Hochwasser: Angespannt, aber nicht katastrophal
Geht es nach einem hiesigen Lokalmedium, ist Regensburg schon halb untergegangen. Eine Horrormeldung jagt die nächste – heute Vormittag wurde sogar eine Grafik verbreitet, die im Verbund mit der Überschrift fälschlicherweise suggerierte, der Altstadtbereich stünde komplett unter Wasser. Zeit, sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen und sich ein eigenes Bild von der Situation vor Ort zu machen.

Blick in die Werftstraße kurz vor 15 Uhr: Steigt der Pegel über 6,50 Meter wird’s kritisch. Fotos: Liese
Die Lage im Altstadtbereich rings um das Donauufer ist weiter kritisch und durchaus angespannt, scheint aber unter Kontrolle. Polizei, Feuerwehr, THW und andere Hilfskräfte machen einen besonnenen und kontrollierten Eindruck; von Panik ist hier nichts zu spüren.
An der Eisernen Brücke zeigt die Skala mittlerweile einen Wasserstand von etwas mehr als 6,10 Meter. Die braunen Wasserstrudel, die an den Brückenpfeilern tosen, wirken bedrohlich – kein Wunder, dass viele Anwohner oder Ladeninhaber hier Angst um ihr Eigentum und ihre Wohnung haben.


Der Bereich um die Wurstkuchl wurde am Mittag kontrolliert geflutet.
Auf der anderen Donauseite, entlang der Thundorferstraße, machen die Verantwortlichen ebenso wenig den Eindruck, als würde das Hochwasser katastrophale Ausmaße erreichen. Die Schutzwände halten stand. An der Wurstkuchl, die heute Mittag kontrolliert geflutet wurde, wird weiter abgepumpt. Sicherheitsbedienstete halten Schaulustige von den Schutzwänden fern. Ein Helfer sagt, man rechne damit, die Lage weiter im Griff zu haben; selbst beim erwarteten Höchstpegel von 6,50 Metern sollte es an der Thundorferstraße keine Gefahr für die Anrainer zu geben.
Die Weinlände, auf der man sonst gemütlich an der Donau entlang spazieren kann, ist freilich längst völlig überflutet, ebenso Jahn- und Wöhrdinsel. Auf der Steinernen Brücke tummeln sich Hochwasser-Touristen und machen Fotos von dem durchaus beängstigendem Panorama.




