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Ab Mai weitere Asyl-Erstaufnahmeeinrichtung im Landkreis

Regensburg (RL). Ab Mai soll es im Gewerbegebiet Unterheising (Gemeinde Barbing) eine weitere Asyl-Erstaufnahmeeinrichtung im Landkreis geben. Wie die erste Einrichtung dieser Art in Neutraubling (Krontec-Halle) soll auch diese ebenfalls wieder für maximal 200 Asylbewerber ausgelegte Halle als Dependance zur Erstaufnahmeeinrichtung in der Regensburger Zeißstraße betrieben werden.

Zur Informationsveranstaltung am Dienstagabend in der Barbinger Rathausgaststätte hatte die Gemeinde Barbing eingeladen. Den Fragen der etwa 100 Bürgerinnen und Bürger stellten sich Bürgermeister Johann Thiel als Gastgeber, Landrätin Tanja Schweiger mit ihren Mitarbeitern Stefan Stelzer und Karl Frank, Dr. Thomas Thaller von die Regierung der Oberpfalz sowie Josef Kuglmeier von der Polizeiinspektion Neutraubling.

Bürgermeister Johann Thiel verwies auf die positiven Erfahrungen, die sein Amtskollege Heinz Kiechle in Neutraubling mit der dort seit Mitte Januar betriebenen Erstaufnahmeeinrichtung habe. Das dortige Sicherheits- und Betreuungskonzept, die große Unterstützung vieler ehrenamtlicher Helfer und auch einige begleitende Maßnahmen – wie etwa die Besichtigungsmöglichkeit der Unterkunft für die unmittelbaren Anwohner vor der offiziellen Inbetriebnahme oder die Aushändigung von Funkgeräten an die Anwohner zur direkten Kontaktaufnahme mit dem Sicherheitsdienst im Bedarfsfall – hätten sich sehr positiv auf die Akzeptanz dieser Einrichtung ausgewirkt. Werde dieses Konzept jetzt auch für die Unterkunft in seiner Gemeinde übertragen, sei er sehr zuversichtlich, dass auch der Betrieb dieser Einrichtung in Unterheising ähnlich problemfrei laufen könne.

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Landrätin Tanja Schweiger zeigte Verständnis für die Sorgen und Ängste der unmittelbaren Anwohner. Die Flüchtlingskrise mache aber auch vor dem Landkreis Regensburg nicht Halt. Neben den großen Anstrengungen für die sog. Anschlussunterbringung von mittlerweile 1650 Asylbewerbern müsse der Landkreis auch Kapazitäten für die Erstaufnahme schaffen. Dies deshalb, weil die Errichtung von Erstaufnahmeunterkünften in der Stadt Regensburg noch Zeit in Anspruch nehme, aber auch weil oberpfalzweit in anderen Landkreisen oder Städten – bis heute – Turnhallen belegt seien und daher dringend Ersatzkapazitäten benötigt würden. Das in der Neutraublinger Einrichtung erfolgreich betriebene Konzept werde auch in Barbing umgesetzt. Im übrigen zeige die Erfahrung in Neutraubling, dass die tatsächliche Belegung der Unterkunft – von wenigen Ausnahmen abgesehen – zwischen 70 und 150 Asylbewerbern betrage; die Maximalbelegung mit 200 Asylbewerbern also nur sehr selten erreicht werde. Der Mietvertrag für die Gewerbehalle in Unterheising sei für drei Jahre abgeschlossen worden. Mittelfristig sei geplant, dass beide Erstaufnahmeeinrichtungen von der Regierung der Oberpfalz betrieben werden. Derzeit übernehme das noch das Landratsamt gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern.

Zu zwei in der engagierten aber sachlichen Diskussion vorgetragenen Problemen sicherten Landrätin und Bürgermeister eine kurzfristige Klärung zu. Zum einen werde mit der Autobahndirektion geprüft, ob eine Verlängerung des Schutzzaunes an der Autobahn vom Gewerbegebiet Unterheising Richtung Anschlussstelle Neutraubling möglich sei. Dies, um auszuschließen, dass etwa Kinder auf die Autobahn laufen. Zum anderen werde mit dem Regensburger Verkehrsverbund besprochen, ob die Haltestelle an der Bundesstraße 8 in das Gewerbegebiet verlegt werden könne, damit die Asylbewerber nicht an dieser stark befahrenen Straße –ohne ausreichenden Bürgersteig oder Wartebereich- warten oder aussteigen müssten.

Hintergrund:

Derzeit sind im Landkreis Regensburg in 29 Gemeinden und 131 dezentralen Unterkünften 1.631 Asylbewerber untergebracht. Die meisten im Markt Beratzhausen (180), der Stadt Wörth/Donau (138) und im Markt Schierling (120). Die Stadt Neutraubling hat 88 Asylbewerber dezentral untergebracht, hinzu kommen die Asylbewerber in der Erstaufnahmeeinrichtung in der Krontec-Halle (durchschnittlich zwischen 70 und 150). In der Gemeinde Barbing wohnen derzeit 77 Asylbewerber.

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