. Unter anderem durch die hohen Auflagen z.B. bei der Hygiene geben immer mehr Wirte auf und schließen ihre Gaststätten. Dieser Entwicklung möchte Stierstorfer entgegenwirken, „denn es gibt inzwischen schon Orte ohne eigenes Wirtshaus, daher müssen wir direkt ansetzen und gemeinsam Lösungen finden“, so Stierstorfer weiter. Die Stimmkreisabgeordnete Regensburg-Land möchte dieser Entwicklung nicht zuschauen und kündigte ein weiteres Fachgespräch im Landkreis zum Thema Wirtshaussterben an.
Als einhelliges Ergebnis des Fachgesprächs stand für alle Teilnehmer fest: Das bayerische Reinheitsgebot ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal und auch ein Marketinginstrument für das heimische Bier, es wäre folglich falsch, am Reinheitsgebot zu rütteln.
„Wir haben heute Verbündete bekommen“, fasste Bischofshof-Brauereidirektor Hermann Goß das schlussendlich positive Fazit der Gesprächsrunde zusammen. Die Brauer fühlten sich mit ihren Anliegen ernst genommen und freuten sich über die Gelegenheit zum direkten Austausch mit den beiden Abgeordneten.