
Danke für das Gespräch: OB Hans Schaidinger und Landrat Herbert Mirbeth konnten am Dienstag beide das Gesicht wahren. Fotos: Staudinger
Einstimmige Ablehnung
Nur bei den beiden Brücken, ja bei denen, da hat man diese Gemeinsamkeiten nicht. Was eigentlich schon lange klar war, weil es so ziemlich jede Stadtratsfraktion den betroffenen Regensburger Anwohnern bei Ortsterminen, über Presseerklärungen und sonstige Medienauftritte versprochen und seit Monaten immer wieder erklärt hatte, wurde auch am Dienstag bekräftigt: Der Regensburger Stadtrat lehnt beide Brücken ab. Und zwar einstimmig. Ein Schaufenstertermin für Herbert Mirbeth, dem unisono erklärt wurde, dass es schön sei, dass er da sei, dass man sioch darüber richtiggehend freue, dass das aber nichts ändere und irgendwie auch egal sei. Punkt. Kneitinger und Sinzinger Brücke sind für die Stadt Regensburg kein Thema. Mirbeth gab sich dennoch zufrieden. Immerhin wird in die für beide Trassen freigehaltenen Flächen auch nichts hineingebaut, um „künftigen Stadtratsgenerationen gegenüber nicht arrogant zu sein“ (OB Hans Schaidinger). Und dafür sei er, Mirbeth, „dankbar“.Mirbeths Plädoyer: Flammend, aber faktenarm
Dankbar dürfte der Landrat auch dafür sein, dass sein Plädoyer von keinem Stadtrat ernsthaft auf Argumente überprüft wurde. Denn was der Landrat über die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land sagt – er spricht von einer „alternativlosen Partnerschaft“ – dürfte zwar jeder unterschreiben können, es ist ja auch banal. Dem mit Zahlen und Fakten gespickten Vortrag von Planungsreferentin Christine Schimpfermann, die den Nutzen beider Brücken gehörig in Zweifel zog, setzte Mirbeth aber nicht ein schlüssiges Argument, geschweige denn Zahlen entgegen.
Zwar hört es sich gut an, wenn der Landrat sagt, dass man den Landkreisbewohnern, die nach Regensburg pendeln und damit zur Wirtschaftskraft der Stadt beitragen, eine vernünftige Verkehrsanbindung bieten müsse. Dazu aber, dass die bisherigen Untersuchungen ergeben haben, dass Kneitinger und Sinzinger Brücke nur einigen wenig Einpendlern tatsächlich Vorteile bringen, dafür aber jede Menge Verkehr in die Stadt ziehen, sagte Mirbeth nichts. Gar nichts. Trotz der nun seit Monaten, ja eigentlich Jahren, laufenden Diskussion. Dass sowohl die Stadträte wie auch der Oberbürgermeister darüber großzügig hinweg gingen, unterstrich eindrucksvoll, dass es sich um einen reinen Höflichkeitstermin ohne irgendeinen Erkenntnisgewinn handelte.