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Missbrauchsskandal: Verlorenes Vertrauen in der r.k. Kirche – wie kann es wiedergefunden werden?

Am Sonntag, dem 31.05.2015 spricht um 17:00 P. Mertes SJ im Auditorium des Thon-Dittmer-Palais am Haidplatz 8 zum Thema “Verlorenes Vertrauen in der r.k. Kirche – wie kann es wiedergefunden werden?
Erfahrungen und Konsequenzen nach den Missbrauchsskandalen.” P. Mertes, Direktor des Kollegs St. Blasien war früher am Canisiuskollege Berlin und hatte dort 2010 die sexuellen Missbrauchsfälle publik gemacht

Er kommt auf Einladung der Laienverantwortung Regensburg nach can. 215 e.V. Gemeinsam mit den anderen Regensburg Reformgruppen in der katholischen Kirche, Wir sind Kirche und Aktionskreis Regensburg (AKR) ergeht herzliche Einladung an alle, denen daran gelegen ist, beizutragen, dass das durch strukturelles Versagen und den Umgang mit sexuellem Missbrauch verlorene Vertrauen wiederhergestellt werden kann.

Gerade auch in der Diözese Regensburg ist das Thema seit fast 15 Jahren ständig präsent. Es sei an die Fälle Georgenberg, Viechtach/Riekofen und bei den Domspatzen erinnert. Teilweise bis heute wird der Umgang der Amtskirche mit diesen Fällen beklagt und erst kürzlich hat das Ordinariat mit großer Verspätung zu den Fällen bei den Domspatzen eine neue Initiative gestartet.

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Mit P. Mertes kommt die Persönlichkeit im katholischen Deutschland nach Regensburg, die am wirkungsvollsten sich gegen Vertuschung und für den Prozess der Aufklärung und der Aufarbeitung der Leiden der Opfer sich eingesetzt hat. Seine Erfahrungen hat er im Buch “Verlorenes Vertrauen, Katholisch sein in der Krise” niedergeschrieben. Im Rahmen des Podiumsgesprächs besteht die Möglichkeit zur Diskussion.

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Kommentare (19)

  • Veronika

    |

    Sehr schön, werde ich teilnehmen! Aber trotzdem die Frage, warum Herr Pater Mertes seit einigen Jahren kritischen Journalistenanfragen keine Antwort zukommen läßt?

  • Angelika Oetken

    |

    Welche Rolle Pater Klaus Mertes wirklich spielt, werden wir wohl erst in der Rückschau beurteilen können.

    Ob seine Vorschläge bei seinen klerikalen Kollegen Gehör finden weiß ich nicht. Bei seinen jesuitischen Mitbrüdern scheinen sie jedenfalls nicht angekommen zu sein.

    Im Zuge der Debatte um den systematischen Kindesmissbrauch durch Jesuiten bat Provinzial Stephan Kiechle eine Opfergruppe (Eckiger Tisch) ihm ihren Fragenkatalog zu senden. Dies geschah im Januar 2013, drei Jahre nach dem “Canisius-Day”. Bis heute blieben die meisten unbeantwortet, bzw. Kiechles Antworten warfen neue Fragen auf
    http://www.eckiger-tisch.de/2013/08/27/100-fragen-einige-antworten-und-immer-noch-viele-offenen-fragen/

    Angestoßen wurde die Missbrauchsdebatte 2010 entgegen der Kolportage übrigens nicht von Klaus Mertes, sondern von Jesuitenopfern. Männern, die so gut wie alles in ihrem Leben riskierten, um zu verhindern, dass Verbrechen unerkannt blieben. Und die leider bis jetzt nicht erreichen konnten, dass die für sie Verantwortlichen auch zur Rechenschaft gezogen werden.

    Insofern: die Jesuiten sind stinkreich. Feilschen aber um jeden Cent, wenn es um Hilfen, Schmerzensgeld und Schadenersatz geht. Worte sind erstmal nichts als heiße Luft. Das beweisen diese Ordensangehörigen wie kaum eine andere Gruppierung.

  • Veronika

    |

    @Angelika Oetken:

    Dass ich Ihnen aber auch immer in Ihren Ausführungen hundertprozentig zustimmen kann? ;-) Danke!
    Kiechle hatte schon vor 10 Jahren Angst über das Thema “Uneheliche Priesterkinder” zu diskutieren. Was kann und dies vielleicht sagen?

  • Veronika

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    Wichtige Ergänzung, denn dies hatte ich ganz überlesen:

    “Georgenberg”. Uiihh, is ja interessant, dass man sich daran noch/ wieder erinnert. Der Geistliche, mit Familiennamen wie der einer Schirmfabrik, nämlich K. (Franz K.) soll aber Kinder nur unsittlich angegangen haben, im Gegensatz zu Peter K. und anderen, die Kinder auch tatsächlich mißbraucht hatten. Wäre der Fall Franz K. damals wirklich geklärt worden und hätte die Diözese R. nicht geschwiegen, Papa R. und noch so einige hohe Herren wären nie in deren Ämter gelangt. Mit Sicherheit nicht! Wo war damals “Wir sind Kiche” und deren großes Gedröhne?????

  • Angelika Oetken

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    “nämlich K. (Franz K.) soll aber Kinder nur unsittlich angegangen haben,”

    @Veronika,
    was ist darunter zu verstehen?

    ” im Gegensatz zu Peter K. und anderen, die Kinder auch tatsächlich mißbraucht hatten. Wäre der Fall Franz K. damals wirklich geklärt worden und hätte die Diözese R. nicht geschwiegen, Papa R. und noch so einige hohe Herren wären nie in deren Ämter gelangt. ”

    Sie meinen, wenn Franz K. vor Gericht gestellt, verurteilt und inhaftiert worden wäre?
    Vermutlich sind die Herrn R. gerade wegen ihrer Verschwiegenheit und ihrer besonderen Fähigkeiten und Freundeskreise so weit aufgestiegen. Es geht schließlich um die Institution. “Der Laden Gottes” ;-) Nicht um lumpige Menschen. Erst recht nicht um irgendwelche missbrauchten Kinder.

    “Nur schwache Kinder werden missbraucht”…heißt es doch nicht umsonst. Solche haben die Kirchenfunktionäre nicht lieb. Und Gott hat doch seit 2000 Jahren eh keiner mehr nach seiner Meinung gefragt…

    VG
    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick

  • Veronika

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    Vatikanische Kinderschutzkommission und Kardinal Pell (Australien): http://kath.net/news/50775
    Na bitte, es geht doch auch ohne viel Aufklärung!

  • Manfred aus Downunder

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    http://www.taz.de/!5034921/
    Wie wenn ein Lastwagenfahrer eine Anhalterin belästigt, so sieht dieser Kardinal den Missbrauch von Schutzbefohlenen.
    Dieser Mann in der Kinderschutzkomission ist dann wohl der berühmte Bock, den man zum Gärtner gemacht hat.

  • Angelika Oetken

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    Nun wegen Pell gab es ja gerade erst Ärger. Er hatte Missbrauchsopfern Schweigegeld angeboten und das ist aufgeflogen. Pells klerikale Kollegen erwarten von ihm, dass er sowas diskreter regelt. In ihren Augen stellt der Missbrauch von Kindern oder Jugendlichen durch Priester kein besonders großes Problem dar, solange das nicht auffliegt. Oder sogar staatliche Stellen sich dessen annehmen.

    Diese Haltung spiegelt sich auch in Kardinal Pells Vergleich mit dem Lastwagenfahrer, der Anhalterinnen “belästigt” wider. Pell weiß sicher nur zu gut, dass “Belästigung” ein Euphemismus für sexuelle Gewalt von Männern gegen Frauen ist. Die ist in den Augen des traditionellen Teils der RKK so lange in Ordnung wie sie innerhalb der Ehe statt findet. Außerhalb ist sie “Sünde”. Aber kein Verbrechen.

    Peter Saunders, Mitglied der päpstlichen Kinderschutzkommission bezeichnete Pell als ” fast soziopathisch”, als “dickfellig und hartherzig”
    http://www.spiegel.de/panorama/paepstlicher-kinderschuetzer-saunders-nennt-kardinal-pell-soziopathisch-a-1036597.html

    Ähnliche Kritik wird auffällig oft im Zusammenhang mit Missbrauchsdebatten gegenüber Klerikern geübt. Was wäre, wenn sich hinter dem fast Soziopatischen, hartherzigen und dickfelligen Auftreten eine mehr oder minder mühsam abgewehrte, schlecht aufgearbeitete sexuelle Traumatisierung verbirgt? Ein kühles, scheinbar ungerührtes und unempathisches Verhalten kann auch ein Zeichen für eine Dissoziation sein. So bezeichnet man das innerliche und äußerliche Wegtreten, wenn die Erinnerungen an den selbst erlebten Missbrauch jemanden zu überfluten drohen.

    Wir sollten nicht vergessen, dass viele der hohen Kirchenfunktionäre schon seit frühester Kindheit eng in die kirchliche Organisation eingewoben sind. Die Priester aus Pells Generation haben fast alle Ordenseinrichtungen oder von Priestern geführte Schulen besucht. Die Rate von solchen, die selbst Opfer sind und die typische Karriere Derjenigen gemacht haben, die statt sich abzugrenzen, lieber die Überidentifikation mit dem Oberaggressor suchen muss sehr hoch sein.

  • Veronika

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    @Frau Oetken:

    Ich muß da nochmal zu diesem “Franz K.” zurück. Der ist entdeckt, verhaftet und verurteilt worden, soweit ich weiß. Dann war plötzlich alles ruhig rundum und direkte Bezüge zu einem Musikkirchendirektor der 1984 verstarb, bis dahin aber munter weiter mißbraucht haben dürfte, die sich durch den damaligen Dekan des Dekanats – ich denke “Leuchtenberg” – ergeben konnten, wurden nicht aufgegriffen. Der Dekan wurde später abgesägt und an dessen Stelle kam ein neuer Dekan, der innerhalb eines halben Jahres seinen polnischen Familiennamen gegen den Familiennamen dieses “abgesägten” Dekans wechselte. Für mich sehr mysteriös!

  • Angelika Oetken

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    Stichwort “Vertrauen”: die differenzierte Betrachtung ist wie immer aufschlussreich. Die Menschen in Deutschland vertrauen den kirchlichen Mitarbeitern, solchen mit denen sie im Alltag zu tun haben durchaus. Nur den priesterlichen Funktionsträgern trauen sie nicht über den Weg. Diese Diskrepanz bestand auch schon lange vor 2010, dem Jahr des “Missbrauchtsunami”. Die Menschen fühlten sich durch die Veröffentlichungen lediglich in ihrem Eindruck bestätigt.

    Was die Bevölkerung dagegen weitgehend verloren zu haben scheint, ist die Angst vor dem Einfluss kirchlicher Würdenträger. Der ist zum Glück in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gesunken. Eins bedingt ja auch das andere. Wer sich ermächtigen darf, übt Macht aus. Ein gutes Zeichen, dass sich dies verändert. Ein bisschen Demokratie gibt unser Land wohl doch noch her ;-)

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/missbrauchsfaelle-deutsche-verlieren-vertrauen-in-katholische-kirche-a-680693.html

  • Angelika Oetken

    |

    “Ich würde diese Kirchensteuer ganz einfach abschaffen und streichen!”

    @Resch,

    ja das wäre vernünftig. Sogar aus Sicht der Kirchenfunktionäre. “Kirchensteuer”… das bringt doch nur wieder negative Presse!

    Abgesehen davon gäbe es doch für die Römisch Katholische Kirche in anderen Bereichen viel mehr zu holen. Natürlich würden die Klerikader sowas wie hier beschrieben tun
    http://www.euroakad.eu/fileadmin/user_upload/dateien/seminare/Betrug_beim_Einsatz_von_EU-Foerdermitteln_sicher_erkennen_und_verhindern_PR.pdf

    Dazu sind sie nämlich zu korrekt. Einfach zu gut. Und zu gläubig. Wenn sich aber doch mal so ein Priesterlein oder sogar ein Bischof zu Wirtschaftskriminalität verführen ließe (Möglichkeitsform wohl gemerkt!), dann wäre das natürlich genau so ein tragischer vereinzelter Ausnahmesünder, wie wir ihn als Prototyp des Täterpriesters schon kennen. Oder?

    VG
    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick

  • Angelika Oetken

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    Nachtrag: da fehlte doch tatsächlich das “nie”.

    Es muss heißen: “Natürlich würden die Klerikader sowas wie hier beschrieben tun”

  • Angelika Oetken

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    Gefunden wurde bei der Katholischen Kirche und ihren Unterstützern was. Und zwar von italienischen Behörden. Aber nichts, was einen erneuten Vertrauensvorschuss rechtfertigen würde
    http://www.welt.de/print/wams/wirtschaft/article144181383/Teuflischer-Verdacht.html

    Und auch das hier hat mit Geschäften zu tun. Allerdings der aller übelsten Art http://m.welt.de/vermischtes/article143879658/Auf-den-Spuren-der-verlorenen-Kinder.html Querverbindungen garantiert.

    Bei der Gelegenheit: meinen ganz herzlichen Dank an alle Medienleute, die nicht locker lassen.

    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick

  • Angelika Oetken

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    Stichwort “Selbstwahrnehmung”:
    “Ich kenne keine einzige andere Organisation oder Gruppe, die auch nur mit vergleichbarer Intensität und Konsequenz die Frage des sexuellen Missbrauchs angegangen ist, sie aufgearbeitet und Konsequenzen gezogen hat wie die katholische Kirche”
    Robert Zollitsch zur Oberbadischen Zeitung
    http://www.verlagshaus-jaumann.de/inhalt.loerrach-gott-kommt-uns-entgegen.3cad5495-c2e1-4fb3-84cf-4673186d12c9.html

    Ich kenne keine andere Organisation oder Gruppe, die auch nur mit einem annähernden Maß an Selbstverständlichkeit etwas als Aufarbeitung oder Prävention bezeichnet, was in Wirklichkeit das genaue Gegenteil davon ist.

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drin