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Flashmob „Menschen statt Grenzen schützen“ am 2. Mai 2015 in Regensburg

Pressemitteilung zum Flashmob „Menschen statt Grenzen schützen“ am 2. Mai 2015 in Regensburg (13:30 Arcaden, 14:10 Neupfarrplatz)

Bilder: Pressemitteilung.

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Der 2. Mai 2015 war ein ganz normaler Samstag. In den Regensburger Arcaden und am Neupfarrplatz tummelten sich WochenendeinkäuferInnen und TouristInnen bei angenehmem Wetter. Bis sich um 13:30 in den Arcaden und um 14:10 am Neupfarrplatz plötzlich einige schwarz gekleidete Menschen mitten zwischen den Umhergehenden auf den Boden legten und dort für einige Minuten liegen blieben. Ein Banner mit der Aufschrift „Menschen statt Grenzen schützen“ hing von der Ballustrade des Kaufhauses und wurde auch am Neupfarrplatz inmitten der Liegenden in die Höhe gehalten. Ausgeteilte Handzettel machten das Anliegen der am Boden Liegenden deutlich. Unter der Überschrift „Menschenrechte kennen keine Grenzen“ erinnerten sie an die Schiffskatastrophen im Mittelmeer, bei denen etwa 1.100 Flüchtlinge ums Leben gekommen seien. Seit dem Jahr 2000 seien laut Schätzung von Pro Asyl mindestens 23.000 Menschen auf der Flucht im Mittelmeer ertrunken. (Der vollständige Text folgt unten).

Auch die Regensburger Bürger*innen-Initiative Asyl (BI Asyl) war bei der Aktion anwesend. Mitglieder der Initiative verteilten ebenfalls einen Flyer (siehe Anhang) und sammelten Unterschriften für die Unterschriftenaktion von Pro Asyl und Amnesty International, die sich beide für eine sofortige Seenotrettung einsetzen. 

Zu finden sind beide unter (https://www.proasyl.de/de/home/seenotrettung-jetzt/) und (http://www.amnesty-regensburg.de/) .

Vollständiger Text der Flyer zur Flashmob-Aktion

Menschenrechte kennen keine Grenzen

Binnen weniger Tage ereigneten sich zwei schwere Schiffskatastrophen im Mittelmeer bei denen zusammen etwa 1.100 Flüchtlinge auf tragische Weise ums Leben gekommen sind. Schnell ging ein Aufschrei der Entrüstung durch Europa; die aktuelle Flüchtlingspolitik und deren Versagen wurden kritisiert und die PolitikerInnen wurden nicht müde zu betonen, dass nun alles daran gesetzt werde, die Schlepperbanden massiv zu bekämpfen. Von konkreten Maßnahmen zur Seenotrettung war jedoch weniger die Rede. Auch sollte man nicht so tun als kämen diese Unglücke aus dem Nichts. ProAsyl gab Ende März eine Schätzung ab, der zufolge seit dem Jahr 2000 mindestens 23.000 Flüchtlinge auf dem Mittelmeer den Tod fanden. Ausgenommen von dem Unglück vor Lampedusa 2013 (etwa 540 Tote) wird hierzulande dieser Problematik kaum Beachtung geschenkt. Es wird nicht lange dauern und auch die aktuelle Diskussion wird wieder abflachen – ohne ernsthafte Konsequenzen. 

Seit Jahren riegelt Europa mit der Schutztruppe Frontex seine Außengrenzen ab. Kilometerlange Zäune und bewaffnete Patrouillen verhindern den Zugang nach Europa auf dem Landweg und schafft so eine für die Flüchtlinge fast ausweglose Situation, die sie auf das offene Meer und damit oftmals in den sicheren Tod treibt. Gleichzeitig liefern die westlichen Staaten, immer mehr Kriegsmaterial in Krisengebiete und sorgen so für ein Anheizen und Fortführen der Kämpfe in vielen Teilen der Welt. Wenn sich die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Industrienationen Anfang Juni in Bayern zum G7-Gipfel treffen, so kommen dort auch die größten Exporteure von Kriegsmaterial zusammen, um über gemeinsame Strategien zu beratschlagen. Die Kluft zwischen den reichen westlichen Ländern und dem Rest der Welt wird auch diesmal jedoch nur eine Nebenrolle einnehmen. Dabei bedeuten gerade auch die Gewinne der Rüstungsindustrie unweigerlich Not, Elend und Tot in den ärmsten Regionen der Welt. Diese Kriegstreiberei zur Sicherung des eigenen Wohlstandes muss stoppen. Die Grenzen müssen geöffnet werden – und das für alle Menschen!! 

Es ist kaum vorstellbar, welche Umstände Menschen dazu treiben ihre Heimat und Familie zu verlassen, um eine Reise anzutreten, von der niemand weiß wo sie hinführt und ob sie überlebt wird. Und während einige der ärmsten Länder der Welt, wie Jordanien, unter dem Zustrom von Millionen von Kriegsflüchtlingen selbst zu kollabieren drohen, debattieren wir in Deutschland und Europa darüber, wer berechtigt sei kommen zu dürfen und ächzen schon bei einigen Hunderttausend AsylbewerberInnen.

Wie können wir uns das Recht herausnehmen zu bestimmen wer würdig ist nach Europa zu kommen und wer nicht?

Was berechtigt uns Grenzen zu ziehen und Menschenleben zu opfern, nur damit wir uns nicht vor unserer Haustüre damit befassen müssen?

Ist das wirklich die Idee von einem friedlichen Europa?

Ist das die Idee von Menschenrechten?“

http://bewegung.taz.de/aktionen/manifest/beschreibung

http://www.stop-g7-elmau.info/

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