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Ausstellung: NATURA MORTA

Ausstellung NATURA MORTA Vernissage 5. Oktober 2012 von 19-21 Uhr Ausstellungsdauer 6.10.-6.1. Galerie Isabelle Lesmeister Obermünsterstrasse 6 93047 Regensburg www.galerie-lesmeister.de

Vesna Bursich, Apple 2, Öl auf Leinwand.

Seit seinen ersten Gehversuchen vor 400 Jahren war das Stillleben nie präsenter als Heute. Die Bilder sind sogar so allgegenwärtig geworden, dass wir sie kaum noch wahrnehmen. Fotos von knackigem Gemüse im Supermarkt, das Werbeprospekt für den neuen Ford mit der seltsamen Schnauze, eine Schachtel Zigaretten auf dunklem Grund. Es sind Bilder, die inzwischen kaum tiefer als in die Peripherie unserer Wahrnehmung eintauchen. Künstlerische Ambitionen finden sich höchstens im Schatten des Absatzes. Ganze  Motivwelten des klassischen Stilllebens gehen immer mehr verloren. Immerfrisches anstatt gepflegtem Verfall. Dynamik statt Vanitas. I-Phone statt Ei. Wo bleibt in dieser Welt, in der Alles, was abgebildet werden kann, bereits abgebildet wurde, in der das Verlangen nach Abwechslung den Duktus vorgibt, wo bleibt in dieser Welt noch Raum für eine Kunst des unbewegten, des stillen? Vier Künstler haben sich dieselbe Frage gestellt – mit Ergebnissen, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Eine davon ist die 1974 in Turin geboren und ausgebildete Vesna Bursich. Sie malt in fotorealistischer Manier in Öl auf Leinwand. Sie stellt Obst dar – soweit so bekannt – jedoch vakuumiert. Was sich im ersten Moment sonderbar anhört, überrascht durch seine  ästhetische und harmonische Erscheinung. Ihr Kollege Alessandro Boezio (*1983) geht an das Thema andersherum heran. Er fragt nicht, was Stillleben heute ist, sondern was wir davon erwarten. Was bei ihm auf den ersten Blick wie ein klassisches Stillleben wirkt, stellt sich auf den zweiten Blick als Ansammlung bunter Beutel und Tüten heraus, die er  fotografisch einerseits festhält andererseits gekonnt in Öl malt. Die Fotografin Christiane Peschek (*1984) ist in Wien und Prag ausgebildet und betreibt trotz ihres jungen Alters mit ihrer Serie „Tagebücher“ waschechte Vergänglichkeitsbewältigung. Bei ihr finden sich immer zwei Seiten einer Medaille: Leben und Tod, Schönheit und Hässlichkeit. Der bulgarische Künstler Iskren Semkow (*1984) beschäftigt sich hingegen mit den kleinen Dingen. Egal ob Papierschiffchen, Lutscher oder Briefmarke, Semkow präsentiert sie wie kleine Schätze. Alle seine Arbeiten führt er im altmeisterlich gemalten Trompe-l’oeil-Stil aus. Seine Bilder strotzen nicht nur vor Liebe zum Detail, sondern auch vor Liebe zum Objekt.
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