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Verhältnis zur Wahrheit „bedenklich“

„7 (Tod-)Sünden“: Langjähriger RVV-Geschäftsführer sieht Stadtbahn Regensburg zum Scheitern verurteilt

In einer vierseitigen „Kurzbetrachtung“ stärkt Diplomingenieur Rainer Kuschel den Gegnern einer Stadtbahn den Rücken. Er macht sieben Todsünden bei der Planung aus.

Ein Bild aus Zeiten, in denen sich beide noch einig waren: Rainer Kuschel (li.) und Hans Schaidinger bei einer Diskussion über eine Ersatztrasse für den ÖPNV auf dem Grieser Spitz. Foto: Archiv/Aigner

Es war zumindest ein kleiner Überraschungscoup, den die Stadt Regensburg landen konnte, als sich der frühere Oberbürgermeister Hans Schaidinger in der Videoreihe „Stadtbahngesichter“ Anfang der Woche als klarer Befürworter des heiß diskutierten Verkehrsprojekts outete.

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Nicht nur, weil er damit sein zehn Jahre währendes Schweigen zur Regensburger Stadtpolitik brach und ein Stück weit auch seiner eigenen Partei in die Parade fuhr, deren Exponenten sich kaum verklausuliert gegen die Stadtbahn aussprechen. Bemerkenswert war Schaidingers Auftritt auch, weil er seine Position binnen zwei Minuten eingängig und schlüssig darlegen konnte.

Doch auch die Kritiker des Milliardenprojekts können auf eine namhafte, wenngleich nicht ganz so prominente Regensburger Persönlichkeit aus der „Ära Schaidinger“ zurückgreifen: Rainer Kuschel, bis zu seinem Ausscheiden 2010 lange Jahre als Betriebsleiter bei den Regensburger Verkehrsbetrieben (RVB), dann Geschäftsführer beim Regensburger Verkehrsverbund (RVV) und insofern jemand, dem man die Kompetenz in Sachen ÖPNV nicht ohne weiteres absprechen kann.

„Am Anfang stand das Wunschergebnis Stadtbahn“

In einer vierseitigen „Kurzbetrachtung“, die von der BI Gleisfrei veröffentlicht wurde, macht der Diplomingenieur schon in der Überschrift keinen Hehl daraus, wie er die Sache sieht: „Warum das Stadtbahnprojekt zum Scheitern verurteilt ist – 7 (Tod-)Sünden der Planung“ (hier als PDF).

Folgt man Kuschel, dann scheitere das Stadtbahnprojekt „nicht an sturen Streckenanliegern oder anderen kritischen Gruppierungen“, sondern daran, dass anstelle sorgfältiger Planungsarbeit von Anfang an ein „Wunschergebnis, nämlich eine Stadtbahn muss es sein“ gestanden sei.

Grundsätzliche Mängel, die eine Veränderung notwendig machten, seien im Vorfeld nicht identifiziert worden (Sünde 1). Und als diesen grundsätzlichen Mangel macht Kuschel „ein zeitweiliges Missverhältnis“ aus „zwischen verfügbarem Straßenraum und den Fahrzeugen, die sich in diesem Straßenraum bewegen“.

Kenne man diesen Mangel, brauche es es eine Analyse, wo dieses Missverhältnis herrührt. Dass diese Analyse fehle, sei Sünde 2. Denn bei näherer Betrachtung scheinen die täglich 90.000 Einpendler nach Regensburg das Problem zu sein, so Kuschel.

Bussystem nicht erweiterbar? „Das ist schlicht falsch.“

Sachgerechtes Ziel hätte es deshalb sein müssen, „die Weichen zu stellen, wie der Verkehr der Stadt in der Zukunft aussehen soll“, was Kuschel ausdrücklich als politische Aufgabe bzw. als Versäumnis (Sünde 3) des Stadtrats ansieht. Der müsse hier entscheiden, nicht die Verwaltung. Möglich Ziele seien beispielsweise, für bestimmte Pendlerströme möglichst attraktive ÖPNV-Anbindungen zu schaffen, Park&Ride-Parkplätze mit guter Anbindung oder dergleichen.

Doch stattdessen gebe es den Regensburg-Plan 2040, in dem sich „verstörende Aussagen“ fänden. Ein daraus stammendes zentrales Argument pro Stadtbahn, nämlich, dass das Bussystem nicht erweiterbar sei, bezeichnet Kuschel als „schlicht falsch“. Größere Busse, andere Taktung, neue Linien nennt der frühere RVV-Geschäftsführer als mögliche Ansätze, aber auch (mehr) eigene Busspuren. Seine These: „Allein schon die höhere Fahrgeschwindigkeit wäre der Schlüssel für einen erfolgreicheren ÖPNV.“

Sind die Mobilitätsdaten veraltet?

Als vierte Sünde macht Kuschel unvollständige Mobilitätsdaten bei der Stadt Regensburg aus. Diese brauche es aber, um geeignete Lösungsmöglichkeiten zu finden. Entsprechend umfassende Daten habe man 2011 erhoben – „durch eine Kombination aus Haushaltsbefragungen, Querschnittszählungen, Unternehmensdaten, Mobilfunkdaten usw.“ 2018 seien diese Zahlen auf Basis von Stichproben fortgeschrieben worden.

Wie eine frühere Anfrage unserer Redaktion (September 2022) bei der Stadt Regensburg zu diesem Thema ergab, wurden 2018 insgesamt 7.000 Haushalte angeschrieben, um an der Mobilitätsbefragung teilzunehmen. 2.500 hätten mitgemacht und geschildert, „welche Wege sie mit welchem Verkehrsmittel zu welchen Zeiten und mit welcher Wegstrecke zurücklegen“.

Die ermittelten Werte seien anschließend durch weitere Zählungen – z.B. im ÖPNV oder an Straßen – plausibilisiert worden, um das 2011 erstellte Verkehrsmodell fortzuschreiben. „Insgesamt liegen so sehr verlässliche Erkenntnisse zum Verkehrsgeschehen und für die Analyse verkehrsplanerischer Maßnahmen vor“, so die städtische Position.

Rainer Kuschel überzeugt das nicht. Die nach 2018 folgenden Auswirkungen von Corona auf den Straßenverkehr seien dabei nämlich nicht berücksichtigt worden. „Für ein Projekt, dessen Realisierung viele hundert Millionen Euro öffentlicher Gelder verschlingt, müssen solche Daten aktuell erhoben werden und nicht durch Fortschreibung von über zehn Jahre alten Zahlen errechnet werden.“ Detaillierte Daten zu Pendlern liegen Kuschel zufolge überhaupt nicht vor.

Liniennetz „nach Gefühl“?

Als fünfte Sünde sieht Rainer Kuschel das aktuell geplante Liniennetz. Dieses richte sich nicht nach dem Mobilitätsbedarf, sondern fuße auf bloßen Annahmen und folge eher dem Gedanken: „auf welche Straßen passen überhaupt die großen Fahrzeuge, oder zu glauben, man habe es im Gefühl, wo der Bedarf besteht“. Wie wenig das Liniennetz wert sei, sehe man auch an den Umplanungen, die aufgrund der Proteste von Anwohnern erfolgt seien, glaubt Kuschel.

Die städtische Pressestelle hatte hingegen in einer früheren Stellungnahme erklärt, dass das aktuell geplante Kernnetz in den Jahren 2016 bis 2018 auf Basis einer „umfassenden Untersuchung unter der Beteiligung der Stadtgesellschaft und Stakeholder und unter Zugrundelegung verkehrswissenschaftlicher Analysen“ entstanden sei. Berücksichtigt worden sei dabei auch, ob der Nutzen den Kostenaufwand rechtfertige.

Die zunächst zwei Linien seien „das künftige Rückgrat des ÖPNV“. Dies sei eine erste Ausbaustufe und könne später sukzessive weiterentwickelt werden, so die Pressestelle.

Falscher Umgang mit dem Umland?

An diesem Punkt aber setzt die sechste Sünde an, die laut Rainer Kuschel bei der Stadtbahnplanung gemacht worden sei – der falsche Umgang mit dem Umland. In seinen Augen ist die „behauptete Erweiterbarkeit der Bahn in den Landkreis (…) eine Beruhigungspille“. Ein gemeinsames Netz für Stadt und Landkreis könne nämlich nicht durch bloßes Verlängern einzelner Linien entstehen, sondern müsse auch die Mobilitäten im Landkreis berücksichtigen. Auch sollte es „ eine Überlegung wert sein, die Kosten entsprechender Maßnahmen zwischen den Nutznießern, also Landkreis UND Stadt, aufzuteilen“. Das alles scheint Kuschel zu vermissen.

Fragwürdiges Verhältnis zur Wahrheit?

Als siebte und letzte Sünde wirft er der Stadt Regensburg ein fragwürdiges Verhältnis zur Wahrheit vor. Dabei seien hier „strenge Maßstäbe“ nötig – gerade in einem „so mit Emotionen befrachteten Planungsprozess“. Da dürfe man den Bürgern nicht „vorgaukeln“, es gäbe 90 Prozent Förderung, wenn jedermann nachlesen könne, dass das nicht für alle Bereiche gelte.

„Es ist auch äußerst bedenklich, wenn Projektverantwortliche behaupten, dass Busspuren nicht gefördert werden, obwohl diese ausdrücklich im Bayerischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz aufgeführt sind.“ Auch, dass die pauschale Behauptung nicht stimme, dass es kaum Zeitverluste gäbe durch die „Zwangsumstiege“ beim Donaueinkaufszentrum, lasse sich leicht überprüfen. „Es macht auch einen schlechten Eindruck, sich selbst für den Erhalt der Fahrspuren auf der Nibelungenbrücke zu loben, ohne gleichzeitig einzugestehen, dass die Leistungsfähigkeit der Straße wegen der erheblich reduzierten Grünphasen halbiert wird.“

Kuschels Fazit: Bei der Stadtbahn wurde „irgendwie mit viel Geld am Bedarf vorbeigeplant“. Das Stadtbahnsystem sei weder zukunftsorientiert noch flexibel, glaubt Kuschel. Die Zukunft sei „autonom und Höchst flexibel“.

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Kommentare (97)

  • Breloh

    |

    Diplomingenieur….für was? Hab ich das überlesen?
    Wo liegt die erwiesene Expertise des Herrn, für die Planung großer Verkehrskonzepte? Oder gehen wir davon aus, dass ein Inschenöhr kraft seines Diploms einfach zu allem fachkundig Auskunft geben kann?

    Ohne nähere Beschreibung fühlt sich das an wie einer dieser gern zitierten “Wissenschaftler”, der weiß, dass es keinen Klimawandel gibt. Der sich aber dann beispielsweise nicht als Klimaforscher, sondern als Fachkenner der Betriebswirtschaften entpuppt.

  • Native

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    Endlich, endlich, höchste Zeit für eine kompetente Stimme, der vermutlich niemand Sachverstand, realistische Einschätzung und Insiderwissen, absprechen wird.
    Diplomingenieur Rainer Kuschel war jahrelang Betriebsleiter bei den Regensburger Verkehrsbetrieben (RVB), dann Geschäftsführer beim Regensburger Verkehrsverbund (RVV). Seine Einschätzungen sollten die Regensburger Bürger als Entscheidungshilfe für den Bürgerentscheid (Pro oder Contra) Stadtbahn überdenken. Euphorische, stimmungsmotivierte Schwärmereien und Wunschdenken („Stimmungsgesichter“ Video), sollte nicht allein als Entscheidungshilfe dienen. Dafür geht es mit einer grundsätzlichen Weichenstellung für die Zukunft des ÖPNV um sehr viel.

  • joey

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    “höchste Flexiblität”
    da hat er sicher Recht.

  • Regensburg1

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    Das Projekt muss jetzt einfach nur beendet werden, bevor es noch weitere Gelder für die Planung verschlingt. Von dem Ausschuss freigegeben sind meiner Info nach bereits jetzt 20 Mio. Ausgegeben wurden bisher ca. 10 Mio.
    Die übrigen 10 Mio. Können ohne jeden weiteren Beschluss ausgegeben werden. Das darf nicht passieren. Zudem ist davon auszugehen, dass die überforderten Stadträte weiteren Beschlussvorlagen sogar noch zustimmen….
    Jetzt kann Mann dieses finanzielle Debakel noch stoppen ohne schlechtem Geld noch gutes Geld hinterherzuwerfen…
    Ich werde definitiv am 09.06. mit einem Nein stimmen!

  • Monsieur FUBAR

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    Ich verstehe das ganze Konzept der Stadtbahn nicht.
    Insbesondere wie “nur” zwei Linienführungen den ÖPNV der Zukunft darstellen sollen. Die Finanzierung bewegt sich zwischen 450 Millionen und 1,2 Milliarden mit Hochrechnungen zu Inflation und so. Die Förderquote von 90 Prozent soll sich nur auf die Schienen aber nicht auf die Haltestellen beziehen. Die Informationen zur Finanzierung unbrauchbar, unverständlich und widersprüchlich.
    Es besteht keine klare Strategie der Stadt: weder wissen sie, was sie wollen noch wissen sie was der klare, berechbare und plausibel(!) nachprüfbare Nutzen sein soll.

    Eine desaströse Kommunikation!

    Das Infoblatt, das die Stadt mit der Wahlbenachrichtigung geschickt hat, war auch keine brauchbare Informationsquelle auf deren Fakten-Basis (ach wenn hier wenigstens belastbare und konkrete Fakten genannt wären), war auch unbrauchbar.
    Hier halte ich es mit der gleichen Strategie wie bei der Geldanlage: “Investiere nur in Dinge, die du wirklich verstehst.”
    Und hier verstehe ich nur eines: PFUSCH! PLANLOSIGKEIT! GELDVERSCHWENDUNG!

    Ich hätte gern für eine Stadtbahn gestimmt, deren Nutzen ich verstehe, die eine klare Zukunftsstrategie des ÖPNV erkennen lässt. Auch eine klare Vernetzung mit dem Landkreis.
    Insofern darf man meine Stimme bei dem Bürgerentscheid klar gegen dieses Projekt rechnen und ich habe heute meine Briefwahl vollzogen.
    Ich hoffe, dass viele diesem politischen Pfuschprojekt, das man kommunikativ, strategisch, ökologisch und wirtschaftlich wesentlich klüger hätte aufstellen können, die rote Karte zeigen. Das Projekt Stadtbahn wie es in dieser Form aufgestellt wird muss beerdigt werden.
    Neue Planer, die ein zukunftsfähiges, verständliches, nachvollziehbares Gesamtprojekt aufziehen und klar kommunizieren müssen her. Das ganze darf auch gerne etwas kosten. In der jetzigen Form sehe ich 1.200.000.000 Euro Steuergeld verbrannt.
    Aber mit etwas neuem beresserem – damit kann aber frühestens erst nach der nächsten Wahl gerechnet werden.

  • Daniela

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    Ich denke, man kann Herrn Rainer Kuschel zutrauen, eine auf den ÖPNV Regensburg gemachte Einschätzung für den ‘Erfolg’ einer Stadtbahn zu geben.

    Und bei einem Punkt bin ich selbst sehr sicher, Anbindungen zwischen Stadtbahn und Umland sind nicht sicher erweiterbar, wenn die Voraussetzungen im Umland und P&R Plätze fehlen.

    Zudem die ‘euphorisch ‘ dargestellte Förderung des Stadtbahnprojekts.

  • Breloh

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    „Rainer Kuschel war jahrelang Betriebsleiter bei den Regensburger Verkehrsbetrieben (RVB), dann Geschäftsführer beim Regensburger Verkehrsverbund (RVV).“

    Danke, ich hatte das in der Tat überlesen. 😳

  • exil-regensburger

    |

    Auf Youtube gibt es einen interessanten Vortrag von aktuell beim RVV und Stadtwerk.Mobilität (ex. RVB) arbeitenden Referenten. Für einige Punkte, die oben aufgeführt sind, gibt es dort die Gegenposition. Interessant für alle, die sich beide Seiten anhören möchten.
    https://www.youtube.com/live/UbMfOgMwmXI?si=oOPTShgSgKnebAzc&t=1187

    Besonders interessant finde ich den letzten Satz des Herrn Rainer Kuschel: “Die Zukunft ist autonom und vor allem höchst flexibel!” Dieser Satz ist mindestens so alt, wie das straßenbahnfreie Regensburg. In den 60er Jahren war das Auto die Zukunft, jetzt ist es das Autonome. Mal schauen, welche die nächste Wundertechnologie ist, die uns vom Verkehr retten wird.

  • Mane

    |

    Am dritten Tag, als es Morgen wurde,
    begann es zu donnern und zu blitzen.
    Eine schwere Wolke bedeckte den Berg,
    und der kräftige Schall eines Widderhorns ertönte.
    Da erschrak das ganze Volk, das im Lager war.
    Da sprach der HERR zu Mose:
    »Steig hinunter! Warne das Volk nochmals!
    Auf keinen Fall dürfen sie bis zum HERRN vordringen,
    um ihn zu sehen.
    Sonst werden viele von ihnen umkommen.

    Entschuldigt bitte, aber diese von Herrn Rainer Kuschel gemachten Anmerkungen wie biblische Todsünden in Stein zu meißeln ist lediglich ein rhetorische Finte. Nichts dagegen einzuwenden. Woran diese Kurzbetrachtung scheitert ist, dynamische Daten so hinzubiegen, dass ein bestimmtes Ergebnis damit interpretiert wird. Für mich sind in dieser Anmerkung einzelne Analysen nicht schlüssig oder manche Aussagen schlicht falsch. Ein Herumdoktern an Symptomen anstelle einer Therapie. Dass ein umgefallenes Rad das ganze Konzept eines Schienenverkehrs aus der „Bahn“ wirft ist ein Argument das noch nicht genügend Beachtung fand.
    Das Fazit endet mit dem Schlachtruf: „Die Zukunft ist autonom und vor allem höchst flexibel!“
    Insofern ist das jemand, dem man die Kompetenz in Sachen ÖPNV nicht ohne weiteres absprechen kann.

    @exil-regensburger
    Danke für den Link.

  • Kreisky

    |

    ich würde mir beim Bürgerentscheid die Optionen “Ja”, “Nein” und “Ja, aber…” wünschen.

  • Burgweintinger

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    dünn, ganz dünn, was der Kuschel da von sich gibt…
    traurig, ganz traurig, dass er hier “Sünden” anspricht, die u.a. unter “seiner Zeit” anzusiedeln sind…

  • Gscheidhaferl

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    Es hat in den Diskussionen um die Stadtbahn auf allen Seiten viele ungute Verkürzungen und Pauschalisierungen gegeben. Statt sich nüchtern mit der Frage auseinanderzusetzen, was die eigentlichen Verkehrsprobleme der Stadt sind und zu überlegen, wie diese am besten gelöst werden können, habe ich einen ähnlichen Eindruck, wie ihn letztlich auch Herr Kuschel vermittelt: Ungeachtet des Problems wurde vorab schon mal festgelegt, dass eine Stadtbahn die Lösung sein muss. Statt nun diese fragwürdige Herangehensweise zurückzuweisen, haben viele Gegner denkfaul nur nach dem St.-Florians-Prinzip reagiert: “Nicht bei mir!” und sind damit gar nicht erst in eine Sachdebatte eingestiegen. Das rief quasi automatisch die ‘prinzipiellen Befürworter auf den Plan, die – letztlich leider nicht weniger denkfaul – oft wohl nur für das Projekt waren, weil die ‘Nicht-bei-mir!”-Fraktion dagegen war. Auch hier keine sachliche Auseinandersetzung. Rationalere Ansätze, die eine Stadtbahn weder als inakzeptablen Angiff auf eine weitverbreitete Gartenzwergmentalität verstanden, noch bereit waren, sie als Selbstzweck zu betrachten (eine Straßenbahn ist ja nur ein VerkehrsMITTEL, kein VerkehrsZWECK) gingen unter. Wir dürfen unterstellen, dass Herr Kuschel kein Gegner des ÖPNV ist. Wir dürfen ferner dabon ausgehen, dass er was von der Sache versteht. Es ist keine grundsätzliche Ablehnung des VerkehrsMITTELS Stadtbah, aber eine wohlbegründete Zurückwrisung der unzureichenden Überlegungen, wie dieses Mittel eingesetzt werden soll. Und dem stimme ich ausdrücklich zu. Wenn wir keine sinnvolle Verwendung für eine Stadtbahn haben – und die bisherigen Planungen ignorieren ja weitgehend die tatsächlichen Verkehrsprobleme drr Stadt, die vor allem mit dem Pendlerverkehr zu tun haben – dann sollten wir sie auch nicht bauen. Es ist nicht hilfreich, aus einem pseudoprogreddiven Selbstverständnis heraus ein Verkehrsmittel durchsetzen zu wollen, nur weil vielleicht irgendwelche Kleingeister dagegen sind. Die Frage muss sein, was trägt effizient zur Lösung der aktuellen Verkehrsprobleme bei? Die Stadtbahn, so wie sie jetzt geplant ist, wird da m.E. wenig bis nichts beitragen können. Wegen der unzureichenden, weil nicht wirklich sach-/problemorientierten Planung.

  • Mr. T.

    |

    Ich hätte den Artikel von hinten lesen sollen, um mir Zeit zu sparen. Was da zuerst mühsam mit den Händen argumentativ aufgebaut wurde, wird im letzen Satz mit dem Arsch wieder eingerissen.

  • Charlotte

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    Genau deshalb bleibe ich bei meinem Nein, obwohl ich eine Stadtbahn im Grunde nicht ablehne.

    Aber diese Planung ist nicht zukunftsfähig und löst das Verkehrsproblem nicht. Die Kosten-Nutzenrechnung rechtfertigt in keinster Weise diese hohen Investitionen. Und zur Erinnerung: auch Bundes-Fördermittel sind selbstverständlich unsere Steuergelder! Diese fallen ja nicht einfach vom Himmel! Ohne die Planung mit dem Umland ist diese Stadtbahn maximaler Unsinn.

  • Radenkowitsch

    |

    Es ist seltsam, dass ein ehemaliger RVB- und RVV-Manager, der seit 14 (!) Jahren nicht mehr in Job und Würden ist, sich diesbezüglich äußert. Meiner Erinnerung nach war die Zeit davor für den ÖPNV in und um Regensburg eine bleierne (auch dank des Herrn Schaidinger). Vor allem der RVV arbeitete kaum wahrnehmbar und verwaltete eher schlecht als recht, was eine uninteressierte Kommunalpolitik vorgab (wenn sie überhaupt vorgab). Zukunftsprojekte, visionäre Richtungsentscheidungen? Fehlanzeige. Mit dem Stadtbahnprojekt wird endlich versucht, aus der selbst geschaffenen Umklammerung heraus zu kommen. Dagegen mit einer »Sündenliste« vorzugehen, schließt nahtlos an die Zeit von damals an. Wie passend, sich die Zukunft des ÖPNVs als autonom und flexibel zu wünschen. Uber lässt grüßen …

  • Hindemit

    |

    @Charlotte Sie klingen nicht besonders glaubwürdig. Natürlich lehnen Sie die Stadtbahn ab.
    Die externe (!), für alle Städte nach den selben KriterienI/Indikatoren angefertigte Kosten Nutzen Rechnung rechtfertigt mit klarem Ergebnis eben eindeutig die Investition.
    Die Stadt geht voran, dass der Landkreis noch nicht in die Pötte kommt sollten sie dem Kreistag/ der Landrätin ankreiden. Die Stadtbahn ist die bewährte Chance auf einen zukunftsfähigen ÖPNV in der stark wachsenden Stadt Regensburg.

  • Mane

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    Ja ich bin Befürworter einer Stadtbahn. Ich habe aber keine Lust jedem, dem das Thema bisher am Allerwertesten vorbeigegangen ist, den Nutzen zu erklären. Das ist Sache der politischen Führung dieser Stadtgesellschaft. Die weiß aber zum großen Teil nicht mehr was sie will und ist damit ein Spiegel dieser Stadt. Sich schlau zu machen ist in unserem Informationszeitalter lediglich ein kognitives Problem. Wenn aber Kompetenzen jemandem zugeordnet werden, dessen Credo in verantwortlicher Position darin gipfelte, den ganzen Busverkehr über den Domplatz zu leiten, fordert das meinen Widerspruch heraus.
    Wer den youtube-Link von exil-regensburger von gestern 22:52 Uhr nur kurz überfliegt (Das Ding ist immerhin über zwei Stunden lang), kann erkennen, dass der Landkreis mit GFN, der landkreiseigenen Nahverkehrsgesellschaft, bereits mit den Hufen scharrt, um die (!)vorläufigen(!) Endhaltestellen weiterzuführen.
    Sollte das Ergebnis am 9.Juni negativ für die Weiterführung einer Planung ausfallen, ist alles was darin vorgestellt wird Makulatur. Der Blick über den Tellerrand kann doch nicht so schwer sein.
    Der Landkreis ist bei der Abstimmung nicht dabei und hält sich bedeckt um seine Konzepte von NIMBYs (Not In My BackYard) nicht auch noch zerreden zu lassen. Wer auf die Deutsche Bahn wartet, würde auch auf Godot warten. 1968 bin ich wöchentlich nach Weiden mit der Dampflok gefahren. 2024 fährt eine Diesellok und es ist trotz jahrzehntelanger CSU-geführter Verkehrsministerien keine Änderung in Sicht. Wir hätten es selbst in der Hand diesen Gordischen Knoten zu zerschlagen.
    In Großbritannien ist ein, mit einem x-beliebigen Betrag beschrifteter Omnibus günstig zu haben. Er zeigt uns genau was wir einsparen, sollten wir aus der Planung aussteigen.
    An Desinteresse und Unwissenheit scheiterten schon viele und vor allem satte Gesellschaften.

  • MM2210

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    hoffentlich kommt diese (bis in den Landkreis hinaus erweiterbare) Stadtbahn. Es wäre der Anfang und absolut sinnvoll. Es funktioniert europaweit in vielen (auch historischen) Städten hervorragend. Verzahnt mit der Regio-S-Bahn im Speckgürtel (Elektrifizierung der Strecke R-Hof) perfekt. Bspw. im MVV-BEREICH funktioniert es ja auch

  • Christof

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    “Er setzt für die Zukunft auf autonomes Fahren”

    Ok, damit hat er sich in meinen Augen für jede weitere Diskussion disqualifiziert. Was kommt dann noch? Flugtaxis?

  • Wuzzi

    |

    @Burgweintinger

    Es ist doch nicht traurig, sondern anerkennenswert, wenn Herr Kuschel Planungsfehler, evtl. auch aus seiner Zeit hier anspricht und daraus den Schluß zieht, diese fehlerhafte Stadbahnplanung nicht fortzusetzen.

  • christine

    |

    Zu den Funktionen des Herrn Kuschel ist zu sagen, dass er primär Betriebsleiter bei der RVB war. In die Funktion des Geschäftsführers der RVV gelangte er in Nachfolge des SWR-Geschäftsführers Hetzenecker. Damit war für ihn eine Höherdotierung seiner Position bei der RVB verbunden.

    Zur Organisation des RVV ist zu sagen, dass der RVV unter der Ägide des OB Viehbacher und des Landrats Schmid aus der Taufe gehoben wurde. Vereinbart war, dass auf dem Gebiet des Landkreises die GfN den ÖPNV organisiert und auf dem Stadtgebiet die RVB. Die Geschäftsführung des RVV wurde gemeinschaftlich von den jeweiligen Geschäftsführern der GfN und der RVB wahrgenommen. Personelle Querelen der Geschäftsführer führte in den Neunzigern des vergangenen Jahrhunderts zur Installation eines Hauptgeschäftsführers, der die gegenseitige Blockade in der Geschäftsführung aufheben sollte. Anliegen des Landrats und der damaligen OB Meier war es eine gemeinsame und abgestimmte Planung des ÖPNV in Stadt und Land zu erhalten. Dagegen machte der damalige Geschäftsführer der SWR Stimmung, in dem er ein Schreiben der OB bezüglich der Überführung der Planungsabteilung der RVB in den RVV am Schwarzen Brett anschlug. Die Beschäftigten und der Betriebsrat machten dagegen Front. Die damalige Geschäftsführerin der RVB, die eine gemeinsame Planung durch den RVV unterstützte wurde Opfer eines Komplotts und musste gehen. Das getrennte Marschieren von RVB und GfN besteht nach meinem Eindruck auch heute noch, aber nicht mehr in der früheren Absolutheit.

    Herr Kuschel stammt aus dieser Vergangenheit und ist während seiner Zeit nie als Promoter eines effektiven und effizienten ÖPNV im Raum Regensburg aufgefallen. Seine Expertise ist somit und auch wegen seiner Nähe zur CSU zweifelhaft.

  • Meier mit „ei“

    |

    Wie so oft werden Entscheidungen aus politischem Kalkül oder auf Grund einer Ideologie getroffen. Wer weiß, warum der eine dafür oder dagegen ist?. Ein Habeck ist auch gegen Atomkraftwerke. Egal was andere sagen!
    Jedenfalls zahlt die Zeche immer der Steuerzahler. Auch bei der Stadtbahn. Und die Steuereinnahmen werden geringer, weil unsere Autoindustrie am deindustrialisieren ist!
    Und überhaupt: Es heißt STADTbahn! Das bedeutet doch, dass hier nichts mit dem Umland zusammen geplant wird!? Also ist der Landkreis außen vor? Kann man das jetzt als Egotrip einer Stadt verstehen, oder will man auch, dass man vom Land besser in die Stadt kommt (siehe Regenbrücke oder eine Brücke in Regensburg West)?

  • Dominik Müller

    |

    @Christof So unwahrscheinlich halte ich es nicht, dass in 10 Jahren LKW und Busse autonom fahren. Früher stünde die Stadtbahn auch nicht zur Verfügung.

    @Marie Da sind einige falsche Informationen dabei. Schauen Sie mal nach, seit wann der Altstadtbus seine Runden über die Platzfolge zieht und nicht mehr der 1er oder 2erü. Und die letzte größere Liniennetzänderung des regensburger Busnetzes war 1995, seitdem gab es immer nur kleine Änderungen.

    @Christine “Seine Expertise ist somit und auch wegen seiner Nähe zur CSU zweifelhaft.”
    Schreiben Sie doch lieber ehrlicher, dass Sie keinen rationalen Argumenten zugänglich sind. Vor ein paar Tagen wurde auf RD berichtet, wie die BI Gleisfrei mundtot gemacht werden soll, Sie gehen einen Schritt weiter.

    Das Hauptproblem für den Busverkehr ist meiner Meinung nach, dass es nur eine altstadtnahe Donauquerung gibt. Und gerade diese soll durch die Stadtbahn ersetzt werden. Als Nicht-Regensburger brauche ich das Für und Wider nicht abzuwägen, ich darf mich aber wundern über die schrägen Argumente der Befürworter.

  • alphaville

    |

    Eine Stadtbahn, die den MIV-(PKW-)-Berufspendlerverkehr von außen in die Stadt – eines der größten Probleme des Stadtverkehrs – nicht durch geeignete P&R-Anlagen abfangen kann ist Quatsch und die jetzigen Endpuntke insb. im Stadtnorden sind dazu überhaupt nicht geeignet oder können sie sich eine P&R Anlage an der St. Konradkirche oder in der Donaustauferstraße kurz vor dem Gewerbepark vorstellen für den MIV der vorher schon durch Schwabelweis gerollt ist und längst über die Osttangente nach Süden abfliesen konnte?

    Der Zwangsumstieg für viele Buspendler aus dem Norden, Nordosten und Nordwesten in die Stadtbahn setzt den Ganzen dann noch die Krone auf und kappt zudem die bisherigen Umstiegsmöglichkeiten südlich der Nibelungenbrücke zu den Gewerbegebieten entlang der Straubigner Straße bzw. am Stobäusplatz Richtung Landshuterstraße/Burgweinting weil die Stadtbahn ja nicht über die gesamte Brücke geführt wird, sondern über die vile zu schmale Trasse Wöhrdstraße-EiserneBrücke-Dachplatz-D.Martin-Luther-Straße unbedingt wirklich den letzten ÖPNV Nutzer auch noch unnötig am Bahnhof (ZOB) verbeischleusen muss.

    Aber sowas kommt raus, wenn man das Pferd falsch aufzäumt.

    Es ging nicht um die Frage was brauchen wir für die Verkehrbewältigung sondern darum es so hinzubiegen, dass man eine Stadtbahn bekommt für ein paar wengie die and er trasse leigen, der resrt der Stadt im südwestenund westen fällt hinten runter und der Landkreis wird am St. Nimmerleinstag immer noch nicht angeschlossen sein, weil Gemeinden wie z.B: Lappersdorf, Zetilarn, Wenzenbach, Pettendorf, Pentling oder Obertaubling niemals die Mittel werden aufbringen können um für sich einen Anschluss zu schaffen und die anderen Gemeinden dem Landkreis was husten werden sollte der auf die idee kommen über die Kreisumlage einen Stadtbahnanschluss zu finanzieren für einige Wenige anzudenken.

    Gerade weil Herr Kuschel ein Fachmann ist, der die Örtlichkeiten kennt und der keine eigenen Interessen verfolgt (anders als so manche Politiker und aktuell beruflich Involvierte bei Stadt und SWR) haben dessen Argumente Gewicht und führen zum NEIN zur Weiterführung der Stadtbahnplanung.

    Man muss leider festhalten, das das Thema verbockt wurde über 3 Jahrzehnte mit und seit Herrn Schaidinger und Nachfolgern und auch durch aktuellere Fehlentscheidungen – verantwortet von Herrn Wolbergs und Frau Schimpfermann (ehem. Planungsreferentin) – wie eine neue Klenzebrücke, die so eng ist, dass eine Stadtbahn nicht mehr drunter passt.

    Der Zug ist deshalb für weite Teile der Stadt, insb die Bereiche Kumpfmühl, Königswiesen, Prüfening und Westenviertel auf Dauer (2024 plus 50 Jahre) abgefahren.

  • idefix

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    Rainer Kuschel ist ein hervorragender Kenner und Analytiker des ÖPNV in Regensburg, der aufgrund seiner Fachkompetenz schon in seiner Dienstzeit für manche Politiker im Stadtrat, die fachliche Laien sind, unbequem und ein Dorn im Auge war. Die Einwände von Herrn Kuschel sind mehr als berechtigt und nicht von der Hand zu weisen. Sie sind fachlich begründet und deshalb ernst zu nehmen. Sein Eingangsstatement stimmt: Das „Wunschergebnis, nämlich eine Stadtbahn muss es sein“. Sie war bestellt. Ein anderes Ergebnis konnten/durften die Gutachter gar nicht abliefern.
    Ohnehin kommt mir der Wunsch nach einer Stadtbahn zwischenzeitlich vor wie der an Weihnachten nach einer Spielzeugeisenbahn. Sie darf ruhig sehr teuer sein. Das Spielen mit ihr und damit die Investition muss deshalb ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis ergeben, damit man dann auch noch einen hohen Geldzuschuss von Onkel, Tanten und den Großeltern erwarten kann.
    Anspruchsvolle Fachkompetenz interessiert zwischenzeitlich im Zeitalter der polarisierenden Rechthaberei im Prinzip weder den Bürger noch die Politik. Haben sie alle das Gutachten zur Stadtbahn gelesen, verstanden und sind sie sich der Konsequenzen (Finanzen) bewusst? Es sind Zweifel angebracht. Die Fachverwaltung wird im Prinzip nur noch als williger, weil weisungsgebunden, Handlanger der Politik missbraucht, die alles machbar zu machen hat. Es muss nur noch für den Politischen Vorteil positive Ergebnisse geben.
    Gerne folgt die Politik aus wahltaktischen Gründen auch den Verkehrsideologen aus der Bürgerschaft, die die Mobilität mit dem Auto im Prinzip einschränken und abschaffen wollen. Möglichst soll der MIV etwa durch eine Stadtbahn behindert werden, um das Autofahren zu vermiesen, in der Hoffnung, das mehr auf die Bahn umsteigen. Zurück also zur Rikscha und zum Lastenrad bei Wind und Wetter? Nicht so in China auf dem Weg zur Weltherrschaft. Während dort die Politik etwa mit dem Ausbau der Verkehrswege z.B. in Serbien und Ungarn wirtschaftlichen Einfluss erfolgreich generiert und Abhängigkeiten schafft, wollen wir eine funktionierende Mobilitätwirtschaft als Rückgrat unseres Wohlstands bewusst an die Wand fahren. Warum dann noch ein BMW-Werk und Arbeitsplätze (9000) in Regensburg, wenn man in China und in der Welt noch Auto fahren und diese bauen darf, aber nicht mehr in Deutschland und Regensburg? Die Stadtbahn als Mobilitätsbremse und ohne Fahrgäste, weil alle klimagerecht zu Fuß gehen und Radfahren müssen.
    Übrigens: Die Aussagen des AltOB Schaidinger mögen auf den ersten Blick schlüssig sein, wenn Regensburg sich zu einer riesigen Großstadt entwickeln würde. Das ist seine Vision. Sein Statement scheint aber eher bewusst und süffisant zu einem passenden Zeitpunkt eine Breitseite gegen seine immer noch ungeliebte Partei zu sein. 2014 wiederholt sich eben. Die CSU hatte nach der Vorplanung berechtigte Zweifel an dem kostenmäßig explodierenden Projekt, während die anderen Parteien, ob des günstigen Kosten-Nutzen-Faktors jubelten und, das Eurozeichen im Gesicht, vom Goldrausch der Fördermillionen träumten. Es ist daher mehr als legitim und verantwortungsvoll, für eine weitreichende Entscheidung das Votum der Bürger zu kennen. Dies kann man einer Partei nicht negativ auslegen, obwohl sie den Grundsatzbeschluss von 2018 mitgetragen hat. Ein Bürgerentscheid zu einem Für und Wider ist jedoch nicht die Sache einer Partei, sondern ein demokratisches Recht des Souveräns Bürger zur Mitsprache. Damit stehen er und seine Nachkommen, jedoch nicht die Politik, letztlich in der Verantwortung und dies mit allen Konsequenzen für die Zukunft.
    Nachfrage: Es ist auffällig, dass in letzter Zeit bei Veranstaltungen zum Bürgerentscheid, der verantwortliche Leiter des Stadtbahnneubauamtes, Herr Feig, nicht mehr in Erscheinung tritt. Anstelle von ihm tritt Herr Frank Steinwede, der Leiter Strategische ÖPNV-Planung, bei Diskussionen alleine auf. Wäre interessant die Gründe zu kennen, warum Herr Feig nicht mehr an der vordersten Front für „sein“ Projekt kämpft oder kämpfen darf.

  • Johanna

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    Vor ca. 20 Jahren organisierten politische Jugendverbände in Regensburg eine Podiumsdiskussion zum Thema Nachtbus. Neben dem Referenten aus Tübingen – die Stadt galt mit ihrem Nachtbussystem als Vorreiter – waren die drei Geschäftsführer von RVB, RVV und GFN, darunter Herr Kuschel, geladen. In einem vertraulichen Gespräch am Ende der Veranstaltung stellte der Referent fest, Regensburg werde erst ein Nachtbusnetz bekommen, wenn die drei Herren im Ruhestand wären. So ist es auch gekommen – gute zehn Jahre später! Seitdem wurde das Netz mehrfach erweitert, die Taktung ausgebaut, es ist eine Erfolgsgeschichte für die Stadt und ihren ÖPNV. Mit etwas mehr Flexibilität und Weitblick hätte man es früher haben können … das trifft auch auf die Stadtbahn zu.

  • Andreas

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    Höchste Flexibilität durch autonomes Fahren – das ist genau das, was Regensburg braucht. Beim Namen Schaidinger fallen mir dagegen eher teure Bauprojekte zum Nutzen einiger weniger Bauunternehmer ein.

  • Richard

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    Herr Aigner, Sie unterliegen einer Fehlinterpretation, wenn Sie den Schlusssatz “Die Zukunft ist autonom und vor allem höchst flexibel!” in “Er setzt für die Zukunft auf autonomes Fahren und höchste Flexiblität.” umdeuten.

    Mit “autonom” ist hier in diesem Kontext sicherlich nicht das autonome Fahren gemeint, sondern die Selbstbestimmtheit, sich im Verkehr fortzubewegen, ohne auf vorgegebene Verkehrsmittel zurückgreifen zu müssen.

  • Visionen

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    “Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen”
    Helmut Schmid, SPD

  • Thomas

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    Sehr viele Arbeitsplätze in Regensburg hängen von der Automobilindustrie ab. BMW, Infineon, Continental, AMS Osram, Vitesco zogen in der Vergangenheit viele Menschen nach Regensburg. Das wird sich in Zukunft jedoch stark reduzieren. Der chinesische Markt geht an deren heimische Industrie, neue Arbeitsmodelle erfordern weniger Präsenz, neue Antriebskonzepte (Elektrifizierung) führt zu längeren Lebenszyklen der Fahrzeuge, d.h. es werden weniger gebaut. Meine These ist, dass in 10-12 Jahren der Bedarf ein komplett anderer sein wird als prognostiziert. Reparieren die nicht auch noch den Pfaffensteiner Tunnel in der Zeit? Da pendelt dann eh nichts mehr. Für mich das falsche Konzept bzw. zum falschen Zeitpunkt.

  • Native

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    Prognosen für den technischen Sprung der Mobilität durch Bus und Fahrzeugsysteme in zwanzig Jahren, für bedarfsgerechte, effiziente, individuell angepasste Verkehrsentwicklung, autonomes Fahren, Leih – und Herbeiholdienste, als Ersatz zum MIV, vermag heute keiner mit Sicherheit zu treffen. Die technische Weiterentwicklung wird aber fortschreiten und ist wahrscheinlicher, wie ein starrer schienengebundener ÖPNV mit Oberleitung oder Stromführungsschienen (Technik des zwanzigsten Jahrhunderts) im urbanen Raum. Die Vorteile durch hohe Fahrgeschwindigkeiten und umfassende Machbarkeit kommen hier wegen beengter multipler Nutzung des öffentlichen Raumes durch die verschiedensten Verkehrsteilnehmer, nicht zum Tragen. Die technische Entwicklung schreitet unaufhörlich voran. Vor dreißig Jahren hatten die Telefone noch Wählscheiben und Anschlußkabel. Die Digitaltechnik wurde erst geboren, mit Atari und Commodore 64, ohne WIFI-Verfügbarkeit. Analoge Bildschirme hatten noch Röhren. Kaum vorstellbar was in zwanzig Jahren technisch möglich ist. Für eine Old-School- Stadtbahn mag es in Deutschland passende Paradebeispiele geben, die aber für den Großraum Regensburg ohne regionale Anbindung nicht passen.

  • Stefan Aigner

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    @Richard

    Danke für den Hinweis. Ich hab den Satz korrigiert.

  • Erwin

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    Ich halte selber nichts von der Stadtbahn. In erster Linie denke ich mir, wer hat das Konzept ausgedacht wie die Bahn fahren sollen? Die fahren öfter nebeneinander anstatt die ganze Stadt (Kreuzmäßig) abzudecken.
    In zweiter Linie denke ich mir, woher soll der Platz kommen, indem die Fahrspuren verkleinert werden und dann noch weniger Autos Platz haben? Die Personen die von den dörfern wie Pentling, sinzing, Lapperdorf, zeitlarn kommen werden größtenteils mit einem Auto anreisen und dabei eher unwahrscheinlich zu einen Park&ride anfahren.
    Als drittes sehe ich das Problem, dass schon damals in Regensburg eine Stadtbahn gab, diese wurde aber abgerissen und jetzt wieder eine zubauen um die abzuweisen, zeigt halt wie man mit dem Geld umgehen möchte.

  • Dominic

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    Die ganze Diskussion um die Stadtbahn ist schon derart emotional und populistisch aufgeheizt. Da muss dann der Herr “Dipl. Ing.” auch noch mit Kampfbegriffen wie den “7 Todsünden” daherkommen? Ist so eine Rhetorik denn wirklich nötig? Diese Art der Rhetorik dürfte natürlich den Mitbürgern von “Gleisfrei” gefallen, die werfen ja auch gerne mit solchen Begriffen und Aussagen um sich.

    Seine letzte Aussage zum “Autonomen und flexiblen” ÖPNV will ich jetzt mal gar nicht ins lächerliche ziehen, aber von autonom fahrendem ÖPNV im großen Stil sind wir gerade in Deutschland noch viel weiter entfernt als man denkt, es ist eine schlechte Idee zu sagen, dass man jetzt einfach mal 10-20 Jahre abwartet um zu sehen was es dann für neue Technologien gibt und dann was “zukunftsorientiertes” plant, was auch wieder viele Jahre dauert.

    Bis dahin sind diese autonomen/flexiblen Mobilitätslösungen bestenfalls eine Ergänzung zu ÖPNV mit hohem Durchsatz von Passagieren, wie eben der Stadtbahn. das schließt sich ja gegenseitig nicht aus.

    Und mal ehrlich, gegen in großer Anzahl eingesetzte autonom fahrende Busse, Robotaxis oder autonome Lieferdrohnen würden ja wieder die gleichen Leute klagen, die jetzt auch gegen die Stadtbahn sind.

  • KW

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    Es geht hier doch wohl darum, ein Massentransportmittel zu etablieren, und da haben sich schienengebunden Bahnen (Tram, S-, U-Bahn) in sehr vielen größeren Städten weltweit bewährt.
    “Autonom” fahrende PKW – warum nur fällt mir dazu der Fundamental-oppositionelle Begriff “Technologieoffen” ein? – als Lösung darzustellen ist ein nur schwerst nachvollziehbarer Gedanke, denn gerade der viel zu große MIV-Anteil stellt mit das Hauptproblem dar. Selbst wenn diese PKW in sehr, sehr ferner Zukunft mal “autonom” unterwegs sein sollten, verwandeln sich diese sich dadurch nicht in ein Massentransportmittel.
    Und ich interpretiere den letzten Satz in Herrn Kuschels kleinem Aufsatz, im Gegensatz zu @Richard, als genau diesen falschen Denk-Ansatz.

  • Mane

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    Verehrtes Kommentarforum! Heute wende ich mich an Euch und deshalb stelle ich mich kurz vor. Ich bin geborener Altstadtbewohner in Rente mit Auto und Fahrrad. Momentan kann ich nicht raus, da der Marathon verhindert, mit meiner Mutter zur Verwandtschaft zu fahren.

    Es fällt mir schwer die Argumente der Stadtbahngegner ernst zu nehmen. Jeder Hinweis auf Informationen, welche Frau/Mann sich mit geringster Mühe beschaffen könnte, findet keinen Eingang in diese offensichtliche Echoblase. Es ist enervierend immer wieder von Steuergeldverschwendung zu lesen. Dieser Zug (Ha,Ha!) ist bereits abgefahren. Die Jagd nach den Fördermitteln längst im Gange. Nicht zuletzt weil die bayerische Landesregierung nicht auf den Kosten der Münchner zweiten Stammstrecke sitzen bleiben will, wird ein Bundesmitteltopf aufgelegt, der aber nicht Notopfer München heißen darf. Hier liegt die Chance, etwas für Regensburg abzugreifen, was die CSU aus politischen Gründen verhindern will um der Oberbürgermeisterin zum Schaden der Stadt eins auszuwischen.
    Ich gebe zu, die letzten beiden Sätze sind Unterstellung. Nichts anders machen die Stadtbahngegner, indem sie statt Sachargumente vor zu bringen, nach den persönlichen Motivationen der Befürworter fragen, und eine Person über den grünen Klee loben die in keiner Weise in der Vergangenheit für Innovation und frische Ideen stand. Gebetsmühlenartig wird das erste Grundnetz als isolierte Bimmelbahn der Stadt reduziert. Ausgeblendet, ja sogar dem Landkreis abgesprochen, die Fähigkeit, ein paar Hundert Meter Gleis zu realisieren, um vom Alex-Center über die neue Regenbrücke am Lappersdorfer Kreisel anzukommen. Mit ein paar hundert Metern Gleis als Grünbahnstrecke ist Pentling beim Anschluss Uni Klinik. Wohin das alles führen könnte, darf man sich gar nicht ausmalen. Wenn jetzt auch noch bekannt werden würde, dass sich die gewählte Spurweite eignet, um vom Bahnhof Wuzelhofen auf vorhandenen Schienen bis mindestens Maxhütte zu gelangen, wird der Blick über den Tellerrand schwindelerregend. Lieber wird China als Beispiel herangezogen, wobei mir die Fantasie fehlt, wie dort ein Bürgerbegehren abläuft und die Frage gestellt wird, mit Bahn oder Rikscha mobil zu sein. Die West-Ost-Verbindung von Kneiting nach Tegernheim auf Stadtgebiet ist in der Untersuchung und die Erhebung der Personennutzungsdaten sehen positiv aus. Lesen hilft. Auch weiterhin darf man mit dem Auto in die Stadt fahren und die Parkhäuser füllen. Was wollt ihr da? Die Galeria schließt! Eine Lichtershow anschauen?
    Was fasziniert euch am Omnibusfahren? Fehlt in der Bahn das Geschuckere unter dem Hintern, das ein Luftreifenfahrzeug physikalisch nie abstellen kann? Reicht die Betonierung der Landschaft noch nicht aus, weil auf Grünflächengeleisen kein Omnibus fahren kann? Habt ihr Angst Abfahrtszeiten zu vergessen weil alle paar Minuten eine Bahn kommt und nur noch Linie und Richtung interessant sind?
    Ich bitte um mehr Respekt vor den intellektuellen Fähigkeiten der allermeisten Forums-Leser.

    Ansonsten macht euch locker. Aus einem verzagten A…. kommt kein fröhlicher Furz! (Martin Luther/ Gruß an Visionen von 06:04 Uhr)

    Einen fröhlichen Tag und Gruß an eure Mütter.

  • Robert

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    Ob es 7 Totsünden sind seih mal dahingestellt. Was vergessen wurde ist der Landkreis gesamt gesehen. Es sieht so aus, ob die Stadtbahn nur von Regensburg für Regensburger geplant werden soll. Ich dachte es soll den Verkehr für die Zukunft geregelt werden mit Einbindung des Zuwachses von Regensburg und der angrenzenden Gemeinden, welche von der Bevölkerungszahl auch immer mehr werden. Da hätte die DB und RBO und private Busunternehmen gemeinsam mit der RVV planen müssen, ja sogar mit der MVV, welche bis nach Landshut reicht.
    Sie hätten nur die Infrastruktur von München hernehmen müssen welches ein Zusammenspiel mit der DB, S-Bahn, U-Bahn, Tram-Bahn, MVG u.a. ein gesamtheitliches System beinhaltet wo Pendler und Münchener integriert sind in ihrer Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel. In der Straßenbahn sehe ich nur dass der Bewohner von Regensburg von A nach B kommt aber die Pendler, welche zu tausenden mit ihren Fahrzeugen in und um Regensburg kommen, werden nicht berücksichtigt. So wäre eine Planung bis nach Sulzbach evtl. vorstellbar, wo ein Pendlerparkplatz gebaut werden könnte, um diese Pendler z.B. nach Regensburg zu bringen, so könnte man die Fahrzeuge reduzieren, welche jetzt täglich nach Regensburg pendeln. Diese kleine Bsp. müsste man aus allen 4 Himmelsrichtungen betrachten, aber da hätte man den Landkreis mit einbinden müssen.
    Ziel müsste es sein wie bekomme ich das hin, dass weniger Pendler Regensburg mit ihrem eigenen Fahrzeug ansteuern.
    Fazit ist: Eine kleine Regensburger Gruppe kocht ihr Straßenbahnsüppchen!

  • Nedderschorsch

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    Um es gleich vorwegzunehmen: ich bin kein ausdrücklicher Befürworter der Stadtbahn. Ich bin hin- und hergerissen, wie ich am 09. Juni abstimmen soll. Einerseits wird ein „Nein“ Wasser auf die Mühlen der notorischen Klimawandelleugner und Autofetischisten sein. Eine Mobilitätswende wird danach sicher noch schwieriger umsetzbar sein. Andererseits dürfte die Frage erlaubt sein, ob mit 464 Millionen Euro nicht auf anderem Wege viel mehr für den Umweltverbund erreicht werden könnte – und schneller.

    Nichtsdestotrotz darf ein solches Statement eines Herrn Kuschel nicht unkommentiert bleiben. Schließlich waren es Personen wie Herr Kuschel, die über viele Jahre für das Versagen der ÖPNV-Förderung in Regensburg stehen. Es ist erst kürzlich gewesen, dass es der RVV – vermutlich als letzter Verbund in ganz Deutschland – geschafft hat, die Abreißfahrscheine beim Busfahrer abzuschaffen. In anderen Städten hat man sich über unsere Holzkistchen beim Fahrer sicher todgelacht („habt ihr die aus dem Museum geholt?“). Ebenso ein rechnergesteuertes Betriebsleitsystem, mit dem ÖPNV-Beschleunigung überhaupt erst möglich wird. In Kuschels Ära verpennt. Wartehallen, Aushangfahrpläne, Ticketautomaten, Niederflurbusse, Kurzstreckentarif, Klimaanlagen, barrierefreie Haltestellen – man könnte die Liste endlos weiterführen. Alles Versäumnisse von Kuschel, Hetzenecker und Raba: drei Personen , die für die Unfähigkeit der ÖPNV-Förderung stehen. Aber zur Ehrenrettung sei gesagt, danach ist es nicht unbedingt besser geworden, zumindest nicht im Landkreis (dank der Landrätin).

    Noch dreister ist es, jetzt das Verkehrsmodell in Zweifel zu ziehen. Auch hier haben ja Regensburg und der Landkreis Ewigkeiten am Rockzipfel des Modells von Prof. Kurzak gehangen. Und es ist kein Geheimnis, dass es nicht nur über viele Jahre keine vernünftigen Daten des ÖPNV gab, die Daten wurden der Stadt sogar noch vorenthalten – mit Billigung übrigens von OB Schaidinger. Jetzt gibt es diese Daten, ein belastbares Modell und Menschen, die es – ohne Kurzak – nutzen können.

    Übrigens scheint Herr Kuschel zu vergessen (oder bewusst zu unterschlagen?), dass der Landkreis bereits Kosten für Streckenverlängerungsplanungen übernommen hat. Dass eine Regio-Stadtbahn keine Aussicht auf Erfolg hat, wurde nun wiederholt belegt. Das liegt an dem dispers zersiedelten Raum. Über Jahrzehnte hinweg glaubten die (CSU-)Bürgermeister in der Region, es müsse jeder sein Häuschen bauen können, wo er will. Ob dort jemals ein Bus vorbeifahren würde – egal. Da nun alle drei Autos pro Haushalt haben, wird nach einer dritten Tunnelröhre, nach Kneitinger Brücken und Sallerner Regenbrücken geschrien. Was da ein autonomes ÖV-System bringen soll, wird wohl auf immer Herrn Kuschels Geheimnis bleiben.

    Also, nur weil jemand über Jahre hinweg ein Amt bekleidet hat, ist das kein Beleg dafür, ausreichend kompetent zu sein. Manches ist im Planungsprozess, vor allem in Sachen Kommunikation, sicher nicht gut gelaufen. Dennoch wäre es manchmal ein Segen, wenn sich Personen, die so weit weg vom Geschehen sind, sich mit Meinungsäußerungen zurückhalten würden. Man sieht es ja schon in den Kommentaren, es wird schnell einfach alles ungeprüft übernommen (Native) und ohne Einschaltung des eigenen Sachverstands geglaubt.

  • JS

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    Ich war bei einem Dialogforum und habe auch mit Herrn Steinwede gesprochen, der gerne für Fragen zur Verfügung stand. Ich glaube die Stadt hat das gar nicht schlecht gemacht für das Projekt und die Vorstellung zu werben. Man konnte ein 1:1 Modell des Innenraums ansehen, ein VR-Modell vom Dachauplatz inkl. begehbarer Stadtbahn und auch die Sitze testen. Die BI Gleisfrei die in großer Zahl am Dialogforum anwesend war beschwert sich, dass in Burgweinting die Trasse genau an der Stelle geführt wird an der das schon immer vorgesehen war und deshalb ein paar Bäume gefällt werden müssen. (Bei dem Autobahnausbau gabs seltsamerweise keine BIs). Wenn man morgens um kurz vor 8 Richtung Uni will, brauchts oft 3 Busse bis man ohne Platzangst einsteigen kann, die Nord-Süd-Trasse ist daher sinnvoll (in den Westen gibt’s schon die Überlegung für eine 3. Trasse). Und P+R-Flächen gibt’s mit dem Jahnstadion und Gewerbepark bereits am oberen Wöhrd ist ja zusätzlich ein Parkhaus in Überlegung. Ich denke wir sollten als Stadtbevölkerung diese Möglichkeit nutzen und den ÖPNV zukunftsfest aufstellen (Stichwort Fahrermangel). Und die PKW bekommt man vermutlich am einfachsten aus der Stadt, wenn der Weg durch die Stadt beschwerlicher wird – Insofern ist eine geänderte Ampelschaltung auch kein Argument. Ich denke auch, dass Schienengeführte Fahrzeuge eher Autonom unterwegs sein werden, als Busse. Bei der Bestellung der Fahrzeuge wird das auch schon mit berücksichtigt, also die Erweiterbarkeit aufs autonome Fahren falls der Hersteller technologisch soweit ist. Städte wie Würzburg (kleiner als Rgbg) schaffen ja auch. Der Landkreis müsste im Optimalfall auch mitziehen. Richtung Sinzing, Regenstauf, usw. könnte man ja aufgrund der gleichen Spurweite auch die Bahnbrücken nutzen. Ich bin 30 Jahre alt und denke diese Investition ist sinnvoll. Ich werde mit „Ja“ stimmen.

  • Mr. T.

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    Nedderschorsch, man darf nicht vergessen, dass Regensburg nicht eine halbe Milliarde kriegt und dann entscheiden kann, ob es eine Stadtbahn baut, oder damit Radwege, eine zweite Walhalla, eine dritte Tunnelröhre oder eine Installation von Jakob Friedl finanziert. Den großteiligen Zuschuss gibt’s nur für die Stadtbahn und diese ist nur jetzt mit diesem Zuschuss überhaupt für Regensburg denkbar. Damit ist jetzt ein Fenster offen, in dem überhaupt eine deutliche Veränderung im ÖPNV möglich ist.
    Das wiederum birgt natürlich die Gefahr, dass die derzeitigen Planungen der Stadtbahn nur auf dieses offene Fenster zugeschnitten sind und nicht auf eine nachhaltige Entwicklung des ÖPNV. Das ist allerdings nur eine vage Befürchtung ohne Belege oder Grundlagen von mir und ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen. Ich hatte nur noch nicht Zeit, mich tiefer zu informieren. Eine deutliche Verbesserung im ÖPNV ist wohl nur jetzt und mit einer Stadtbahn möglich. Die Gefahr, dass diese Möglichkeit von den Gegnern für (vorerst) den Rest des Jahrhunderts verhindert wird, ist groß.

    JS, das 3D-Modell sähe ich gerne von der gesamten geplanten Strecke, um sämtliche offenen Fragen und Bedenken auszuräumen. Die Sitze sind mir erst mal egal.

    Mane, Ihre Beiträge sind überzeugender als die Öffentlichkeitsarbeit des Stadtbahnplanungsamts.

  • Ottmar

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    @JS
    -Städte wie Würzburg (kleiner als Rgbg) schaffen ja auch-
    Ich finde es gruselig im Stadtbahnstreit die beiden Städte miteinander zu vergleichen.
    Mit dem Wissen, ob der schrecklichen Vergangenheit und den damit verbundenen Voraussetzungen in Würzburg sind solche Vergleiche schwierig.
    Einfach mal googeln: Würzburg 16. März 1945

  • KW

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    Ottmar, auch ohne Bombenschneisen gibt es in Regensburg vorhandene Autoschneisen, in die Tram-Linien gut bis einigermassen gut integrierbar sind.
    Allgemein: Für die perspektivisch geplante Ost-West Linie fällt mir als eine mögliche Option die Frieden- und Kirchmeier-Str. ein, die Tram-Kreuzung beim Cinemaxx/Posthof würde durch die Linien 1+2 schon existieren.

  • Jürgen

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    Es gibt eine Art planerisches “Naturgesetz” in der Verkehrsplanung:
    Je besser die Straßen und je mehr Parkmöglichkeiten in der Stadt, umso mehr Verkehr.
    Man kann dieses “Naturgesetz” an verschiedenen Beispielen nachvollziehen.
    Ich erwähne das, weil Herr Kuschel fehlenden Verkehrsraum als eines der Todsünden heranzieht. Er widerspricht sich dann zwar beim wohl bereits existierenden Verkehrsraum der Busspuren, die man im Falle einer Straßenbahn nicht bräuchte und vernachlässigt eben auch dieses “Naturgesetz” des weniger werdenden Verkehrs bei funktionierendem ÖPNV.
    Der ÖPNV lebt von der Attraktivität (Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Zeitaufwand) und dem Preis. Solange der motorisierter Individualverkehr günstiger und schneller ist, wird sich daran nichts ändern.

    Vorteile einer Straßenbahn:
    – Steht nicht im Stau (zuverlässig)
    – Kostengünstig für den Einzelnen im Vergleich zum Zweit- bzw. Drittwagen.
    – CO2 neutraler Betrieb (ginge mit Bussen auch)
    – keine Parkplatzsuche und keine Parkgebühren
    – erweiterbar bis weit in den Landkreis (noch weniger Verkehr in der Stadt)
    – Weniger motorisierter Individualverkehr = weniger Straßenraum der benötigt wird.

    Nebeneffekt:
    – Weniger Parkhäuser und Parkplätze im Bauunterhalt
    – Geringerer Straßenverschleiß
    – Weniger Verkehrslärm
    – Parkflächen sinnvoll nutzen ggf. bebauen (Sozialwohnungen)

    Voraussetzung:
    – Stadtentwicklungsplanung inkl. Umland

  • joey

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    @Jürgen
    “Solange der motorisierter Individualverkehr günstiger und schneller ist, wird sich daran nichts ändern”
    Der Individualverkehr wird immer kostengünstiger sein – ohne Steuern. Wenn man das nun so hoch besteuert oder sonst künstlich behindert, bremst man die Wirtschaftsentwicklung. Nein, nicht die Konzerne, sondern die Bäcker, Pfleger, Polizisten (die auf dem Land wohnenl, weil sie in Regensburg schlicht keine Wohnung finden).

  • Bertold

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    Wie einige Kommentare bereits andeuten, hat sich die Generation Kuschel, Schaidinger (unabhängig davon, wie er jetzt zur Stadtbahn steht) & Co. in Punkto Verkehrsplanung in Regensburg in keinster Weise mit Ruhm bekleckert. Wenn man den verstaubten und noch deutlich unattraktiveren RVV von vor über 10 Jahren mit dem RVV von heute vergleicht, liegen da Welten dazwischen. Wer weiß, wo wir heute hätten sein könnten, wenn damals nicht überall…? Auch wenn ich Herrn Kuschel durchaus in einigen Punkten bezüglich fehlender Analysen und damit fehlenden Entscheidungsgrundlagen zustimme, gefällt mir neben seiner eben erwähnten Rolle in der Vergangenheit beim RVV insbesondere der populistisch aufgeheizte Ton (“7 Sünden”) nicht. Wären die Arugmente ohne das Theater weniger wert gewesen? Eine Versachlichung der Diskussion wäre spätestens jetzt, wo bereits die ersten Briefwähler abstimmen, dringend nötig. Aber damit wird wohl nicht zu rechnen sein.
    Kommunikations- und verkehrsplanungstechnisch ist der Regensburger Politik und Verwaltung sicherlich mittlerweile ein besseres, aber leider weiterhin kein gutes Zeugnis auzustellen. Klar kann sich Otto Normal 34332912 Seiten verschiedener Gutachten ansehen, um zu einer möglichst fundierten Entscheidung zu kommen. Wesentlich besser und realitätskonformer wäre aber simple und klare Kommunikation der Befürworter aus der Stadtpolitik gewesen, die nicht den Anschein erweckt, als hätte man nur die Wahl zwischen Stadtbahn und ewigem stillstand in einem “grottigen” Busnetz (diesen Eindruck muss man z. B. auch mal wieder vom Info-Zettel gewinnen, den man zusammen mit der Abstimmungsbenachrichtigung erhalten hat). Dass die Stadtbahn-Diskussion in populistischen Grabenkämpfen endet (bzw. diese nie verlassen hat), kreide ich daher eindeutig Poltik und Verwaltung an.
    Mir fehlt eine nüchterne Vorstellung eines realistisch umsetztbaren Gesamtkonzepts mit Anbindung an P&R-Möglichkeiten und Umland und ganz besonders wie dabei auch die Anbindung in den nicht mit der Bahn beglückten Stadtvierteln verbessert wird bzw. diese gar von der Stadtbahn profitieren können? Was interessiert es beispielseise die Bewohner im Westen oder Königswiesen, ob nun Hans-Peter Z. aus dem Norden jederheit ganz schnell an der Uni ist, während man selber z. B. am Wochenende oder zur “falschen” Uhrzeit vom ÖPNV fast von der eigenen Stadt ausgesperrt wird? Realistisch betrachtet profitiert von der Stadtbahn – so wie sie verkauft wird – lediglich eine deutliche Minderheit. Man hat es schlicht Versäumt, der breiten Mehrheit der Regensburger ein insgesamt so attraktives ÖPNV-Angebot zu machen, dass auch diejenigen, die die Stadtbahn nicht nutzen können, vom Konzept überzeugt sind. Und weil genau das fehlt – und davon bin ich überzeugt – wird auch der Bürgerentscheid mit einem Votum gegen die Bahn enden.

  • Mr. T.

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    joey, der MIV ist genauso subventioniert. Da muss man nicht mal quer denken, um das zu sehen. Die gesamte Erstellung und Aufrechterhaltung der Verkehrsinfrastruktur, Folgekosten durch Umweltbelastungen und Unfälle usw. wird nicht alleine durch Kfz- und Mineralölsteuer finanziert. Ein großer Teil wird von der Allgemeinheit getragen.

  • thomas otto

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    ich erinnere an stuttgart21. 15 jahre planung, „ewige“ bauzeit und geradezu obszöne kostensteigerungen. so nebenbei: wie meistens bei projekten der öffentlichen hand. und dann von noch mehr strecken zu phantasieren…

  • nedderschorsch

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    @Mr.T: die von mir genannten 464 Mio. € sind der für 2030 prognostizierte Eigenanteil der Stadt. Die Zuschüsse wären dann der “Rest”, also rund 800 Mio. Der Holzgartensteg war mal mit 18 Mio. € angesetzt und wurde aus Kostengründen gekippt. Rechnen wir mal für einen Bau 2030 – der Vergleichbarkeit wegen – mit 25 Mio., dann könnten wir für die 464 Mio. Eigenmittel 18 Holzgartenstege bauen. Sicher, der Vergleich hinkt, und ich sage auch nicht, dass die Stadtbahn grundfalsch ist. Aber wir müssen mit der Verkehrswende jetzt anfangen, nicht erst 2035 oder 2040 mit der Stadtbahn. Sparen wir uns lieber das unsinnige und teure Parkhaus am Unteren Wöhrd, das genauso leer bleiben wird, wie das Parkhaus im Tech-Campus. Schon haben wir Millionen an Euro frei, die wir in Radwege und ÖPNV investieren können.

  • Gürteltier

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    Irgendwie kommt es mir so vor als ob sich die Stadtbahnbefürworter mehr an der Person Kuschel aufhängen als argumentativ auf seine (zugegeben drastisch formulierten) “7 Todsünden” einzugehen.
    Ich finde diese recht schlüssig und nachvollziehbar. Zumindest um einiges besser als das sturre pochen auf eine Stadtbahn auf Teufel komm raus obwohl es das Hauptproblem des Regensburger Verkehrsinfarkts, nämlich dass der Einpendler, nicht im Ansatz löst. Ich kann nur einigen meiner Vorredner zustimmen: ich wäre gerne für ein Stadtbahn, wenn ein Konzept erkennbar wäre. So ist es meiner Meinung nach Steuerverschwendung in hohem Maße.

  • Walter Herter

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    Zum Thema “autonomes Fahren” in der Stadt:
    Autonom fahrende Busse gehören zu Hamburgs Mobilitätskonzept
    Aus einer Sendung des https://www.deutschlandfunkkultur.de/ am 30.4. um 19.30.
    https://www.deutschlandfunkkultur.de/mobilitaetswende-ein-hamburg-fuer-menschen-nicht-fuer-autos-100.html
    Das Modellprojekt läuft schon und soll bis 2027 funktionieren. Bis dahin ist die Stadtbahn definitiv nicht einsatzbereit.
    Mich stört, dass diese Option nicht mal, zumindest soweit mir bekannt, ansatzweise in die Lösungsansätze der Stadt einfließen.
    Da Deutschlands Automobilhersteller führend sind in Sachen autonomes Fahren, wäre das auch für den Automobilstandort eine zusätzliche Perspektive?
    Mehr dazu in der Sendung selbst.

  • Mitleser

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    Seit Jahren, spätestens seit dem quasi einstimmigen Grundsatzbeschluss pro Stadtbahn 2018, ist klar, dass daran weiter gearbeitet, geplant und darin investiert wird. Wo waren die ganzen schlauen Vorschläge, dass es anders geht, in diesen sechs Jahren? Mehr als “irgendwas anderes ist besser” kommt auch nicht. Vielleicht ist die Trasse jetzt nicht perfekt, aber das ist der erste durchdachte und durchgeplante Schritt hin zur Mobilitätswende. Einher geht diese Planung mit neuen Fahrradwegen etc. etc. Nachzulesen ist das alles in zahllosen Beschlussvorlagen. Wenn die Stadtbahn abgeklehnt wird, dann wird erst einmal wieder lange nichts passieren. Es wird erst einmal wieder geplant und geplant und wenn es dann eine andere Lösung gibt, finden sich sicher wiederengagierte NIMBYS, die es zu verhindern suchen – oder die CSU, der in ihrem momentanen Zustand sowieso alles egal ist, außer ihre Mehrheit. Den Bürgerentscheid einfach so anzusetzen ist ein politischer Fehler. Hätten doch die Gegner mal selbst Unterschriften gesammelt. Dann wäre auch mehr Zeit geblieben, um die Informationen in die Breite zu bringen.

  • Native

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    @Nedderschorsch 12. Mai 2024 um 21:25
    Es mag sein, dass mein „Sachwissen“ nicht so hoch ist, wie vermeintlich bei selbsternannten „Spezialisten“. Ich habe aber nicht „ungeprüft“ die Argumentation anderer, in der Diskussion verbreitet. Ich befasse mich schon seit Jahrzehnten mit Verkehrsinfrastruktur, und Lösungen für den ÖPNV (RVV, DB) für die Gesamtgroßraum Regensburg. Leider wurde aus den angedachten Überlegungen der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) für eine Regio-S-Bahn (Regensburger Stern), nichts. Dies wäre ein sinnvolles Rückgrat für den ÖPNV im gesamten Großraum Regensburg. Die Verkehrsprobleme in Regensburg entstehen hauptsächlich durch die Pendler in der Rush Hour. Eine sehr teure Stadtbahn, die nicht mit dem Umland verknüpft wird, ergibt nur eine begrenzte Effizienz. Der innerstädtische Verkehr könnte locker mit modernen, emissionsfreien Niederflurbussen, Busspuren, Ampelvorrangschaltungen und flexibler Verstärkung zu Bedarfsspitzen bewältigt werden. Der Personalbedarf könnte durch Arbeitsmigration oder auf Hauptlinien zukünftig zum Teil „autonom“ bewältigt werden. Auch wenn viele dies noch als unrealistische „Vision“ ansehen, diese Technik gibt es schon und wird auch schon angewendet.
    Der Landkreis Regensburg hat ca. 194.000 Einwohner (Tendenz zunehmend), die Stadt Regensburg hat ca. 210.400 Einwohner. Der gesamte Großraum muss gemeinsam betrachtet werden, die wechselseitigen wirtschaftlichen innovativen Vorteile und Abhängigkeiten sind nicht zu übersehen. Leider haben in Sachen Verkehr, in der Vergangenheit, Stadt und Landkreis nicht an einem Strang gezogen und getrennt ihr „eigenes Süppchen gekocht.“
    Auf dem Land ist die Abhängigkeit der Haushalte vom PKW, aus zwangsweisen Notwendigkeiten (unzureichender ÖPNV, Doppelverdiener, Schichtdienst) und Mobilitätbedürfnisse zu Nachbarorten (Besorgungen, Arztbesuche, Kita, Kindergarten, Schule, Nachtschwärmer, usw.) höher als in der Stadt. Die Grund-Kosten fürs PKW sind sowieso zu leisten. Wie hoch die Bereitschaft der Pendler zum Umstieg auf die Stadtbahn an der Stadtgrenze, aus fehlender Bequemlichkeit oder Zeitersparnis ist, kann man hinterfragen.
    Ebenso kann hinterfragt werden, ob die prognostizierten Zahlen der Pendler, die auf die innerstädtische Stadtbahn mit notwendigen Zwangsumstiegen bereit sind, eintreffen. Sonst steht die errechnete Kosten-Nutzen-Analyse auf „tönernen Füßen“. Ich bleibe nach wie bei meinem, schon lange vertretenen Credo für effiziente Lösungen: „Stadt und Land – Hand in Hand!“

  • Jürgen

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    @Gürteltier: Ich bin auf drei Punkte eingegangen.

    Wie sind die angeführten “Todsünden” zusammengefasst zu betrachten:
    Sünde 1: „Mangel an verfügbaren Straßenraum“
    Sünde 2: „Analyse zu Sünde 1 fehlt“
    Sünde 3: „Fehlende Weichenstellung zum zukünftigen Verkehr“
    Sünde 4: „Unvollständige Mobilitätsdaten“ (s. Sünde 2, würde daraus hervorgehen)
    Sünde 5: „Unvollständige Mobilitätsdaten, Grundlage derzeit sind nur Annahmen“
    Sünde 6: „Falscher Umgang mit dem Umland“ (Finanzielle Beteiligung) und fehlende Mobilitätsdaten (s. Sünden 2,4 und 5)
    Sünde 7: „fragwürdiges Verhältnis zur Wahrheit“, Thema Busspurförderung

    Sünde 2, 4, 5 und 6 sind m. E. eine “Sünde” die einfach nur aufgebläht wurde. Kurzum, es wird der Stadt mangelnde Analyse vorgeworfen.
    Sünde 1 widerspricht sich mit seinem Wunsch Busspuren auszubauen. Ob da jetzt ein Bus oder eine Straßenbahn fährt ist wohl egal.
    Sünde 3 ist wohl etwas seltsam, denn gerade die Planung der Stadtbahn ist doch das was Kuschel fordert. Ich denke, man plant so etwas nur, wenn man eine Vorstellung davon hat.
    Sünde 7 und 6 sind von Verwaltungsvorgängen und der Finanzierung geprägt. S7 ist taktisch bedingt und S6 ist garantiert schon eingeflossen. Letzteres macht nur Sinn, wenn die Stadtbahn fest geplant ist.

    Kuschels sieben Todsünden” ist eigentlich nur ein Vorwurf, der angeblichen fehlenden Mobilitätsanalyse. Aber ohne eine solche Analyse gibt es keine Planungsgrundlage. Da aber geplant wird, gehe ich davon aus, dass es eine solche Analyse bestimmt gibt.

    Kuschel Sündenvorwürfe beziehen sich größtenteils auf Annahmen seinerseits, denn er ist in die Planung nicht involviert.

  • Jürgen Krall

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    @thomas otto | 13. Mai 2024 um 12:19 | #
    Stuttgart 21 ist ein schlechter Vergleich, denn dort hat man eine Geologische Problematik unter den Tisch gekehrt. Daher ist es nicht stellvertretend zu Kostenüberschreitungen beim Bauen zu sehen. (S. auch: https://www.stern.de/politik/deutschland/stuttgart-21-streit-um–unkalkulierbare-mehrkosten–3036712.html) von 2010!
    Weiter gebe ich als Betroffener noch etwas zu bedenken: Werden Kosten beim Bauen eingehalten oder unterschritten, gibt es davon keinen groß aufgemachten Artikel. 95% aller Bauten halten ihre Kostengrenzen ein.
    Okay, das war jetzt leider langweilig und nicht populistisch.

  • exil-regensburger

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    @Walter Herter
    Vielleicht ist Ihnen ja bekannt, dass im Gewerbepark bereits ein Versuchsprojekt zu autonom fahrenden Bussen unternommen wurde, mit dem Ergebnis, dass die Technik noch nicht einsatzbereit ist. Zitat: “Aus aktueller Sicht ist jedoch ein vollständiger Einsatz von autonomen Fahrzeugen noch nicht sinnvoll.”
    Zudem werden diese Art von Kleinbussen oftmals für die flächige Erschließung konzipiert, die Kapazitätsprobleme der heutigen Busse können damit nicht gelöst werden. Einzelne Quartiere lassen sich damit jedoch sehr gut anschließen, ähnlich dem Emil, der früher Dörnberg und mittlerweile zum Kunstpark fährt.

    https://www.das-stadtwerk-regensburg.de/presse/detail/abschied-von-emilia-vollelektrische-autonome-shuttlebusse-werden-nach-zweijaehriger-testphase-verabschiedet#:~:text=Seit%2001.,insgesamt%20rund%205.000%20Fahrg%C3%A4ste%20bef%C3%B6rdert.

    @Native
    Das Projekt Regio-S-Bahn ist nach meinem Wissen bereits in der Umsetzung und nicht gestorben, wie von Ihnen behauptet. Bei der BEG findet sich nur folgender Hinweis:
    “Für den Großraum Regensburg liegt bereits ein langfristiger Entwicklungsplan vor, wie der Schienenpersonennahverkehr in der Region bis in die 2030er Jahre zu einer Regio-S-Bahn ausgebaut werden kann. Erste Schritte hin zur Realisierung sind bereits gemacht.”

    Wie bei vielen anderen Projekten geht es hier leider auch nur langsam vorwärts, aber zusammen mit einem guten städtischen Nahverkehr gäbe es viel Potential. Leider wissen die meisten vermutlich nicht einmal, dass eine S-Bahn für Regensburg geplant ist. Es gibt leider nicht mal eine vernünftige Website dafür, aber hier mal zwei Links für diejenigen, die es interessiert:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Regio-S-Bahn_Regensburg
    https://beg.bahnland-bayern.de/de/pressemitteilungen/bayerische-eisenbahngesellschaft-stellt-entwicklungsplan-f%C3%BCr-die-regio-s-bahn-regensburg-vor

  • Dominik Müller

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    @Jürgen, die Bahn steht nur dort nicht im Stau, wo sie eine eigene Trasse bekommt, optional also auch Rasengleise verlegt werden können. Dies ist zumindest zwischen Arcaden und ehemaligem Eisstadion nicht der Fall. Und da sollen alle 10 Minuten 3 Züge je Richtung verkehren. Ein Klimaaktivist oder ein liegengebliebener PKW in diesem Bereich bringt eine massive Störung im ganzen Stadtbahnnetz, da die Stadtbahn nicht einfach ausweichen oder in Gegenrichtung weiterfahren kann.

    Seit dem Deutschland-Ticket ist der ÖPNV durchaus günstiger als ein eigenes Auto.

    Die Erweiterbarkeit auf dem bestehenden DB-Schienennetz darf mit Fragezeichen versehen werden, scheitern doch zwischen Regensburg und Obertraubling Angebotsverbesserungen schon jetzt am fehlenden 3. oder gar 4. Gleis.
    Auch fahren Stadtbahnen meist mit 750 V Gleichstrom, die DB aber mit 15.000 V Wechselstrom. Bisher habe ich nichts darüber gelesen, dass die anvisierten Züge beide Stromsysteme beherrschen. Eine zweite Oberleitung funktioniert nicht, der Akkubetrieb wie in der Altstadt lässt sich nicht beliebig erweitern.

    Nebenbei,
    Aus Burgweinting über die Landshuter Straße über das Donaueinkaufszentrum im den Stadtnorden gibt es schon jetzt eine Buslinie, Montag bis Freitag von 6 bis 18 Uhr im 30-Minuten-Takt, spätestens ab Dachauplatz nach Norden ist die Auslastung eher gering. Auf dieser Strecke vermute ich schon auch mehr Fahrgastpotential, nicht nur für die Bahn.

    Was aus meiner Sicht für die Stadtbahn spricht, dass die vom Bund – also allen von Flensburg bis Oberstdorf – bezahlten Zuschüsse für den Bahnausbau auch mal im unserer Region verbaut werden.

    Ich warte gespannt auf das Ergebnis der Abstimmung.
    Liebe Regensburger, wenn ihr euch die Stadtbahn leistet, werde ich sie letztlich auf eure Kosten nutzen.

  • Native

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    @exil-regensburger13. Mai 2024 um 18:15
    Ich bewundere ihren Optimismus, diese „Absichten“ für eine Regio-S-Bahn (Regensburger Stern) ist wirklich nicht neu. An eine wirkliche Umsetzung glaube ich nur bedingt, noch dazu stellen solche Planungen mit zusätzlichen Haltepunkten im Stadtgebiet eine ernsthafte Konkurrenz zu den Stadtbahnplanungen. Der Bahn-Haltepunkt Burgweinting und die flotte Realisierung war dem Papstbesuch (Benedikt XVI.) in Regensburg (2006) geschuldet. (Wenn man wirklich will, ist vieles möglich). Der Bahnhaltepunkt Walhalla Straße wurde schon vor Jahrzehnten für den Gewerbepark gefordert. Die Umsetzung der Verlegung des Bahnhaltepunktes Sinzing 2005 (Erfolgsprojekt), in die Ortsmitte, war wegen Zuständigkeiten ein Drama. Von der Umsetzung zusätzlicher Haltepunkte oder Reaktivierung (zB. Riegling, Klenzebrücke oder Teublitz-West und Burglengenfeld Ost, usw.) hört man gar nichts. Die DBAG ist ein schwieriger Projektpartner. Hoffentlich wird die Prioritätensetzung nicht zusätzlich wegen Großprojekten (2. Münchner S-Bahn Stammtunnel und Kostenüberschreitung bei Stuttgart 21 um 6,1 Milliarden) negativ für den Großraum Regensburg verändert. Angekündigt und geredet wurde viel (besonders vor Wahlen), aber in Wahrheit fehlt der politische Druck. Entwicklungsplan, ha,ha!
    Aber „man hat schon Pferde kotzen sehen“!

  • exil-regensburger

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    @Native

    Ich gebe Ihnen mit allem Recht, aber man löst das Problem ja nicht, indem man immer neue Planungen anstellt. Hoffentlich können wir am 9.6. das ganze abhaken und dann mit oder ohne Stadtbahn endlich ein vernünftiges System aufbauen. Da es aber keine wirklichen Planungen für den Ohne-Fall gibt, bezweifle ich, dass sich vor 2030 überhaupt etwas ändert.

  • Fred Sutor

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    Finanzierung der Stadtbahn scheitert an den 1.2 Milliarden Kosten
    (Beschlussvorlage Stadtrat VO/24/20866/68 3/24)

    Hier sehen es die Bürger Schwarz auf Weiß: So teuer wird die Stadtbahn. Unabhängige Sachverständige schätzen die Kosten auf weit über eine Milliarde. Die Planer weisen unsere Stadträte ausdrücklich auf die Kostenunsicherheit hin. Diese können sich zu 30 % „verändern“. Bei großen Projekten der Stadt gingen die Kosten letztendlich immer nach oben. Die langfristigen Überlegungen zum Bau der kompletten Stadtbahn gehen deutlich über das
    aktuell geplante Streckennetz hinaus. Allein schon die geschätzte Finanzierung für diesen 1. Bauabschnitt steht auf zwei wackligen Säulen:

    Säule 1: Eigenanteil der Stadt Regensburg 40%

    Das sind sehr grob geschätzt rund 500 Millionen!
    Dafür müsste sich unsere Stadt auf 50 Jahre verschulden. Alle Bürger, deren Kinder und auch noch die Enkel müssten durch ihre Steuern diese Stadtbahn-Schulden abbezahlen. Dazu jedes Jahr viele Millionen für Zinsen, Betrieb, Verwaltung, Unterhalt, und teure Planung für weitere Bauabschnitte. Die Jahrzehnte lange hohe Verschuldung für die Stadtbahn lässt kaum Spielraum für wichtigere andere Stadt-Projekte! Kein privater Unternehmer würde mit seinem Geld so riskant handeln. Unsere Stadt darf das in keinem Fall. Bürger mit Verantwortung für die Zukunft Regensburgs müssen mit NE I N stimmen!
    Im Internet finden Sie viele interessante Details https//srv19.regensburg.de/bi/to010.asp

    Säule 2: Förderung durch Bund und Staat. 60%

    Rund 750 Millionen erhofft sich Regensburg an Förderung. Die Schätzung von kompetenten Fachleuten mit 60% ist realistisch. Das dauernd erzählte Märchen „Die Stadtbahn kostet uns fast nichts.“ „Wir bekommen bis zu 92% Förderung geschenkt“ ist ausgeträumt. Für die Wähler: Nun klare Fakten statt Falsch-Behauptungen.
    Im Bundes-Verkehrs-Wege-Plan: Bei den beiden wichtigsten Gruppen A u. B (= große Dringlichkeit) warten die vielen im Land notwendigen Sanierungen: Bahn, Straße Tunnel, Brücken usw. mit bereits zugesagter Förderung. Sie werden vorrangig finanziert. In Gruppe C (= Geringe Dringlichkeit!) Hier wurde die Stadtbahn aufgenommen. Zusammen mit vielen anderen deutschlandweiten ungewissen Projekten muss sich Regensburg also ganz hintenanstellen. Ob Fördergelder überhaupt kommen, und wann und wenn wieviel steht in den Sternen. Um zeitnah bauen zu können müsste unsere Stadt zu den notwendigen 500 Millionen Schulden die fehlende Förderung von 750 Millionen zusätzlich noch als Zwischen-Finanzierung für Jahre übernehmen. Bei dieser ungewissen Finanz-Situation muss jetzt die Planung auf jeden Fall gestoppt werden!! Die Antwort aller richtig informierter Bürger am 9. Juni heißt NEIN !!
    Wer „Ja“ sagen würde, gibt grünes Licht für mindestens 1.212 Milliarden Kosten, stimmt für alle sicher erwartbaren Baukostensteigerungen und auch zu vielen Sperrungen und Behinderung des E-Bus- und Autoverkehrs. Eine hohe Verschuldung bedingt gravierende Kürzungen bei allen zukünftigen Stadthaushalten an wichtigen Stellen: Kultur, Sport, alle Vereine und Clubs, Events Kindergärten, Schulen und vor allem bei Sanierungen. Das trifft jeden Bürger! Die Ausrede der Verantwortlichen wird immer sein: „Die Bürger haben 2024 ja zugestimmt.“ Viele Millionen wurden für die Stadtbahn schon ausgegeben. (Derzeit für teure
    Wahlkampfwerbung“)

    Jetzt haben unsere Bürger endlich die Möglichkeit das überteuerte Projekt mit ihrer NEIN-Stimme zu stoppen.

  • Mane

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    Am Dienstag ging ich am Volksvera…hungs-Plakat (mir fällt keine passendere Bezeichnung ein) der Stadtbahngegner an der eisernen Brücke vorüber. Genauso gut könnte die Alder-Ruine gegenüber in der Thundorferstraße als wildromantisch hingestellt werden. Ich bin selbst leidenschaftlicher Autofahrer. Dass ich berufsbedingt ein Allradfahrzeug zur Verfügung hatte, kam meinem männlichen Ego sehr entgegen. Doch merkte ich an mancher schneebedeckten Steigung trotz Ketten an allen vier Rädern, das diese Technik Grenzen hat. Sicher, die Grenzen gegenüber einem Normalfahrzeug sind woanders, aber sie sind da. Regensburg ist in 2040 eine völlig andere Stadt. Die Bevölkerung in Stadt und Umland wird optimistisch gesehen um knapp 10% steigen. Nehmen wir weiter an, die Anzahl der zu befördernden Fahrgäste sind dieser schneebedeckte Hügel, den es zu bewältigen gilt. Dann kann ich das mit einem Allrad, hohem Aufwand, großer Rücksichtslosigkeit und nicht zu verantwortenden Ineffizienz machen. Sinnvoller ist es, für diese Aufgabe auf eine Art Pistenbully umzusteigen.
    Die Bahngegner verschweigen völlig, dass auch beim Einsatz batteriegestützter Omnibusse kein Stein auf dem anderen bleibt. Um das Fahrgastaufkommen überhaupt bewältigen zu können, sind das Riesenteile mit zwei Gelenken, die auf eigenen Spuren fahren um effektiv zu sein. Das heißt auf den Strecken in der Stadt ist für jede Richtung eine Fahrspur reserviert. Der Raum für Individualverkehr wird auch hier kleiner. Fährt man mit 40 Tonnen schweren Fahrzeugen, denn genau davon sprechen wir, auf Asphalt in einer hohen Frequenz, erhält man Spurrillen, die den Straßen der DDR in der Wendezeit in nichts nachstehen. Diese Fahrspuren müssen ertüchtigt werden. Betonpisten wie auf der Autobahn werden exklusiv für diese Monster die Stadt durchziehen. Auch mit Kübelpflanzen kann ich mir das nicht mehr schönreden. So ein Bus, kostet in der Anschaffung ca. 850 000 Euro und nach etwa 8 Jahren muss die Batterie gewechselt werden was etwa den halben Anschaffungswert eines solchen Fahrzeuges bedeutet. Die Personalkosten sind knapp 20% höher als eine Bahnlösung und erreichen trotzdem nie die Kapazität und den Komfort einer Bahn. Vielen nicht bewusst ist, dass es nur jetzt eine Förderung vom Bund über mindestens 500 Millionen Euro für Regensburg gibt, und nicht, wenn irgendwann die Entscheidung für ein anderes System fällt oder auch nicht. Mir ist völlig schleierhaft warum die Geschäftswelt und die Baufirmen der Region, es sich von der Politik gefallen lassen, auf mindestens eine halbe Milliarde Euro Zuschüsse für Regensburg zu verzichten, um für dieses Geld Umsatz, Arbeitsplätze und neue Steuereinnahmen anderenorts zu generieren. Auch ohne sich in Details der Zahlen der Kämmerei zu verlieren, kann sich jedes Milchmädchen ausrechnen, was günstiger, schöner und erstrebenswerter ist. Anscheinend haben CSU und ihre Minimis FW entschieden, dass Regensburg, für die Kosten der vorschnellen Unterschrift des Verkehrsministers Scheuer gerade stehen muss. Bei diesem Namen muss ich mich bei den Milchmädchen entschuldigen, ihre Kompetenz in Volkswirtschaft und Ökonomie in zweifelhaftes Licht gerückt zu haben.

    In einschlägigen Western-Comics erfährt man, dass Falschspieler und Betrüger geteert und gefedert wurden, um anschließend auf einer (Straßenbahn-)Schiene aus der Stadt getragen zu werden. Seit Lucky Luke nicht mehr mit Zigarette gezeichnet wird, ist das, glaube ich verboten.

    Auf der Brücke stehend kommt plötzlich ein 40-Tonner Sattelzug aus der Wöhrdstraße und biegt auf die Brücke ein. Das ganze Bauwerk zittert und schüttelt sich, dass einem angst und bange wird. Ich blicke auf das Plakat und lächle.
    Es gibt sie noch – die Gerechtigkeit.

  • Zewi

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    Die derzeitige Planung der Stadtbahn führt meiner Meinung nach zu einem noch größerem Verkehrsinfarkt. Mal abgesehen davon, dass der gesamte Stadtwesten nicht mal eingebunden wird, verlaufen die Trassen einerseits zu einem größeren Teil parallel und anderseits ist die Linienführung über die Landshuter Straße in meinen Augen völlig ungeeignet. Diese Achse ist die wichtigste Verbindung von Ost nach West und Ost nach Nord. Im Osten sind viele Arbeitsplätze und frequentierte Gewerbegebiete. Hier auf eine Fahrspur zu reduzieren würde zu einem einzigen dauerhaften Stillstand führen.

    Die Stadtbahn sollte von Nord nach Süd führen und jeweils im Norden und im Süden an das bereits vorhandene Gleissystem der Bahn anschließen. Natürlich sollte sie im Süden auch die Uni und das Fußballstadion anfahren.

    Das bisherige Gleissystem stärker einzubinden und auszubauen ist meiner Meinung nach der sinnigste Weg für Regensburg, um aus der Verkehrsproblematik zu kommen. Neue Haltepunkte Klenzebrücke, Guerickestraße, Gleisdreieck (Hafengegend), Gewerbepark, Brandlberg / Konradsiedlung und Haselbach. An den äußeren Bahnhöfen große P+R-Anlagen und eine Möglichkeit für den Landkreis sich entweder über Busse oder eigene Bahnlinien ans Netz anzubinden. Idealerweise sollte auch Neutraubling in dieses Netz eingebunden werden.

    Man bekommt den Verkehr nur aus der Stadt, wenn Pendler einen Vorteil durch die Nutzung des ÖPNV haben. Dieser Vorteil entsteht, wenn die Pendler schneller und stressfreier in die Arbeit kommen. Dafür ist eine Bahnlinie prädestiniert, die frei fahren kann und die großen Industrie- und Gewerbecluster mit den Wohnvierteln und dem Umland effizient verbindet. Das leistet die derzeitige Stadtbahnplanung für mich nicht.

  • Hans

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    Der RVV ist – spätestens sobald man umsteigen muß – eine Katastrophe.
    Nicht funktionierende Taktung, deshalb ewige Fahrzeiten zum Ziel.

    Da ist wohl dieser Kuschel eine Ursache davon. Wo hat er Kompetenz bewießen?

    Und dann dieser Widerstand über Jahre gegen vernünftige Forderungen, wie sie zB für Abweichungen von reinen Sternsystem der Fall war, nur um am Ende doch nachzugeben.

    “Mehr Busse” mehr hat dieser Mann nicht anzubieten? Ein Witz.

    Leute wie er werden die Stadtbahn totreden. Ist ja derzeit ein allseits beliebtes Hobby von leute ohne Visionen oder auch nur Vorschläge.

    Waruzm hat Kuschel das RVV-System nicht verbessert als er zuständig war?

  • Reinhold Breuer

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    @”Volksvera…her (mir fällt keine passendere Bezeichnung ein)”
    Dieser Gelenk-E-Bus fährt u.a. bei der Berliner BVG und zeigt in seinem Datenblatt https://www.ebusco.com/wp-content/uploads/Website_Brochure_DE_V1.pdf
    “18M
    Niederflur
    3 / 4 Türen
    Bis zu 150 Personen
    14.900 kg”
    Macht nichts. Kann man ja schon mal verwechseln: 14 Tonnen oder “40 Tonnen” …

  • nedderschorsch

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    @native (und andere)
    Mit der Verbreitung von nicht belegten, nicht belegbaren oder gar falschen Aussagen sollten wir uns doch besser zurückhalten. Dafür gibt es Trump und andere.
    Falsch ist die u. a. die Aussage, dass in Regensburg über 210.000 Menschen leben würden. Die Stadt Regensburg jedenfalls veröffentlicht als aktuelle Einwohnerzahl 175.371. Die genannten Zahl ist – zufällig oder nicht – die für den Landkreis im Jahr 2042 prognostizierte Einwohnerzahl. Also besser Vorsicht bei solchen Zitaten und vor dem Klick auf “absenden” vielleicht noch mal kritisch den eigenen Text lesen.

    Es sind eben nicht nur die Pendler, die unsere Kfz-Verkehrs-Probleme verursachen. Noch immer ist der Anteil der Kfz-Fahrten bei Strecken unter 5, ja sogar unter 3 km unnötig hoch. Würden diese Menschen verstärkt auf den ÖPNV und das Rad umsteigen, hätten all die Platz auf den Straßen, die darauf angewiesen sind (Handwerker, Pflegedienste und – ja – auch die schlecht an den ÖPNV angebundenen Pendler).

    Die FDP ist ja nach dem Credo unterwegs, irgendwann wird schon irgendwer irgendwas erfinden, damit wir heute unser Verhalten nicht ändern müssen. So ist das auch bei Ihnen: irgendwann wird irgendein Minister oder so 200 Migranten aus dem Hut zaubern, die dann unsere Busse fahren wollen, klar. Und obwohl noch nicht einmal die deutschen U-Bahnen, S-Bahnen oder Straßenbahnen autonom fahren (Ausnahme Nürnberg), werden bestimmt schon bald die deutschen Busse autonom fahren, auch klar. Also ich kann Ihnen da beim besten Willen nicht folgen. Technischer Stand heute ist, dass eine Handvoll Minibusse mit Schrittgeschwindigkeit und Fahrer für den Noteingriff auf deutschen Straßen unterwegs sind. Es ist hierbei landauf, landab auch bei den Entwicklern inzwischen viel Ernüchterung eingekehrt.

    Noch mal, man kann über einige Aspekte der Stadtbahn trefflich diskutieren – Kosten, Umsteigezwang, Verdrängung von Kfz-Verkehr ins Nebenstraßennetz. Doch wir sollten nicht mit falschen oder auch “”nur” fehlerhaften Argumenten diskutieren. Auch Emotionen bringen uns nicht weiter. Wenn ein leistungsfähiges Bussystem kommen soll, müssen die Menschen in Burgweinting oder in der Wöhrdstraße ebenso mit mehr ÖV zurecht kommen und ebenso Teile ihrer Grundstücke hergeben.

    Wir alle als Gesellschaft müssen uns halt mal klar darüber werden, was wir wollen: noch mehr Autos in der Stadt oder einen starken Umweltverbund. Das was bislang für den Umweltverbund getan wurde, war deutlich zu wenig. Und das, was wir gegen den überbordenden Autoverkehr getan haben war sogar viel, viel zu wenig.

  • Hthik

    |

    @Richard 12. Mai 2024 um 06:03

    “Mit “autonom” ist hier in diesem Kontext sicherlich nicht das autonome Fahren gemeint, sondern die Selbstbestimmtheit, sich im Verkehr fortzubewegen, ohne auf vorgegebene Verkehrsmittel zurückgreifen zu müssen.”

    Und was ist dieses “autonom im Sinne von selbstbestimmte Fahren”? Ist der Bus nicht autonom, weil er nicht fährt, wie ich es will oder ist der autonom, weil ich ja selbst entscheiden kann nicht einzusteigen? Ist das Ruftaxi autonom, weil ich es rufen kann und es mich von A nach B bringt, ohne dass ich sehen muss, wo die nächste Bushaltestelle ist? Oder ist es nicht autonom, weil wenn noch ein Zweiter mitfahren will, es dann die Route umbiegt, dass beide Fahrten absolviert werden können und ich dadurch mehr Fahrzeit habe? Ist der Fend 2028 Elektrokabinenroller* autonom, weil ich sofort einsteigen und losfahren kann? Oder ist er nicht autonom, weil ich mir Fahrzeug, Wallbox, Strom und Stellplatz nicht leisten kann? Was haben unsere wackeren Neuautonomen da für Vorstellungen? Gut, immerhin tragen die nur dann einen Motorradhelm, wenn sie wirklich Motorrad fahren.

    Wenn ich hier in den Kommentaren lese, dass die Stadtbahn nicht die Lösung ist, frag ich mich wenn das interessiert. Ist nicht klar, dass es nur ein Teil der Lösung sein soll?

    Das
    “Ein daraus stammendes zentrales Argument pro Stadtbahn, nämlich, dass das Bussystem nicht erweiterbar sei, bezeichnet Kuschel als „schlicht falsch“.”
    hatte ich in der Tat für das wichtigste Argument gehalten.

    Bei
    “Größere Busse, andere Taktung, neue Linien nennt der frühere RVV-Geschäftsführer als mögliche Ansätze, aber auch (mehr) eigene Busspuren.”
    würde ich dann aber gern einen Kosten/Nutzenvergleich mit der Stadtbahn sehen. Gemacht hat es der frühere Geschäftsführer ja anscheinend nicht. Wurde das erst jetzt klar, dass das geht? Oder wurde es vorgeschlagen? Was war das Problem, weswegen wir das nicht schon haben?

    “Seine These: „Allein schon die höhere Fahrgeschwindigkeit wäre der Schlüssel für einen erfolgreicheren ÖPNV.“”

    Das kommt etwas unvermittelt, weil vorher “Größere Busse, andere Taktung, neue Linien” das Argument waren. Soll das heißen weg mit Tempo 50, 30 , etc? Oder nur für Busse?

    Bei https://de.wikipedia.org/wiki/Zul%C3%A4ssige_H%C3%B6chstgeschwindigkeit_im_Stra%C3%9Fenverkehr_(Deutschland)#Diskussion_um_Regelgeschwindigkeit_in_geschlossenen_Ortschaften steht “Neben zahlreichen Umwelt- und Verkehrsverbänden, die sich 2012 zur europäischen Bürgerinitiative 30 km/h – macht die Straßen lebenswert zusammengeschlossen haben, empfiehlt auch der Sachverständigenrat für Umweltfragen in seinem Umweltgutachten 2012 eine solche Absenkung. SPD und Grüne hatten für den Fall eines Wahlsiegs bei der Bundestagswahl 2013 zugesagt, die empfohlene Absenkung auf 30 km/h umzusetzen, die SPD-Spitze sprach sich aber gegen solche Pläne aus.”

    Der letzte Satz vermittelt jetzt, zugegeben, nicht viel fachkundiges Gewicht, aber ich habe ihn trotzdem zitiert aus … Gründen.

    *rein fiktiv, aber, wenn andere von der Autonomie träumen, darf ich auch mal träumen. Farbig! In Kodak Lokalkolorit.

  • Mane

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    Danke Herr Breuer für den Hinweis.
    Ich lese im Datenblatt ein Leergewicht von 19 Tonnen. Da sitzt aber noch niemand drin. Wieviel wiegen 150 Personen plus Gepäck? Sollte noch etwas Sicherheit dazugerechnet werden, kommt man auf die Bezeichnung der Fahrzeugklasse. Da habe ich selber wieder was gelernt.

  • Native

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    @Nedderschorsch 15. Mai 2024 um 12:57
    Upps, ich habe tatsächlich eruierte Daten verwechselt, ich schäme und entschuldige mich dafür. Wie gut, dass es sie als aufmerksames Korrektiv gibt. Danke, danke!
    Es ändert aber nichts an meinen Einschätzungen. Diese müssen (und werden sie) durch Meinungsfreiheit garantiert, ertragen müssen. Dies ist redliche, demokratische Streitkultur (mit Worten ohne Diffamierung) unterschiedlicher Meinungen.

    „16.02.2024 Nach dem Ergebnis der aktuellen Bevölkerungsvorausberechnung des Bayerischen Landesamts für Statistik wird der Landkreis Regensburg im Jahr 2042 eine Einwohnerzahl von 210.400 haben.“

    Gesamtbevölkerung Stadt Regensburg (Stand 2022) / Einwohnerzahl, 175.371. männlich, 86.050. weiblich, 89.320. Deutsche, 141.211. Ausländer, 34.160. unter 6 Jahre, 8.249. 6 bis unter 15 Jahre …

  • Hthik

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    @joey 13. Mai 2024 um 11:42

    “Wenn man das nun so hoch besteuert oder sonst künstlich behindert, bremst man die Wirtschaftsentwicklung.”

    Ich räume ein, dass auch die Steuer künstliche Behinderung ist. Es ist ja immer denkbar, dass der ein oder andere Betrieb das Geld nicht einfach auf die hohe Kante legt und sich die Verteilungsschere somit immer weiter öffnet, sondern es investiert hätte.

    Überhaupt ist ja viel künstlich heutzutage. Da bauen wir künstliche Höhlen, genannt Häuser, um uns vor der Witterung zu schützen, statt das ganz natürliche Mortalitätsrisiko zu akzeptieren. A Guade hoits aus und a Schlechta geht hoid ai, soge. Keine Häuser löst auch das leidige Wärmepumpenproblem.

    “Nein, nicht die Konzerne, sondern die Bäcker, Pfleger, Polizisten (die auf dem Land wohnenl, weil sie in Regensburg schlicht keine Wohnung finden).”

    Ich bin auch enttäuscht über Höhe und Zeitplanung des Klimagelds. Da sind wieder diese Sektierer der heimlichen Wespenkoalition am Bremsen, die felsenfest glauben “die Wirtschaft” wäre etwas, was einen eigenen Wert habe, was per se zu schützen ist, nicht nur als Mittel zum Zweck den Menschen zu dienen. Nochsoviele Argumente, wie absurd das ist, helfen nicht gegen die heiligen Worte von Milton Friedmann und Friedrich August Hayek.

  • Jürgen Mardo

    |

    Autonome/selbstfahrende Strassenbahnen werden in Chemnitz getestet, das Argument der autonomen Mobilität gilt somit auch für die Stadtbahn Regensburg.

    Autonome/selbstfahrebde Shuttels (Testphase im Rhein-Main-Gebiet) können die Stadtbahn-/Strassenbahngäste zum Beispiel an den Haltestellen im Umland abholen – man könnte dann vielleicht sogar irgendwann auf große Parkplätze verzichten – die selbstfahrenden Shuttels bringen die Fahrgäste auch dorthin, wo ein öffentlicher Nahverkehr aufgrund der geringen Nachfrage nicht zu organisieren ist.

    Ab 2026 soll die erste Wasserstoff-Straßenbahn in Görlitz aufs Gleis kommen, die dann auch auf Strecken ohne Oberleitung fahren kann.

    Wenn in der Stadt weniger Autos unterwegs sind, wird zusätzlicher Raum geschaffen, das die Stadt noch attraktiver macht.

    Mit freundlichen Grüßen

    J. Mardo

  • Hthik

    |

    Ich bitte Verzeihung.

    Das

    “Es ist ja immer denkbar, dass der ein oder andere Betrieb das Geld nicht einfach auf die hohe Kante legt und sich die Verteilungsschere somit immer weiter öffnet, sondern es investiert hätte.”

    müsste heißen

    “Es ist ja immer denkbar, dass der ein oder andere Betrieb das Geld nicht einfach auf die hohe Kante legt und er somit dazuhilft, dass sich die Verteilungsschere somit immer weiter öffnet, sondern es investiert hätte.”

    sonst könnte man es lesen, als würde nur ein einziger Investor ausreichen, das Öffnen zu stoppen, was natürlich Unsinn ist.

    Ganz besonders hilft dabei die Steuersenkungen für Reich mit Sparmaßnahmen bei den Sozialleistung zu finanzieren, siehe die Haushaltskonsolidierungsforderungen der wespenfarbigen Bremsen.

    https://www.ardmediathek.de/video/maischberger/maischberger-am-22-04-2024/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL21lbnNjaGVuIGJlaSBtYWlzY2hiZXJnZXIvMjAyNC0wNC0yMl8yMi0yMC1NRVNa

    Verteilungsschere 18:03

    Schuldenbremse 21:35

  • Jürgen

    |

    Es hat doch über 70 Kommentare gedauert bis jemand mit Wasserstoff angefangen hat.

    Wasserstoffbetriebene Fahrzeuge scheitern überall und werden weiter scheitern, denn diese Technik ist seit 50 Jahren Forschung immer noch nicht serienreif. Diese Technik lebt derzeit ausschließlich von Subventionen der entscheidungsunwilligen (FDP), die nennt es aber “Technologieoffenheit”. Letztlich ist es nur ein Argument um die Entwicklung der Elektromobilität, in der Hoffnung, es käme ja eh bald die H2-Technik, zu bremsen, damit die Verbrennertechnik möglichst lange betrieben werden kann.
    Wasserstoffbetrieben heißt, das Fahrzeug wird mit einem Elektromotor betrieben, der aus einer kleineren Batterie gespeist wird. Die Batterie bekommt durch einen Wasserstoffgenerator seinen Strom.
    Wasserstoff wird via Elektrolyse hergestellt. Das heißt, es wird Strom verbraucht um es in H2 umzuwandeln, um es dann wieder im Fahrzeug in Strom zurück zu wandeln!!!
    Die Verluste sind enorm! Würde man den Strom gleich in einem rein elektrisch betriebenen System verwenden, käme man mindestens 4 Mal so weit. (Ohne den Transport von H2 zu den Tankstellen mit einzurechnen!)

    Aber das alles ist noch nicht wirklich das Problem!
    Es gibt derzeit keinen grünen Wasserstoff. Wenn dann nur in homöopathischen Mengen.
    Gäbe es H2, würden wir ihn für andere Bereiche, wie der Industrie und dem Fernverkehr (Schiffe) benötigen und nicht für Busse oder Straßenbahnen, die nachts bequem laden können.
    Sollten wir H2 für den Individual- und Nahverkehr übrig haben, bräuchten wir nur dafür 4 bis 7 Mal mehr Windkraft- und Photovoltaikanlagen in Deutschland. Derzeit sind wir bei 0,5!!! Das alles ohne Industrie und Wirtschaft gerechnet. Dafür bräuchten wir also noch wesentlich mehr.
    Eine Straßenbahn kann bequem elektrisch betrieben werden. Mit Oberleitungen sogar ohne Akku. Besser, einfacher und Wartungsfreier geht es kaum.

    Einer schreibt, es gäbe einen Verkehrsinfarkt mit Straßenbahn!
    Bitte denkt an mein bereits angeführtes “Naturgesetz in der Verkehrsplanung”! https://www.regensburg-digital.de/7-tod-suenden-langjaehriger-rvv-geschaeftsfuehrer-sieht-stadtbahn-regensburg-zum-scheitern-verurteilt/10052024/#comment-486659

    @Dominik Müller 13. Mai 2024 um 18:25:
    Eine eigene Trasse ist Voraussetzung und muss eben auch wegen dem “Naturgesetz in der Verkehrsplanung” kommen. Dafür gibt es dann weniger Fahrspuren für den Individualverkehr. Und Nein, es bleiben dort keine Fahrzeuge liegen. Und überhaupt, was ist das für ein Argument. Das zöge nur, wenn man ständig liegen gebliebene Fahrzeuge sähe. Dem ist aber nicht so und würde sich mit einer Straßenbahn und dem einher gehenden geringeren Verkehrsaufkommen, von selbst erledigen.

    Die Kosten wurden mehrfach angesprochen.
    Ein ÖPNV mit Bussen würde auf die kommenden Jahrzehnte teurer werden. Das ist der Technik geschuldet. Eine Straßenbahn ist da wesentlich einfacher.

    Die Baukostensicherheit wurde eingefordert!
    Es muss klar sein, dass so ein Projekt Jahrzehnte dauert und daher sind Kosten nur schwer zu fixieren. Wer weiß schon, wieviel eine Semmel in 30 Jahren kostet?

  • Dominik Müller

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    @jürgen 16.05.2024 8:08 Uhr
    Wo sehen Sie konkret den Platz für die eigene Trasse in der Wöhrdstraße oder auch zwischen Dachauplatz und Ernst-Reuter-Platz oder in der Galgenbetgstraße nördlich der OTH? Welche Gebäude wollen Sie da abreißen? Beispiel: aus dem Stadtratsbeschluss vom 13.07.2023 und den veröffentlichten Sitzungsunterlagen können Sie leicht erkennen, dass die Stadtbahn in der Wöhrdstraße definitiv keine eigene Trasse bekommt, und dort sollen alle Linien verkehren. Sie scheinen sehr schlecht informiert zu sein. Und das ist kein Naturgesetz, sondern selbstverschuldet. Sind wir uns einig, dass eine Stadtbahn ohne eigene Trasse zwischen ehemaligem Eisstadion und OTH gegen Ihr Naturgesetz verstößt? Und welche Schlüsse ziehen Sie daraus?

  • Superstructure

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    Herr Steinwede von den Stadtwerken Mobilität SMO sprach davon, dass derzeit zur Spitzenstunde über 70 Busse mit einer Platzkapazität von über 7200 Plätzen über die Nibelungenbrücke von Nord nach Süd fahren. Alle sind proppenvoll.
    Beim geplanten Takt der Stadtbahn von 3 Trams in 10 Minuten sind das 18 Trams pro Stunde. Bei einer Platzkapazität von 300 Fahrgästen können dann pro Stunde maximal 5400 Personeb befördert werden. Und dabei einer Steigerung der Fahrgastzahlen um 43% bis 2035. Wie soll das funktionieren? Entweder können die nicht rechnen oder man sagt absichtlich nicht die Wahrheit, um die unsinnige Tram durchzusetzen.

  • Informant

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    @Superstructure: Himmel….was für ein Zahlengewürfel. Die 2 Trambahnlinien werden ja nicht auf einen Schlag die aktuellen 8(!!) Buslinien ersetzen.

  • Meier mit „ei“

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    Nachdem ja seit heute bekannt ist, wieviel weniger an Steuern in den nächsten 5 Jahren unser Land vermutlich einnehmen wird, sollten wir es mit unserer Stadtbahn einfach sein lassen!
    Die Meldung: „ Am Donnerstag präsentierte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) die jüngste Prognose des Arbeitskreises Steuerschätzung – und die sagt bei den Staatseinnahmen ein Minus voraus. Nach Einschätzung der Experten werden Bund, Länder und Kommunen in den kommenden fünf Jahren 80,7 Milliarden Euro weniger einnehmen als noch bei der Schätzung im Oktober erwartet.“ (Handelsblatt vom 16.5.2024)

  • Native

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    @Superstructure 16. Mai 2024 um 22:20
    Verkehrs-Backbone mit Zukunft.
    Wen schon den schon. „Nur der Not keinen Schwung lassen!“
    Vorausgesetzt, der Bedarf ist gegeben und man kann es sich leisten. Vorteil: Zeitgemäßes, leistungsfähiges, sukzessiv ausbaufähiges, umweltfreundliches, platzsparendes, zukunftsgerichtetes Verkehrssystem, sogar für Lastentransport geeignet, dass auch die bayerische Wirtschaft unterstützt und werbeträchtig, als im Praxisbetrieb befindliches Vorzeigeprojekt dienen könnte. Vielleicht gäbe es deshalb sogar einen Vorzugspreis. Progressive Wirtschaftsförderung vorausgesetzt, bietet es unbegrenzten Mehrwert.
    Es gibt eben mehrere Lösungsansätze für die Verkehrsprobleme in Regensburg, nicht nur „die heilige Kuh“ – Stadtbahn.
    https://www.youtube.com/watch?v=DPL73wuJs6I
    .

  • Superstructure

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    @informant
    Schlecht informiert.
    Aus dem Buslinienplan, den die SMO ständig erzählt, und der NKU ist ersichtlich, dass mit Einführung der Tram keine Busse mehr über die Nibelungenbrücke fahren werden, sonst macht das Stadtbahnprojekt überhaupt keinen Sinn.

  • JS

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    @Superstructure
    Ich denke ein Teil wird dann ja auch direkt via Bahn über den Bhf. Walhallastr. zum Hbf. usw. fahren.

    Und natürlich ist die Stadtbahn nur ein Teil der Lösung der Zukünftigen Mobilität, genauso muss das Radnetz ertüchtigt werden und an der ein oder anderen Stelle der MIV-Nutzer auch unattraktivere Bedingungen vorfinden (Tempo 30, weniger Fahrspuren, Einschränkungen mit dem PKW direkt in die Altstadt zu fahren (evtl. Keplerstr./Thundorferstr. und Whördstr. zum Teil nur noch für Busverkehr und Anwohner frei geben.)

  • Öffinutzer

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    Der Bus kalkuliert mit ca. 3,3 Personen pro qm. Gemütlich /s und trotzdem maximal die Hälfte einer Tramgarnitur. Und trotzdem muss man den Fahrweg verstärken und Autos von der Busspur bringen (eigener Koridor, in den MIV technisch nicht eindringen kann, alles andere ist wertlos), wenn es einen sinnvollen Effekt haben soll.

    Zu den Automatisierungsbestrebungen bei Bus:

    Testreihe Langenhangen —-> Ergebnis letzte Meile

    Testreihe Wien Seestadt —-> Ergebnis letzte Meile

    Hamburg geht ebenfalls erst einmal von letzter Meile aus. Und zumindest der Verbund würde auch lieber eine Tram für die Hauptstrecken reaktivieren, können sie aber nicht, da diese zwischen CDU und SPD zu Politikum geworden ist.

    UBahn, S-Bahn sind schon teilautomatisiert und werden deutlich schneller vollautomatisiert sein. Straßenbahn testet man Teilautomatisierung, siehe Potsdam.

    Zum Max Bögl System: Man will ein System eines Herstellers (Bottleneck), weil die Stadtbahn zu teuer ist. Aufgeständert, weil das dem Bürger ja so leicht zu vermitteln ist und die Kosten für den Zustieg und die Begehbarkeit treibt. Mit einer Technik, die ihre Vorteile, wenn überhaupt nur im Hochgeschwindigkeitsbereich ausspielt (China hat übrigens in der gleichen Zeit 18.000 Km Hochgeschwindigkeitsrad-Schiene gebaut zu ihren 40 km Maglev).

    Die Systemfrage ist lange entschieden. Bus hat nicht die Kapazität und Transrapid ist eine technologische Sackgasse.

    Da wäre der Eigenanteil der Stadt Regensburg allein bei einer Milliarde, wenn Magnetschwebetechnik. Was technische Bottlenecks bewirken, konnte man bei der Schwebebahn in Wuppertal sehen. Bei technischen Problemen und Reparaturen war man von genau einem Hersteller abhängig. Der konnte den Betrieb gefährden, wenn er nicht genug Kapazitäten für Reparaturen zur Verfügung stellte.

    Da ist dann wenig in einer Vergabe zu gewinnen, sondern man zahlt Apothekenpreise, obwohl die Spezifikation des Systems hier nicht einmal Vorteile erbringt. Aber ich bin mir sicher, dass hier jeder den Zahnriemen und Benzin in der Apotheke erwirbt.

    Zum eigentlichen Autor: Herr Kuschel hat ein Öffisystem produziert, dass bei 10% Modal Split rumeiert. Gleichzeitig sind Modernisierungen, wie eigenes Onlineticket, Automaten, die schon in den 2000dern von anderen Verkehrssverbünden eingeführt wurden, erst nach ihm beim RVV angewandt worden.

    Durchgängige Busspuren, Tangentiallinien, die das Sternsystem zumindest ergänzen, gab es unter ihm auch nicht. Er ist wohl eher Experte für Öffinetzte, die alles was kein Auto ist, als Bürger 3. Klasse behandelt. Die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs ist dementsprechend immer besser aufgestellt, je weniger Herr Kuschel mit dieser zu schaffen hat.

    Leider hat die Stadt den Bürgerentscheid an das Ende der Vorplanung gelegt. Man hätte es bis zum Planfeststellungsverfahren zumindest legen müssen, damit man die Ergebnisse in einer Form weiterverwerten kann, selbst wenn der Bürgerentscheid mit Nein erfolgt. So hat man nicht einmal für die Schublade produziert.

  • Superstructure

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    @JS
    Das Leuchtturmprojekt Stadtbahn ist doch nicht nur ein Teil der Lösung.
    Folgt man den Argumenten der Stadverwaltung, wird die Stadtbahn alle Probleme lösen.
    Wie aus dem Infoblatt hervorgeht, das der Wahlbenachrichtigung beiliegt, wird man, wenn die Stadtbahn kommt, von der Lilienthalstr. zum Zuckerfabrikweg mit dem ÖPNV 10 Minuten schneller sein als ohne Stadtbahn, – obwohl auf dieser Strecke die Stadtbahn gar nicht fährt oder benutzt werden kann. Welch ein Wunder.

  • Informant

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    @Super
    | Aus dem Buslinienplan, den die SMO ständig erzählt, und der
    | NKU ist ersichtlich, dass mit Einführung der Tram keine Busse mehr
    | über die Nibelungenbrücke fahren werden, sonst macht das Stadtbahnprojekt
    | überhaupt keinen Sinn.

    Mich würden die Quellen für Ihre Behauptung interessieren. Ein Blick auf den Linienplan reicht, um zu sehen, dass das so nicht stimmen kann. Über die Brücke führen auf ganzer Länge 8, bis zur Mitte 14 Buslinien, mit verschiedenen Start- und Zielpunkten. Wie soll das funktionieren?

    | wenn die Stadtbahn kommt, von der Lilienthalstr. zum Zuckerfabrikweg
    | mit dem ÖPNV 10 Minuten schneller sein als ohne Stadtbahn, – obwohl
    | auf dieser Strecke die Stadtbahn gar nicht fährt oder benutzt werden kann.
    | Welch ein Wunder.
    Nicht alles, was man nicht versteht, ist ein Wunder. Durch die Stadtbahn werden Kapazitäten frei, also Fahrer, Busse (die dann woanders fahren, z.B. die Linie 1 verstärken), Busspuren sind weniger frequentiert. Eventuell können auch Linien ganz anders gestaltet werden, was vermutlich in diesem Fall der Grund für -10 Minuten ist.

    Die Info stammt aus diesem Blatt, Seite 2 unten.
    https://www.regensburg-digital.de/wp-content/uploads/2024/03/Infoblatt.pdf

  • Superstructure

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    Kommentar gelöscht. Bitte sachlich.

  • Hthik

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    @Informant 17. Mai 2024 um 12:37

    Danke. Allmählich klärt sich der Nebel. Das mit der Nibelungenbrücke war wohl komplizierter, als ich mir eingebildet hatte.

  • Superstructure

    |

    @informant
    Buslinien auf bestimmten Strecken zu beschleunigen ist keine Frage der Kapazität oder einer Tram. Insofern ist das auf dem Infoblatt grobe Irreführung. Warum macht die Stadt so etwas?

  • Informant

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    Aber sicher ist das eine Frage der Kapazität einer Tram. Die Stadtbahn wird Auswirkungen auf den GESAMTEN Verkehr haben, auch da, wo sie gar nicht fährt. Die Stadtbahn ganz für sich alleine zu betrachten wäre Irreführung.

    – Tram bedeutet weniger Busse
    – Weniger Busse bedeutet weniger (Bus-)Stau für die verbleibenden Busse (Busspuren) und weniger Stau für ALLE (Fahrspuren).
    – Leistungsfähige Tramlinien erlauben Aufsplittung oder Umlenkung (Ringlinien) von Buslinien, nicht mehr alle müssen in der Mitte durchs Nadelöhr.
    – Eine Straßenbahn ist um vielfaches Attraktiver als ein Bus und bewegt mehr Menschen zum Umsteigen. Die fahren dann die (Rest-)strecken auch mal Bus oder gehen.

    Oder nochmal allgemeiner formuliert: Einer der wichtigsten Zwecke der Tram ist, die Leistungsfähigkeit des (verbleibenden) Bussystems zu verbessern! Das ist keine Irreführung, sondern Horizonterweiterung.

  • Dominik Müller

    |

    @Superstructure Die Fahrzeit zwischen Lilienthalstraße und Zuckerfabrikstraße verkürzt sich in den Planspielen, weil der Westast der Linie 1 am Dachauplatz mit dem Ostast der Linie 10 verknüpft werden soll – allerdings wird von dieser Linie der Hauptbahnhof als zentrale Umsteigestelle auch in den Regional- und Fernverkehr -egal ob Bus oder Bahn – nicht mehr bedient.

    Die Betrachtung von Informant
    “– Tram bedeutet weniger Busse
    – Weniger Busse bedeutet weniger (Bus-)Stau für die verbleibenden Busse (Busspuren) und weniger Stau für ALLE (Fahrspuren).”
    scheitert im Realitätscheck allerdings daran, dass die Tram für eine eigene Trasse z.B. in der Landshuter Straße zwei Fahrspuren vom übrigen Verkehr wegnimmt. Dort gibt es mit hoher Wahrscheinlichkeit so viel Stau, dass sich viele Autofahrer Wege durch Wohngebiete suchen. Dieser Stau wirkt sich nicht auf die Tram aus, da sie ja hier eine eigene Trasse hat – anders als an anderen wichtigeren Stellen, wo mehrere Linien verkehren sollen.

    Ferner sollen für die zur Abstimmung gestellte Planung 24 Züge beschafft werden. Schon ohne Stau wird ab und zu ein Zug auch zur Hauptverkehrszeit gewartet oder repariert werden müssen. Da es aber gerade zwischen OTH und ehemaligem Eisstadion kaum eine eigene Trasse gibt, wundere ich mich schon, wie damit ein 10-Minuten-Takt zwischen Burgweinting und Gewerbepark sowie zwischen Burgweinting über Klinikum und Lechstraße zur Aussiger Straße und zwischen Klinikum und Lechstraße bedient werden soll.

  • Mane

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    Politsatire vom Feinsten!
    Da wird am Mittwoch in der Lokalausgabe der Passauer Neuen Presse der Baubeginn eines Parkhauses angekündigt, das ganze 330 Parkplätze mehr ergibt als die vorhandenen 767 Stellplätze. Für diesen Mehrwert werden 19 Millionen Euro Steuergeld aufgewendet. Ich warte auf ein Bürgerbegehren, denn ein Ratsbegehren wie bei der Entscheidungsfindung, die Stadtbahnplanung nach der Hälfte des Weges weiter zu führen wird es nicht geben. Dieselbe SPD, welche für eine Verkehrswende in dieser Stadt stehen will, lässt sich feiern, einen Anziehungspunkt für MIV an den Rand der Altstadt zu setzen den man nur über die Nibelungenbrücke erreichen kann. Ein kritischer Verkehrsweg der Pendler, die dem ÖPNV dort mehr Platz einräumen sollen. Es kommt noch besser. Die Arbeitnehmer mit Mindestlohn, die sich eine Wohnung in der Stadt nicht leisten können, die abgehängt vom ÖPNV auf den Land auf ein Auto angewiesen sind, erwerben kein zusätzliches Busticket und bezahlen zukünftig für den Stellplatz. Zu Fuß marschieren sie von dort in die Stadt um sich weiter ausbeuten zu lassen, da dank FDP Finanzminister Christian Lindner die Erhöhung der prekären Bezahlung blockiert wird.
    Aber da gibt es ja noch die CSU. Deren Fraktionschef Michael Lehner sorgt sich wie immer um den Kostenrahmen. Am Freitag legt die CSU, in Person des eben genannten, die MIV-Durchfahrtspläne am Hauptbahnhof beiseite und findet Kübelbäume neben den Bustrassen besser als gar nichts. Er weiß, um den Kostenrahmen ohne Förderung zu halten, wird die erste Betonpiste für Schnellbusse vom neuen Depot Burgweinting hierher führen. Ein 1:1 Model wie es künftig bleiben wird.
    Drei Seiten weiter; eine Aufnahme des FW-(Umweltamt)Bürgermeisters Ludwig Artinger. Ich will ein Bild einer öffentlichen Person nicht interpretieren, aber ich glaube er denkt nach, ob er falsch verstanden wurde. Mit seinem, in die Stadtbahndiskussion eingebrachten Argument, den Fokus auf Gebäudesanierung zu richten, kann nur die Isolierung und der Schallschutz an der Trasse der Monsterbusse gemeint sein. Reifenabrieb, Bremsstaub und Erschütterungen bleiben auch bei einem Elektroauto erhalten. Aber wahrscheinlich sind die Busse nur halb besetzt. Dann wiegt er auch nur 30 Tonnen. Mit 149 Menschen in so einem Ungetüm zu sein, stelle ich mir ekelig vor. Mir graust schon davor, mit anderen Menschen das Freibadbecken zu teilen. Aber was mache ich mir Sorgen. Das Freibad wird geschlossen. Wir müssen sparen und den notwendigen Umbau ÖPNV aus alleinigen Stadtmitteln finanzieren. Die CSU will mit Hintern und Ratsbegehren den Fördertopf umschmeißen, um den konservativen Dreisatz: „Wos? Hamma ned. Brauch‘ ma ned!“ anzuwenden.
    Während die kranken Barbinger Bäume, an die sich die Stadtbahngegner anketten wollen, längst zu Hackschnitzeln verarbeitet, und durch neue, gegen Klimaänderung resistentere Neupflanzungen ersetzt wurden, erneuert sich die alte Handwerkerweisheit: Billig gekauft ist dreimal gekauft. Sind die Stadtbahnplaner schon gefragt worden, ob eine Klingel an Bord ist? Im Gegensatz zu den Einheimischen, hören Touristen die Bahn kaum, wenn sie auf hydraulisch geführten Achsen von hinten aus einer Kurve kommt.
    Zum Schluss noch eine Anmerkung zu unserem Ex-OB Hans Schaidinger unter uns Regensburgern: „Reschpekt Alter.“ Ihn einmal auf meiner Seite zu finden, wäre ich mir nie eingefallen. Oder bin ich jetzt auf seiner Seite?
    Verrückte Welt!

  • Native

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    Bevor man eine grundsätzliche Entscheidung für Zukunft des ÖPNV im Nahbereich in Regensburg und dem näheren Umland trifft, sollte die Gestaltung einer variablen Streckenführung durch mögliche Aufständerung geprüft werden. Dies erlaubt vielfältige Anwendungen und Erweiterungen ohne wesentliche Eingriffe in die bestehende Verkehrsinfrastruktur (Straße) und ermöglicht eine höhere Aufenthaltsqualität im innerstädtischen Bereich. Eine solche Magnetbahn, sternförmig als entlastendes System für stark frequentierte Trassen, als Rückgrat (auch Stadtwesten und Neutraubling) in Verbindung mit einem gut getakteten Bussystem für die Anbindung der verzweigten Versorgungsgebiete. Die Vorteile eines solchen Systems liegen bei geringeren Realisierungszeiträumen in der Tatsache, dass Fahrwegs-Infrastruktur, Verkehrsleitsystem zur Steuerung, einsetzbare Fahrzeugtechnik und variable Fahrzeugs-Modelle für flexible Anpassung bei Verkehrsspitzen aus einer Hand realisiert werden und dies zu vergleichbaren Kosten, anderer Systeme. Jetzt wäre noch der Zeitpunkt solche grundsätzlichen Entscheidungen, zu prüfen, ob überhaupt entsprechender Bedarf besteht, die Finanzierbarkeit bei realistischer Einschätzung (und Bezuschussung), leistbar ist, oder als unrealistische Utopie zu verwerfen ist.
    Ich hoffe nicht, dass meine Überlegungen als störende Querschüsse durch verantwortliche Entscheider, bewertet werden. Transparente Vorgehensweise erhöht die Einsicht und Akzeptanz durch die Bürger.

  • Informant

    |

    zu @Mane: “Lokalausgabe der PNP” — Scherzkeks, was ich die Suchfunktion der pnp-Webseite bemüht habe! Der Artikel ist hier https://www.mittelbayerische.de/lokales/stadt-regensburg/parkhaus-am-unteren-woehrd-in-regensburg-schreitet-regierung-ein-16059681 – sogar ohne Bezahlschranke.

    @Dominik dass der MIV an einzelnen Stellen wieder Straßenraum abgeben muss, ist klar. Wie soll das auch anders gehen, wenn er sich über Jahrzehnte 95% der Fläche zwischen den Häusern erbeutet hat?

    Ich sehe das aber weniger dramatisch als es oft dargestellt wird, denn die Rechnung “weniger Straße = mehr Stau” funktioniert so simpel nicht. Zum einen wird die Funktion von 2 Fahrspuren innerorts wird überschätzt. Dann ist bestimmt auch der Spruch “wer Straßen sät, wird Verkehr ernten” bekannt. Das ist nicht nur ein nerviger Spruch von vermeintlich linksgrünen, sondern eine verkehrswissenschaftliche Tatsache.

    Interessant dabei: Das funktioniert auch andersherum: Wird eine Strecke “unattraktiv”, sucht sich der Verkehr NICHT Alternativrouten zum Ziel sondern langfristig andere Ziele. Das hat man bei längeren Brückensperrungen beobachten können. Es wird dann ein anderer Markt/Studio/Cafe angesteuert. Selbstverständlich skaliert das nicht unendlich, bevor wieder die “ich muss aber zur Arbeit”-Schreier kommen. Grund dafür: Im Verkehr ist die Konstante die täglich aufgewendete ZEIT, nicht die Strecke. D.h. im Durchschnitt sind alle Verkehrsteilnehmer etwa täglich die selbe ZEIT unterwegs, die Entfernung variiert erheblich. Wir die Zeit zu lange, wird ein *zeitlich* kürzerer Weg gesucht. Ob die Strecke auch kürzer ist, ist nicht relevant.

  • Native

    |

    Es fehlt der Mut oder die Unkenntnis neue Wege zur Zukunftsgestaltung zu beschreiten oder wenigstens zu prüfen. Es ist schwer zu begreifen das ein bayerisches High-Tech Mobilitätssystem der Firma Max Bögl Sengental (Opf.), dass weltweit schon eingesetzt wird, als Peoplemover und in der Transportlogistik), nicht geprüft wird, dass für Regensburg ganz neue, variable, sukzessive ausbaufähige Möglichkeiten für die Mobilitätsbewältigung in der Zukunft, zur Verfügung stellen könnte.
    Ich bin der Meinung, wir brauchen auch Mathematiker, die uns ausrechnen wie lange es noch gut geht, wenn wir hasenfüßig mit Lösungsansätzen des letzten Jahrhunderts „herum sandeln“, den Stillstand verwalten oder in unausgegorenen Planungen „Verbeißen“. „Die Zeit vergeht und das Licht verbrennt!“ Der puristische, selbstgeißelnde Verzichtsweg von Öko-Fundamentalisten ist auch nicht zielführend. Nicht Alle wollen zurück auf die Bäume! 😊

  • KW

    |

    Was für eine Rolle spielt es, ob die Firma die das TSB Transportsystem entwickelt hat in Bayern oder irgendeinem anderen Bundesland liegt? In jedem Fall ist dies offensichtlich in keinster Weise eine diskutable Alternative zu einer Straßenbahn.

  • Native

    |

    @KW 19. Mai 2024 um 10:16
    Die Firma, die das TSB-Transportsystem entwickelt hat, liegt nun mal in Bayern. Da beißt die Maus keinen Faden ab! Mir ist keine andere Firma in Deutschland mit einem vergleichbaren System bekannt. Wirtschaftlich wäre es bestimmt kein Schaden für Bayern und Regensburg. So viel Patriotismus muss sein! Ich toleriere ihre Meinung zu dem Thema, erwarte aber dieselbe Toleranz, mir gegenüber, von Ihnen.
    Auf der RD-Kommentarseite werden verschiedenste (auch witzige) Kommentare toleriert.
    Z.B. @mane „Ansonsten macht euch locker. Aus einem verzagten A…. kommt kein fröhlicher Furz! (Martin Luther/ Gruß an Visionen von 06:04 Uhr)“
    Stimmt, aber oft kommt nur heiße Luft!
    Oder von @ Visionen 12. Mai 2024 um 06:04
    “Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen”
    Helmut Schmid, SPD
    Dahingehend kann ich Entwarnung geben, ich war schon beim Arzt. Es ist Alles in Ordnung. 😊 Ich bin sogar der Meinung, wer keine zukunftsgerichtete Visionen hat, sollte sich testen lassen.

  • Hthik

    |

    @Native 18. Mai 2024 um 10:46

    Ich finde das auch faszinierend. Insofern muss ich auch bekennen, dass ich bei allem, was auf Schienen fährt, Schwierigkeiten habe, nicht fasziniert zu sein. Ich versuche das zu kompensieren, aber überkompensiere ich dann vielleicht? Der kleine Bub der gerne Eisenbahn spielt. “I want to find you inner child and kick its little ass.”

    Letztlich sehe ich aber nicht, wie es zu dem Teil, den Regensburg für die Stadtbahn drauflegen muss, bezahlbar wäre.

    Wäre hier alles so wie es sein sollte, dass man die Schuldenbremse für die notwendigen Investitionen in Kriegszeiten aussetzt, könnte man das Geld auch für die Erprobung dieser Technik einsetzen.

    Aber so.

  • Mane

    |

    @Reinhold Breuer
    Hat mir keine Ruhe gelassen. Es gibt ein Datenblatt ebusco 3.0 – 18M das bei gleichen Abmessungen 14.900 Kg Leergewicht zeigt. Meine erste Suche ergab den 2.2 – 18M mit 19.000 Kg Leergewicht. Trotzdem erfordern diese Monster einen eigenen betonierten Untergrund.

    @alle Forumsleser
    Es gibt in Regensburg so viele Gelegenheiten ein Rasengleis zu realisieren. Besucher sind höchst erstaunt, um die Altstadt herum so viel Grün zu sehen. Wir verbauen uns die Chance vor dem Hauptbahnhof eine Parkähnliche Mobilitätsdrehscheibe zu verwirklichen. Hier käme man von der Hauptachse der ersten beiden Strecken, auf grünen Bändern am Alleengürtel entlang nach Ost und West. Omnibus-Drehscheiben könnte man an Pendlerparkplätze dezentralisieren. Auch die Durchfahrt des Alleengürtels D.-Martin-Luther-Straße wäre ansehnlicher zu gestalten.
    Statt wie im Animationsfilm angedeutet, einem grünen Band auf der Landshuter Straße, sollen zwei Betonpisten dort entlang führen? Wer sollte so etwas wollen? Sicher nicht die Anwohner solcher Straßen. Diese Busse gehören auf Autobahnen und breite Überlandstraßen oder auf die breiten Chausseen der Metropolen. Ganz bestimmt nicht in die Nähe einer Innenstadt, die überlegt gegen die steigenden Temperaturen des Klimawandels, den Vitusbach zu öffnen. Angesichts der Kosten der Akkumulatoren mit begrenzter Lebensdauer, steht diese Lösung für Ressourcenverschwendung, Feinstaub durch Bremsen und Reifenabrieb, versiegelter Oberfläche, hohem Personalaufwand und geringer Akzeptanz. Da brauche ich an keiner Zahl hinter dem Komma herumschrauben, um zu wissen, dass ich sowas nicht in der Stadt haben will. Ich bin kein Bus-Gegner. Ich wüsste nicht wie die Altstadterschließung mit dem EMIL grundsätzlich besser gelöst werden könnte. Mein Enkel liebt das Ding. Warum soll ich mit einer Baggerschaufel aus dem Suppenteller essen und mit einem Joghurtbecher die Badewanne leeren? Beides ist weder sinnvoll, noch ästhetisch. Hier möchte ich Stadtbahn-Projektleiter Frank Steinwede hervorheben, der unaufgeregt und verständlich den Planungsstand bei verschiedenen Veranstaltungen erläuterte. Bewundernswert wie geduldig er auch dem Letzten Interessierten (andere sah ich nicht) in den hinteren Reihen, scheinbar unsinnige Fragen beantwortete.

    @alle Regensburger Bürger mit Stimmrecht
    Die ersten beiden Strecken, auf denen jetzt schon 3 Linien geplant sind, stehen für einen sinnvollen Anfang. Wollen wir für jede Erweiterung eine neue Betonpiste? Wollen wir eine grundsätzliche Änderung des jetzigen Zustandes des öffentlichen Personen-Nahverkehrs in der Stadt und der Region? Nochmal zum Mitschreiben: Ein Nein zur Weiterführung der Stadtbahnplanung bedeutet kein Nein für eine Bahn und ein Ja für eine Weiterführung bedeutet kein Nein für einen Bus.
    Ein Ja bedeutet, wir hätten die historische Chance, für dieses Regensburg mit sehr guten Aussichten und einem Aufwand von insgesamt 20 Millionen Euro nach mindestens 500 Millionen Förderung für eine Stadtbahnlösung zu fischen. Und wir hätten einen Plan!

    Ein Nein bedeutet, es gibt keinen Plan. Noch mehr Busse fahren zum Hauptbahnhof. Eine Schnellbuslinie, werden wir uns leisten können. Für mehr wird kein Geld da sein und der Anwohnerwiderstand den Rest erledigen. Der Landkreis und die Deutsche Bahn werden weiter unabhängig vor sich hin wursteln, denn worauf sollten sie sich synchronisieren?
    Die ausgegebenen 10 Millionen Euro Planungsaufwand sind nichts mehr wert und wir können die Ergebnisse in die Donau werfen. Da sehen wir sie immerhin wegschwimmen. Und mit den einbehaltenen 10 Millionen Euro können wir uns 10 Toiletten bauen lassen und zusätzlich die Kübelbäume auf dem schattenlosen, steinernen Bahnhofsvorplatz erneuern.

    @Informant 18. Mai 2024 um 13:44
    Entschuldigung. Ich dachte das wäre klar. Danke für den Link.

    Schöne Pfingsten Euch allen. Möge der Heilige Geist auf uns niederkommen und bewirken, die Sprache des Anderen zu verstehen.

  • JS

    |

    @Native ich persönlich wäre ja auch für eine Seilbahn. Kann ohne Fahrpersonal fahren, Flüsse und Straßen einfach überfahren und ist sehr Energieeffizient. Außerdem ein Anziehungspunkt für Touristen. Nachteilig jedoch, dass Mann evtl. den ein oder anderen Leute in den Garten oder ins Schlafzimmer schauen könnte, aufwendige Haltestellen errichtet werden müssten und manche Leute Höhenangst haben. Und da das noch utopischer für manche Teile der Bevölkerung wäre (siehe Saal a.d.Donau) sehe ich dafür aktuell keine Chancen, daher sollten wir es – wie auch viele andere Städte ähnlicher Größe – mit der Stadtbahn probieren.

  • Native

    |

    Bei aller Wichtigkeit für den Bürgerentscheid: Ja oder Nein für die Fortführung der Planungen für die Stadtbahn in Regensburg, ist zahlreiche Beteiligung am 09.06.2024 erwünscht. Dabei bitte in der Wahlurne nicht die minder wichtige Europawahl vergessen. Mit ihrer Stimme bestimmen sie über die Zukunft der Demokratien in Europa, mit.
    Das ist wichtig, den „Auch die Gleichgültigen sind eine Gefahr.“ (Gerhart Baum FDP)
    Deshalb: „Arsch huh, Zäng ussenander“ und Zivilcourage zeigen.
    https://www.youtube.com/watch?v=nr0FGYRbz_Y
    https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/gerhart-baum-rechtsextremismus-deutschland-100.html

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