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Flüchtlingskinder in Stadt und Landkreis: 34 Übergangsklassen legen den Grundstein für eine erfolgreiche Integration

Abgeordnetengespräch von MdB Graf Lerchenfeld und MdL Sylvia Stierstorfer beim Staatlichen Schulamt Regensburg zur aktuellen Situation an den Schulen in Stadt und Landkreis

Regensburg — Die Ankunft zahlreicher Flüchtlingskinder stellt auch die Schulen in Stadt und Landkreis Regensburg vor große Herausforderungen. „Das Staatliche Schulamt legt mit umfangreichen Anstrengungen von der Schaffung neuer Klassen, der Einstellung zusätzlichen Personals bis hin zu speziellen Weiterbildungsangeboten für ‚Deutsch als Zweitsprache‘ den Grundstein dafür, damit Integration gelingt und die Qualität alle Schüler hoch bleibt“, sagten die beiden Abgeordneten Sylvia Stierstorfer (Landtag) und Philipp Graf Lerchenfeld (Bundestag) nach einem Gespräch mit dem Regensburger Schulamtsdirektor Heribert Stautner.

„Der Flüchtlingsstrom erreicht zunehmend unsere Schulen“, sagte Stautner. Allein im laufenden Schuljahr seien an Grund- und Mittelschulen sechs neue Übergangsklassen hinzugekommen. Insgesamt gebe es damit derzeit in Stadt und Landkreis Regensburg 34 Übergangsklassen mit 572 Kindern, rund zwei Drittel davon im Landkreis und ein Drittel in der Stadt. Gegenüber der Zeit vor dem Flüchtlingsstrom hat sich die Zahl seit 2010 damit fast versiebenfacht. Übergangsklassen arbeiten jahrgangsübergreifend. Die deutsche Sprache steht dort im Mittelpunkt und ermöglicht innerhalb von zwei Jahren den Übergang in eine Regelklasse.

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„Das Erlernen der deutschen Sprache ist der Schlüssel für die Integration“, sagte Graf Lerchenfeld im Gespräch mit dem Schulamtsdirektor. „Deshalb ist es so wichtig, dass die Kinder intensiven Deutschunterricht von Anfang an erhalten“, betonte auch Sylvia Stierstorfer. „Mit Übergangsklassen haben wir dabei sehr gute Erfahrungen gemacht“, so Schulrätin Sieglinde Glaab, die für die Koordinierung zuständig ist.

„Die Kinder möglichst nahe an ihrem neuen Wohnort zu beschulen, sollte dabei oberste Priorität haben, und die Kommunen sollten dabei möglichst eng eingebunden werden“, sagten die beiden Abgeordneten. Dies hätten insbesondere auch die Landkreis-Bürgermeister geäußert. Das Schulamt kennt diesen Wunsch: „Die Kurzfristigkeit, aber auch Raumengpässe und Herausforderungen bei der Schülerbeförderung machen diese Aufgabe jedoch sehr anspruchsvoll“, so Schulrätin Glaab.

Die beiden Abgeordneten würdigten die Arbeit des Staatlichen Schulamts bei der Integration der Kinder mit Migrationshintergrund: „Dass diese Aufgabe so exzellent bewältigt wird, ist eine großartige Leistung unseren bayerischen Schulsystems, unseres Regensburger Schulamts sowie aller Schulen und Pädagogen“, so Graf Lerchenfeld. Auf Bayern bezogen ist die Zahl der Flüchtlingskinder in den bayerischen Schulen binnen eines Schuljahres von rund 17.000 (September 2014) auf rund 46.000 (September 2015) angestiegen. Um sicherzustellen, dass die hohe Qualität des bayerischen Schulsystems erhalten bleibt, schaffe Bayern rund 1.600 neue Lehrerstellen, kündigte die Landtagsabgeordnete Sylvia Stierstorfer an.

Allein im Schulamtsbezirk Regensburg gebe es seit Schuljahresbeginn an Grund- und Mittelschulen 40 zusätzliche Kräfte. „Wir erleben eine sehr große Bereitschaft beispielsweise von Pensionisten und Kollegen in Elternzeit, bei dieser Aufgabe zu helfen“, sagte Schulamtsdirektor Stautner. Die zusätzlichen Pädagogen setzt das Schulamt auch in der mobilen Reserve ein.

Zusätzlich zu den Übergangsklassen gibt es im Schulamtsbezirk Regensburg bereits 16 Deutschförderklassen, zahlreiche spezielle Deutschförderkurse sowie unter anderem ergänzende Fortbildungen für Lehrkräfte sowie eigene Fachberater Migration. Bayernweit einzigartig können Schulen beispielsweise für Elterngespräche auf ein Netzwerk an Sprachmittlern („Inmigrakid“) zurückgreifen.

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Kommentare (1)

  • Lothar Wölfel

    |

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