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Archiv für 22. September 2017

"Personalmangel, tut uns leid."

Altenheim: Das ist kein Leben dort!

Altenheim

Nun sind sie alle tot – meine Betreuten in Altenheimen. Und bei fast allen frage ich mich, ob es nicht besser für sie war, zu sterben, als ihr Leben im Altenheim… Denn was für ein Leben war das? Trauen Sie sich, liebe Leser und Leserinnen, mit mir einen Blick in das Paralleluniversum Altenheim zu werfen? Denn gut möglich, dass wird dort landen, oder Angehörige von uns.

Von Otmar Spirk, Berufsbetreuer

Meine Mutter ist jetzt 92 Jahre alt. Ihre größte Angst ist, dass sie ins Altenheim muss. Kürzlich war sie vorübergehend zur Kurzzeitpflege dort. Keine Ahnung, warum das „Kurzzeitpflege“ heißt, denn eigentlich war es nur eine Verwahrstation, bis wir sie wieder abholten. Wirklich lauter nette Menschen, die Pfleger dort. Bloß leider mit ganz wenig Zeit, so dass das Warten, bis sie aufs Klo gebracht wurde, schon mal eine halbe Stunde dauerte. Und umgekehrt dauerte es, bis sie dann wieder runter geholt wurde. Hier noch regelmäßige persönliche Zuwendung, gar Streicheleinheiten zu erwarten wäre eine geradezu obszöne Zumutung. „Personalmangel, tut uns leid“, hieß es.

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