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Gutes Ende für 70-Jährige

Nach Bericht über Abzocke bei verstopfter Spüle: Regensburger Seniorin erhält ihr Geld zurück

Fast 5.000 Euro zahlte eine Seniorin für die Reparatur einer defekten Spüle. Jetzt hat sie ihr Geld zurückbekommen. Dennoch bleiben Fragen.

Eine verstopfte Spüle wurde Maria Wurm zum Verhängnis. Am Ende war sie fast 5.000 Euro los. Symbolfoto: as

Es war ein besonders augenfälliger Fall von Abzocke bei der Vermittlung von Handwerkern durch ein Regensburger Firmenkonglomerat. Von einer 70-jährigen Frau aus dem Landkreis Regensburg, die wir hier Maria Wurm nennen, verlangte eine Firma, die über eine Telefonhotline der Andreas Haustechnik GmbH vermittelt worden war, am 12. Mai fast 5.000 Euro für die Reparatur einer verstopften Spüle.

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regensburg-digital hat am 25. Juni ausführlich über den Fall berichtet. Ebenso über die Verflechtung von Firmen und personelle Überschneidungen, die bis zu Beteiligten in dem derzeit laufenden Prozess vor dem Landgericht Regensburg wegen mutmaßlichen Betrugs und Abzocke mit überteuerten Handwerkerleistungen reichen – Stichwort: Handwerker-Engel. Seitdem wurde uns mehrfach mit rechtlichen Schritten gedroht.

Anruf nach Gespräch mit Hauptangeklagten

Bernhard Wurm, der Sohn der Betroffenen, hatte nach dem Einsatz der dubiosen Handwerker versucht, Kontakt aufzunehmen, eher er und seine Mutter Strafanzeige erstatteten. Außerdem wandte Wurm sich an die Handwerkskammer, die das Unternehmen am 16. Juni zu einer Stellungnahme aufforderte – bislang ohne Reaktion.

Schließlich wandte er sich an unsere Redaktion. Doch dabei ließ Bernhard Wurm es nicht bewenden.

Nach Veröffentlichung unseres Berichts besuchte er am 1. Juli einen Verhandlungstag des derzeit laufenden Abzockprozesses und sprach den Hauptangeklagten Thomas M. im Anschluss auf den Fall an. „Er hat sich das angehört und nach meinem Namen und meiner Telefonnummer gefragt.“ Und plötzlich ging alles ganz schnell.

Erstes Angebot: 3.000 Euro Erstattung

Noch am Abend desselben Tages wurde Wurm von einem Mann angerufen, der sich als Ansprechpartner der Essener Firma (Hausmeisterservice und Haustechnik Connor) bezeichnete, die die Reparatur der Spüle durchgeführt hatte. Er könne die Rechnung selbst nicht nachvollziehen, hieß es. Der verantwortliche Mitarbeiter sei entlassen worden – was mit dem zweiten Mann geschah, der vor Ort war, bleibt offen.

Zunächst habe der Mann angeboten, 3.000 der 4.910,30 Euro, die man in Rechnung gestellt hatte, zurückzuüberweisen. Damit wäre Maria Wurm nach wie vor auf fast 2.000 Euro für die Reparatur einer verstopften Spüle sitzengeblieben. Als ihr Sohn das ablehnte, gab das Unternehmen schließlich klein bei.

Geld kam von Firma mit anderem Namen

„Nach interner Prüfung“ habe man entschieden, die gesamte Summe zu erstatten, heißt es in einer Mail, die unserer Redaktion vorliegt. Man bat um Entschuldigung und bedankte sich, dass von Gerichtlichen Schritten abgesehen werde.

Mittlerweile hat Maria Wurm das Geld auch zurückerhalten. Überwiesen wurde der Betrag nun von einer Firma namens Zettle Haustechnik in Essen. Dieses Unternehmen tauchte in diesem Zusammenhang bisher nicht auf, aber auch das scheint nicht Neues zu sein im Rahmen der Zusammenarbeit und den Verflechtungen bei der Vermittlung von Handwerkern, denen immer wieder Fehler – sprich: deutlich zu hohe Rechnungen – passieren.

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Kommentare (3)

  • Stephan

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    Vermutlich hat die Berichterstatung hier auch zur “Einsicht” beigetragen.
    Chapeau!

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  • Mr. T.

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    Gut gemacht von Herrn Wurm und allen, die dafür gesorgt haben, dass dieser Fall nicht ohne Aufmerksamkeit bleibt.
    Ich gehe davon aus, dass die Intervention des angeklagten Regensburger Lokalpolitikers ohne jedes Schuldeingeständnis auf freiwilliger Basis erfolgt ist 😉

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  • Burgweintinger

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    Karl Straube

    1. Juli 2025 um 22:26 | #

    Seit Jahren vergeht bestimmt keine Woche, in der nicht wieder über einen Erfolg des Enkeltricks berichtet wird. Kein fühlender Mensch wird hier mit “selbst schuld” argumentieren, aber wir können doch nicht jedem Menschen von staats wegen einen Betreuer zur Seite stellen! In der Planwirtschaft – so berichteten mir Verwandte aus der ehem. DDR – stellte man einen Antrag auf Klempnerleistungen und bekam diese (irgend wann) zu einem staatlich festgesetzten Preisl. Wie aber soll man Leuten helfen, die vorhandene Sicherungsmittel nicht wahrnehmen? Es gibt Handwerkskammern, Innungen – aber wenn die niemand nach einem Mitgliedsbetrieb fragt? Man kann als Anwalt versuchen, den Bewucherten zu helfen – was man aber nicht oft machen darf, weil man von sozialen Leistungen sein Personal nicht bezahlen kann. Was kann ich in einen Streitwert von 1 T€ an Arbeitszeit investieren? Welche Chancen bieten sich überhaupt? Diese “Betriebe” haben geschulte Leute, diese liefern dann als Zeugen z. B.:
    “Wenn es gleich sein soll, habe ich gesagt, dann wirds teurer, habe ich gesagt, weil ich schauen muss, ob wir in Ingolstadt oder Augsburg gerade jemand frei haben”.
    “Das Verbindungsrohr war so morsch, dass es uns in der Hand zerbröselte. Für die Fahrt zum Grosshandel sind 20 km und 1,5 Stunden drauf gegangen, in denen auch der Kollege nichts arbeiten konnte. Das sind halt nunmal 180 € extra.” Und wenn sie dann gegen einen Laden gewinnen, der mit diesen Maschen nicht durchkommt, dann macht der pleite und der um 1 T€ Bewucherte ist sauer auf den Anwalt, der dann für 4 Std. Arbeit auch noch 300 € möchte ( und die Justizkasse 180€).”

    Das Ganze ohne Juristen erreicht! ich sags immer wieder in den meisten Fällen braucht man keine Planwirtschaft und keine Juristen!

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