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Gegen das “Ja, aber …”: SPD fordert Solidarität als klaren Standpunkt

Stadtrat Dr. Burger: “Menschlichkeit braucht Rückgrat und Standvermögen”

“Solidarität mit Menschen, die Hilfe brauchen, darf als Grundwert nicht in Frage gestellt werden”, betont Stadtrat Dr. Thomas Burger, Vorsitzender der SPD in Kumpfmühl, Königswiesen und Ziegetsdorf: “Besonders wenn immer wieder versucht wird, diesen klaren Standpunkt niederzuschreien, muss verdeutlicht werden, dass Ausgrenzung und Diskriminierung die wahre Bedrohung für unsere freiheitliche Gesellschaftsordnung darstellen – nicht die angeblich drohende Islamisierung eines ‘christlichen Abendlandes’.” Überaus irritierend sei zudem bei den derzeit in Deutschland gehäuft auftretenden Zwischenfällen, dass Personengruppen schutzsuchende Menschen ausgrenzen möchten, die vor wenigen Jahren selbst noch das Ziel von Ausgrenzung waren oder sich auf ein neues Leben in Freiheit gefreut hätten. “Dieselben Parolen, die heute Flüchtlingen entgegenschlagen, mussten in der 80er Jahren Russlanddeutsche aushalten. Und in Ostdeutschland freute man sich über die neue Freiheit und die Solidarität aus Westdeutschland”, erinnert sich Dr. Burger.

“Die Planungen der Stadt Regensburg, auch im Regensburger Süden eine Flüchtlingsunterkunft zu bauen, haben auch zu konkreter Betroffenheit im Stadtsüden geführt”, so der örtliche Stadtrat und macht zugleich deutlich, dass er persönlich und auch die SPD vor Ort hinter der Strategie stünden, Flüchtlingsunterkünfte nicht in einem Stadtteil zu konzentrieren, sondern im Stadtgebiet zu verteilen. “Dies erleichtert die Integration und verteilt die zu bewältigenden Herausforderungen auf mehrere Schultern”, ist sich Dr. Burger sicher. Es sei dabei sehr wichtig, dass eben kein Floriansprinzip gelte: “Es darf nicht sein, dass diejenigen, welche am lautesten schreien, am wenigsten beitragen.” Obwohl er selbst in der Nähe der Boelckestraße wohne und Vater von drei Töchtern sei, habe er die ursprünglich an der Boelckestraße geplante Unterkunft niemals als Bedrohung empfunden: “Auch wenn es zu schlicht gestrickten Vorurteilen passen würde, dass es aufgrund in der Nähe wohnender Stadträte zu einer Verlagerung der Planungen hin zum Jugendzentrum Königswiesen gekommen sei, muss ich diesbezüglich leider enttäuschen. Ich bin auch beruflich ein internationales Umfeld gewohnt, warum sollte ich Angst vor Flüchtlingen haben, die zudem selbst der Angst entkommen wollen?”

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“Es ist außerordentlich wichtig, dass man die Öffentlichkeit nicht denjenigen überlässt, welche Ängste schüren und eine Front geben Menschen aufbauen wollen, die sie nicht einmal kennen”, betont Dr. Burger. “Es ist eben ein großer Unterschied, ob ich Probleme und Ängste Ernst nehme und damit engagiert umgehe, oder ob ich Probleme und Ängste instrumentalisieren will, um damit fragwürdige politische Ziele zu verfolgen.” Deshalb sei es wichtig, auch bei Gesprächen im Alltag immer wieder klar zu machen, dass rechtes Gedankengut nichts bei uns zu suchen habe, und zu sehen, was die tatsächlichen Problempunkte seien. Dies erfordere oft Rückgrat und Standvermögen, weiß der örtliche Stadtrat auch aus persönlichen Erfahrungen: “Und gerade deshalb verdient es großen Respekt, wenn Pfarrer Wagner klar und deutlich Stellung bezieht.” Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität – das seien schließlich nicht nur die Werte der Sozialdemokratie, sondern sie sollten insbesondere bei sich als Christen bezeichnenden Menschen eine gewichtige Rolle spielen.

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