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Champions-League-Finale in Wolkering

352 Bier!

Es hat nicht sollen sein für den FC Bayern, aber immerhin war’s ein turbulenter und spannender Abend. Das dachten sich auch die gut 200 Gäste, die sich am Samstag in Wolkering versammelt hatten, um neben der Kirche des kleinen Dorfes im Süden von Regensburg, vor und in der Scheune der Familie Binner das „Spiel des Jahres“ mit einer zünftigen Bierprobe zu verbinden. Bereits zum sechsten Mal (seit 2006) hatte Initiator Johann Treintl zum „Fest der hundert Biere“ eingeladen, unterstützt von der lokalen Feuerwehr, zahlreichen Freiwilligen und unzähligen Brauereien, die ihre besten oder aber auch skurrilsten Biere gerne gaben, um den guten Zweck (der Erlös geht unter anderem an krebskranke Kinder) zu unterstützen. Die Idee war geboren, als Treintl während der Fussball-WM 2006 aus Kronkorken einen Fußball bastelte. Er kontaktierte bayerische Brauereien, es folgten Weihnachtsbäume mit Christbaumkugeln – natürlich ebenfalls aus Kronkorken. 120 Stück hat er davon gebastelt, und dank der sich gerne beteiligenden Brauer konnte er über hundert Biersorten sein eigen nennen. Diese Erfahrung wollte er teilen, und so findet seit Christi Himmelfahrt das „Fest der hundert Biere“ mit mittlerweile 352 Biersorten (!) statt – bis Sonntag abend. Standesgemäß gibt’s Blasmusik, Bratwürstl, Steaks, Käse und Brezen, aber auch Kaffee und Kuchen, am Sonntag morgen sogar Spanferkel. All das zu mäßigen Preisen: Jedes Bier kostet pauschal zwei Euro, der Sixpack zum Mitnehmen 9,50. Doch allem die Schau stiehlt die Bierwand. Auf gut sechs Metern reihen sich die Flaschen aneinander: Vom Erlefant aus der Brauerei Erl über das Storchenbräu aus Pfaffenhausen, verschiedene Sorten Zoigl aus der nördlichen Oberpfalz, ein Whisky-Weizen aus Mitterteich oder das „Aecht Schlenkerlaer Rauchbier“ aus Bamberg (für hartgesottene Fans) finden sich vielerlei Raritäten, aber auch die Klassiker von Kneitinger, Erdinger oder Weihenstephaner. Details finden sich in der langen Bierliste, die auch online verfügbar ist. So manche Halbe oder Seidl scheinen eher dem witzigen Etikett nach ausgewählt, andere glänzen durch überraschend abartige Geschmacksnoten. Auf jeden Fall zeigt das Regal eindrucksvoll die Innovationskraft der bayerischen Brauer. Und eins ist ebenfalls klar: Alle zu probieren, schaffte an den fünf Tagen nicht einmal der hartgesottenste Chelsea-Fan.
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Kommentare (4)

  • erik

    |

    was im alten Rom die Gladiatorenspiele waren, ist heute der Fußballzirkus, das Fußvolk soll von den wirklichen Problemen abgelenkt und gedanklich zerstreut werden.

  • steffi

    |

    gott sei dank gibt es diese zerstreuung. fußball (schauen) macht halt ( manchmal) einfach spass . und als wirkliches problem sieht ein bayernfan sicher auch das elfmeterschießen am samstag abend an.

  • John

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    Klasse Sach sog i! ;)

  • Florian Eckert

    |

    Hallo Markus,
    sehr launig geschrieben: “…glänzen durch überraschend abartige Geschacksnoten”…schön :-))

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