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Fahndung

Nachmittags beim Regensburger Hauptbahnhof: Unbekannter soll Frau vergewaltigt haben

Mitten am Nachmittag soll ein Mann beim Regensburger Hauptbahnhof eine 27-Jährige vergewaltigt haben, während ein anderer Schmiere stand. Die Polizei hat eine detaillierte Beschreibung der Verdächtigen veröffentlicht.

Etwa auf Höhe des Obelisken wurde eine 27-Jährige nach ihren Schilderungen in ein Gebüsch gezerrt und vergewaltigt. Foto: Wikimedia Commons

Trotz erhöhter Polizeipräsenz und derzeit kalter Witterung bleibt der „Pilz-Park“ beim Regensburger Hauptbahnhof ein gefährlicher Ort. Am vergangenen Freitag, 19. Januar, soll es dort nun am helllichten Nachmittag zu einer Vergewaltigung gekommen sein. Das teilte das Polizeipräsidium Oberpfalz am Montag mit.

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Demnach wurde eine 27-Jährige auf ihrem Weg vom Bahnhof in die Innenstadt gegen 14.15 Uhr auf Höhe des „Schwammerl“ von zwei Unbekannten angesprochen und nach der Uhrzeit gefragt. Anschließend seien die beiden Männer ihr gefolgt. Auf Höhe des Carl-Anselm-Denkmals habe einer der beiden sie dann in ein Gebüsch gezerrt und vergewaltigt. Der zweite habe sich laut den Schilderungen der Frau währenddessen in der Nähe aufgehalten. Anschließend seien die beiden Männer geflüchtet.

Fahndungsaufruf erst nach Nachvernehmung und Nachschau

Ein Sprecher betont auf Nachfrage unserer Redaktion, dass die Polizei – „neben der ohnehin laufend besonders dort durchgeführten allgemeinen Streifen“ – auch an jenem 19. Januar im Bahnhofsumfeld präsent gewesen sei. „Am Vormittag wurde eine gemeinsame Streife zusammen mit der Bundespolizei durchgeführt. Außerdem erfolgte in den Nachtstunden ein Konzepteinsatz mit Unterstützung der Bayerischen Bereitschaftspolizei.“ Der Nachmittag allerdings galt bislang nicht als Schwerpunkt für Straftaten im Bahnhofsumfeld.

Nach einer umfangreichen Spurensicherung, einer „ausgiebigen Nachvernehmung und einer Nachschau vor Ort mit der Geschädigten“ entschied sich die Polizei nun am Montag zu einem öffentlichen Fahndungs- und Zeugenaufruf. Die Beschreibung der beiden Tatverdächtigen in diesem Fall ist so detailliert wie es nur selten der Fall ist:

„1. Person: 180-185 cm groß, circa 90 Kilogramm schwer, 28 bis 30 Jahre, rundliches Gesicht, arabisches Aussehen, kurze Haare, kein Bart, keine Brille, kein Ohrschmuck, beide Handrücken tätowiert. Schwarze wattierte Steppjacke, schwarze Trainingshose, Turnschuhe

2. Person: 170 cm groß, 70 Kilogramm schwer, 28 bis 30 Jahre, schlank, Vollbart. Haare nicht ersichtlich, da Kapuze getragen aus Hoodie (unter der Jacke), eher arabisches Aussehen. Ebenfalls schwarze mattierte und wattierte Steppjacke, eng anliegende anthrazitfarbene Trainingshose“

Wer am Freitagnachmittag im Umfeld des Carl-Anselm-Obelisken verdächtige Wahrnehmungen gemacht hat oder wem die Männer aufgefallen sind, wird gebeten, sich bei den Ermittlern unter der 0941/506-2888 zu melden.

2023 fand ein deutlicher Wandel statt

Der Fall scheint sich einzureihen in den Wandel des Carl-Anselm-Parks zum Kriminalitätsschwerpunkt, der irgendwann im vergangenen Jahr vonstatten ging. Während sich 2022 die Zahl der polizeilich registrierten Delikte in etwa auf Vor-Corona-Niveau bewegte (siehe Tabelle), im Bereich von Sexualdelikten leicht und bei Körperverletzungen sogar deutlich darunter, spricht das Polizeipräsidium für 2023 von einer „Steigerung“, die sich abzeichne.


Delikte im Bahnhofsumfeld im Vergleich

 

2018

2019

2020

2021

2022

gesamt

875

837

575

530

748

Sexualdelikte

10

3

3

5

9

Rohheitsdelikte

134

125

96

72

92

davon Raub

7

3

2

3

5

davon KV-Delikte

116

112

80

64

70

Diebstahl

155

148

112

81

114

davon Fahrraddiebstahl

69

73

57

28

49

Sachbeschädigung

47

36

22

25

68

BtM-Delikte

315

366

186

197

248

davon Heroin

53

64

58

108

77

davon Cannabis

182

234

89

53

136

Quelle: Polizeipräsidium Oberpfalz


Genaue Daten gibt es von offizieller Seite zwar erst im März, wenn die Kriminalstatistik vorgelegt wird, vorläufige Zahlen bis Oktober, die unserer Redaktion vorliegen (sich aber noch sowohl nach oben wie nach unten leicht verschieben können), belegen die erwähnte Steigerung aber eindrücklich.

Demnach liegt die Zahl der Körperverletzungen im Bahnhofsumfeld wieder in etwa auf dem hohen Niveau von 2018. Einen deutlichen Anstieg gab es beim Raub mit voraussichtlich über 20 registrierten Delikten, die nach Informationen unserer Redaktion im Wesentlichen der Gruppe von Intensivtätern zuzuordnen sind. Die Zahl der Sexualdelikte stieg im Vergleich zum Jahr 2022 (neun) um etwa 50 Prozent, wobei bislang noch unklar ist, um welche Delikte es sich konkret handelt.


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