Befürworter und Gegner der Sallerner Regenbrücke machen mobil – wie realistisch sind die Kostenschätzungen?
Auf einer eigenen Internetseite veröffentlichen die Stadt Regensburg und weitere Projektverantwortliche erstmals eine Kostenschätzung für das Gesamtprojekt. Glaubwürdig erscheint diese Schätzung nicht.

So könnte die Sallerner Regenbrücke laut einer Visualisierung der Stadt Regensburg aussehen.
Drei Wochen nach dem Ende der politischen Sommerpause machen die Gegner der Sallerner Regenbrücke wieder auf sich aufmerksam. Mit einer Fahrraddemo vom Hauptbahnhof zur Gärtnerei Hauner in der Lappersdorfer Straße, dort wo die Brücke mal anlanden soll, betonen mehrere Gruppierungen – mehr als 20 sind gelistet – ihre Ablehnung des umstrittenen Verkehrsprojekts.
Unter dem Motto „Kultur und Bass statt Stadtautobahn“ soll es dann ab 16 Uhr ein Kulturprogramm geben, bei dem Unterschriften für das geplante Bürgerbegehren gegen den Bau gesammelt werden sollen.
„Diese Brücke zu bauen, samt Ausbau der Nordgaustraße, wäre ein riesengroßer Fehler“, so eine Sprecherin. „Wir wollen eine Stadt, die auf die Bedürfnisse der Menschen eingeht, die jetzt hier leben. Und dazu zählt sicherlich nicht, eine Stadtautobahn quer durch Regensburg zu walzen oder noch eine Brücke zu bauen, die uns nur mehr Lärm bringt.“
Aus drei Projekten wurde die „Nordspange“
Doch auch die Befürworter, die sich von dem Vorhaben eine Verkehrsentlastung für den Stadtnorden, vor allem der Amberger Straße, versprechen, machen mit verstärkter Öffentlichkeitsarbeit mobil für das Projekt. Unter der Überschrift „Nordspange“ hat man die drei Projekte Regenbrücke, Umbau Lappersdorfer Kreisel und Ausbau der Nordgaustraße unter einer Überschrift zusammengefasst.
Damit bündele man Vorhaben, „die den Verkehr im Stadtgebiet und im Umland langfristig verbessern sollen“, heißt es auf einer neuen Internetseite, die bereits Ende Juli vorgestellt wurde. Geschaltet wurde die Seite von den Projektverantwortlichen – Stadt und Landkreis Regensburg, dem Staatlichen Bauamt, der Autobahn GmbH des Bundes und dem Markt Lappersdorf. Man schaffe damit „eine zentrale Anlaufstelle für Informationen und Anliegen zum Projekt“.
Erstmals eine Kostzenschätzung von verantwortlicher Seite
Tatsächlich liefert diese Seite neben Verkehrsprognosen, Zeitplan und den propagierten Vorteilen des Projekts auch erstmals eine Gesamtkostenschätzung von verantwortlicher Seite.
In der Vergangenheit war „Mobilität neu denken“, das Bündnis der Brückengegner, gelegentlich kritisiert worden wegen seiner Schätzung, die „konservativ“ von „über 200 Millionen“ für die Gesamtmaßnahme ausging. Doch auf Basis dessen, was der Zusammenschluss „Nordspange“ nun vorlegt, muss man diesen Annahmen mehr als zustimmen. Die Schätzung ist niedrig.
Gemäß den Angaben auf der gemeinsamen Internetseite der Projektverantwortlichen werden sich die notwendigen Investitionen „laut der aktuellen Kostenfortschreibung (Jahr 2024) auf ca. 175 Millionen Euro“ belaufen. Bereits im Nachsatz wird darauf hingewiesen, dass diese Schätzung „an aktuelle Entwicklungen angepasst und fortgeschrieben“ werden müsse. Sprich: Es wird definitiv teurer.
Index- und Risikokosten: Bei der Stadt Regensburg eingeplant, bei der Nordspange nicht
Insbesondere nicht eingerechnet sind die Steigerung der Baupreise und Risikokosten, wie eine Nachfrage ergab. „Die aktuelle Kostenfortschreibung von Ende 2024 fußt auf dem damals aktuellen Baupreisindex des Statistischen Bundesamts – nicht auf Hypothesen zu einer künftigen Marktentwicklung“, heißt es zur Begründung. Kostenfortschreibungen seien „keine Zielvorgaben, sondern eine theoretische Annäherung an die Projektkosten zum Zeitpunkt der Berechnung“.
Dass eine realistischere Einschätzung möglich wäre, zeigt die Stadt Regensburg hingegen an anderer Stelle und zwar bei ihrem eigenen Investitionsprogramm. Seit dem Jahr 2023 werden zwischen jeweils knapp zehn und 20 Prozent an Index- und Risikokosten auf die geplanten Investitionen für laufenden fünf Jahre aufgeschlagen.
Dies ermögliche eine „realistischere Darstellung“ der tatsächlich anfallenden Kosten, hieß es anlässlich dieser Änderung im Haushalt von der damals noch existierenden Koalition im Regensburger Rathaus. Index- und Risikokosten seien „pragmatische Lösungen, die einerseits Unschärfen vorbeugen und andererseits regelmäßig zu erwartende Baukostenerhöhungen berücksichtigen“.
Fast 60 Prozent der Investitionen für Nordgaustraße
An einer solchen realistischen Darstellung, die Unschärfen vorbeugt sowie Kostensteigerungen und Inflation berücksichtigt, scheint beim Projekt Nordspange kein gesteigertes Interesse zu bestehen. Vielleicht fürchtet man zusätzlichen Widerstand, würde man die 175 Millionen Euro Kostenprognose etwas mehr der Realität angleichen.
Dass es Steigerungen geben wird, ist nämlich bereits jetzt klar. Optimistische Prognosen auf der Nordspange-Seite gehen von einem Baubeginn der drei Einzelprojekte Nordgaustraße, Kreisel und Regenbrücke zwischen 2028 und 2030 und einer Bauzeit von jeweils fünf bis sechs Jahren aus. Eine Kostensteigerung im mittleren zweistelligen Prozentbereich ist also eher optimistisch.
Bemerkenswert auch: Den Löwenanteil der bislang prognostizierten 175 Millionen Euro macht der Ausbau der Nordgaustraße vom Alexcenter bis zur Amberger Straße aus – etwas weniger als ein Kilometer Strecke. Hierfür werden laut der städtischen Kostenprognose von 2024 allein schon 104,5 Millionen Euro fällig. Die Sallerner Regenbrücke schlägt laut Prognose aus demselben Jahr mit 31,1 Millionen, der Lappersdorfer Kreisel mit 41,5 Millionen Euro zu Buche.
Nordgaustraße: Kostensteigerung um fast zehn Prozent in einem Jahr
Wie schnell sich Prognosen ändern können, zeigt auch der Umstand, dass aus den 104,5 Millionen für den Ausbau der Nordgaustraße laut dem aktuellen Entwurf für das kommende Investitionsprogramm nun bereits 112 Millionen Euro geworden sind – eine Steigerung um fast zehn Prozent binnen eines Jahres.
Betrachtet man Befürworter und Gegner wird sich die Frage um das Für und Wider der „Nordspange“ wohl weniger an den Kosten als der Frage der Notwendigkeit und der angeführten Vor- oder Nachteile entscheiden. Die schönfärberisch erscheinenden Zahlen der Projektverantwortlichen tragen allerdings nicht zu deren Glaubwürdigkeit bei.





Volker Artmann
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Der Bau der Sallerner Brücke ist ein Schritt, den Regensburg unbedingt gehen muss, um der wachsenden Bevölkerung und dem steigenden Verkehrsaufkommen gerecht zu werden. Wer heute durch die Stadt fährt, merkt sofort, dass die bestehenden Verkehrswege längst an ihre Grenzen stoßen. Besonders der Durchgangsverkehr auf der Walhallastraße und anderen Hauptverkehrsstraßen ist längst ein ungelöstes Problem – Staus und verzögerte Fahrtzeiten sind die unangenehme Realität vieler Pendler. Doch der Neubau der Sallerner Brücke könnte diese Situation erheblich verbessern und für spürbare Entlastung sorgen.
Es ist eine Frage der Vernunft: Eine Stadt wächst, und mit ihr die Anforderungen an die Infrastruktur. Wer der zunehmenden Bevölkerung und der wirtschaftlichen Dynamik in Regensburg gerecht werden will, braucht moderne Verkehrswege, die den Bedürfnissen von heute und morgen entsprechen. Die Sallerner Brücke würde nicht nur den Verkehr in der Innenstadt spürbar entlasten, sondern auch die Region um Regensburg besser anbinden und die wirtschaftliche Entwicklung fördern.
Aktuelle Zahlen zeigen, wie dringend notwendig eine solche Maßnahme ist: Etwa **30.000 bis 35.000 Pendler** fahren täglich nach Regensburg ein, um dort zu arbeiten, während rund **25.000 bis 30.000 Menschen** täglich aus der Stadt hinaus pendeln. Diese Pendlerströme, die nicht nur aus dem Umland, sondern auch aus größeren Städten wie München oder Nürnberg kommen, sorgen für immense Belastungen auf den Straßen rund um die Stadt. Insbesondere in den Stoßzeiten entstehen häufig Staus und Verzögerungen. Eine neue Brücke würde nicht nur den Durchgangsverkehr besser verteilen, sondern auch den täglichen Pendlern eine schnellere und sicherere Verbindung ermöglichen.
Die Entlastung des Stadtzentrums ist ein weiteres, entscheidendes Argument. Der durchgehende Verkehr auf den vielbefahrenen Straßen Regensburgs – vor allem in den Stoßzeiten – sorgt für unnötige Belastungen und beeinträchtigt nicht nur die Lebensqualität der Stadtbewohner, sondern auch den Verkehrsfluss. Eine neue Brücke bedeutet eine schnelle Verbindung für Pendler und eine effektive Umgehung für den Durchgangsverkehr. Das ist nicht nur eine Entlastung für den innerstädtischen Verkehr, sondern auch eine sinnvolle Maßnahme, um die Altstadt von Staus zu befreien.
Doch es geht nicht nur um den täglichen Pendlerverkehr. Der Bau der Brücke ist auch eine langfristige Investition in die Zukunft Regensburgs. Die Stadt wächst, und mit ihr der Bedarf an effizienter Verkehrsplanung. Wer die Sallerner Brücke ablehnt, ignoriert die Entwicklung der Region und die Notwendigkeit, den Verkehr der Zukunft zu gestalten. Zudem bietet die Brücke nicht nur eine Lösung für den täglichen Verkehrsfluss, sondern auch die Möglichkeit, neue Wohngebiete besser anzubinden und die Wirtschaft zu stärken – durch verbesserte Erreichbarkeit für Unternehmen und Arbeitsplätze.
Natürlich gibt es immer Bedenken, wenn es um den Ausbau von Infrastruktur geht. Doch die Argumente der Gegner, etwa hinsichtlich Umweltbelangen oder dem Verlust von Lebensqualität durch neue Verkehrswege, müssen sich am Wohl der gesamten Stadtgesellschaft messen lassen. Regensburg braucht diese Brücke, um auch in den kommenden Jahrzehnten als wirtschaftlich starke und verkehrlich gut vernetzte Stadt zu bestehen. Die Sallerner Brücke ist ein notwendiger Baustein, um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden.
Insgesamt ist der Bau der Sallerner Brücke nicht nur eine Lösung für heutige Verkehrsprobleme, sondern eine zukunftsorientierte Maßnahme, die Regensburg langfristig fit für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts macht. Wer an der Stadtentwicklung interessiert ist und eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität für die Regensburgerinnen und Regensburger will, sollte diesen Schritt unterstützen.
Thilo B.
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Es ist wirklich beeindruckend, wie einige Menschen die Augen vor den wahren Problemen verschließen und lieber auf eine weitere Brücke setzen, anstatt echte, zukunftsfähige Lösungen zu finden. Der Vorschlag, die Sallerner Brücke zu bauen, mag für diejenigen, die das Ende des Jahrhunderts noch nicht wirklich verstanden haben, ein Schritt in die „Zukunft“ zu sein – in Wahrheit jedoch ist er ein gewaltiger Rückschritt. Regensburg braucht keine weiteren Betonmonster und Staus, die noch mehr CO2 in die Luft pusten, sondern eine kluge, nachhaltige Verkehrsplanung!
Lassen wir uns die “Vernunft” einmal genauer anschauen, die in dem pro-Brücke-Kommentar von Volker als der heilige Gral der Planung gefeiert wird: „Eine Stadt wächst, und mit ihr die Anforderungen an die Infrastruktur.“ Ja, das stimmt! Aber warum zur Hölle glauben wir, dass mehr Straßen und Brücken tatsächlich den Verkehr entlasten können? Haben diese Leute nicht bemerkt, dass die Schaffung neuer Verkehrswege immer nur dazu führt, dass noch mehr Autos auf die Straßen kommen? Wie ein nicht enden wollendes Kreislaufsystem aus immer mehr Baustellen und immer mehr Staus! Anstatt in die Zukunft zu blicken, baut man weiterhin nach dem alten Motto: „Hauptsache mehr Asphalt!“
Und dann das beste Argument von allen: „Die Brücke entlastet den Verkehr und fördert die wirtschaftliche Entwicklung!“ Diese Leier kennen wir schon lange. Mehr Verkehr = mehr Entwicklung? Wirklich? Die ökologischen, sozialen und langfristigen Auswirkungen werden hier mal wieder einfach ausgeblendet. Der Verkehr, der angeblich „entlastet“ wird, führt nur zu mehr Lärm, schlechter Luftqualität und einer noch höheren Belastung für die Menschen, die in der Stadt leben. Besonders die Bewohner der Walhallastraße und der angrenzenden Viertel werden sich bald noch intensiver über den Lärmpegel ärgern dürfen. Statt den Verkehr wirklich zu verringern, schaffen wir mit der Brücke nur neue Umgehungsstraßen, die noch mehr Autos in den ohnehin schon überlasteten Stadtverkehr schleusen.
Und dann, ganz klar, die dümmste aller Vorstellungen: „Die Brücke ist auch eine Möglichkeit, neue Wohngebiete besser anzubinden.“ Ach, wirklich? Statt über Wohnraum nachzudenken, der wirklich nachhaltig und umweltfreundlich ist, setzen wir wieder auf die „wachsende Stadt“ und plätten dafür grüne Flächen? Anstatt die Stadt in einem gut durchdachten, menschenfreundlichen Modus zu entwickeln, schaffen wir wieder einmal unaufhaltsame Zersiedelung und urbanen Sprawl. Für die „wirtschaftliche Entwicklung“ natürlich, ganz klar. Schließlich kommt alles darauf an, wie schnell wir die Landkarten der Stadt mit mehr Beton füllen können. Super.
Zu guter Letzt wird auch noch behauptet, dass die Brücke für die „Zukunft Regensburgs“ notwendig sei. Für welche Zukunft genau? Eine, in der wir weiterhin von Autos abhängen? Eine, in der Regensburg zugemüllt wird von Straßen und Brücken? Regensburg braucht keine weiteren Verkehrswege – was wir brauchen, sind intelligente Lösungen, die den öffentlichen Nahverkehr ausbauen, die Mobilität durch Radfahren fördern und die Lebensqualität der Bürger tatsächlich verbessern, anstatt die Stadt weiterhin in ein Verkehrschaos zu stürzen.
Die Sallerner Brücke ist also nicht die Lösung, sondern ein weiteres Symbol für das festgefahrene Denken einer überholten Verkehrspolitik. Wenn wir nicht aufpassen, wird Regensburg bald mehr Asphalt haben als Lebensqualität. Und das kann ja wohl nicht der Weg sein, den wir in die Zukunft gehen wollen!
Paul
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Servus toller Kommentare
Allerdings @
Thilo B.
20. September 2025 um 10:32 | #
Die Projektverantwortlichen sind keine “Hanswurschten” die haben das gelernt und stehen in der Materie,
oder stellen sie diese geballte Kompetenz in Frage?
Wie wollen sie konkret der wachsenden Bevölkerung und damit dem steigenden Verkehrsaufkommen gerecht zu werden?
Das ist der Punkt.
intelligente Lösungen…..gibt’s bestimmt
Aber ohne Einschränkung der persönlichen Freiheit des Einzelnen.
Siegfried K. (betroffener Anwohner)
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Die Sallerner Brücke – ein weiteres verheerendes Projekt für eine Stadt, die sich offenbar nicht weiterentwickeln möchte, sondern in der Vergangenheit haften bleibt. Wer auch nur einen Funken Verstand hat, kann doch nicht ernsthaft glauben, dass Regensburg durch noch mehr Straßen und Brücken tatsächlich eine „Zukunft“ hat. Was wir hier erleben, ist der Gipfel an Kurzsichtigkeit und Planlosigkeit – ein Monument der Unfähigkeit, über den Tellerrand hinauszublicken.
Die Verfechter dieser Brücke sollten sich mal ernsthaft fragen, ob sie überhaupt verstehen, wie städtische Entwicklung funktioniert, oder ob sie nur den schönen Klang von Beton und Asphalt in ihren Ohren haben. Natürlich, eine wachsende Stadt braucht Infrastruktur – aber nicht jede Infrastruktur ist auch gleich zukunftsweisend! Wer glaubt, mit noch mehr Straßen und Brücken den Verkehr zu entlasten, hat wohl nie von der sogenannten „Induzierung von Verkehr“ gehört. Je mehr Straßen wir bauen, desto mehr Autos werden sich darauf drängen. Das ist kein Schachzug, das ist ein fataler Fehler, der uns als Gesellschaft Jahre und Jahrzehnten zurückwerfen wird!
Und bitte – dieses übliche „Mehr Verkehr = mehr wirtschaftliche Entwicklung“ ist nicht nur eine Lüge, sondern ein Hohn für alle, die wirklich an nachhaltiger Stadtplanung interessiert sind. Wer ernsthaft glaubt, dass Regensburg durch eine Brücke „aufgewertet“ wird, sollte sich mal überlegen, wie viele wirtschaftliche Chancen durch die steigende Lärmbelastung, die Luftverschmutzung und den Verlust von Lebensqualität verloren gehen. Da hilft auch keine angebliche Entlastung des Verkehrs. Das einzige, was da entlastet wird, ist die eigene Verantwortung für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung.
Und dann kommen die Argumente, dass die Brücke „neue Wohngebiete erschließen“ würde. Entschuldigung, aber wenn man in Regensburg mehr „grüne Wiesen“ platt macht, um für noch mehr Beton zu sorgen, dann spricht das Bände. Sollen wir in ein überdimensioniertes Betonlabyrinth aus Asphalt und Lärm ziehen, während die natürliche Umgebung der Stadt immer mehr zerstört wird? Wer für diese Brücke ist, hat wohl kein Interesse daran, die Zukunft von Regensburg als lebenswerte Stadt zu erhalten. Hier wird keine echte Lösung für den Wohnraummangel geboten, sondern einfach nur ein weiteres Stück aus der immer gleichen Klaviatur der Zersiedelung, die niemandem außer den Bauunternehmen nutzt.
Statt uns in die Vergangenheit zu katapultieren, sollten wir endlich in den 21. Jahrhundert aufbrechen! Regensburg braucht keine „mehr Asphalt“-Strategie, sondern einen mutigen Plan, der den öffentlichen Nahverkehr stärkt, den Radverkehr fördert und die Lebensqualität der Menschen in den Vordergrund stellt. Aber wie zu erwarten, wird in der Verwaltung wohl auch dieser Gedanke in den Wind geschlagen, zugunsten einer Brücke, die mehr Probleme schaffen wird, als sie löst.
Die Sallerner Brücke ist ein Denkmal der Sturheit, der Kurzsichtigkeit und der Ignoranz gegenüber den wahren Herausforderungen, die Regensburg in Zukunft meistern muss. Wer das jetzt nicht erkennt, hat entweder den Kontakt zur Realität verloren oder lebt in einer Parallelwelt, in der mehr Beton die Lösung für alles ist. Aber vielleicht – und das ist die traurige Wahrheit – ist der eigentliche Plan hinter dieser Brücke auch einfach nur der, eine weitere Gelegenheit für die profitorientierten Bauunternehmen zu schaffen. Denn was anderes lässt sich an diesem Unsinn nicht mehr erkennen!
Der sich den Wolf schreibt
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Geheimtipp für „Urban-Dissidenten“ ist die Idylle auf dem Land, aber auch dort ist nicht alles Gold was glänzt.
Anbindung auf Kosten der Umwelt allein, ist nicht der Königsweg für die Gestaltung des „Speckgürtel“.
Passende Satire zu diesem Thema von Gerhard Polt: „Wegbeschreibung“ 😊
Burgweintinger
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Thilo ist sicher Radfahrer und nicht auf das Auto angewiesen…, pure Ignoranz!
Der sich den Wolf schreibt
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Oder so: Haindling „Hauruck“ (Live 2008)
Besser kann man es nicht besser beschreiben. 😊
Karl Straube
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Ich erachte mich nicht für ausreichend kompetent, um in fachlichen Fragen hier mitzureden. Was mich erschüttert – und deshalb melde ich mich zu Wort – ist die Häufung von Kommentaren, in denen Gegenmeinende übel persönlich angegangen werden. Falls die Brücke gebaut wird, wird man vieileicht in 20 Jahren sagen können, ob sie Ausdruck einer umweltpolitischen Fehlentwicklung war, ob Sachzwänge (Tunnelsanierung) sie erforderlich machten oder ob man den Bedarf der nächsten Generationen weise vorhergesehen hat. Ich habe als Kind die Debatte um das Kolpingshaus (Durchfahrt und Anschluss an eine die Eiserne Brücke ersetzende bis Steinweg reichende Brücke) mitbekommen, die Debatte, ob man die Steinerne Brücke für den RMD abreissen soll, den Streit um die Sperrung der Steinernen Brücke und einiges mehr. Ob und welche Kontroversen sich um die Nibelungenbrücke rankten (Planung ca. 1930, Baubeginn 1935) konnte ich den Geschichtsbüchern nicht entnehmen (die Reichswehr hielt eine panzertaugliche Brücke für zwingend), erst recht nicht, welchen Meinungsstreit es im Jahre 1135 gegeben haben könnte (Gmeiner lobte den Entscheid der Bürger, aber da waren schon 600 Jahre durch); aber an einen solchen Ton, den sich hier manche zu den Gegenmeinenden (im Schutze des Pseudonys) erlauben, kann ich mich nicht erinnern. Ich rufe nach einer Brücke zur Kinderstube! Zu dieser gehört auch, dass man in Sachfragen mal erst ein Informationsfundament aufbaut ehe man meint, sein Bauchgefühl artikulieren zu müssen.
Ava
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Wie soll denn diese Brücke von einer Staustraße zur nächsten Staustraße eine Entlastung und Verbesserung darstellen?!Indem sie die Staus miteinander verbindet?!Diese horrenden Baukosten sollten für Pendler/Anwohner und alle anderen Bürger wesentlich besser in ein sinnvolles Verkehrskonzept investiert werden! Es gibt genûgend Modelle aus andren Städten, die den Individualverkehr erfolgreich reduzieren und damit Lebensqualität für alle schaffen! Und ja ich fahre diese Strecke auch mit dem Auto wenn es sein muss,aber immer wenn möglich mit dem Rad. Wieso ist das OTH Konzept zur Seilbahn auf Eis gelegt worden,mit der man kostengünstig alle Flüsse queren kann?!
daLutz
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Servus,
alles für die Radlfahrer, alles für den Club!
Innerstädtische Fortbewegung mit dem Rad ist bestimmt gesund, entspannend, umweltfreundlich und nachhaltig.
Ich hoffe, ich habe genug wichtige Schlagwörter benutzt.
Wo sind unsere Radfahrer im Herbst und Winter, wenn’s stürmt, regnet & schneit?
Ahh…”Bei dem Wetter fahr’ ich nicht…da holst’ Dir ja sonstwas weg”.
…und dann ist nicht schlecht, wenn man mit dem Auto schnell den Arbeitsweg hinter sich bringen kann: da iss sie wieder, die allmächtige Doppelmoral!
Was mich mal interessieren würde:
Sind die “Brückengegner” aus dem gleichen Lager wie die “Stadtbahnbefürworter”?
Norbert Hartl
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Die Argumente pro und contra Sallerne Regenbrücke sind seit 30 Jahren ausgetauscht und von allen gerichtlichen Instanzen geprüft und letztendlich pro Brücke entschieden. Insofern brauche ich die Argumente nicht mehr wiederholen. Nachdem es sich um ein überörtliches Gesamtprojekt handelt, ist ein Bürgerbegehren bezogen auf den Anteil Stadt meines Erachtens nicht zulässig. Schuld an der neu entflammten Diskussion ist auch die Stadtpolitik, weil sie beim Haushalt 2025 aus taktischen Gründen keine Haushaltsmittel eingestellt hat. Da braucht man sich nicht wundern, dass in dieser Stadt Stillstand ist und nichts vorwärts geht
Norbert Hartl
Emil
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@ Volker Artmann, 20.09., 8.04: Die Zahlen der Einpendler stimmen m. W. überhaupt nicht. “Diese Pendlerströme, die nicht nur aus dem Umland, sondern auch aus größeren Städten wie München oder Nürnberg kommen, sorgen für immense Belastungen auf den Straßen rund um die Stadt.” – Keiner, der aus München oder Nürnberg kommt, wird den Umweg über die Sallerner Regenbrücke/Nordspange nehmen.
@ daLutz, 21.09., 07:39: “Wo sind unsere Radfahrer im Herbst und Winter, wenn’s stürmt, regnet & schneit?” – In Regenkleidung unterwegs. Auch das ist gesund und durchaus machbar, nur Einstellungssache. Und wenn man es mal beobachtet: Es regnet/stürmt/schneit immer weniger, und vor allem unglaublich selten zu den Stoßzeiten.
Können wir vielleicht lieber mal über eine UMWELTVERBUND-Brücke über die Donau im Westen nachdenken, mit Pendlerparkplatz irgendwo im Bereich Kneiting oder so? Oder vieleicht, wie hier schon von Ava erwähnt, eine Seilbahn? Auch im Bereich westliche Donau?
Rainer Schmidt
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Die Diskussion rund um die Sallerner Brücke hat in letzter Zeit mehr als nur die Gemüter erhitzt. Leider sind dabei viele Argumente wenig sachlich und oft von polemischer Rhetorik und „farbigen Metaphern“ geprägt, die dem Thema nicht gerecht werden. Ein gutes Beispiel für diese Art der Argumentation finden wir in einem Kommentar, der das Projekt als „verheerend“ bezeichnet und der Stadt vorwirft, in der Vergangenheit zu verharren. Tatsächlich geht es hier aber um eine zukunftsfähige Lösung, die Regensburg braucht, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.
Zunächst einmal ist es ein Fakt, dass die Infrastruktur einer Stadt mit ihrer Entwicklung mithalten muss. Regensburg wächst, die Einwohnerzahl steigt, und damit auch der Bedarf an einer effizienteren Verkehrsstruktur. Die Sallerner Brücke ist ein notwendiger Schritt, um den Verkehr zu entlasten und Staus zu vermeiden, die die Lebensqualität der Bürger bereits jetzt stark beeinträchtigen. Wer wirklich glaubt, dass Regensburg durch Verweigerung der nötigen Infrastrukturprojekte eine nachhaltige Zukunft erreichen kann, ignoriert die Realität. Mehr Straßen und Brücken führen zu weniger Staus, nicht mehr – das ist kein „Fehler“, sondern eine erprobte und durchdachte Maßnahme der Stadtentwicklung.
Die Argumentation, dass solche Projekte immer nur mehr Verkehr anziehen und damit das Problem verstärken würden, ist schlichtweg unbegründet. Dies ist ein veraltetes Argument, das keine Beweise für die tatsächliche Wirkung von Verkehrsprojekten liefert. Ganz im Gegenteil: Solche Brückenprojekte wie die Sallerner Brücke tragen aktiv dazu bei, den Verkehr besser zu lenken und Engpässe zu reduzieren. Ein gut geplanter Ausbau der Infrastruktur führt in vielen Fällen nicht zu einem Anstieg des Verkehrs, sondern zu einer besseren Verteilung und einer insgesamt effizienteren Nutzung des bestehenden Verkehrsnetzes.
Auch die oft vorgebrachte Kritik an der „Zersiedelung“ durch die Brücke ist fehlgeleitet. Regensburg hat bereits heute ein hohes Maß an städtischer Verdichtung erreicht. Ein Ausbau der Brücke hilft dabei, die bestehenden Wohngebiete und Unternehmen besser zu verbinden, ohne dass die Stadt noch weiter auseinandergezogen wird. Es ist auch kein „Betonmonster“, wie manche Kommentatoren anmerken, sondern ein wichtiger Baustein in einer durchdachten, langfristigen Stadtplanung.
Natürlich sollte Regensburg nicht aufhören, in alternative Verkehrsmittel wie den öffentlichen Nahverkehr und den Radverkehr zu investieren. Aber das bedeutet nicht, dass man die Notwendigkeit einer modernen Verkehrsinfrastruktur ignorieren darf. Eine zukunftsfähige Stadtplanung erfordert einen integrierten Ansatz, der sowohl den Ausbau von Straßen und Brücken als auch die Förderung von umweltfreundlicher Mobilität umfasst. Regensburg braucht beides – eine kluge und ausgewogene Mischung aus innovativen Lösungen im Verkehrsbereich.
Die Vorstellung, dass Regensburg durch eine Verweigerungshaltung und durch das Abwehren von Infrastrukturprojekten zu einer lebenswerten und nachhaltigen Stadt wird, ist eine Illusion. Die Sallerner Brücke wird nicht nur den Verkehr entlasten, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung fördern und die Lebensqualität der Bürger steigern – und das alles auf eine nachhaltige Weise.
Es ist natürlich einfach, ein Projekt wie dieses mit Polemik und dramatischen Bildern von „Betonwüsten“ zu kritisieren, ohne sich mit den realen Vorteilen auseinanderzusetzen, die es für die Stadt mit sich bringt. Aber wer sich wirklich für eine zukunftsfähige Stadt interessiert, sollte sich mit den Fakten befassen und nicht mit leeren Floskeln und weit hergeholten Argumenten, die das eigentliche Ziel der Diskussion – nämlich eine vernünftige, nachhaltige und zukunftsorientierte Stadtplanung – aus den Augen verlieren.
Studi
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@Rainer Schmidt
21. September 2025 um 13:06
“Wer wirklich glaubt, dass Regensburg durch Verweigerung der nötigen Infrastrukturprojekte eine nachhaltige Zukunft erreichen kann, ignoriert die Realität.” –> diese Beschreibung ist wohl im gleichen maße polemisch wie sie es der Gegenseite vorwerfen, nur um ein Beispiel rauszunehmen.
Ihr Beitrag enthält diverse Behauptungen zu denen sie keine Belege liefern. Genauer gesagt liefern sie gar keine Belege für irgendeine ihrer Aussagen. Einzig ihre positive Formulierung in quasi jedem Satz soll den Leser dazu bringen es für ein sinnvolles Projekt zu halten. Gegenargumente zu ihren Behauptungen gibt es jedoch zu genüge, siehe ältere Beiträge. Wenn sie darauf bestehen kann ich sie aber auch noch mal zusammenfassen.
Sehr wohl belegte Konzepte wie die des induzierten Verkehrs, für das es zahlreiche Studien gibt, möchten sie dagegen nicht anerkennen.
Ersetzen Sie mal jedes Wort “Brücke” durch “Stadtbahn”, der Beitrag würde genau so viel Sinn ergeben. Das ist ein Beleg dafür dass ihre Behauptungen generisch sind und nichts mit der eigentlichen Sache zu tun haben.
@daLutz
21. September 2025 um 07:39
Bei Wind und Wetter steigen Radfahrer typischerweise auf den ÖPNV um. Der Zweck des Fahrradfahrens ist ja das man dann im Idealfall kein Auto erst hat. Dieses Szenario dass die Radfahrer im Winter einfach mit dem Auto fahren ist von ihnen konstruiert.
Auf den Zusammenhang Stadtbahn-Sallerner Regenbrücke. Es sollte evident sein, dass diese beiden Sachen zusammenhängen. Die notwendigkeit des einen wird mit der Abwesenheit des anderen begründet. Hätten wir eine effiziente Stadtbahn wäre die Sallerner Regenbrücke nicht notwendig. Wenn man allerdings die Sallerner Regenbrücke baut ist das ein willkommenes Argument beim Thema ÖPNV wieder zurückzustecken, z.b. aus Geldmangel oder weil das Problem kurzfristig scheinbar gelöst ist. Es liegt also nicht daran dass man in einem bestimmten Lager per se für oder gegen etwas sein muss. Z.b. ist das Argument des induzierten Verkehrs einmal ein Argument pro Stadtbahn und einmal gegen Regenbrücke. Wenn man nicht an induzierten Verkehr glaubt, dann führt das unweigerlich dazu dass man gegen Stadtbahn und pro Regenbrücke ist. Oder der ökologische Aspekt von Schiene vs Auto analog.
@Emil
@Ava
Zum Thema Seilbahn denke ich ist einerseits das Stadtbild der Altstadt ein gewichtiges Argument und andererseits, dass so ein Projekt ein hohes Risiko birgt. Nur wenige Städte haben bereits eine Seilbahn. Nun in Regensburg all in auf eine Seilbahn zu gehen sehe ich aus gutem Grund als riskant an.
Manfred Martin
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Die Mobilität der Zukunft wird sicher nicht mit dem Automobil sein!
Ludwig Herrmann
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Welche Funktion hat den der Herr (.. Insofern brauche ich die Argumente nicht mehr wiederholen…) der anscheinend über ein profundes Fachwissen zu verfügt.
Vielleicht könnte er doch etwas zur Aufklärung beitragen.
Berthold Kutzer
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Die geplante Sallerner Regenbrücke in Regensburg ist ein infrastrukturelles Projekt, das auf die Bedürfnisse einer wachsenden Stadt und die Herausforderungen des Individualverkehrs reagiert. Zwar sind die Argumente sowohl für als auch gegen das Vorhaben bereits vielfach diskutiert worden, dennoch bleibt die Frage nach der langfristigen Mobilitätsstrategie für Regensburg von großer Bedeutung.
Es ist unbestritten, dass die Zukunft des Verkehrs nicht nur in der Verstärkung des öffentlichen Nahverkehrs, sondern auch im Individualverkehr liegen wird. In einer Stadt wie Regensburg, die sowohl historische Altstadtstrukturen als auch wachsende Neubaugebiete umfasst, ist der Individualverkehr für viele Bürger nach wie vor eine unverzichtbare Mobilitätsoption. Nicht jeder kann oder möchte auf den öffentlichen Verkehr umsteigen – sei es aufgrund von Wohnsitzlage, beruflichen Anforderungen oder familiären Umständen. Für viele Menschen bleibt das Auto daher weiterhin das bevorzugte Verkehrsmittel.
Die Sallerner Regenbrücke stellt einen gezielten Ausbau der Verkehrswege dar, um den steigenden Anforderungen an die Infrastruktur gerecht zu werden. Sie ermöglicht eine bessere Anbindung des südlichen Regensburgs an das Stadtzentrum und verringert die Belastung auf bestehenden Verkehrswegen. Durch die Entlastung stark frequentierten Brücken trägt die Sallerner Regenbrücke zur Reduzierung von Staus und Verkehrsbelastungen bei. Dies kann nicht nur die Lebensqualität der Bürger verbessern, sondern auch die Luftqualität und den CO2-Ausstoß in der Region positiv beeinflussen, wenn Staus und unnötige Emissionen verringert werden.
Es gibt berechtigte Einwände, die eine mögliche Erhöhung des Verkehrsaufkommens durch den Bau der Brücke und die Gefahr einer weiteren Förderung des Individualverkehrs ansprechen. Doch gerade deshalb muss die Brücke als Teil eines umfassenderen Verkehrskonzepts betrachtet werden, das gleichzeitig auch den Ausbau des öffentlichen Verkehrs und der Radwege berücksichtigt. Es bedarf einer ganzheitlichen Herangehensweise, bei der die Förderung des Individualverkehrs nicht im Widerspruch zu einer nachhaltigen, umweltbewussten Mobilität steht.
Letztlich muss man auch anerkennen, dass der Individualverkehr nicht einfach durch bloße Wünsche oder politische Entscheidungen abgeschafft werden kann. Solange es Menschen gibt, die auf das Auto angewiesen sind – sei es aus praktischen, wirtschaftlichen oder persönlichen Gründen – wird der Bedarf an entsprechenden Infrastrukturen bestehen. Insofern bietet die Sallerner Regenbrücke eine pragmatische Lösung, um mit den realen Anforderungen der Stadtgesellschaft umzugehen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Bau der Sallerner Regenbrücke aus einer sachlichen Perspektive heraus eine notwendige Maßnahme darstellt, die die Verkehrsprobleme in Regensburg langfristig lindern kann. Wenn das Projekt im Kontext eines umfassenden Verkehrskonzepts realisiert wird, das auch den öffentlichen Verkehr und die Umwelt berücksichtigt, kann es ein wichtiger Schritt für eine zukunftsfähige Infrastruktur in der Stadt sein.
Der sich den Wolf schreibt
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Die einen sagen so, die anderen sagen so.
In allen Argumentationen steckt ein „Fünkchen“ Wahrheit. Es ist nicht sinnvoll sich argumentativ unversöhnlich zu verbarrikadieren. Im Sinne einer verantwortlichen, zukunftweisenden Gestaltung der öffentlichen Infrastruktur (nicht nur Verkehr), als politischer Auftrag, Kommunalgrenzen überschreitend, ist notwendig. Kompromisse anstatt unversöhnliche Fundamentalpositionen sind zur gesellschaftlichen Weiterentwicklung, notwendig. Stadt und (Um)Land – Hand in Hand, sonst treten wir noch jahrzehntelange auf der Stelle.
So manche starre Fundamentalargumentation ist „unerhört“.
Thilo B.
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Ach, wie bequem doch die Vorstellung ist, das bestehende Verkehrskartenbild einfach mit ein paar zusätzlichen Brücken zu pimpen – so, als könnte man das Riesenproblem einfach in eine neue, glänzende Hülle packen und dann hoffen, dass alles gut wird. Die Sallerner Regenbrücke, das ach so „praktische“ Infrastrukturprojekt, das uns mit seiner vermeintlichen Entlastung des Individualverkehrs wieder eine kleine Illusion von „Fortschritt“ verkauft. Und genau das ist der Punkt: Dieses Projekt ist der Inbegriff eines falschen, rückwärtsgewandten Denkens – eine Umarmung der Vergangenheit, die uns noch weiter in die Stau- und Schadstoffhölle führt.
Wenn wir ehrlich sind: Der Individualverkehr ist ein Relikt, das wir endlich hinter uns lassen sollten. Das Auto ist nicht die Lösung, sondern ein Teil des Problems. Aber wie immer bei solchen Diskussionen kommen die Verfechter des „Ich will mein Auto“-Paradigmas aus ihren Löchern gekrochen und blubbern das übliche Mantra von „Komfort“ und „Freiheit“. Dabei wird geflissentlich ignoriert, dass wir uns längst nicht mehr in den 70er Jahren befinden, als der Individualverkehr noch eine (scheinbar) sinnvolle Wahl war. Heute ist das Auto eher ein Klotz am Bein – für uns, für die Umwelt und für die Zukunft dieser Stadt.
Und was schlägt der gutgläubige Kommentar vor? Noch mehr Straßen, noch mehr Brücken, damit noch mehr Autos sich durch noch mehr Staub- und Abgaswolken quälen können? Wie lange wollen wir uns eigentlich noch in dieser selbstzerstörerischen Spirale drehen? Natürlich ist es bequemer, weiterhin auf das eigene Auto zu setzen, aber die Realität ist einfach: Wenn wir nicht endlich mit dem Gedanken aufhören, dass der Individualverkehr auch nur eine nachhaltige Option für die Zukunft sein könnte, vergraben wir uns selbst. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn wer glaubt ernsthaft, dass noch mehr Straßen und Brücken das wahre Problem lösen? Sie sind der Tropfen, der das Fass weiter zum Überlaufen bringt – ohne dabei auch nur ansatzweise das zugrundeliegende Problem zu erkennen.
Es ist mehr als Zeit, den Bürgern die Führung zu geben, die sie brauchen. Sie haben das Recht, klare, zukunftsfähige Alternativen zu bekommen, die nicht von der Zwangsläufigkeit des Autos geprägt sind. Der öffentliche Nahverkehr muss endlich die Führung übernehmen, nicht das Auto. Aber das erfordert Mut und einen klaren politischen Willen – Dinge, die in der aktuellen Diskussion scheinbar Mangelware sind. Stattdessen wird der Schein einer „gerechten Lösung“ aufrechterhalten, die in Wahrheit nur eine erneute Kapitulation vor den alten Denkmustern darstellt.
Jeder, der heute noch glaubt, dass der Individualverkehr eine „unverzichtbare Mobilitätsoption“ ist, hat entweder nicht verstanden, dass wir uns auf einem planetarischen Notstand befinden, oder er weigert sich, die Wahrheit zu akzeptieren: Wir müssen weg vom Auto – und zwar JETZT! Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass die Menschen einfach so auf den öffentlichen Verkehr umsteigen werden, wenn wir den ÖPNV nicht massiv ausbauen, anpassen und verbessern. Wir brauchen nicht noch mehr Straßen, sondern ein umfassendes, zukunftsfähiges Mobilitätskonzept, das den ÖPNV zur absoluten Priorität macht.
Wer wirklich an die Zukunft einer lebenswerten Stadt glaubt, darf nicht länger kleinlich in der Vergangenheit schwelgen. Das ist kein „Luxus“, auf das Auto zu verzichten – das ist schlichtweg notwendig. Wir haben es in der Hand, eine Verkehrswende einzuleiten, die Regensburg zu einer Modellstadt für nachhaltige Mobilität macht. Aber dafür müssen wir den Mut haben, auch unangenehme Entscheidungen zu treffen und den Wegfall des Individualverkehrs als das Ziel vor Augen zu haben.
Die Sallerner Regenbrücke ist nichts weiter als ein kleines Pflaster, das auf eine riesige Wunde geklebt wird. Wir brauchen eine Revolution im Kopf, nicht eine zusätzliche Brücke. Und es ist höchste Zeit, dass wir den Mut haben, die Stadt nicht nur für „die Autofahrer“ zu gestalten, sondern für die Menschen, die in einer lebenswerten, nachhaltigen Zukunft leben wollen.
Mr. B.
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Zu Thilo B.
22. September 2025 um 10:30 | #
Alles schön und gut.
Aber, warum haben Sie in Ihren letzten Satz (bewußt?) das Arbeiten vergessen?
Christian H.
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Es ist schon bemerkenswert, wieviel Polemik die Brückengegner hier benötigen um für ihre Sache zu sprechen, im Gegensatz zu den Befürwortern. Und dann findet sich auch noch der Satz “Es ist mehr als Zeit, den Bürgern die Führung zu geben, die sie brauchen.” Hm, wer ist der Souverän? Die Regierung oder der Bürger?
Jürgen
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Ich gebe zwei Dinge zu bedenken:
1. Wenn der Autobahntunnel saniert wird, werden wir mindestens sechs Jahre Dauerstau erleben.
2. Eine Brücke kann, nach einer Mobilitätswende, eine reine ÖPNV bzw. Radbrücke werden.
Mr. B.
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Ist doch eigentlich ganz einfach: Wenn der Pfaffensteiner Tunnel saniert wird, stellen wir sämtliche wirtschaftlichen Tätigkeiten im Umkteis von 100 Kilometern ein und leiten den Autobahnverkehr über die A9, A92 und A94 um.
Und der Clou, wir sind auch noch für 6 bis 10 Jahre fast klimaneutral.
Lisa G
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Uns ÖPNV ist schon immer zentralistisch zur Innenstadt ausgerichtet, und von da aus funktioniert er gut. Leider ist aber dort praktisch kein bezahlbarer Wohnraum mehr da. Wenn man aber vom Nordwesten in den Südosten der Stadt will, ist man gezwungen, zweimal umzusteigen, was in meinem Fall zu einer Fahrzeit von knapp 60 min führen würde, vorausgesetzt keine Verspätung und keine überfüllten Busse zur RushHour. Mit meinem Auto brauche ich nur 30 min, ohne Umsteigen, wenn ich morgens die Innenstadt südwestlich und abends nordöstlich umfahre. Und wenn ich mir die mit der Salerner Regenbrücke geplante Streckenführung so anschaue, könnte das für die Linienbusse ein erster Schritt zur Dezentralisierung werden. Also wer den ÖPNV fördern will, sollte sich Gedanken machen, ob er nicht für die Brücke sein soll
Jürgen
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@Mr. B.: Überspitzt, aber dennoch treffend.
@ Lisa G: Absolut richtig.
Momentan ist der Sprit richtig billig. Ein letztes Aufbäumen vor dem Aus. Es ist zurzeit schwer jemanden den Umstieg zum ÖPNV schmackhaft zu machen. Das wird sich aber mittelfristig ändern. Die Zeit arbeitet für den ÖPNV, wenn dieser jetzt ausgebaut wird und die Beföderungskosten vereinfacht werden. Ich verstehe es bis heute nicht, weshalb Schüler im ganzen Landkreis nicht kostenfrei befördert werden?
Warum werden künftige Kunden gleich in einen komplizierten Schlüssel eingebunden, der ihnen vermittelt wie teuer und kompliziert der ÖPNV ist statt sie gleich mit einzubinden?
Der ÖPNV im Landkreis muss ausgebaut und gleichzeitig die Tarife gesenkt werden.
Attraktive Verbindungen wie die Sallener Regenbrücke sollen dafür exklusiv zur Verfügung stehen.
Brückenbauer
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Mit Kostenschätzungen haben’s weder die Politiker noch die Verwaltungen.
Als Krönung fällt mir da noch der frühere Artinger-Vorschlag ein. Noch weiter von den Ist-Kosten entfernt lag nicht mal die Planung der Elbphilharmonie.
https://www.regensburg-digital.de/tunnel-%E2%80%9Edie-gegner-sind-widerlegt%E2%80%9D/06072009/
Lotte
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ich bin kein Architekt und kein Stadtplaner, ich bin einfach dort aufgewachsen. und ich nehm mir nun die Freiheit heraus, auf einen Aspekt hinzuweisen, der zwar nicht quantifizierbar ist, aber deswegen nicht weniger schwer ins Gewicht fällt. und zwar plädiere ich für keine Brücke an diesem Fleck, weil es einfach wichtig ist, solche Bereiche so zu erhalten. Solche Bereiche, auf denen junge Eltern ihre Babies im Kinderwagen stadtnah durch eine Umgebung schieben können, in der man noch Vögel singen hört. Fasane sich in den Hecken verstecken. Eulen in den Pappeln hocken. Störche durch die Wiese stacksen. in der man ein paar Jahre später auch mal das Kleinkind Schwäne füttern lassen kann, in der das Kind dann seine ersten Ausflüge ohne Stützräder – und Erfahrungen mit eingetrockneten Fahrrillen im Lehmboden – machen kann. In der es dann allein zu Kindergartenfreunden radeln darf. oder mit Freunden das Uferdickicht und die umgefallenen Weiden erkundet. später dann dort mit der Clique am Lagerfeuer hockt in einer lauen Spätsommernacht. das könnte ich noch ziemlich lange fortführen. Was auf all diesen 3D Visualisierungen nicht erscheint, ist der Lärm, den auch die Amberger Straße-Bewohner zurecht beklagen, und der dann aber dieser Idylle den Garaus machen würde. Was nicht erscheint, ist die karge, dem Baukörper utilitaristisch untergeordnete Einöde unter solchen Brücken. ist die emotionale Verrohung der Menschen in Bezug auf ihren Umgang mit der Umgebung, die durch das Einfügen solch funktionaler Körper in Dieser entsteht. Etwas was man landauf landab an und um fast jeder Brücke und an und um jeden anderen Funktionsort wie bsw. Parkplätze sehen kann. die Orte werden entwertet, weil ihre Qualität als solche reduziert wird auf die Funktion die Mensch ihnen zuweist. Leider bin ich kein Stadtplaner, sondern nur dort aufgewachsen. Insofern kann ich auch vermutlich nichts wirklich Substantielles zu der Behebung der Verkehrs- und Lärmsituation beitragen, ausser Fahrradfahren. Aber was ich sagen kann – und hiermit tue – der Erhalt dieses Bereiches in seiner derzeitigen, naturnahen Form, trägt mE. mehr zum Erhalt einer lebenswerten Stadt bei, weil er auch in Zukunft unzähligen Bürgern ermöglichen würde, einen solchen Ruhepol als Referenzpunkt zu ihrem urbanen Alltag überhaupt erst definieren zu können.
naive Frage zum Schluss: kann man die Nordgau/Ambergerstraße nicht einfach mit Häusern überbauen ? „eintunneln“, quasi ? Damit würde man gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: Wohnungsnot reduzieren und Lärmschutz umsetzen . 175 Millionen Euro. das wären ne Menge Wohnungen. Die dazu, anders als eine Brücke, auch noch Einnahmen generieren würden.
Studi
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@Berthold Kutzer
22. September 2025 um 09:46
“Es ist unbestritten, dass die Zukunft des Verkehrs nicht nur in der Verstärkung des öffentlichen Nahverkehrs, sondern auch im Individualverkehr liegen wird.” –> Dass die Zukunft im Individualverkehr liegt ist höchst umstritten, siehe die Kommentarsektion. Es gibt genügend Beispiele bei denen aktive Rückbau von Individualverkehr das Verkehrsaufkommen verbessert hat. Individualverkehr mag weiterhin existieren, das ist unstrittig. Dass er weiter gefördert wird (wie z.B. mit der Brücke) wird in weiten Teilen sogar abgelehnt.
“Nicht jeder kann oder möchte auf den öffentlichen Verkehr umsteigen” –> In der aktuellen Situation mag das sein. Da es sich hier aber über ein Zukunftsprojekt handelt muss man mit einbeziehen dass man in der Zukunft auch hoffentlich einen effizienteren ÖPNV hat, damit mehr Menschen die Möglichkeit haben ihn zu nutzen. Individualverkehr für Menschen zu fördern die nicht ÖPNV fahren möchten obwohl sie könnten ist unsozial und Steuerverschwendung meiner Meinung nach.
Sie verweisen darauf dass man zusätzlich auch andere Verkehrsformen fördern soll um induzierten Verkehr abzumildern. Da stellt sich für mich aber die Frage wozu man die Brücke braucht, wenn man gleichzeitig ein Konzept braucht um den Verkehr über die Brücke abzumildern. Falls es so ein Konzept gäbe, so könnte es unabhängig von der Brücke umgesetzt werden, sodass die Brücke ohnehin obsolet wäre.
Dass die Brücke CO2 einspart und die Luftqualität verbessert wage ich zu bezweifeln aus offensichtlichen Gründen.
Der Rest ihres Beitrags liest sich auch verdächtig Inhaltslos wie bereits bei einem ihrer Vorrednern erwähnt. Ihre Behauptungen werden nicht belegt und bei weitem nicht so evident wie sie es in ihren Formulierungen darstellen.
@Christian H.
22. September 2025 um 11:53
Polemik = scharfer, oft persönlicher Angriff ohne sachliche Argumente
persönliche Angriffe sehe ich zumindest auf beiden Seiten, auch wenn die der Gegner oft gegen “die Autofahrer” und die der Gegner häufiger direkt gegen den Kommentator gerichtet sind, z.B. Burgweintinger, Mr. B. In diesem Punkt nutzen die Befürworter schonmal mehr Polemik. Auf der Sachebene sehe ich dass z.B. daLutz oder Berthold Kutzer (die wohl umfangreichsten Kommentare hier) quasi komplett ohne sachliche Argumente auskommen (bei beiden kann man Brücke durch Stadtbahn ersetzen und erhält dieselben generischen Argumente ohne dass es auffällt). Bei den Brückengegner handelt es sich hingegen oft um sachliche Beiträge wie z.B. induzierter Verkehr, verweise auf andere Fälle, Ziele der Mobilitätswende, Widersrprüche in Argumentationsketten usw. In diesem Sinne erkenn ich wenn dann bei den Brückenbefürwortern Polemik.
Zum Demokratieverständnis: Man wählt Vertreter nicht um genau das umzusetzen was man selbst meint. Der Vertreter wird gewählt weil man glaubt dass derjenige am besten meine Interessen vertritt, auch wenn diese manchmal hart erscheinen oder im ersten Moment ihnen widersprechen. Ein Beispiel wären Steuererhöhungen. Man gibt deswegen ja einen vierjährigen Vertrauensvorschuss um den Politikern die Möglichkeit zu geben längerfristig zu planen auch wenn das kurzfristig unbequem ist.
@Jürgen
22. September 2025 um 12:07
1. Der Zusammenhang von Brücke und Tunnelsanierung ist kein valides Argument. Wenn die Brücke nicht zur Debatte stehen würde, würde niemand wegen der Sanierung nach einer derartigen Brücke rufen. Bei anderen Sanierungen wird das auch ohne geschafft. Die A93 ist z.B. seit Jahren nicht vollständig befahrbar. Des weiteren ist die Brücke ja ein Jahrhundertprojekt und sollte nicht wegen eines 6-jährigen Zeitraums gebaut oder nicht gebaut werden.
2. Wenn die Brücke als ÖPNV/Radbrücke geplant wäre würde ich dem zustimmen. Die Konstruktion ist aber offensichtlich darauf ausgelegt Verkehr direkt von der Autobahn abzuleiten. Die Infrastruktur ist damit gesetzt und es wäre dann auch wieder unsinnvoll sobald die Brücke denn da ist, diese nicht auch zu nutzen.
@Lisa G
22. September 2025 um 14:01
Inwiefern soll die Brücke ihrer Meinung nach den ÖPNV dezentralisieren? Die Ausrichtung auf die Innenstadt ist ein Effizienzproblem. Regensburg ist nicht groß genug um mehrere dezentrale umsteigepunkte zu haben. Wenn es nicht so zentral wäre würden sich die Zahl der Umstiege in der Regel erhöhen. In der Regel haben wir aktuell eine Fahrt zum HAuptbahnhof und dann eine wieder weg in die gewünschte Richtung (ich kenne ihren speziellen Fall jetzt nicht warum sie zweimal umsteigen müssen). Eine effiziente Lösung wäre da nur die wenigen (hypothetischen) Zentren hochfrequentiert zu verbinden und Umsteigezeiten verringern, aber das konnte zuletzt nicht umgesetzt werden.
Eddi
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Sind wir uns doch mal ehrlich! Regensburg braucht dringend endlich eine U-Bahn.
Markus Feilner
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@Eddie: Monorail!!!
Leo
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Am Ende ist es das gleiche wie bei jedem größeren Projekt in Regensburg.
Regensburg kann sich nicht entscheiden ob es nun eine Großstadt oder ein idyllisches Dorf sein möchte. De facto ist Regensburg aber Ersteres und wächst stetig weiter.
Ich finde es immer ein bisschen befremdlich wenn die Argumentation ist “Die Brücke (oder was auch immer gerade zur Debatte steht) wollen wir nicht, sondern kluge, nachhaltige, smarte, etc, etc Lösungen” und keiner weiß aber dabei (oder formuliert es) wie diese eigentlich aussehen sollen. Und dann die Lebensqualität. Für den einen ist das Stück Wiese die Lebensqualität, für den anderen die Aussicht aus seiner hochpreisigen Dachterassenwohnung, für wieder andere die Verkehrsberuhigung anderswo, für die nächsten ist Lebensqualität, nicht täglich 2 Stunden im Stau zu verbringen um vielleicht mehr Zeit zu haben ihren Kinderwagen irgendwo zu schieben, wo vielleicht mal (über die Wiese) eine Brücke verläuft, wie an unzähligen Orten in Regensburg, die trotzdem enorm naturnah sind. Man denke nur an das gesamte Donauufer unter Nibelungenbrücke, Osttangente etc.
Vielleicht wäre es ja auch mal ein kluges Verkehrskonzept zu akzeptieren, dass Städte einfach Hauptverkehrsadern benötigen die durchgängig und zügig befahrbar sind.
Ich finde auch die ständige Forderung nach Wohnraum anstelle dessen merkwürdig. Mehr Wohnraum ist mehr Wachstum und die Menschen die dann dort Wohnen, müssen ebenfalls mobil sein. Also. Wir können einen Zaun um Regensburg bauen, kein Wachstum mehr erlauben oder eben akzeptieren, dass Menschen nicht nur blühende Wiesen (die ja im Übrigen weiterhin da sein werden) für ihr Leben benötigen sondern auch die nötige Infrastruktur.
Dennoch hat jeder das Recht seine Argumente vorzubringen. Was ich aber noch nie so richtig verstanden habe, ist, dass dies oft sehr spät in solchen Projektplänen passiert. Die Sache ist ja schon beschlossen und ist seit etlichen Jahren in Planung. Das würde ich eher der Politik ankreiden. Scheinbar wissen die Bürger von solchen Projekten ja dann doch meistens erst sehr spät.
Ich glaube ich bin am Ende bei Eddis U-Bahn, Ring- und Sternnetz kombiniert. Die bohren wir am besten 200 Meter tief damit wir auch auf keinen Fall auf 30 Meter Tiefe ein Museum für ein Römer-Kochtopfset einrichten müssen mit 27 Jahren Planungs- und Bauzeit, in dem Schiffstouristen dann Selfies schießen können, nachdem sie ernüchtert aus dem Betonmonster der bayerischen Geschichte kommen, ohne zu wissen was jetzt dort eigentlich Relevantes ausgestellt wurde um sich danach noch eine original, traditionelle, altbayerische, regensburger Brezenpizza zu gönnen.
In diesem Sinne. Ich glaube diese Brücke kann in vielerlei Hinsicht den Verkehr entlasten.
Jürgen
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@Studi:
Gute Argumente, aber ich habe nicht geschrieben, dass die Brücke wegen sechs bis zehn Jahre Tunnelsanierung gebaut werden soll, sondern dass die Sanierung des Pfaffensteiner Tunnels ein weiterer und nicht der einzige Grund sei um sie zu bauen.
Außerdem ist der Brückenkopf auf der Westseite bereits seit 50 Jahren fertig vorbereitet und der Verlauf der Amberger im Übergang zur Nordgaustraße hat nicht umsonst diesen Knick. Das sind alles langfristige Planungen, die nicht ohne Grund stattfanden. Regensburg hat schon ohne Tunnelsanierung ein massives Verkehrsproblem!
Letztlich und das habe ich auch zu bedenken gegeben, braucht der ÖPNV und auch der Radverkehr in diesem Bereich eine schnelle Verbindung.
@Siegfried K. (betroffener Anwohner): Ja, das sind Sie. Sie haben neben der Bundesstraße 15 vermutlich ein Wohnhaus. Der verkehr kommt also nicht unerwartet. Soll lieber das reine Wohngebiet entlang der schmalen Lappersdorfer Straße für Sie den Verkehr ertragen, der nur auf Grund der Verbindung, nicht auf Grund der Widmung, der Bestimmung und des Ausbaugrades sich seinen Weg sucht? Das Floriansprinzip ist nicht gerade fair.
@Lotte:
Ich bin einer und die beschriebene Natur kann ich nicht erkennen. Der Radweg vom Steinweg bis Regendorf war früher meine Joggingstrecke, bis mir mein Lungenarzt das verboten hat. Die Luft ist dort wegen der Autobahn viel zu schlecht. Ich würde dort kein Baby spazieren fahren!
Der Regen, die Hohe Linie und die Donau/Kanal machen den Weg nach Norden zum Nadelöhr. Eine Lösung kann die Brücke sein.
Geri
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mit der Regenbrücke am Kreisel angeschlossen ist man von Norden von der A93 kommend auf alle Fälle oft/meist/immer schneller Richtung Osten wie Passau aber auch Donaustauf als über Pilsner Allee oder Autobahnkreuz. Das wird super
Die Pilsner Allee wurde schon überragend geplant! Aber evtl sollte die ja nur ein Platzhalter für spätere Gleise sein? Ansonsten wurde in der Ecke ja alles zugebaut
KW
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Eigentlich kein Thema, dass mich so brennend interessiert hätte, um ähnlich lange Romane und Pamphlete wie manche, für und wider dieser Brücke, hier reinzustellen. Aber was Sie sich da zurechtbiegen, Jürgen, ist schon ziemlich absurd.
Der von Lotte beschriebene Fleck ist nicht der direkt an der A93 gelegene Radweg nach Regendorf, den Ihr Arzt Ihnen abempfohlen hat, sondern ziemlich genau das, was Lotte beschrieben hat. Und ich kenne es hauptsächlich von meinen Freizeit-Radlrunden. Was soll also ihr Vergleich mit Ihrer ehemaligen Joggingrunde?
Und wo bitte ist ein Westkopf dieser Brücke fertiggestellt oder vorbereitet?
Ein weiterer Höhepunkt Ihrer Pro-Brücke Argumente ist ein Knick in der Nordgaustr. der vor 50 Jahren (also um 1975 rum) so angelegt wurde, weil damals von dem Bau dieser Brücke ausgegangen wurde? Und weil das vor 50 Jahren so angelegt wurde, muss das gut sein?
Puh, da werden wahrscheinlich sogar Brückenbefürworter mit halbwegs sachlichen Argumenten sagen “Jürgen, lass gut sein, das ist nicht hilfreich.”
Und ja, nachdem ich mir den Verlauf und die Größe dieses Bauwerks angeschaut habe, kann ich zugegebenermassen tendentiell zu den Gegnern gezählt werden und habe jetzt doch auch relativ viel Sermon dazu abgeben.
Jürgen
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KW:
Wenn Sie wüßten, was mein Lungenarzt gesagt hat, würden sie dort nicht leben wollen!
Die Westanbindung ist tatsächlich schon damals vorbereitet worden. Wenn Sie die Lappersdorfer Str. an der Gärtnerei und der Tankstelle Richtung Lappersdorf passieren, sehen Sie das rechter Hand sehr deutlich. Der Knick ist ja auch so gebaut, dass die Nordgaustraße dort plötzlich drei Mal so breit ist. Man rechnete nicht damit, dass sich innerhalb des Übergangs der Verkehr plötzlich, wie aus Geisterhand, verdeifacht! Ich habe die Vorbereitungen für die Brücke nicht bewertet, sondern nur zu Bedenken gegeben, dass die schon sehr lange so geplant ist. Es ist also müßig sich darüber zu beschweren, dass man sich (vermultich) günstig an einer Bundesstraße ein Haus gekauft hat und jetzt auf den Rücken der Gesellschaft eine Verkehrsumlagerung auf ein Wohngebiet (Lappersdorfer Str.) einfordert.
Ich empfehle schon Heute den Lappersdorfer Kreissel zu den Stoßzeiten zu begutachten, dann kämen Sie auf ein anderes Urlteil.
Ich finde auch ihr selektiertes Herauspicken, ziemlich grenzwertig. Auf meine Argumente, einer guten Anbindung des OPNVs und des Radverkehrs sind Sie erst gar nicht eingegangen.
Wäre ja ein Lösungsvorschlag und nicht das beliebte Floriansprinzip.
Frau Holle
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Es ist lächerlich immer den Radverkehr als Lösung hervorzuheben. Wir sind kurz vor dem Winter dann sind wieder alle Radwege und Fahrradstassen sinnfrei weil leer. Alle hocken wieder im warmen Auto und schimpfen vielleicht , weil die Radwege wieder vereist und verschneit sind. Und der ÖPNV, der fährt meist nicht dorthin wo man hin muss.
Studi
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@Jürgen
24. September 2025 um 11:26
Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder die Brücke als ganzes Projekt ist sinnvoll, dann ist das Argument mit der Sanierung eh egal und nicht erwähnenswert oder das Argument mit der Sanierung ist der Grund der zur Entscheidung pro Brücke führt, was bedeutet dass die Brücke eigentlich als Verkehrsprojekt an sich langfristig nicht sinnvoll ist. In der Sache ist das Argument irrelevant weil die Brücke nicht als Umgehung der Baustelle gedacht ist. Vor Gericht ist diese Art von Argument in der Regel unzulässig wegen fehlender Relevanz. Daher sollte man es auch in DIskussionen nicht als Argument aufführen. Das ist alles was ich sagen will. Das ist so wie wenn ich vor Gericht jemandem nach einem Raubüberfall vorwerfe davon Essen für Obdachlose gekauft zu haben –> Irrelevant für den Tatbestand des Raubüberfalls.
Warum die Nordgaustraße einen Knick hat kann man auch gut ohne Brücke nachvollziehen.
Das mit dem Brückenkopf auf der Westseite kann ich nichts dazu sagen. Ich frage mich nur warum die Brücke dann damals nicht gabaut wurde?
@Frau Holle
27. September 2025 um 05:41
Es gibt einen nicht gerade geringen Anteil von Regensburgern die gar kein Auto besitzen, oder nur eins für die ganze Familie. Auch im Winter kann man fast immer Radfahren, ziemlich analog dazu dass man auch Auto fahren kann. Vor allem die Fahrradstraßen sind ja dann geräumt und gestreut. Sie könnten genausogut auch sagen dass wir im gleichen Maße wie für Straßen auch Winterdienst für Fahrradwege brauchen (was ja existiert). Abgesehen davon haben wir nur höchstens ein paar wochen im Jahr Schnee und dann ist es auch nur an den ersten Tagen an denen er fällt relevant. Und Ihr Argument der ÖPNV würde nicht dorthinfahren wo man hinmuss ist ja nur ein weiteres Argument pro ÖPNV/Fahrrad. An schlechten Tagen ist eine weitere Alternative übrigens früher aufzustehen und zu Fuß zu gehen. Ich kann alles was ich geschrieben habe aus meinem persönlichen Umfeld verifizieren, kenne jedoch buchstäblich niemanden der wie Sie behaupten im Winter auf das Auto umsteigt. Vielleicht sind Sie in der falschen Blase. In skandinavien wird im Winter auch genauso viel Rad gefahren.