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Archiv für 12. Dezember 2017

Zu den Skandalen um verbrannte Organe, Knebelverträge mit Bestattern, Betrug beim Urnenversand und gestohlene Kollektegelder im Regensburger Krematorium ist spätestens seit November ein weiterer hinzu gekommen: Durch die defekten Anlagen wurden hochgiftige Stoffe ungefiltert an die Umwelt abgegeben und die Gesundheit der Mitarbeiter gefährdet. Die verantwortlichen Stellen bei der Stadt Regensburg haben diese gravierende Missstände seit Jahren vertuscht, gegenüber den Stadträten verharmlost und diese bestenfalls selektiv informiert. Ein unabhängiges Instituts bezeichnet die Zustände in Regensburg und die Ausführungen gegenüber dem Stadtrat in einer Stellungnahme als „unhaltbar“. Die Strafanzeige eines früheren Mitarbeiters wegen Körperverletzung erstreckt sich mittlerweile auch auf Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer.

Experten plädieren schon seit Jahren für einen kompletten Neubau des maroden Krematoriums Regensburg. Foto: rw

Experten plädieren schon seit Jahren für einen kompletten Neubau des maroden Krematoriums Regensburg. Foto: rw

Der Tagesordnungspunkt kam ungeplant und überraschend. Entgegen früherer Darstellungen hatte die Stadtverwaltung die Erneuerung der Rauchgasanlagen im Krematorium Regensburg für den 23. November auf die Tagesordnung des Verwaltungs- und Finanzausschusses gesetzt. Für die bis dahin nur angedachten Baumaßnahmen wurden nun außerplanmäßige Mittel von rund einer Million Euro bewilligt, weitere Kosten wurden angedeutet. Der zuständige Rechtsreferent Dr. Wolfgang Schörnig begründete die Erneuerung gegenüber den Stadträten mit schlichter Arithmetik: Alle 25 Jahre müsse man die Technik halt erneuern. Als Stadt mit Vorbildfunktion sei man zudem stets bedacht, die Filter- und Anlagentechnik zur Einäscherung zu optimieren. Der eigentliche Anlass für die beschlossene Erneuerung der Rauchgasanlagen dürfte allerdings weniger darin, sondern in der Strafanzeige des vor kurzem entlassenen ehemaligen stellvertretenden technischen Leiters des Krematoriums Georg B. zu finden sein.

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