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GRAZ: Neustart mit Streetart, Pop und Comic

In den leerstehenden Räumen der Schlosserei Steidl ...Vielversprechend sieht sie aus, die neue Heimstatt der GRAZler. Mitten im Zentrum der Altstadt, zwischen Meister-Eder-Charme und Hausbesetzer-Romantik hat sich der Kunstverein in den verwinkelt-rustikalen Räumen der ehemaligen Schlosserei Steidl (Schäffnerstraße 21) niedergelassen – wenigstens für die nächsten fünf Jahre. Solange läuft der Mietvertrag. Und wer schon das Totenglöckchen läuten hörte, nachdem das GRAZ seine Räume am Bahngleis aufgegeben hatte, der sieht sich getäuscht: Mit verstärkten und verjüngten Kräften wird wieder durchgestartet, um die Regensburger Kunst- und Kulturszene aufzumischen und den „Brain-Drain“ aus der Domstadt aufzuhalten. ... treiben sich seit kurzem einige GRAZler herum. Fotos: asEine kleine Auswahl: Zu den bekannten Gesichtern wie Jürgen Huber, Gisela Bender und Christian Havlicek, hat sich etwa Florian Toperngpong gesellt, der vielen noch durch seine „Klaut Kunst“-Aktion vor mittlerweile sechs Jahren ein Begriff ist, die in Regensburg für Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und bundesweit für Furore gesorgt hat. Der „Wirt, Künstler, Schauspieler“ (Toperngpong über Toperngpong) war zuletzt bei der Kunstaktion „Go East“ mit Theaterperformance und Installationen in der Ostengasse mit von der Partie. Noch ein Gesicht: Säm Wagner, „Autor, DJ, Musik- und Popkulturverrückter“, der gerade dabei ist, eine Ausstellung zu „New Pop Art“ zu organisieren – Modelabels, Lifestile, Platten- und CD-Cover (14. November). Franz Pröpster Kunzel, der sich als Naturkünstler vorstellt. Was das bedeuten kann, durfte Regensburg vor einigen Jahren im Leeren Beutel erleben, wo unter der Überschrift „Schweinkram“ Sau und Eber im eigens aufgebauten Koben Pornos vorgeführt bekamen. Zum Pressetermin in der Schlosserei hat er etwas Versöhnliches mitgebracht: eine aus Zweigen geflochtene Krone … Die erste Ausstellung „Streetart“ (Start am 19. September) organisiert Eva Karl. Wenn sie nicht gerade in ihrem Brotberuf als Journalistin unterwegs ist, steht sie vor und hinter der Kamera oder sitzt im Schneideraum – „Trash-Videos machen“ (www.freipop.de). Passend zur Streetart-Ausstellung gibt’s als Werbematerial statt Flyern Sticker – natürlich nur zum zuhause kleben, versteht sich. Was gibt’s noch? Klangwelten, „mehr als Musik“ vom Ostengassler Albert Plank. Rayk Amelang hat sich schon vor geraumer Zeit dem GRAZ angesschlossen und sich unter anderem mit Streetart einen Namen gemacht hat, Sigurd Roscher, der sich im filmischen Metier bewegt oder Malerin Renate Christin, die man unter anderem von ihrem Kunstprojekt in der Halle der Erwartung auf der Walhalla kennt. Man sieht schon: Im neuen GRAZ wird der bislang schon ziemlich weit gefasste Kunstbegriff noch etwas erweitert („Crossover“). Die legendären Partys wird’s in den neuen Räumen – man hat ja Nachbarn – nicht mehr geben. Man hofft auf Kooperationen mit Regensburger Clubs. Trotzdem soll es in der Schäffnerstraße ein weitgehend offenes Haus geben, wo auch mal spontan reingeschaut werden kann. „Außer der Kaffee wird zu teuer“, meint Huber, der seinen Blick Richtung Stadtosten richtet, wohin das GRAZ „vielleicht“ mal weiterziehen will. Auch dort – siehe Zuckerfabrik – tut sich ja gerade Vielversprechendes und der Alte Schlachthof wartet nach wie vor auf eine Bestimmung. Mehr: www.kunstvereingraz.de
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