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Eine Ausstellung mit dem Titel „Tal des Todes“? Und das gerade jetzt zur Weihnachtszeit? In der Zeit von Christi Geburt? Das mag für den einen oder anderen erst einmal komisch klingen. Da befasst man sich doch eher mit etwas Freudigem und Besinnlichem. Doch die zehnte Auflage der GRAZer Weihnachtsausstellung – GRAZifikation – hat genau das zum Thema: Tod statt Weihnachtsdeko. Ausschließlich ernst geht es dabei nicht zu. Ganz im Gegenteil sind die Werke der Künstlerinnen und Künstler „auch ironisch und oftmals augenzwinkernd umgesetzt“, so Kurator Jürgen Huber. Ein „Ruhepol, der zum Nachdenken anregt“ soll das Tal des Todes in der hektischen Vorweihnachtszeit sein. Keine schlechte Idee eigentlich, denn jeder hat gerade jetzt einen Sack voller Dinge zu erledigen. Da kann es durchaus verlockend sein, sich über das Leben und auch über den Tod, übers eigentlich Wesentliche, Gedanken zu machen. Dass die GRAZer Weihnachtsausstellung nun schon zum zehnten Mal ihre Türen öffnet, überrascht selbst Huber, denn schließlich seien die KünstlerInnen hier doch „die Jungen“, „die Innovativen“. Es muss also jedes Mal etwas neues, etwas anderes her, um dem eigenen Anspruch noch gerecht zu werden. Die Lösung: eine Ausstellung im Dunkeln. Düster und mysteriös – wie der Tod eben auch. Um etwas zu sehen, bekommen die Besucher Taschenlampen in die Hand gedrückt. Denn, so Huber, „ohne Licht keine Kunst, kein Interesse dafür“. Stellt sich nur die Frage, warum dann nicht gleich das Licht angelassen wird. Es soll halt etwas Neues sein… Aber eigentlich ist das auch gar nicht so wichtig; das Thema jedenfalls wird durch die Dunkelheit gekonnt in Szene gesetzt und vertieft. Mit Taschenlampe ausgestattet, erwartet den Besucher ein Mix aus Werken verschiedenster Künstler, die sich dem Thema Tod auf ernste, groteske, satirische oder auch auf rätselhafte Weise nähern. So stößt man zum Beispiel auf einen auf den ersten Blick normalen Teppich, der aus Omas Stube stammen könnte und mit einigen Löchern doch schon deutliche Altersspuren aufweist. Erst bei näherer Betrachtung entdeckt man Pistolen und Panzer im Muster. Tatsächlich stammt er aus Afghanistan und wirkt gerade in Verbindung mit den Löchern auf einmal ziemlich eindringlich, ein Abbild des Leids und des Tods in dieser Region. Zum Nachdenken regen auch die beiden Werke „Was bleibt“ von Renate Haimerl-Brosch an. Haimerl-Brosch ordnet Klammern, Schrauben und sonstiges Eisen, das in einem Krematorium als Müll übrig geblieben ist, auf einer Bildfläche an. Die Endlichkeit des Lebens und das „was bleibt“ akkurat sortiert auf ein paar Quadratzentimetern. Statt Gefühlen oder fassbaren Persönlichkeiten Geradlinigkeit und das Unaufhaltsame des Todes. Kein Zeichen mehr von Individuen, keine Erinnerung an eine geliebte Person. Modern und von Ernsthaftigkeit befreit wirken dagegen die Arbeiten Jörg Haalas zum Thema. Dem Titel „Cadavre Exquis“ entsprechend folgt er einer aus dem Surrealismus stammenden spielerischen Methode, die ein Bild durch drei verschiedene Künstler entstehen lässt. Ein Blatt wird in drei Teile gefaltet und durch drei verschiedene Personen bemalt. Haala orientierte sich an entsprechenden Entwürfen, die vor ein paar Monaten zufällig von Freunden in einer Regensburger Kneipe entworfen wurden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen – nicht nur im GRAZ, sondern beispielsweise auch an den Wänden des alten Schlachthofs. „Das Schöne“, so Jörg Haala, sei, „dass es auf verschiedenen Ebenen funktioniert“. Und auch Huber stimmt dem zu. Wichtig sei vor allem der „Weg zum Werk und nicht unbedingt das Bild selbst“. Erinnert an ein norwegisches Sprichwort zum Leben und Tod: „Es kommt nicht darauf an, dem Leben mehr Jahre zu geben, sondern den Jahren mehr Leben“.

Integrationspolitik in Regensburg: „Jeder kümmert sich um seinen eigenen Kram!“

Mit 40 Jahren auf dem Buckel ist der Arbeitskreis für ausländische Arbeitnehmer (aaa) die älteste Regensburger Bürgerinitiative für Migranten. Grund genug, eine Podiumsdiskussion zum Thema „Integration mit Konzept – Chance für Regensburg?!“ zu veranstalten – und die hatte es in sich. Schnell entwickelte sich eine Diskussion vor allem zwischen Bürgermeister Gerhard Weber auf der einen und den restlichen Podiumsteilnehmern samt Gästen auf der anderen Seite.

Die Rückseite der Regensburger Postkarte

Benno Hurt, Jurist, Schriftsteller und vor allem auch Fotograf. Ein Fotograf, der mit der „Fotografie der geschönten Bilder“ abrechnet, so Dr. Reiner Meyer, Leiter der städtischen Galerie im leeren Beutel. Vergangene Woche wurde dort eine Ausstellung mit rund 60 Fotos von Hurt eröffnet. Bis zum 29. Januar sind sie in der städtischen Galerie im Leeren Beutel zu sehen.

Heimspiel – die Dritte!

Am Donnerstag ist das Regensburger Filmfest „Heimspiel“ in seine dritte Runde gestartet. Bis zum 16. November sind wieder die besten deutschen Filme des Jahres samt einigen Regisseuren, Schauspielern, Kameramännern etc. im Kino des Andreasstadels zu sehen. Als besonderes Highlight stehen in diesem Jahr die Werkschau von Casting-Directorin Simone Bär sowie Werke von Roland Klick auf […]

Reichspogromnacht in Regensburg: Spucken, plündern und vergessen…

Am heutigen Mittwoch jährt sich die Reichspogromnacht zum 73. Mal. Dass Regensburg mit seinem „Schandmarsch der Juden“ sogar noch aus dem Rahmen fiel, daran erinnerte Dr. Andreas Angerstorfer bei einem Vortrag an der Kerschensteiner Berufsschule. Dabei gewesen sein wollte im Nachhinein niemand. „Nach rund 30 Jahren intensiverer Beschäftigung mit diesem Thema finden sich lediglich drei Frauen, die sich an dieses Geschehen noch erinnern können“, sagt Angerstorfer.

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