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"Distanzieren uns von Aussagen zur Wehrmacht"

Bundeswehrverband stellt Verhältnis zu Soldatenbund klar

„Wir haben damit nichts zu tun und distanzieren uns insofern deutlich“, sagt der Landesvorsitzende des Bundeswehrverbands. Anlass sind Äußerungen des Präsidenten des Bayerischen Soldatenbunds zur Wehrmacht.

Im Vorfeld der Landesversammlung des Bayerischen Soldatenbunds 1874 e.V. (BSB) hat sich der Bundeswehrverband von Äußerungen des BSB-Präsidenten Jürgen Reichardt distanziert. „Wir sind mit dem Bayerischen Soldatenbund zwar über die Arbeitsgemeinschaft der Reservisten- und Traditionsverbände verbunden, haben aber ansonsten nichts miteinander zu tun“, sagt der bayerische Landesvorsitzende, Stabsfeldwebel a.D. Gerhard Stärk. „Insofern distanzieren ich mich deutlich von jeglichen Äußerungen bezüglich der Wehrmacht.“

Wie berichtet, beschreibt sich der BSB in seinen Zielen unter anderem als „Heimat“ für alle jene, welche u„die Verdienste und Opfer der Wehrmacht nicht leugnen“. Was man positiv vielleicht noch als das Bemühen um ein würdiges Andenken für alle Gefallenen interpretieren könnte, führt bei Generalmajor a.D. Jürgen Reichardt immer wieder zu Verharmlosung und Relativierung von Kriegsverbrechen.

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Die Mär von der anständigen Wehrmacht

In Texten Reichardts ist in Bezug auf die Ermordung von Zivilisten durch Wehrmachtssoldaten ist etwa von „Überreaktionen“ die Rede. Auch für SS-Leibstandarte Adolf Hitler hatte Reichardt ob deren soldatischer Tugenden manches lobende Wort übrig. Man pflegt weiter die längst widerlegte Mär von der durch und durch anständigen Wehrmacht. Inhaltlich bewerten will man Reichardts Aussagen beim Bundeswehrverband nicht. „Wir haben damit jedenfalls nichts zu tun. Dafür sind wir nicht zuständig“, so der Landesvorsitzende Stärk. Dazu müsse der BSB selbst Stellung nehmen. Am Donnerstag war in der Geschäftsstelle des BSB niemand befugt, dazu eine Aussage zu machen. Bei der Landesversammlung mit Neuwahlen am 29. September in Hemau (Landkreis Regensburg) wird ein Vertreter des Bundeswehrverbands anwesend sein. Ebenso Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Immerhin handelt es sich beim BSB mit seinen – eigenen Angaben zufolge – rund 80.000 Mitgliedern um einen der größten Zusammenschlüsse ehemaliger Soldaten in ganz Deutschland.

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Kommentare (4)

  • Tommy

    |

    Auf die Gefahr mich zu wiederholen: Der dieser Sache vorhergehende Artikel ist sehr verdienstvoll.

  • Bernd Lauert

    |

    Mir widerstrebt es an Heldentum und die ausgemergelten Gesichter der Wehrmachtssoldaten in diversen Dokumentationen zu denken.
    Wer damals nicht zur Wehrmacht ging hatte gute Chancen selbst im KZ zu landen oder gleich erschossen zu werden.
    Heldentum setzt für mich ein übermäßiges, freiwilliges Engagement vorraus und keinen Zwang.
    Ebenso war der damalige Befehlshaber ein Wahnsinniger und die angeordneteten Taten einfach nur kriminell und böse.
    Bei Soldaten von Heldentum oder Ehrenhaftigkeit zu sprechen…sie machen wofür sie bezahlt oder gezwungen werden.
    Ich bin Wehrdienstverweigerer und habe den Zivildienst geleistet und habe einer behinderten Person ein menschenwürdiges Leben ermöglicht und Jahre danach noch einen guten Kontakt gehabt.
    Ehrt mich jemand dafür?

  • Alreech

    |

    Ach, der Herrmann ist auch dabei ?
    Der gehört doch zu den Erstunterzeichnern des Kölner Aufrufs, in dem behauptet wird das der Krieg in Afghanistan völkerrechts- und grundgesetzwidrig ist.

  • Christoph

    |

    Zu der Stellungnahme von Bernd Lauert darf ich folgende Anmerkungen machen:
    1. Zivildienstleistende leisten gleichgewichtig genauso wie die
    bisher Wehrpflichtigen für die Allgemeinheit ihren Dienst.
    Die Frage von Bernd Lauert …ehrt mich jemand dafür ?
    Gegenfrage ist es nicht Ehre genug auch noch nach der
    Dienstzeit in Kontakt zu den betreuten z.B. Patienten und
    Behinderten zu haben ? Selbstbestätigung….
    2. Wer in Zweifel zieht daß auch eine Demokratie Bürger be-
    nötigt ( Staatsbürger in Uniform ) oder Polizeibeamte die
    die innere Ordnung und die Verteidigung übernehmen hat
    Demokratie nicht verstanden.
    3. Wer die Bezahlung von Soldaten ( Wehrsold ) sowie die
    Dienstbezüge für z.B. Polizeibeamte, Angehörige der
    Feuerwehr , der Rettungssanitäter diskreditiert der sollte
    besser auswandern.
    4. Die Einsätze z.B. der Bundeswehr im Ausland werden je-
    weils durch den Bundestag abgesegnet…. Was ist daran
    verwerflich ? Die Soldaten müssen dann dahin wo sie ab-
    geordnet werden als Berufs/ Zeitsoldaten .
    Die Mitglieder des Deutschen Bundestages werden doch
    durch eine demokratische , geheime Wahl von uns allen
    ” abgeordnet “gewählt, oder ?
    Als ehemaliger BGS Freiwilliger und Rettungssanitäter hat
    hat mich außer Patienten und Verletzten Unfallopfern bis
    heute niemand ” belobigt “. Im Gegenteil wird mir mein
    freiwilliger Dienst beim BGS zum Teil bis heute durch An-
    feindungen meist derer angekreidet die nie etwas für die
    Allgemeinheit bisher gemacht haben, die Allgemeinheit
    allerdings ohne Gegenleistung stetig in Anspruch nehmen.
    Ohne Gemeinsinn, und der kommt in Deutschland immer
    mehr unter die Räder, geht diese Demokratie letztendlich
    unter, Hand drauf..

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drin