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Stadtverwaltung schafft zentrale Integrationsstelle

„Integration ist Chefsache.“ – Gemäß dieser Maxime soll die Integrationsarbeit in der Stadtverwaltung intensiviert und noch besser koordiniert werden. Dazu richtet Oberbürgermeister Hans Schaidinger eine eigene Integrationsstelle ein. Sie wird ihm direkt unterstellt sein und noch vor der Sommerpause ihre Arbeit aufnehmen. Integration wird in der Stadt Regensburg seit langem groß geschrieben. Aussiedlerbeirat, Ausländerbeirat, die Informationsstelle Integration beim Amt für Weiterbildung, aber auch konkrete Förderprojekte wie InMigra-KiD haben zum Ziel, Ausländern wie Aussiedlern die Akklimatisierung in ihrer neuen Heimat zu erleichtern, Sprachbarrieren zu überwinden und Hilfestellungen zielgruppengerecht zu vermitteln. Auch auf Bundesebene ist das Bewusstsein für die Bedeutung von Migration und Integration gewachsen. Gerade vor dem Hintergrund zurückgehender Geburtenraten und wachsender Überalterung bilden Menschen mit Zuwanderungsgeschichte mittlerweile einen selbstverständlichen und unverzichtbaren Teil der Gesellschaft. Im Zeitalter der Globalisierung kann eine kulturelle Vielfalt neue Möglichkeiten zur Entwicklung einer weltoffenen Kultur bieten. Von entscheidender Bedeutung ist dabei aber eine sprachliche und kulturelle Integration dieser Bevölkerungsgruppen. Gelingt sie nicht, ist unter Umständen die soziale Stabilität der Stadtgesellschaft in Gefahr. Integration ist deshalb ein komplexer Prozess, der sowohl von den Migranten als auch von den Alteingesessenen erhebliche Anpassungsleistungen erfordert. Letztendlich geht es dabei um eine Neuorganisation des Zusammenlebens, die von allen Beteiligten große Flexibilität erfordert. Ressortübergreifende Querschnittsaufgabe „Integration muss heute in einer Kommune als eine ressortübergreifende Querschnittsaufgabe wahrgenommen werden“, so Schaidinger. Deshalb habe er sich entschlossen, die Koordination und Steuerung der Integrationsaufgaben der Stadtverwaltung Regensburg bei sich im Direktorium anzusiedeln. Der Oberbürgermeister hatte dazu seit mehreren Monaten Gespräche in der Verwaltung geführt, um die optimale Organisation zu finden. Jetzt ist die Entscheidung gefallen. Bereits in den letzten Tagen hatte er die beiden Bürgermeister und die hauptsächlich betroffenen Referate sowie den Koalitionsausschuss unterrichtet. Es ist beabsichtigt, die Integrationsstelle mit zunächst 2,5 bis 3 Stellen auszustatten. Sie wird im Bereich Steuerung und Koordination b angesiedelt werden, der direkt dem Oberbürgermeister zugeordnet ist, und vor allem folgende Aufgaben wahrnehmen: Federführung bei Integrationskonzepten und -maßnahmen, Erstellung und Aktualisierung von Bedarfsanalysen Koordinierungs- und Organisationsaufgaben bei Maßnahmen für Personenkreise mit migrations- oder integrationsspezifischen Hintergrund. Koordinierung und Fortführung der Maßnahmen des ursprünglich staatlich geförderten Projektes „Integration von Migrantenkindern in Deutschland“ (InMigra-KiD) Geschäftsführung des Aussiedlerbeirates und des Ausländerbeirates Projekt „Integrationsbericht und Integrationskonzept für die Stadt Regensburg“ In den Zuständigkeitsbereich der neugegründeten Integrationsstelle wird künftig auch die Federführung für das Projekt „Integrationsbericht und Integrationskonzept für die Stadt Regensburg“ fallen, das am 1. März 2012 gestartet ist und derzeit vom Amt für Weiterbildung in Kooperation mit der Hochschule Regensburg (HS.R.) durchgeführt wird. Mitfinanziert wird es aus Mitteln des Europäischen Integrationsfonds (EIF) und durch die HS.R. Ziel dieses Projektes ist es, auf breiter wissenschaftlicher Datenbasis einen Integrationsbericht für die Stadt Regensburg zu erstellen und daraus wesentliche Erkenntnisse für die Erarbeitung eines Integrationskonzeptes zu gewinnen. Die wissenschaftliche Leitung liegt bei Prof. Dr. Sonja Haug von der HS.R. Sie ist Professorin für empirische Sozialforschung und langjährige Expertin im Fachgebiet der Migrations- und Integrationsforschung. In der zweijährigen Laufzeit des Projektes werden drei Ziele verfolgt: Die Erstellung eines Integrationsberichtes, der eine solide Bestandsaufnahme und Bedarfsermittlung gewährleisten soll. Der Entwurf eines Integrationskonzeptes, das Handlungsfelder zusammenführen, Ansatzpunkte für notwendige Veränderungen erkennen und Umsetzungsstrategien entwickeln soll. Die Fortführung des Projektes „Informationsstelle Integration“ der Stadt Regensburg und die Erarbeitung einer Planungsgrundlage, die gewährleisten soll, dass Maßnahmen noch zielgruppenspezifischer adressiert werden können.
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