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Brückenstreit: UNESCO schickt Gutachter und will weitere Untersuchungen

Fotomontage zur Westtrasse aus dem von der Stadt in Auftrag gegebenem “Welterbeverträglichkeitsgutachten”. Die UNESCO fordert nun weitere Untersuchungen.
Die UNESCO hat sich nach wie vor kein Urteil zu den Ersatztrassenplänen der Stadt Regensburg gebildet. Zwar liegt der Stadt seit heute ein eineinhalbseitiges Schreiben aus Paris vor, allerdings findet sich darin – laut Auskunft der städtischen Pressestelle – weder ein ablehnendes noch ein zustimmendes Votum. Klar ist zumindest: Die UNESCO wird Gutachter schicken, um die Situation vor Ort in Augenschein zu nehmen. Dabei soll es zum einen um die Brücke, zum anderen um den seit geraumer Zeit diskutierten Ostenturm gehen.

Bisherige Gutachten reichen nicht

Klar ist aber auch: Die bislang von der Stadt in Paris vorgelegten und verschiedentlich kritisierten „Welterbeverträglichkeitsgutachten“ für Turm und Brücke reichen der UNESCO nicht. Es werden nun nun „weitere vertiefende Untersuchungen“ in Auftrag geben, um die Auswirkungen beider Bauwerke auf den sogenannten „außergewöhnlichen universellen Wert“ des Weltkulturebes Regensburg zu klären. Diese Untersuchungen sollen sich an den aktuellen Standards des Weltdenkmalrats ICOMOS orientieren.

UNESCO hält Dienstweg ein

Das Antwortschreiben aus Paris ging übrigens nicht direkt an die Stadt Regensburg, sondern zunächst an die ständige Vertretung Deutschlands bei der UNESCO. „Die UNESCO hat den Dienstweg eingehalten“, so eine Sprecherin. Derzeit habe die Stadt die Antwort nur vorab erhalten. Das sei auch der Grund, weshalb das Schreiben (noch) nicht öffentlich gemacht werde. Die Stadt hatte hingegen direkt an die UNESCO geschrieben. Planungsreferentin Christine Schimpfermann verbreitet angesichts des Antwortschreibens gute Stimmung. Man freue sich, dass eine Expertengruppe nach Regensburg geschickt werde. Nun würden „die Planungen nach den neu festgelegten Kriterien von ICOMOS vertieft und mit weiteren Gutachten die Voraussetzungen für eine abschließende Entscheidung geschaffen“.
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Kommentare (5)

  • Veits M.

    |

    Wann wird der Beschluss des Umweltausschusses vom Sept. 1993 endlich umgesetzt, meine Damen und Herren Stadträte, Herr Umwelt- und Rechtsreferent? War es nicht Aufgabe des Rates, die Verwaltung zu kontrollieren? Ja gewiss – Kager und die Wöhrde – wir wählen uns den Umwelt-“Frevel” freihändig aus und “halbseidene” (Dr. Schörnig in der MZ) Sachen machen wir schon gar nicht.

    Einzelheiten
    http://aktionboss.de/stellt-die-woehrde-endlich-unter-schutz

  • victor lustig

    |

    die montage zeigt schön, wie irrwitzig das vorhaben der brückenplaner ist.

    an einer der schönsten ecken in regensburg eine aufgebockte rampe und eine unwirtliche pfeilerkonstruktion.
    sicher ein lieblingspieselort für dultbesucher…

    und von der stelle aus gehts dann erst los mit der verschandelung – nicht auszudenken, wie es auf der anderen uferseite aussieht.

    was ist nur los in den köpfen und herzen der für derlei planungen verantwortlichen?!

  • Indianer

    |

    Was will die Stadt(Verwaltung) eigentlich? UNESCO-Welterbe sein oder “Boomtown” (igitt, man verzeihe mit diesen IHK-MZ-TVA-Jargon). Als die Bewerbung um das Prädikat lief, waren die Brückenpläne doch schon ruchbar? Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass.
    Zum Thema Umwege: Du meine Güte, wer in einer Boomtown von Schaidinger-Format wohnen und arbeiten will, muss eben damit leben, dass die Wege länger werden. So einfach ist das. Nur weil Fam. Scheubeck zum Shoppen bei DOB Platzer und Co eine Minute rascher zum Ziel kommen will, brauchts keine Ersatztrasse. Ist nur ein Beispiel.

  • Nordmann

    |

    Hallo,
    im Geldvernichten oder besser gesagt größzügigem verteilen im bevorzugten Personenkreis für unsinnigste Gutachten oder Planungen aller Art ist unsere Stadtspitze und Politspitze immer zu haben.
    So lange die für Ihre Unfähigkeit nicht haftbar gemacht werden (können), wird sich nichts ändern.
    Das gibt jetzt ein paar schöne Tage zu besten Bedingungen (Kost, Logie und Aufwandsentschädigung) für ein paar UNESCO Fuzzis, der Bürger bezahlt´s.

  • Neues Denkmal stört Brückenpläne nicht | Regensburg Digital

    |

    […] zu dem umstrittenen Bauvorhaben, so Roenne-Styra. Den Besuch einer solchen Delegation hat die UNESCO bereits im Juli 2011 angekündigt. Seitdem scheint man bei der Stadt nichts mehr von den Welterbewächtern gehört zu haben. „Wir […]

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